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PYONGYANG, KOREA
1993
ES LEBE DIE KOREANISCHE DEMOKRATISCHE VOLKSREPUBLIK!
Sozialistische Verfassung
der Koreanischen Demokratischen
Volksrepublik
Abschnitt I Politik
Abschnitt II Wirtschaft
Abschnitt III Kultur
Abschnitt IV Landesverteidigung
Abschnitt V Grundrechte und Grundpflichten der Bürger
Abschnitt VI Staatsapparat
Abschnitt IV Landesverteidigung
Artikel 58 Die Koreanische Demokratische Volksrepublik beruht auf ei-
nem das gesamte Volk und den ganzen Staat umfassenden Verteidigungssystem.
Artikel 59 Die Mission der Streitkräfte der Koreanischen Demokratischen
Volksrepublik besteht darin, die Interessen des werktätigen Volkes zu verteidigen,
die sozialistische Ordnung und die Errungenschaften der Revolution vor der Ag-
gression durch fremde Kräfte zu schützen und Freiheit, Unabhängigkeit und Frie-
den des Vaterlandes zu bewahren.
Artikel 60 Der Staat rüstet die Armee und das Volk politisch und ideolo-
gisch aus und verwirklicht auf dieser Grundlage die militärische Linie für die
Selbstverteidigung, welche zum Hauptinhalt hat, das ganze Volk zu bewaffnen, das
ganze Land in eine Festung zu verwandeln und die ganze Armee als Kaderarmee
zu entwickeln und sie zu modernisieren.
Artikel 61 Der Staat sorgt dafür, daß innerhalb der Armee die militärische
Disziplin und die Umgangsregeln mit den Massen verstärkt werden und die edlen
und schönen Traditionen, die Einheit zwischen Offizieren und Soldaten und die
zwischen Armee und Volk, in starkem Maße zur Geltung kommen.
Abschnitt V Grundrechte und Grundpflichten der Bürger
Abschnitt VI Staatsapparat
Artikel 117 Das Zentrale Volkskomitee ist das höchste leitende Organ der
Staatsmacht der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik.
Artikel 118 An der Spitze des Zentralen Volkskomitees steht der Präsi-
dent der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik.
Artikel 119 Das Zentrale Volkskomitee setzt sich aus dem Präsidenten,
den Vizepräsidenten der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik, dem Se-
kretär und den Mitgliedern des Zentralen Volkskomitees zusammen.
Die Amtszeit des Zentralen Volkskomitees entspricht der Legislaturperiode der
Obersten Volksversammlung.
Artikel 120 Das Zentrale Volkskomitee hat folgende Pflichten und
Rechte:
1. Festlegung der Staatspolitik und der Maßnahmen zu ihrer Verwirklichung;
2. Leitung des Verwaltungsrates, der örtlichen Volksversammlungen und der
örtlichen Volkskomitees;
3. Leitung der Organe der Justiz und der Staatsanwaltschaften;
4. Leitung der Staatsorgane zur Einhaltung und Durchführung der Gesetze und
Entscheidung der bei der Durchführung der Gesetze auftretenden Fragen;
5. Kontrolle über die Realisierung der Verfassung, der Gesetze und Beschlüsse
der Obersten Volksversammlung, der Beschlüsse und Direktiven des Ständi-
gen Komitees der Obersten Volksversammlung, der Befehle des Präsidenten
der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik, der Beschlüsse und Befehle
des Verteidigungskomitees der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik,
der Erlasse, Beschlüsse und Direktiven des Zentralen Volkskomitees und Ve r-
hinderung der Verwirklichung zuwiderlaufender Beschlüsse der örtlichen
Volksversammlungen sowie Aufhebung zuwiderlaufender Beschlüsse und Di-
rektiven der Staatsorgane;
6. Einrichtung und Auflösung der Komitees und Ministerien des Verwaltungsra-
tes als dessen branchenspezifische administrative Exekutivorgane;
7. Zwischen den Tagungen der Obersten Volksversammlung Ernennung und
Abberufung der Stellvertreter des Vorsitzenden, der Vorsitzenden der Komi-
tees, der Minister und anderer Mitglieder des Verwaltungsrates auf Vorschlag
des Vorsitzenden des Verwaltungsrates;
8. Ernennung und Abberufung der Mitglieder der Branchenkomitees des Zentra-
len Volkskomitees;
9. Ratifizierung und Kündigung der Verträge mit anderen Staaten;
10. Entscheidung über die Ernennung und Abberufung diplomatischer Vertreter in
anderen Staaten;
11. Stiftung von Orden, Medaillen, Ehrentiteln und diplomatischen Rängen und
Verleihung von Orden, Medaillen und Ehrentiteln;
12. Erlaß von Generalamnestien;
13. Neubildung und Änderung von Verwaltungsbezirken.
Artikel 121 Das Zentrale Volkskomitee verkündet Erlasse und erläßt Be-
schlüsse und Direktiven.
Artikel 122 Das Zentrale Volkskomitee kann für die Unterstützung seiner Ar-
beit notwendige Komitees bilden.
Artikel 123 Das Zentrale Volkskomitee ist der Obersten Volksversammlung
für seine Arbeit verantwortlich und ihr rechenschaftspflichtig.
Artikel 147 Die Komitees für Verwaltung und Wirtschaft der Bezirke (d i-
rekt unterstellten Städte), Städte (Stadtbezirke) und Kreise sind die administrativen
Exekutivorgane der örtlichen Machtorgane.
Artikel 148 Die örtlichen Komitees für Verwaltung und Wirtschaft setzen
sich zusammen aus dem Vorsitzenden, den Stellvertretern des Vorsitzenden, dem
Sekretär und den Mitgliedern.
Die Amtszeit der örtlichen Komitees für Verwaltung und Wirtschaft entspricht der
der jeweiligen Volksversammlungen.
Artikel 149 Die örtlichen Komitees für Verwaltung und Wirtschaft haben
folgende Pflichten und Rechte:
1. Organisierung und Sicherung der gesamten Arbeit für Verwaltung und Wirt-
schaftsführung im jeweiligen Gebiet;
2. Realisierung der Beschlüsse und Direktiven der betreffenden Volksversamm-
lung, des betreffenden Volkskomitees, der übergeordneten Volksversammlun-
gen, Volkskomitees und Komitees für Verwaltung und Wirtschaft sowie des
Verwaltungsrates;
3. Erarbeitung des örtlichen Planes zur Entwicklung der Volkswirtschaft und
Festlegung von Maßnahmen für seine Realisierung;
4. Erarbeitung des örtlichen Haushaltsplanes und Festlegung von Maßnahmen
für seine Realisierung;
5. Festlegung von Maßnahmen für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ord-
nung, für den Schutz des Eigentums und der Interessen des Staates und der
Genossenschaften und für die Gewährleistung der Rechte der Bürger im be-
treffenden Gebiet;
6. Leitung der untergeordneten Komitees für Verwaltung und Wirtschaft;
7. Aufhebung falscher Beschlüsse und Direktiven der untergeordneten Komitees
für Verwaltung und Wirtschaft.
Artikel 150 Die örtlichen Komitees für Verwaltung und Wirtschaft erlassen
Beschlüsse und Direktiven.
Artikel 151 Die örtlichen Komitees für Verwaltung und Wirtschaft sind den
betreffenden Volksversammlungen und den betreffenden Volkskomitees für ihre
Arbeit verantwortlich und ihnen rechenschaftspflichtig.
Die örtlichen Komitees für Verwaltung und Wirtschaft unterstehen den übergeord-
neten Komitees für Verwaltung und Wirtschaft und dem Verwaltungsrat.
Artikel 152 Rechtsprechung üben das Zentrale Gericht, die Gerichte der
Bezirke (direkt unterstellten Städte), Volksgerichte und Sondergerichte aus.
Gerichtliche Urteile werden im Namen der Koreanischen Demokratischen Volks-
republik verkündet.
Artikel 153 Die Amtszeit des Vorsitzenden des Zentralen Gerichts ent-
spricht der Legislaturperiode der Obersten Volksversammlung.
Die Amtszeit der Richter und Schöffen des Zentralen Gerichts, der Gerichte der
Bezirke (direkt unterstellten Städte) und der Volksgerichte entspricht der der je-
weiligen Volksversammlungen.
Artikel 154 Der Vorsitzende und die Richter der Sondergerichte werden
vom Zentralen Gericht ernannt und abberufen.
Die Schöffen der Sondergerichte werden auf Versammlungen der Mitarbeiter der
betreffenden Armeedienststelle oder in Belegschaftsversammlungen gewählt.
Artikel 155 Die Gerichte haben folgende Aufgaben zu lösen:
1. Durch ihre gerichtliche Tätigkeit den Schutz der Macht der Koreanischen
Demokratischen Volksrepublik und der sozialistischen Ordnung, des Eigen-
tums des Staates sowie der gesellschaftlichen Organisationen und Genossen-
schaften, der verfassungsmäßigen Rechte, des Lebens und des persönlichen
Eigentums der Bürger;
2. Sicherung der Gesetzlichkeit durch alle Institutionen, Betriebe, Organisationen
und Bürger sowie konsequente Bekämpfung der Klassenfeinde und aller
Rechtsverletzer;
3. Rechtsprechung und Entscheidung über Eigentumsfragen und notarielle Tätig-
keit.
Artikel 156 Gerichtsverhandlungen werden von einem Gericht durchge-
führt, das sich aus einem Richter und zwei Schöffen zusammensetzt. In Sonderfäl-
len kann es aus drei Richtern bestehen.
Artikel 157 Gerichtsverhandlungen sind öffentlich, das Recht auf Vertei-
digung des Angeklagten wird garantiert.
In Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen ist es möglich, Gerichts-
verhandlungen unter Ausschluß der Öffentlichkeit durchzuführen.
Artikel 158 Die Rechtsprechung erfolgt in koreanischer Sprache.
Ausländer können vor Gericht die Sprache ihres Landes benutzen.
Artikel 159 Das Gericht ist in seiner Rechtsprechung selbständig und
verwirklicht die gerichtliche Tätigkeit in Übereinstimmung mit den Gesetzen.
Artikel 160 Das Zentrale Gericht ist das oberste gerichtliche Organ der
Koreanischen Demokratischen Volksrepublik.
Das Zentrale Gericht kontrolliert die richterliche Tätigkeit aller Gerichte.
Das Zentrale Gericht steht unter Leitung des Zentralen Volkskomitees.
Artikel 161 Das Zentrale Gericht ist der Obersten Volksversammlung,
dem Präsidenten der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und dem Zen-
tralen Volkskomitee für seine Arbeit verantwortlich.
Die Gerichte der Bezirke (direkt unterstellten Städte) und die Volksgerichte sind
den jeweiligen Volksversammlungen für ihre Arbeit verantwortlich.
Artikel 162 Die staatsanwaltschaftliche Tätigkeit wird von der Zentralen
Staatsanwaltschaft sowie den Staatsanwaltschaften der Bezirke (direkt unterstellten
Städte), Städte (Stadtbezirke), Kreise und den Sonderstaatsanwaltschaften ausge-
übt.
Artikel 163 Die Amtszeit des Vorsitzenden der Zentralen Staatsanwalt-
schaft entspricht der Legislaturperiode der Obersten Volksversammlung.
Artikel 164 Die Staatsanwälte werden von der Zentralen Staatsanwalt-
schaft ernannt und abberufen.
Artikel 165 Die Staatsanwaltschaften haben folgende Pflichten:
1. Überwachung der strikten Einhaltung der staatlichen Gesetze durch die Insti-
tutionen, Betriebe, Organisationen und Bürger;
2. Überwachung der Übereinstimmung der Beschlüsse und Direktiven der
Staatsorgane mit der Verfassung, den Gesetzen und Beschlüssen der Obersten
Volksversammlung, den Beschlüssen und Direktiven des Ständigen Komitees
der Obersten Volksversammlung, den Befehlen des Präsidenten der Koreani-
schen Demokratischen Volksrepublik, den Beschlüssen und Befehlen des
Verteidigungskomitees der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik, den
Erlassen, Beschlüssen und Direktiven des Zentralen Volkskomitees sowie mit
den Beschlüssen und Direktiven des Verwaltungsrates;
3. Verteidigung der Macht der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und
der sozialistischen Ordnung sowie Schutz des Eigentums des Staates, der ge-
sellschaftlichen Organisationen und Genossenschaften wie auch der verfas-
sungsmäßigen Rechte, des Lebens und des persönlichen Eigentums der Bürger
durch Entdeckung und strafrechtliche Verfolgung von Verbrechern und ande-
ren Rechtsverletzern.
Artikel 166 Die staatsanwaltschaftliche Tätigkeit wird einheitlich von der
Zentralen Staatsanwaltschaft geleitet; alle Staatsanwaltschaften unterstehen den
übergeordneten Staatsanwaltschaften und der Zentralen Staatsanwaltschaft.
Die Zentrale Staatsanwaltschaft steht unter Leitung des Zentralen Volkskomitees.
Artikel 167 Die Zentrale Staatsanwaltschaft ist der Obersten Volksver-
sammlung, dem Präsidenten der Koreanischen Demokratischen Volksrepublik und
dem Zentralen Volkskomitee für ihre Arbeit verantwortlich.