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2007
magazin
SCHWERPUNKT
Tropenwald
TATORTE
Kohle killt Klima
PERSPEKTIVEN
Im Wald des großen Bären
00094
CHINAS
4 197484 302952
UMWELT
inhalt
tatorte
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titel
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schwerpunkt
2 Nr. 94/3.07
inhalt
perspektiven
32 Jens Wieting:
Im Wald des großen Bären
Seite 32
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energie
Energiebilanz positiv 38
Tipps zum Strom sparen 40
Seite 41 kleinholz
41 Ich hab‘s papiert!
bücher
42 Wir Klimaretter
42 Klimawandel
43 Rasen im Treibhaus
43 Regenwald & Dschungelwelt
internes
44 Wie gedruckt
45 Einladung: Jubiläumstörn
47 ROBIN WOOD-Treffpunkte
46 post
46 impressum
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editorial
„Neues ROBIN WOOD-Magazin ist super, habe den Inhalt „fast aufgefressen“, möchte dies bei uns in der Einen Welt
Gruppe und im Fairkauf -Laden verteilen“
„Mir gefällt das neue Layout und das geänderte Konzept richtig gut! Eine große Verbesserung und eine würdige
Vertretung von ROBIN WOOD am Kiosk“
„Mein besonderes Kompliment für das gut gemachte Inhaltsverzeichnis! Ich könnte eine ganze Liste von Details auf-
zählen. Nicht zuletzt sind die Fotos besser eingesetzt.“
Vielleicht haben auch Sie Lust uns zu schreiben, wie Ihnen das ROBIN WOOD-Magazin gefällt und über welche The-
men Sie gerne einmal mehr erfahren möchten. Wir sind gespannt auf Ihre Anregungen und Ideen! Vielleicht wollen
Sie ja auch das Magazin verschenken oder selbst abonnieren. Neue AbonnentInnen erhalten für 12 Euro ein Jahresabo
des ROBIN WOOD-Magazins und dazu die DVD „Bahn unterm Hammer“. Mehr dazu finden sie auf der Rückseite
dieser Ausgabe.
Chinas Wirtschaft boomt und im Jahr 2006 haben nach Meldung des niederländischen Forschungsinstituts Environ-
mental Assessment Agency die 1,3 Milliarden Chinesen erstmals mehr Treibhausgase emittiert als die 300 Millionen
Nordamerikaner. Insgesamt stieß China 6,2 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus. Auf den Plätzen drei und vier lande-
ten die Europäische Union und Russland. Bezogen auf den Pro-Kopf-Ausstoß liegen die CO2-Emissionen der USA und
Europas aber noch weit vor China. Die chinesische Obrigkeit hat erkannt, dass Wirtschaften ohne Rücksicht auf die
Umwelt bald gravierende negative Folgen fürs wirtschaftliche Klima haben wird. Auch vor diesem Hintergrund konn-
ten sich seit den 90er Jahren Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen in China etablieren.
Rohstoffe wie Holz stehen nicht nur in China hoch im Kurs. So geht die weltweite Entwaldung ungebremst weiter, um
Platz für Monokulturen von Ölpalmen, Eukalyptus und Soja zu schaffen. Wer mit dem Klimaschutz Ernst machen will,
muss wirksame Maßnahmen durchsetzen, um diesen Kahlschlag zu verhindern. Mehr zum Thema Wald und Klima er-
fahren Sie von unserem Tropenwaldreferenten Peter Gerhardt
im Schwerpunkt dieser Ausgabe.
Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen aus Schwedt Ihre
Unter dem Motto „Atommüllendlagerung – Sicher ist nur das Risiko!“ lädt die Bürgerinitiative Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg und ROBIN WOOD zur Demonstration am 01. September 2007 ab 12.00 in Gedelitz ein.
Die Veranstaltung bietet ein vielseitiges und buntes Kulturprogramm gegen Gorleben als Endlager und will auf die
katastrophalen Probleme der Entsorgung von Atommüll aufmerksam machen. Weitere Informationen unter
www.castor.de, Stichwort „Termine“.
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Hamburg
Bremen
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G8-Gipfel
Heiligendamm, 30.05. bis
08.06.07: An den Protesten
gegen den G8-Gipfel haben
sich ROBIN WOOD-AktivistIn-
nen an vielen Orten beteiligt.
So waren am 30. Mai vier Ak-
tivistInnen von ROBIN WOOD
in Bad Doberan und Hinter
Bollhagen auf Bäume geklet-
tert und hatten Transparente
quer über die Straße gehängt,
um so gegen die weiträumigen Demonstrationsverbote durch die Polizei zu pro-
testieren. Im Rostocker Stadthafen waren ROBIN WOODlerInnen auf Verladekräne
geklettert und hatten dort ein großes Banner mit der Aufschrift „Gebt 8 auf das
Klima!“ befestigt. Fortschritte für den Klimaschutz hat der Gipfel aus Sicht von
ROBIN WOOD nicht erreicht, konkrete Ziele für die Reduktion des Kohledioxid-Aus-
stoßes wurden nicht vereinbart. Der massenhaften Protest gegen den G8-Gipfel
in Heiligendamm gelang es aber, die Glaubwürdigkeit dieser selbst ernannten
Weltregierung weiter zu erschüttern und mit mehr als 10.000 DemonstrantInnen
die Gegenbewegung zu stärken. Heiligendamm
Bäume am
Landwehrkanal retten!
Berlin, 21.06.07: „Schützen statt fällen! Kampf um
jeden Baum!“ forderte ROBIN WOOD auf einem
Transparent quer über den Landwehrkanal. Unter
dem Banner gingen mehrere AktivistInnen baden. Sie
protestieren mit der Aktion dagegen, dass entlang
des Landwehrkanals bis zu 200 Bäume gefällt werden
sollten, weil sie - nach Ansicht des zuständigen Was-
ser- und Schifffahrtsamtes Berlin - wegen unterspülter
Uferbefestigungen ins Wasser zu stürzen drohen.
AnwohnerInnen sammelten bereits über 10.000 Unter-
schriften gegen die Zerstörung ihres Naherholungsge-
bietes mitten in der Stadt. Berlin Foto: M. Büsching-Tsukiakari
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Am 28. Juni kommt es im AKW Brunsbüttel nach einem Störfall zu einer Notab-
schaltung. Nicht einmal zwei Stunden später fängt ein Transformator am AKW
Krümmel Feuer - auch hier kommt es zu einer ungewollten Notabschaltung.
Tagelang behauptet Vattenfall, dass der Brand in Krümmel keinerlei Auswirkungen
auf den Reaktor hatte – dass stellt sich aber als glatte Lüge raus. Während Ein-
speisepumpen versagen und die Stromversorgung des Reaktors ausfällt, müssen
Mitarbeiter an den entscheidenden Knöpfen mit Gasmaske arbeiten, weil giftiges
Rauchgas in die Steuerzentrale eindringt. Auch in Brunsbüttel häufen sich die Pan-
nen: Erneut bildet sich gefährlicher Wasserstoff, wichtige Dübel sind völlig falsch
angebracht, Fehlfunktionen eines Transformators zwingen zur Abschaltung, eine
umfangreiche Mängelliste mit einer Vielzahl von fehlenden Sicherheitsnachweisen
und Defiziten wird bekannt!
Vattenfall laufen in der Folge die Kunden weg, viele gehen zu Ökostromanbietern.
Der Konzern reagiert, der Atommanager Bruno Thomauske wird abgesetzt.
Kurz darauf geht auch der Vorstandschef Klaus Raucher. Vattenfall benennt eine Foto: Jan Becker
„Experten“-Kommission, die im Auftrag des Unternehmens eine Sicherheitsüber-
prüfung der AKWs vornehmen soll. Alle Beteiligten sind gnadenlose Vertreter der
Atomlobby und es ist klar, dass es Vattenfall nicht so sehr um Sicherheit, sondern Hamburg, 19.07.07: „Abschalten!“ fordert
vielmehr darum geht, das Vertrauen zurück zu gewinnen. An der weiteren Nut- ROBIN WOOD beim Vattenfall Kundenzent-
zung der beiden Schrottreaktoren hält Vattenfall trotz allem weiterhin fest. rum in der Mönckebergstraße
Vertuschungen, Verharm-
losungen, Störfälle in Serie,
fehlende Sicherheitsnachweise
und Nachrüstungen? Für ROBIN
WOOD machen all diese Schlam-
pereien erneut deutlich, dass es
sichere Atomkraftwerke nicht
geben kann. Unsere Forderung:
Sofortige Stilllegung aller AKWs!
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Foto: argus/Schwarzbach
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D ie zweite UNO-Umweltkonferenz,
die 1992 in Rio stattfand, gab ent-
scheidende Impulse für die Entwicklung
Die Organisationen Yunnan Green Wa-
tershed und Green Earth Volunteers sind
u.a. durch die Koordination des Protests
onale NROs in China Repräsentanzen
und unterstützen Projekte. Der Arbeit
internationaler NROs ist es zu verdanken,
der chinesischen Umweltbewegung. gegen die geplanten Staudammprojekte dass globale Themen, wie zum Beispiel
1994 gründete Professor Liang Congjie in Südwestchina bekannt geworden. Da Klimawandel und Energienutzung,
die erste Umwelt-Nichtregierungsorga- die Gründerin von Green Earth Volun- Gentechnologie, grenzüberschreitende
nisation (NRO) Friends of Nature (FON teers, Wang Yongchen, als Redakteurin Umweltverschmutzung und der Handel
- Ziran Zhi You), die sich zunächst vor von Radio Beijing über gute Kontakte zu mit bedrohten Tieren und Pflanzen, in
allem für Naturschutz und Umweltbil- an Umweltthemen interessierten Journa- die chinesische Umweltbewegung hin-
dung engagierte. So kämpften Aktivisten listen verfügt, gelang es den Organisa- eingetragen werden.
von FON beispielsweise für den Schutz tionen die Aufmerksamkeit der Medien
der bedrohten Goldstumpfnasen Affen für ihre Anliegen zu gewinnen. Proteste gegen Staudammpro-
(Rhinopithecus Roxellana) in Yunnan. jekte am Nujiang
Im Jahr 2000 erhielt die Organisation Das Center for Legal Assistance of Pollu-
von der deutschen Umweltorganisation tion Victims, das der China University of Erstmals seit der Kontroverse um das
Save Our Future (SOF) einen Kleinbus zur Political Science and Law in Beijing an- Drei-Schluchten Projekt engagieren sich
mobilen Umwelterziehung in Schulen gegliedert ist, wurde 1998 von dem Ju- in China wieder Umweltaktivisten gegen
in ländlichen Regionen. Inzwischen risten Prof. Wang Canfa gegründet. Die ein Staudammprojekt. Der Widerstand
engagiert sich FON für zahlreiche weitere NRO bietet kostenlose Rechtsberatung der chinesischen Umweltbewegung rich-
Projekte und zählt mittlerweile über für Opfer von Umweltverschmutzung tet sich gegen ein großes Dammprojekt
5000 Mitglieder. sowie Unterstützung bei Klagen und vor im Südwesten. Der Nujiang (Salween),
Gericht. Weiterhin führt sie Trainings für einer der wenigen bisher unverbauten
Zahlreiche weitere Organisationen Juristen und Beamte von Umweltbehör- Flüsse in China, entspringt im tibetischen
wurden in folgenden Jahren zunächst in den durch. Hochland und fließt in tiefen Schluchten
Beijing, später auch in anderen Landes- durch die Gebirge von Tibet und Yun-
teilen ins Leben gerufen. Häufig geht Seit einigen Jahren werden auch in nan, bevor er die Grenze nach Myanmar
die Gründung auf die Initiative einer anderen Landesteilen Bürgerinitiativen überschreitet.
engagierten Einzelperson zurück. Global aktiv. Die Organisation Green Hanjiang
Village of Beijing (GVB – Beijing Diqiu aus der Stadt Xiangtan wird von Yun Die ursprüngliche Planung sah den Bau
Cun) zum Beispiel wurde 1996 von Sheri Jianli geleitet, einer pensionierten Biolo- von 13 Staudämmen vor, deren Energie-
Liao gegründet. Frau Liao hatte während gielehrerin. Green Hanjiang kritisiert die produktion das Drei-Schluchten-Projekt,
eines Studienaufenthalts in den USA möglichen ökologischen Folgen, die der das derzeit größte Staudammprojekt
dortige Umweltorganisationen kennen in Bau befindliche Kanal, der in großem der Welt, noch übertreffen sollte. Die
gelernt und beschloss etwas Ähnliches Umfang Wasser nach Nordchina leiten Dämme sollen am östlichen Rand des
in China auf die Beine zu stellen. GVB wird, auf das Ökosystem des Yangzi und Himalajas im Gebiet des Hengduan
engagiert sich vor allem in der umwelt- seiner Zuflüsse haben wird. Der Organi- Gebirges entstehen. Sie würden eine
bezogenen Stadtteilarbeit. Gemeinsam sation ist es auch zu verdanken, dass die Landschaft unwiederbringlich verändern,
mit Friends of Nature und dem Umwelt- Öffentlichkeit auf illegale Abwasserein- die im Juni 2003 unter anderen auch
informationszentrum CESDRRC wurde leitungen durch kleine Papierfabriken wegen ihrer weltweit einzigartigen Ar-
die Kampagne „Green Choice“ zum in einen Seitenfluss des Hanjiang und tenvielfalt das Siegel UNESCO Weltnatur-
nachhaltigen Konsum ins Leben gerufen. die schwerwiegenden gesundheitlichen erbe erhielt.
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Erste Kritik kam zunächst aus dem Ende 2003 wurden die chinesischen
südostasiatischen Ausland. Im Dezem- NROs FON und Green Earth Volunteers
ber 2003 protestierte der thailändische erstmals von Southeast Asia Rivers
Direktor der NRO International Rivers Network kontaktiert und aufgefordert,
Network (IRN) beim chinesischen Bot- sich dem Protest der südostasiatischen
schafter in Bangkok gegen das geplante Nachbarn anzuschließen. Im Februar
Projekt. Die Protestnote, die er bei 2004 reisten auf Anregung der NROs
dieser Gelegenheit überreichte, war von 20 chinesische Journalisten, Umweltak-
82 Umwelt-, Entwicklungs- und Men- tivisten und Naturschutzexperten in das
schenrechtsorganisationen aus Thailand Projektgebiet, sie interviewten vor Ort
und Myanmar unterzeichnet. In China Beamte und Dorfbewohner, fotografier-
regte sich zu diesem Zeitpunkt bereits ten und filmten. Eine Fotoausstellung in
Schöne neue Welt: Modell des Drei- ebenfalls Unmut. Schon im September Beijing war in Vorbereitung. Dann kam
Schluchten-Staudamms 2003 hatte die Umweltbehörde SEPA im April 2004 die überraschende Mel-
30 Fachleute für Zoologie, Forstwirt- dung, Premierminister Wen Jiabao habe
Massiver Eingriff in die Umwelt: Bau schaft, Landwirtschaft und Geologie eine Zurückstellung der umstrittenen
der 185 Meter hohen Staumauer zur Anhörung zum Nujiang eingeladen. Projekte angeordnet und verlange wei-
Die Experten äußerten Besorgnis wegen tere wissenschaftliche Untersuchungen.
der möglichen negativen Auswirkungen Ein Triumph, der das Selbstbewusstsein
für den Artenschutz und die betrof- und den Optimismus der chinesischen
fene indigene Bevölkerung der Region. Umweltbewegung stärkte.
Mehrere Fachleute hatten zuvor an dem
Weltnaturerbe-Antrag bei der UNESCO Doch die Freude war nur von kurzer
mitgearbeitet. Dauer. Die Betreiber der Staudammpro-
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jekte, so hieß es, hätten die geforderten Projektgebiet an verschiedenen Orten Foto: obs/Südtiroler Apfelkonsortium
Fotos: UNEP/Chen/argus
Berichte über Umweltauswirkungen kleinere Baustellen gesichtet. Wang
nachgereicht, der Öffentlichkeit blei- Shusheng, bis kürzlich Minister für Was-
ben sie allerdings vorenthalten. In der serbau, erklärte im April 2007 in einem
chinesischen Regierung drängte die Interview mit der South China Morning
für Energiepolitik zuständige Reform- Post, es wäre angesichts der ungeheuren
und Entwicklungskommission auf die Potentiale ungenutzter Wasserkraft im
zügige Umsetzung der Vorhaben und ganzen Land töricht, ausgerechnet auf
erreichte, dass eine reduzierte Version die Durchsetzung von kontroversen Pro-
des Vorhabens, die zunächst den Bau jekten zu bestehen. Andererseits betonte
von 4 Staudämmen vorsieht, in den 11. er auch, dass er den Bau von einigen
Fünfjahresplan aufgenommen wurde. Staudämmen am Nujiang für machbar
In einem offenen Brief, der auf der hält und ließ offen, ob er damit den von
Internetseite von FON in Chinesisch und der Reform- und Entwicklungskommis-
Englisch veröffentlicht wurde, forderten sion favorisierten revidierten Plan für
92 chinesische Organisationen und 492 zunächst vier Staudämme unterstützt.
Einzelpersonen den Untersuchungsbe-
richt der Öffentlichkeit zugänglich zu Der Fall APP
machen, wie es nach dem chinesischen
Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz Seit vielen Jahren wird der weltgrößte
vorgeschrieben ist. Diese Forderung und umstrittenste Papierhersteller Asian
wurde bisher nicht nachgekommen. Pulp and Paper (APP) mit Sitz in Sin-
Obwohl offizielle Stellen einen Baube- gapur und Indonesien wegen aggres-
ginn dementieren, haben Besucher im siven Raubbaus an indonesischen und
kambodschanischen Regenwäldern von
Umweltschutzorganisationen scharf kriti-
siert. In China ist APP seit 1995 vertreten
und besitzt dort inzwischen 13 große
Papierfabriken. Greenpeace China hat
in den vergangenen Jahren die Behör- UmweltschützerInnen enga-
den und Öffentlichkeit auf durch APP gieren sich gegen Waldzerstö-
Niederlassungen veranlasste illegale Ro- rung
dungen von Regenwäldern auf Hainan
und in Yunnan aufmerksam gemacht. Im Auftrag der Yunnaner Provinzregierung
November 2004 veröffentlichte Green- erstellter Bericht behauptete, nicht der
peace einen Report für die nationalen Papierhersteller, sondern individuelle ein-
Forstbehörde SFA, demzufolge im Süden heimische Bauern trügen die Schuld an
Yunnans 183.000 Hektar Regenwald für den illegalen Rodungen. Die staatliche
die Pflanzung von Eukalyptus-Plantagen Forstbehörde SFA wies diese Behauptung
gefällt worden waren. In einem im Auf- zurück und klagte im März 2005 den
trag von Greenpeace gedrehten Video- Konzern wegen illegaler Abholzung an.
film berichten Bauern, dass der Konzern Im gleichen Jahr ermittelten die Umwelt-
ihnen die Landrechte für Spottpreise (ca. behörden der Provinz Hainan gegen APP.
1 Euro pro Hektar) abgekauft habe.
Der Konzern ist allerdings weiterhin in
Wenige Tage nach der Veröffentlichung beiden Provinzen aktiv. Ein im Februar
des Reports forderte der Hotelverband 2007 veröffentlichter Artikel „Papier-
der Provinz Zhejiang ihre 417 Mitglieder Gigant zerstört natürliche Wälder und
zum Boykott von APP-Produkten auf. versteckt sich hinter Philantrophie“
Zusammen mit einem Anschreiben belegt, dass der mächtige Papierkonzern
verschickte der Verband den Untersu- es sich inzwischen einiges kosten lässt,
chungsbericht von Greenpeace sowie sein angekratztes Image in China auf-
eine Liste der in Frage kommenden zupolieren. In der Provinz Hainan, unter
Produkte. APP reichte wegen des Boy- anderem Heimat des extrem gefährde-
kottaufrufs umgehend Anzeige gegen ten Hainan Gibbon, legt APP weiterhin
den Hotelverband ein, die der Konzern im großen Stil Eukalyptusplantagen
jedoch im Februar 2005 wenige Tage vor an, deren Monokultur die heimische
dem Gerichtstermin zurückzog. Ein im Artenvielfalt gefährdet. Zugleich geriert
Foto: UNEP/Tang/argus
Das drängendste Umweltproblem Chinas ist die Versorgung mit sauberem Wasser
sich der Konzern jedoch als Umwelt- und Der Journalist Feng Yongfeng, der in sei- Eva Sternfeld, auf Umweltthemen
Menschenfreund. 5,6 Millionen Dollar nem Artikel auf die Zusammenhänge von spezialisierte Sinologin, arbeitet seit
spendierte Sinar Mas, das indonesische APP’s philantrophischen Aktivitäten und den frühen 80er Jahren zur chine-
Stammhaus von APP, für die Einrichtung der fortschreitenden ökologischen Zer- sischen Umweltsituation. Seit 2000
einer „Hainan Sinar Mas Stiftung für störung in den Regenwäldern von Hainan ist sie als CIM-Expertin am China En-
Umweltschutz und Bildung“ sowie für und Yunnan hingewiesen hat, berichtet, vironment and Sustainable Develop-
ein Stipendienprogramm. Die Hainaner dass sowohl APP als auch die Yunnaner ment Reference and Research Center
Provinzregierung sieht die APP Aktivi- Lokalregierung versucht haben seine (CESDRRC), einem dem chinesischem
täten mit Wohlwollen, denn immerhin Reportagen, die zuerst auf der Internet- Umweltministerium SEPA unterste-
bedeuten die Eukalyptusplantagen eine seite der „Volkszeitung“ erschienen, zu henden öffentlichen Umweltinfor-
positive Bilanz in punkto Aufforstung verhindern. Sie kontaktierten die Redak- mations- und -bildungszentrum, in
und damit Pluspunkte bei der an- tion und verlangten, dass der Artikel von Beijing beschäftigt.
gestrebten Zertifizierung als Ökoprovinz der Internetseite entfernt werde, jedoch Kontakt: aiwastar@163bj.com, weitere
durch die Umweltbehörde SEPA. 2006 ohne Erfolg. Informationen zum CESDRRC unter
lud der Konzern den Vize-Präsidenten www.chinaeol.net/cesdrrc
der regierungsnahen All-China Environ- Die aufkeimende chinesische Umweltbe-
mental Federation (ACEF) nach Hainan wegung hat in ihrem Engagement gegen www.fon.org.cn
ein. Nach dessen Besuch änderte ACEF die mächtigen Industrie- und Wirt- www.gvbchina.org
seine Position um 180 Grad. Die Verei- schaftsinteressen in den letzten Jahren an www.greenchoice.cn
nigung verlieh APP sogar eine Auszeich- Profil gewonnen, doch bis sie sich völlig www.nujiang.ngo,cn
nung für umweltfreundliche Produkte. aus der zärtlichen Umklammerung durch Feng Yongfeng “Paper Giant Destroys
Daraufhin trat Sheri Liao vom GVB im die staatlichen Behörden lösen und von Natural Forests, Hides Behind Philan-
Januar 2007 aus Protest aus dem Vor- diesen unabhängig agieren kann, ist noch throphy”, http://www.worldwatch.
stand von ACEF aus. ein Stück zu gehen. org/node/5010
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Chinas Umwelt
Die chinesische Wirtschaft wächst in einem atemberaubenden Tempo, gleichzeitig
steigt der Druck auf die natürlichen Ressourcen. Die Folgekosten dieser Schäden
könnten in Zukunft das Wachstum der Wirtschaft aufheben. Dass die immensen Um-
weltprobleme die chinesische Gesellschaft zu destabilisieren drohen, hat jetzt auch
die chinesische Obrigkeit aufgeweckt.
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Begehrte Rohstoffe
Konsortium drei Milliarden US-Dollar in
die Erschließung einer Eisenerzmine (560
km Eisenbahntrasse, Tiefseehafen, Stau-
damm zur Stromerzeugung) investieren.
Der Wert der Rohstoffimporte Chinas hat sich in den vergangenen Auch beim Einkauf von Technologie und
20 Jahren auf jährlich rund 200 Mrd. US-Dollar verzwanzigfacht. Infrastrukturprojekten ist durch die neue
Die prognostizierten weiteren Steigerungsraten für die wichtigs- Konkurrenz Bewegung in einen Markt
ten Metalle, Öl, Fleisch und Holz liegen bis 2020 zwischen 10 und gekommen, den zuvor die Unternehmen
20 Prozent pro Jahr. China trifft dabei auf Märkte, die größtenteils aus den Industrieländern beherrschten
bereits vergeben sind oder systematisch abgeschirmt werden: Die und auf dem diese die Preise diktieren
Rohstoffvorkommen in den meisten Regionen der Erde haben die konnten.
Industrienationen unter sich aufgeteilt. Großinvestitionen in einer
Reihe von afrikanischen Ländern waren den westlichen Firmen zu Die Bewertung des chinesischen Engage-
riskant. In diese Lücke stieß China. ments ist dennoch höchst unterschied-
lich. Chinas Engagement auf dem afrika-
»Jahr Afrikas« erklärt, hochrangige De- Telefonanlagen und schossen den ersten 1 Westliche und afrikanische Regie-
legationen mit dem Premierminister oder Satelliten Nigerias in die Umlaufbahn. rungen sowie Nichtregierungsorgani-
dem Ministerpräsidenten an der Spitze Nach eigenen Angaben beendeten chi- sationen kritisieren, dass China ohne
besuchten den afrikanischen Kontinent nesische Firmen im Jahre 2006 auf dem Rücksicht auf Menschenrechte mit
und schlossen neue Handelsverträge. afrikanischen Kontinent Projekte im Wert diktatorischen Regimen wie dem Sudan
von 9,5 Mrd. US-Dollar. In der Regel und Zimbabwe kooperiert.
Der Wert des Handelsaustausches liefern die chinesischen Unternehmen in
zwischen dem afrikanischen Kontinent Rekordzeit schlüsselfertige Anlagen ab, 2 In der afrikanischen Presse waren auf-
und China stieg seit 1995 von 4 Mrd. die teilweise von aus China importierten grund der schnell wachsenden Importe
US-Dollar auf 39,74 Mrd. US-Dollar im Arbeitskräften errichtet werden. Der aus China Begriffe wie »Tsunami« und
Jahr 2005. 2006 überstieg der Handels- Preis ihrer Bauten liegt bei einem Viertel »Flood« zu lesen. China sei »Jekyll and
umsatz 55 Mrd. US-Dollar, 2010 sollen bis zur Hälfte dessen, was die Konkur- Hyde«: Motorräder, Bekleidung, Küchen-
es 100 Mrd. US-Dollar sein. Anlässlich renz aus Industriestaaten berechnet und geräte, Klimaanlagen, Medikamente
des China-Afrika-Forums sagte die chine- die Qualität ist meist akzeptabel. etc. aus China beherrschen die Märkte
sische Regierung zu, die Zahl der zollfrei vieler afrikanischer Staaten. Für die
importierten Güter von derzeit 190 auf Viele afrikanische Staaten profitieren von KonsumentInnen sanken die Preise vieler
440 zu erhöhen. Zudem sollen für Afrika dem Bieterwettstreit um Rohstoffe, der Produkte des täglichen Bedarfs deut-
jeweils in Höhe von fünf Milliarden begann, als China – und zunehmend lich. Lokale Hersteller werden jedoch zu
US-Dollar bis 2009 verbilligte Kredite auch Indien, Brasilien, Malaysia – den Hause und auf Exportmärkten verdrängt.
und Handelskredite zur Unterstützung traditionellen Industrienationen Kon-
chinesischer Investitionen zur Verfügung kurrenz machte. Die steigenden Preise 3 Ein dritter Kritikpunkt ist der Vorwurf,
gestellt werden. erleichtern das Begleichen von Schulden chinesische Unternehmen würden ohne
und ermöglichen neue Investitionen, so- Rücksicht auf Umwelt- und Sozialstan-
Haupttriebfeder des gestiegenen fern die Staaten über Rohstoffe verfügen dards Rohstoffquellen in afrikanischen
Handelsvolumens ist der Ausbau des und nicht ihrerseits unter steigenden Staaten ausbeuten.
Ölhandels: China bezieht rund 30% Rechnungen beispielsweise beim Import
seiner Rohölimporte aus afrikanischen von Brennstoffen leiden. Chinesische Regierungsstellen wehren
Staaten. Rohstoffe machen rund 87% sich vehement gegen diesen Vorwurf.
der Lieferungen Afrikas nach China aus. Zudem werden neue Projekte erschlos- Im Januar 2006 wurde ein Strategie-
Chinesische Firmen dagegen bauen sen. In Gabun etwa will ein chinesisches papier mit dem Titel »China‘s African
China wird bis 2020 zwischen 10 und 20 Prozent mehr Metalle, Öl, Fleisch und Holz importieren
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Policy« veröffentlicht, in dem von einer bis 2005 auf 233 Mrd. US-Dollar – mehr auch den deutschen Markt beliefern.
neuen strategischen Partnerschaft unter als das Sechsfache des chinesischen Wenn aber ein deutscher Händler einen
Gleichberechtigten die Rede ist, die auf Wertes für diese Jahre. Viele dieser Kühlschrank verkauft, der aus China
Vertrauen aufbaue und beiden Seiten Geschäfte wurden ebenfalls unter nicht kommt, und dessen Kupferanteil wie-
Gewinn bringen soll. Grundprinzip sei transparenten Umständen getätigt. derum aus Erzen stammt, das in Minen
die Nichteinmischung in die politischen in der Demokratischen Republik Kongo
Angelegenheiten des Partners. Die Diskussion über die Rolle chine- abgebaut und dann in Sambia verhüt-
sischer Unternehmen sollte daher zum tet wurde, dann müssen bei Verstößen
China betont häufig, man stelle weder Anlass genommen werden, transparente gegen Sozial- und Umweltstandards
bei Geschäften noch bei Krediten Bedin- Verfahren zur Überwachung der Ge- alle zusammenarbeiten: NGOs aus dem
gungen (»no-strings-attached«). Damit schäftspraktiken sowohl der Unterneh- Kongo, Sambia, China und Deutschland.
verschweigt die chinesische Regierung men aus den Industrieländern als auch
allerdings, dass der Abbruch diploma- der aus den aufstrebenden Nationen wie Friedel Hütz-Adams ist seit 1993
tischer Beziehungen zu Taiwan die Vor- China aufzubauen. wissenschaftlicher Mitarbeiter des
aussetzung der Zusammenarbeit bildet: SÜDWIND e.V., Institut für Ökonomie
Von 53 afrikanischen Staaten erkennen Chinesische Arbeiter wurden entführt und Ökumene. Dort beschäftigt er
nur noch fünf Taiwan an. (Nigeria), starben bei einem Anschlag sich mit Hintergründen und Auswir-
(Äthiopien) oder können aufgrund kungen der Globalisierung.
Der Verzicht auf makroökonomische der chaotischen politischen Situation huetz-adams@suedwind-institut.de
Auflagen erhöht dennoch die Attrakti- geplante Projekte nicht umsetzen (Zim-
vität der Geschäfte. Angesichts der oft babwe). In China beginnt daher eine
verheerenden Wirkungen, der von den kritische Diskussion darüber, wie dauer- Der Text baut auf ein Kapitel aus der
Industriennationen über den Internati- haft Geschäfte sind, die in einem äußerst Studie: China, Indien, Brasilien und Süd-
onalen Währungsfonds durchgesetzten negativen politischen Umfeld abgewi- afrika: Vom Nord-Süd- zum Arm-Reich-
Strukturanpassungsprogramme vergan- ckelt werden. Die Regierung ist offenbar Gegensatz in Handels- und Finanzfragen
gener Jahrzehnte, hat dieser Ansatz eine dabei, ihre Politik der Nichteinmischung (Mai 2007) auf, die der Autor für Brot
große Anziehungskraft für viele afrika- in innere Angelegenheiten afrikanischer für die Welt verfasst hat
nische Staaten. Dort wurde sehr genau Staaten aufzugeben und bot beispiels-
registriert, dass China 31 afrikanischen weise den Vereinten Nationen an, Solda-
Staaten ohne Auflagen Schulden in ten für den Sudan zu stellen.
Höhe von 1,3 Mrd. US-Dollar erlassen
hat. Dies sind lediglich erste Schritte. Die
Herausforderung für hiesige Nichtregie-
Chinas Regierung wehrt sich auch mit rungsorganisationen liegt darin, diese
dem Verweis auf die Geschäfte anderer Schritte zu beschleunigen. Es darf nicht
Staaten gegen die Ausbeutungsvor- dazu kommen, dass Unternehmen aus
würfe. Regierungsstellen sagten im März Industrieländern mit Verweis auf die
2007, dass China lediglich knapp 9% Konkurrenz aus dem Osten die wenigen
der Ölexporte Afrikas erwerbe, die EU Standards im Umwelt- und Sozialbe-
dagegen 36% und die USA 33%. reich abschaffen, die es derzeit gibt. Im
Gegenteil: Über Dreieckskooperation
China, Indien, Brasilien und Südafrika:
D amit macht die chinesische Re-
gierung darauf aufmerksam, dass
sie keineswegs allein für Missstände in
zwischen afrikanischen, chinesischen
und deutschen Organisationen muss
Druck aufgebaut werden, um Standards
Vom Nord-Süd-
zum Arm-Reich-Gegensatz
afrikanischen Staaten verantwortlich zu verbessern. Eine Aufgabe ist dabei an
gemacht werden kann. Das Handelsvolu- die multinationalen Unternehmen Chi- in Handels- und Finanzfragen
men der G8-Staaten mit Afrika stieg seit nas heranzutreten: Diese wollen einen von Friedel Hütz-Adams / SÜDWIND e.V.
dem Jahr 2002 von 134 Mrd. US-Dollar Teil ihrer Produkte exportieren und dabei
Foto: argus/Scholz
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Chinas Energiebedarf
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Emissionen, die seine Entwicklung beein- unterscheidet sich kommunistische kaum Energiegesetz orientiert. Der Sektor
trächtigen würden. von kapitalistischer Energiepolitik. erneuerbare Energien weist bereits
jetzt jährliche Steigerungsraten von 25
Gleichzeitig belegt der nationale Kli- Auf verschiedenen Wegen Prozent auf. China richtete auch die
maplan, dass China sich dem Problem weg von der Kohle Nachfolgekonferenz der „Renewables“
des Klimawandels stellt und versucht zu 2005 in Peking aus.
reagieren. Dies resultiert vor allem aus Ansätze, nicht ausschließlich auf Kohle
innerem Druck, denn China erlebt am als Energiequelle zu setzen, gibt es Wermutstropfen bei den Erneuerbaren:
eigenen Leib massiv die Auswirkungen durchaus. Jedoch gibt es darunter höchst China will nicht nur Wind- und Solar-
des Klimawandels. Etwa mit der Jahrhun- bedenkliche Varianten: Parteivertreter energie sowie Kleinwasserkraftwerke
dertflut von 1998 mit über 5000 Opfern, haben ehrgeizige Ausbaupläne für die ausbauen, sondern nach wie vor auch
schlimmen Dürren wie im vergangenen Atomkraft, nach denen bis 2020 jedes Großstaudämme. Der Bau von Großstau-
Jahr im bevölkerungsreichen Sichuan Jahr zwei Atomkraftwerke gebaut wer- dämmen ist ein dunkles Kapitel im Reich
oder dem niedrigsten Pegelstand des den sollen. Doch selbst in einem Land der Mitte: Durchsetzt mit Umweltzerstö-
Jangtse seit 140 Jahren, ebenfalls 2006. wie China vergehen mindestens zehn rung, Vertreibung von bis zu über einer
Modellrechnungen des Weltklimarates Jahre zwischen Planungsbeginn eines Million Menschen, wie im Fall des Drei-
sagen vorher, dass im Süden des Landes Atomkraftwerkes und der ersten Einspei- Schluchten-Staudamms und weit verbrei-
die Regenmengen steigen, während sie sung von Strom ins Netz. Die angekün- teter Korruption, bei der vorgesehene
im Norden abnehmen und sich somit digte Bauoffensive wurde bereits auf das Entschädigungsgelder für Menschen, die
die bereits existierende Wasserknappheit Jahr 2010 verschoben. Aktuell sind vier ihr Land verlieren, in dunklen Kanälen
weiter zuspitzt und die weitere wirt- Reaktoren in China im Bau. verschwinden. Nicht umsonst sind Stau-
schaftliche Entwicklung bedroht. Die dammbauten auch Kristallisationspunkte
chinesischen Gletscher schrumpfen, was Positiver ist der Bereich Erneuerbare für Umweltorganisationen.
ebenso wie die steigenden Temperaturen Energien. Das Potenzial dieser Ener-
dazu führt, dass die Quellen sowohl giequelle hat China bereits seit Jahren Verkehr regeln
des Jangtse als auch des Gelben Flusses erkannt, es existiert ein großer Markt
versiegen. für Solaranlagen für den häuslichen Zwangsläufig muss sich China auch mit
Gebrauch. Bei der internationalen einer anderen Quelle von Treibhausgasen
Kenner halten es jedoch für fragwürdig, Konferenz „Renewables 2004“ in auseinandersetzen: dem Verkehr. Denn
ob aktuelle chinesische Klimapolitik tat- Bonn setzte sich China anspruchsvolle das motorisierte Verkehrsaufkommen
sächlich fruchten kann. „Noch gibt es in Ziele wie beispielsweise den Anteil der wächst rasant. Um die Explosion zu
China nur ein diffuses Klimabewusstsein regenerativen Energien an der Gesamt- dämpfen, wird zum Beispiel in Shang-
und keine öffentliche Debatte über die energieerzeugung im Jahr 2020 auf ca. hai die Menge amtlicher Kennzeichen
richtige Energiepolitik“, zitiert die ZEIT 20 Prozent zu erhöhen, wobei diese Ziele begrenzt. Der Erwerb eines amtlichen
(15.2.2007) die Greenpeace-Mitarbeite- nicht verbindlich festgeschrieben sind. Kennzeichens ist jedoch die Vorausset-
rin Yu Jie. Will die chinesische Energie- zung, um ein gekauftes Auto überhaupt
politik weg von der Kohleabhängigkeit, Das Land hat ein Einspeisegesetz für fahren zu dürfen. Die Kennzeichen
muss sie sich mit den fünf großen staat- Strom aus regenerativen Energiequellen, werden deshalb meistbietend versteigert.
lichen Energiekonzernen anlegen, darin das sich am deutschen Erneuerbaren
Darüber hinaus gelten verbindliche
Verbrauchsgrenzen für neu zugelassene
Aber auch Pkw, die die Chinesen 2005 eingeführt
bei den Er- haben. Sie deckeln - abhängig vom
neuerbaren Gewicht des Fahrzeugs – den Kraft-
Energien stoffverbrauch, was zahlreiche westliche
weist China Autoproduzenten vor die Aufgabe stellt,
jährliche ihre Fahrzeuge so zu bauen, dass sie
Steige- weniger verbrauchen. Die verschriebene
rungsraten Verbrauchsreduktion wird voraussichtlich
von 25 im Gesamtbenzinverbrauch schnell durch
Prozent auf. die wachsende Autoflotte wettgemacht,
NGO Vertre- kann jedoch zumindest „viel-saufende“
ter bei den Sportwagen verhindern.
Renewab-
les 2005 in Regine Richter ist Biologin und
Peking arbeitet für die Umwelt- und Men-
schenrechtsorganisation urgewald in
Berlin, Kontakt: regine@urgewald.de
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zerstört wurde und geben dabei unvor- Mercedes, die bei Vollgas mehr als 50
stellbar große Mengen Kohlendioxid in Liter Sprit auf 100 Kilometern saufen,
die Atmosphäre ab. Florian Siegert von passen angesichts der herannahenden
der Uni München schätzt das 1997 die Klimakatastrophe nicht mehr so recht ins
freigesetze Menge Kohlendioxid durch Bild. Dies ist auch den PR-Strategen der
Torfwaldbrände bis zu 40 Prozent der Autohersteller klar, die verzweifelt nach
Menge entsprochen hat, die durch die jedem Strohhalm greifen um von den
Verbrennung von Erdöl, Kohle und Gas eigenen Verfehlungen abzulenken. Ein
weltweit in die Atmosphäre geblasen Strohhalm heißt Biosprit. Mit Benzin vom
wurde. Acker mutieren die fetten Geländeflitzer
zu lupenreinen Ökoautos, so die Propa-
Dies beleuchtet auch einen Aspekt, der ganda der PS-Branche.
bei der aktuellen Klimadebatte unter-
zugehen droht: Böden speichern eine Verschwiegen wird dabei, dass Europa
viel größere Menge Kohlenstoff als die mit der heute zur Verfügung stehen-
sie bedeckende Pflanzenmasse. Deshalb den Technologie und den begrenzten
sind intakte Waldökosysteme, die die Ackerflächen nur verschwindend geringe
darunter liegenden Böden schützen, so Mengen Agrokraftstoff produzieren
wichtig fürs Klima. kann. Der Agrosprit wird aus tropischen
Ländern wie Kolumbien, Brasilien,
Ausgerechnet die Klimadebatte: Indonesien oder Nigeria zu uns kommen.
Neue Bedrohung für den Wald Schon heute lässt sich beobachten wie
Wälder und andere wertvolle Ökosys-
Autokonzerne und Energiemultis sind teme in diesen Ländern platt gemacht
bei der aktuellen Klimadiskussion kräftig werden um für neue Agroenergieplanta-
in die Defensive geraten. Superge- gen Platz zu schaffen. In Indonesien ist
ländewagen von Porsche, BMW und auf den zum Teil noch bewaldeten Inseln
Raubbau für Papier: Auf Sumatra ist der Regenwald in den ver-
gangenen 20 Jahren gerodet worden. Jetzt schwelen Brände in
den meterdicken Torfschichten und geben dabei unvorstellbar F© Grafik: GEOFff
große Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre ab
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tropenwald
Kalimantan (Borneo) und Iran Yaya (West nicht weiter degeneriert oder zerstört
Papua) ein regelrechter Goldrausch aus- werden. Urwälder sind nach neuesten
gebrochen. Dort fließt das große Geld in Erkenntnissen besonders leistungsfähige
immer neue Ölpalmenplantagen, die vor Kohlenstoffspeicher. Wertvolle Alt- und
allem für Agrodiesel angelegt werden. Urwälder sollten deshalb vollkommen
vor kommerziellem Holzeinschlag oder
In der Praxis entpuppen sich die angeb- industrieller Landwirtschaft geschützt
lichen Klimaretter sogar als Klimakiller. werden.
Einem Forscherteam um den Münchener
Wissenschaftler Florian Siegert ist es Der überwiegende Teil der Wälder, der
gelungen, eine Klimabilanz für neue Öl- weiter vor allem für die Holzproduktion
palmenplantagen auf der indonesischen genutzt wird, sollte so naturnah wie
Insel Sumatra aufzustellen. Dort müssen möglich bewirtschaftet werden, um
auf der Welt einmalige Torfwälder Platz auf ein verändertes Klima reagieren zu
machen für neue Ölpalmenplantagen. können. Und das aus einleuchtenden
Das Ergebnis lässt einem den Atem sto- Gründen: Während eine Monokultur
cken: Durch die Zerstörung der Torfwäl- aus Fichten veränderten Bedingungen
der wird tausendmal so viel Kohlendioxid relativ schutzlos ausgeliefert ist, hat ein
freigesetzt wie letztendlich durch den vielfältig strukturierter Wald viel mehr
Einsatz von Palmöl eingespart wird. Möglichkeiten auf veränderte Lebensbe-
dingungen zu antworten. Der Ökoforst
In Südamerika und vor allem in Brasilien ist in diesem Punkt dem Stangenwald
frisst sich der Sojagürtel immer weiter haushoch überlegen, weil er eine biolo-
nach Norden in die Regenwaldzone gisch viel breitere Basis bietet.
hinein. Auch Soja, das bislang bei uns in
erster Linie in den Futtertrögen unserer Auch ökonomisch macht es Sinn, den
Schweine landete, wird von der Agro- Schutz der Wälder bei der Rettung
diesel-Industrie bevorzugt als Rohstoff der Klimas voranzustellen. Während
eingesetzt. dessen die Industrie enorm kostspielige
Verfahren wie die so genannte CO2-
Waldschutz: Gut und günstig Sequestrierung, bei der Kohlendioxid in
für das Klima unterirdische Lagerstätten gepresst und
so gespeichert werden soll, in die De-
Wälder haben für den Schutz des Klimas batte wirft, liegt das Gute doch so nah
eine zentrale Funktion. Dieser kön- und ist so günstig zu haben. Wir müssen
Foto: obs/Deutsche See
nen Sie nur gerecht werden, wenn sie den Raubau an den Wäldern dieser Welt
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sofort beenden. Dann haben wir einen ROBIN WOOD hat sich gemeinsam mit Foto: argus/Janke
ersten Schritt in Richtung Klimawende den Partnerorganisationen aus dem Sü-
Fakten zu Wald und
gemacht. den dazu entschlossen ein klares Zeichen Klima
gegen den Import von Biomasse aus den
Die Rezepte für den Wald im Kampf tropischen Ländern zu setzen. Zu deut- 1 Die Zerstörung der Regenwälder ist
gegen den Klimawandel sind nicht neu. lich ist der Gefahr, dass durch den Run die zweitgrößte Ursache für die Klimaer-
Es sind die gleichen Forderungen, mit auf die Agroenergie die verbleibenden wärmung.
denen ROBIN WOOD Holzkonzerne, Wälder der Tropen unter die Räder
Papierindustrie und ignorante Politiker kommen. ROBIN WOOD hat sich deshalb 2 Durch Waldzerstörung wird jeden
schon seit Jahren konfrontiert. Darin einem Moratorium angeschlossen, dass Tag soviel Kohlendioxid freigesetzt wie
sind sich die Umweltverbände auch weit die Förderung von Agroernergie aus acht Millionen Menschen zusammen für
gehend einig. Bizarr wird die Diskussion Monokulturen stoppen will. einen Flug von London nach New York
bei der so genannten Bioenergie. Hier benötigen würden.
gibt es neuerdings seltsame Koalitionen Dabei befindet sich ROBIN WOOD in
aus Autoindustrie, Agrarlobby und guter Gesellschaft, denn mittlerweile 3 Durch die Zerstörung der Regenwälder
einigen Umweltverbänden, die den Aus- haben über 100 Organisationen aus wird jährlich mehr Kohlendioxid freige-
bau der Agroenergie forcieren wollen aller Welt das Dokument unterschrie- setzt, als von den gesamten USA.
und auch importierten Agrosprit nicht ben. Auch Privatpersonen können das
ausschließen. Bemerkenswert dabei ist, Moratorium auf folgender Website 4 Der Schutz der Regenwäldern ist die
dass es auch große Konzerne gibt, die unterschreiben: http://www.econexus. mit Abstand günstigste Klimaschutzmaß-
aktiv Lobbyarbeit gegen die energetische info/biofuels.html nahme.
Nutzung von Ackerpflanzen betreiben.
Es sind die Industriezweige; die sich um Peter Gerhardt ist Tropenwaldrefe- 5 Wenn wir den Kampf gegen die
eine Verteuerung ihrer Rohstoffe sorgen, rent bei ROBIN WOOD, Regenwaldzerstörung verlieren, dann
wie etwas die Lebensmittelmultis oder Tel.: 040/3808920 verlieren wir auch den Kampf gegen die
die Papierindustrie. peter.gerhardt@robinwood.de Klimakatastrophe.
Quelle: Rainforestfoundation, UK
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Kolumbien: Blutiges
Öl der Palmen
Der Durst nach Biosprit in den Industrieländern hat aus Kolumbien weltweit
einen der größten Produzenten von Palmöl gemacht - mit verheerenden Fol-
gen für die Menschen und das ökologische Gleichgewicht des Landes.
in Europa den Anteil der regenerativen metikprodukte und zunehmend auch für Die Ölpalme gelangte ursprünglich als
Energien am Gesamtenergieverbrauch die Energie- und Kraftstoffproduktion. Nahrungsmittel für brasilianische Skla-
auf 20 Prozent bis 2020 zu steigern und vInnen nach Amerika. Es wird geschätzt,
bereits bis 2010 den Anteil der Biomasse Für viele Kolumbianer bedeutet der An- dass sie 1932 in Kolumbien eingeführt
für die Kraftstoffproduktion auf 5,75 bau der Ölpalme eine ökologische und wurde. 1962 gründete sich in Kolumbien
Prozent zu erhöhen. Diese Pläne machen soziale Katastrophe. Der Anbau steht in die Nationale Föderation der Ölpalmen-
eine Ausweitung des Biomasse-Anbaus enger Verbindung mit Geldwäsche im züchterInnen FEDEPALMA. Seitdem
in den sog. Entwicklungs- und Schwel- organisierten Drogenhandel, Massaker wurde der Anbau von Ölpalmen auf
lenländern unausweichlich. an der Bevölkerung, Verschleppung von das ganze Land ausgeweitet und steigt
Menschen, Menschenrechtsverletzungen weiter. Aktuell beträgt die Anbaufläche
Besonders hart trifft es die Menschen in sowie Mord, Fälschung von Dokumen- ungefähr 300.000 Hektar. Nach Anga-
Kolumbien, dem weltweit viertgrößten ten, illegale Aneignung von Privateigen- ben des Agrarministeriums soll diese
Produzenten von Palmöl. Europa ist der tum und Gemeindeflächen. Eine weitere Fläche in den nächsten Jahren auf drei
größte Importeur von kolumbianischem Folge des Anbaus ist die gewaltsame Millionen, langfristig auf 18 Millionen
Palmöl. An erster Stelle steht Großbritan- Vertreibung der Bevölkerung aus frucht- Hektar erweitert werden.
nien mit 40 Prozent, danach Spanien mit baren Regionen durch die Paramilitärs im
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Kolumbien bietet ideale Anbaubedin- fen, der Zerstörung Einhalt zu gebieten.
gungen für die Ölpalme. Es befindet Auf sie wird Druck ausgeübt, sich in
sich aber in der äquatorialen Klimazone Allianzen oder Produktionsketten ein-
des Regenwalds, der durch die Ausbrei- zubringen, mit Palmölproduzenten oder
tung der Ölpalmen verdrängt wird. Die denselben Paramilitärs, die ihre Familien
Brandrodung für neue Anbauflächen ermordeten, zusammenzuarbeiten.
setzt große Mengen Kohlendioxid Gebiete, die vorher von Regenwald
frei. Feuchtgebiete werden mit Sand bedeckt waren, werden von der Palmöl-
aufgefüllt, da die Palme zur Wurzelbil- monokultur geschluckt. Die Gemeinden
dung einen trockenen Boden benötigt. werden ihrer traditionellen Lebensweise
Millionen Tonnen von Sand müssen beraubt.
quer durchs Land transportiert werden, Für diese Monokulturen wurde
der Boden verarmt. der ursprüngliche tropische Die Arbeitsbedingungen in den Palmöl-
Regenwald gerodet und die plantagen werden von der Internatio-
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tropenwald
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Timberwatch: Papier onen wie dem World Rainforest Mo- trie und müssen im Zusammenhang mit
vement (WRM) und der Global Forest dem gesamten Prozess gesehen werden,
und Klima Coalition (GFC) geschaffen. Unsere in dem Plantagen Artenvielfalt, Land und
Timberwatch wurde 1995 gegründet, Arbeit wird auch von der deutschen Kultur der Menschen zerstören und Zell-
weil mehrere südafrikanische NGOs die Graswurzelbewegung und dem Global stoff- und Papierfabriken die Menschen
negativen ökologischen Auswirkungen Greengrants Fund finanziert. vergiften und den Planet verschmutzen.
der industriellen Holzplantagen öffent-
lich machen wollten. In den folgenden Seit 2002 hat Wally Menne Timberwatch Mittlerweile engagiert sich Timberwatch
Jahren hat sich Timberwatch zu einer auf vielen internationalen Tagungen verstärkt dafür, den Zusammenhang zwi-
unabhängigen Organisation entwi- vertreten. Diese Aktivitäten haben schen Papierindustrie und Klimawandel
ckelt, die ihre Verfassung im April 2004 geholfen, dass sich vor Ort ein größeres ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
verabschiedet hat und im Januar 2006 Bewusstsein für die Herausforderungen Falsche Lösungen wie Plantagen als
als Non-Profit-Organisation staatlich entwickelt hat, die angepackt werden CO2-Senken anzuerkennen, der Emissi-
anerkannt worden ist. müssen, damit sich Südafrika positiv ver- onshandel und die Anlage von Plantagen
ändert. Holzplantagen sind nur ein Teil zur Produktion von Biokraftstoffen wird
Wally Menne und Jenny Duvenage leiten der Geschäfte der globalen Papierindus- die Situation nur verschlechtern.
das Büro von Timberwatch und sind www.timberwatch.org.zd
verantwortlich für Verwaltung und Pro-
jektkoordination, aber es gibt auch viele
Ehrenamtliche, die forschen, beraten
und die Plantagen überwachen. Einige
Ehrenamtliche vertreten Timberwatch
in Regierungsausschüssen und nehmen
an Treffen und Konferenzen teil. Sie
geben den Mitgliedern der Ausschüsse
und der Geschäftsleitung wichtige
Rückmeldungen. Diese Mitglieder sind
dafür verantwortlich, dass Strategie und
Durchführung unserer Kampagnen in die
richtige Richtung geleitet werden.
Die meisten Einnahmen erhält Timber-
watch von Organisationen außerhalb
Südafrikas. Dies hat starke Partner- Wally Menne, Timberwatch
schaften zu ausländischen Organisati-
Eukalyptus-Plantagen in der
Provinz Mpumalanga, Sappi
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titel
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erklärt er am Ende der Talfahrt und
erwehrt sich lachend den liebevollen An- Für seine Tourismus-Angebote hat er die
näherungsversuchen von Snowy, einem „Outdoor India Tourist private limited“
seiner drei Mischlingshunde. gegründet. Er glaubt daran ausländische
Investoren zu finden, die sich für den
Indiens Umweltprobleme sind bekannt: Schutz der Natur in Indien einsetzen
ein stetig wachsendes Verkehrsaufkom- wollen und ihm dabei helfen, größere
men in den wuchernden Großstädten, Flächen Dschungel aufzukaufen. „Für
wilde Müllkippen und eine kaum funkti- ein wenig mehr Geld als dem Markt-
onierende Müll-Entsorgung, Pestizid-Ein- preis verkaufen mir die Farmer ihr Land
satz in der Landwirtschaft und Umwelt- gerne . Die Kaffee-Monokulturen sind
gesetze, die nicht umgesetzt werden. ohnehin nicht gut für das Land. Außer-
Schuld an der Misere: Die Förderung dem haben die Farmer viel zu viel Kalk
der wirtschaftlichen Entwicklung hat benutzt. Kalk ist ein natürlicher Dünger,
Priorität in einem Land, in dem 250 bis aber zu viel übersäuert die Erde“, erklärt
300 Millionen Menschen unterhalb der Anoop Chinnappa. Außerdem möchte
Armutsgrenze leben. Wo das tägliche er einen Ashram – einen spirituellen
Brot keine Selbstverständlichkeit ist, Dschungel. „Ich habe von meinem Vater Ort des Lernens – aufbauen: für Kühe.
verblasst der Schutz der Umwelt. Dabei viel über die Natur und von Touristen das „Dann könnte ich die Farmer lehren, wie
ist Indien – auf dem Papier – eigentlich Wandern gelernt. Inder laufen nämlich man aus dem Dung der Kühe Elektrizität
vorbildlich: Bereits seit 1981 gibt es eine nie ohne Grund“, versichert er. Natürlich gewinnen kann.“
umfassende Gesetzgebung in Bezug auf soll sein Tourismus umweltfreundlich
die Luftverschmutzung. Weltweit war sein. „Ich träume von einfachen Unter- In seiner eigenen Familie ist er „ein nicht
Indien 1976 der erste Staat, der den Um- künften im Dschungel. Ein Zelt, ein paar deklarierter Ausgestoßener“. „Inder
weltschutz als staatliche Verpflichtung in Moskitonetze. Nichts Aufwändiges.“ denken fast nur ans Geld. Und meine ei-
die Verfassung aufnahm. Zum Vergleich: gene Familie möchte auch nichts weiter,
Erst im Jahr 1994 wurde der Schutz der
Umwelt nach vielfältigen Kontroversen
im deutschen Grundgesetz als Staatsziel
L uxus hat in Anoop Chinnappas Leben
ohnehin keinen Platz. Mit seiner alten
Mutter wohnt er in einem hübschen,
als dass ich mein Land verkaufe.“ Geld
verdienen könnte Anoop Chinnappa
auf vielfältige Art. Auf seinem Grund
verankert. Die Zahl der Umweltbewegten rot gestrichenen Haus, umgeben von stehen weiße Zedern, heiß begehrt von
wächst in Indien, langsam aber stetig. sorgsam gepflegten Blumenbeeten und der Möbelindustrie, die er teuer verkau-
20.000 indische Förderer verzeichnet die – nur ein paar Meter weiter – vielen fen könnte, obwohl die Bäume offiziell
Umweltorganisation Greenpeace derzeit. Quadratmetern verwilderter Natur. Dann geschützt sind. Oder er könnte das Land
und wann beherbergt er hier Gäste. In mit einer breiten Autostraße erschließen
Noch leben etwa zwei Drittel der in- einem kahlen Zimmerchen mit roh ge- lassen. Der sympathische Kodova winkt
dischen Bevölkerung – etwa 700 Millio- strichenen Wänden stehen zwei einfache ab. Nicht mit ihm. Zuviel Lärm und zuviel
nen Menschen – mehr recht als schlecht Liegen. Die „französische“ Toilette liegt Dreck. „Ein Tropfen Öl kann immerhin
von der Landwirtschaft. Traditionell sind inmitten des Hauses. Eimer und Schöpf- 600 Liter Wasser kontaminieren“, erklärt
auch die Kodava Bauern. 24 Hektar Land kellen ersetzen für Familie und Gäste er und stapft auf nackten Füßen auf
hat Anoop Chinnappa von seinem Groß- gleichermaßen die Dusche. In einem seinen Jeep zu.
vater geerbt. Aber nur auf zwei Hektar kleinen Gästehaus im Garten gibt es
baut er Reis an. Der Rest ist Dschungel geringfügig mehr Komfort – immerhin Derzeit scheinen die Träume von Anoop
und das soll auch so bleiben. Anoop ein eigenes Badezimmer. Trotz des – für Chinnappa noch ein wenig groß für
Chinnappa hält nämlich nichts vom europäische Verhältnisse – wenig luxuri- seine begrenzten Möglichkeiten. Aber
Landbau moderner Prägung. „Früher ösen Angebots hat Anoop Chinnappa es aufgeben will er nicht: „Ich suche weiter
haben alle Kodava organischen Landbau geschafft, in einem der meist genutzten nach Partnern, die hier investieren
betrieben. Heute benutzen sie Pestizide Indien-Reiseführer Erwähnung zu finden. wollen. Denn um den Dschungel und die
wie alle anderen auch – und das Land Jugendliche Rucksack-Touristen reicht die Natur zu schützen, müssen wir das Land
geht zugrunde.“ Anoop Chinnappa will einfache Unterkunft und lernen können kaufen. Anders geht es nicht.“ Er träumt
dagegen den Dschungel erhalten. sie bei Anoop Chinnappa allemal etwas. mit offenen Augen weiter: „Wir müssen
Zum Beispiel, dass der Saft der Jamba- die Kinder hierher bringen, damit sie
Friedlich grasen Kühe auf der kleinen Frucht gut gegen Bauchschmerzen lernen: Wir bekommen von der Natur
Lichtung im Dschungel. „Sieh mal, ein ist und dass man spirituellen Führern zurück, was wir ihr geben.“
Schmetterling“, ruft Anoop Chinnappa misstrauen sollte. „Normalerweise sind
begeistert und zeigt mit dem Finger auf die auch nur am Geld interessiert – auch Annette Lübbers ist freie Journalistin
einen kleinen gelben Falter im Landean- wenn sie anderes behaupten“, sagt der und hat Anoop Chinnappa 2007 auf
flug. Seit dem Jahr 2000 führt er Ruck- Inder und gießt seinen Gästen frischen einer Reise durch Indien besucht.
sack-Touristen durch seinen geliebten Tee ein. Kontakt: a-luebbers@versanet.de
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perspektiven
Im Wald des
großen Bären
Jens Wieting war bis 2005 Tropenwaldreferent bei ROBIN WOOD.
Anfang 2006 ist er nach Kanada gegangen und verhandelt nun für
den Sierra Club Kanada in British Columbia mit Industrie, der Pro-
vinzregierung und First Nations über den Schutz des einmaligen
Urwaldgebietes „Great Bear Rainforest.“ Mit ihm sprach Christiane
Weitzel.
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perspektiven
grüne berufe
durchgesetzt, um ihre Verpflichtungen
Riesenlebensbäume im Great
einfacher zu erfüllen. Aber diese Hoff-
Bear Rainforest, Bella Coola
nung hat sich als trügerisch erwiesen.
Schwarzbär
ser Region. Alljährlich lassen sich sechs Kunden wie Home Depot, Staples,
Millionen Zugvögel an der Küste nieder. Ikea und die deutsche Papierindustrie
machten Druck und die kanadischen
Der Name „Great Bear“ geht zurück auf Konzerne bekamen es mit der Angst zu
die vielen Schwarz- und Grizzlybären, tun. Nachdem sie den Handlungsdruck
die hier leben. Eine Besonderheit ist der erkannt hatten, gründeten sie 2000
Kermode- oder Geisterbär, eine seltene die Coast Forest Conservation Initative
helle Variante des Schwarzbären, der (CFCI) und stimmten einem Moratorium
im Regenwald wie ein verirrter Eisbär des Holzeinschlags für über 100 große
erscheint. Interessanterweise fängt diese intakte Täler zu. Im Gegenzug erklärten
genetische Variante erfolgreicher am Tag die Umweltorganisationen sich bereit
Lachse, während die dunklen Schwarz- auf Boykottaufrufe zu verzichten und
bären die meisten Fische nachts fangen. beschränkten sich darauf, die Kunden
Die Lachse können die hellen Bären vor über den Fortschritt der Verhandlungen
dem Taghimmel offenbar schlechter auf dem Laufenden zu halten.
erkennen.
Greenpeace, Forest Ethics und Sierra
? In den 90er Jahren geriet der Regen- Club gründeten das Rainforest Solutions
wald in die Schlagzeilen, weil Umwelt- Project (RSP) um den Prozess fortzu-
verbände und First Nations gegen den führen. Auch zwei Organisationen der
Kahlschlag des Urwaldes öffentlichkeits- KüstenureinwohnerInnen etablierten sich
wirksam protestierten. Was war passiert? zu dieser Zeit, die Coastal First Nations,
auch Turning Point genannt, und der
! Mit zunehmendem Maschineneinsatz Nanwakolas Rat. Gleichzeitig zeigte sich
konnte die Holzindustrie Jahr für Jahr die Provinzregierung im Rahmen der
mehr Hektar Küstenregenwald kahl- Landnutzungsplanung bereit politische
schlagen und gleichzeitig noch Arbeits- Zugeständnisse zu machen und auf
plätze abbauen. Gleichzeitig nahmen Augenhöhe mit den First Nations zu
die Proteste gegen die Abholzung zu. In verhandeln. Das war die Aufnahme der
den 90er Jahren erreichte die Konfron- so genannten „Government to Govern-
tation zwischen UmweltschützerInnen ment“ Verhandlungen. 2001 verständig-
und Holzindustrie an der Westküste ten sich Industrie, Umweltschützer, First
ihren Höhepunkt. Es kam zu Hunderten Nations und Provinzregierung außerdem
Verhaftungen, gleichzeitig konnte die auf die Gründung eines unabhängigen
Bewegung eine ganze Reihe von neuen Wissenschaftlergremiums, des Coast In-
Schutzgebieten durchsetzen. Besonders formation Teams, um Prinzipien für eine
bekannt wurde der erfolgreiche Kampf neue, an die Ökosysteme angepasste
für die Urwälder im Clayoquot Sound Forstwirtschaft festzulegen.
auf Vancouver Island, der bis heute weit-
gehend unberührt geblieben ist. In den folgenden Jahren wurden
detaillierte Empfehlungen für Schutzge-
Auf einer vom Sierra Club erstellten biete und Landnutzung im Rahmen der
Urwaldkarte der Küste war aber un- räumlichen Planung für die Nord- und
übersehbar, dass sich der größte intakte Zentralküste entwickelt, festgehalten in
grüne Fleck entlang der Küste nördlich Land and Resource Management Plans
von Vancouver Island bis zur Grenze mit (LRMP). Gleichzeitig erledigte das Coast
Alaska erstreckte. Nachdem das Gebiet Information Team umfassende wis-
als Great Bear Rainforest getauft worden senschaftliche Arbeit und erstellte u.a.
war, konzentrierten sich eine Reihe von eine räumliche Analyse der Ökosysteme
Umweltorganisationen darauf, internati- (Ecosystem Spatial Analysis) und das
onal auf die Gefährdung dieses Regen- Ecosystembased Management (EBM)
waldes aufmerksam zu machen. Durch Handbuch.
Blockaden von Forstwegen zusammen
mit verschiedenen First Nations erzielten Kahlschlag ist bis heute die
die Boykottaufrufe von Greenpeace, vorherrschende Methode der
Forest Action Network und anderen Holzgewinnung in British
Umweltorganisationen internationale Columbia, hier in den West
Aufmerksamkeit. Kootenays
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perspektiven
Nr. 94/3.07 35
perspektiven
Die Mitarbei-
terInnen des
Sierra Clubs
engagieren
sich für den
Schutz der
kanadischen
Wildnis und
für wirksamen
Klimaschutz Fotos: Jens Wieting
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perspektiven
Nr.
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energie
Energiebilanz
positiv
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energie
Im Standby-Betrieb sind nur Anrufbe- dieser Einbau fertig ist, läuft der Kühl- Maschine sehr schnell voll, reicht auch
antworter und Faxgerät, die meine Frau schrank aber merklich seltener als früher. das Sparprogramm.
unbedingt für ihren Gärtnereibetrieb Wer keine Löcher in die Wand machen
braucht. Da die billigen Steckernetzteile kann, sollte zumindest für freie Zuluft Auch beim Waschen haben die Ansprü-
vieler Kleingeräte meist recht warm wer- vom Boden und guten Abzug nach oben che und Gewohnheiten mehr Einfluss
den, d.h. relativ viel Energie verschwen- sorgen. Mangelnde Luftzufuhr auf der auf den Energieverbrauch, als die Ener-
den, lohnt es sich, sie durch passende Rückseite kann auch den sparsamsten gieeffizienzklasse der heutigen Geräte.
Schaltnetzteile mit besserem Wirkungs- Kühlschrank ins Schwitzen bringen. Unterwäsche hat relativ wenig Volumen,
grad zu ersetzen: ein Watt Dauerleistung die gönne ich mir täglich frisch. Für stau-
verbraucht fast neun kWh im Jahr! Energiesparen in den bige oder dreckige Arbeiten im Garten,
Die Steuerung der Solaranlage muss nur eigenen vier Wänden auf dem Acker, in der Werkstatt oder auf
bei Sonnenschein aktiv sein, das lässt der Baustelle ziehen wir Arbeitsklamot-
sich recht einfach mit einer passend Wasch- und Spülmaschine benötigen ten an, die seltener gewaschen werden.
dimensionierten Solarzelle erreichen. Nur am meisten Strom für das Aufheizen des Die Waschmaschine läuft daher schät-
die Pumpe läuft dann mit Netzstrom. Wassers, deswegen habe ich beim Kauf zungsweise einmal die Woche, nur wenn
immer Priorität auf geringstmöglichen sie richtig voll ist. Wir waschen generell
Da der Stromverbrauch der Gefriertruhe Wasserverbrauch gelegt. Beide Geräte ohne Vorwäsche aber mit der „Eco“-
stark von der Umgebungstemperatur sind an die Warmwasserversorgung an- Taste, die für eine verlängerte Waschzeit
abhängt, wir aber keinen Keller haben, geschlossen, die Spülmaschine direkt, die sorgt. Wichtig ist die separate Einstell-
steht unsere im unbeheizten Nebenge- Waschmaschine über eine Duscharma- möglichkeit für die Waschtemperatur,
bäude. Ein Holzstapel vor der Südwand tur. Beim Start eines Waschganges wird damit man die auf das nötige Minimum
und etwas Alufolie in der verglasten sie manuell auf die Waschtemperatur reduzieren kann. Wir nehmen 60°C für
Eingangstür verhindern die Aufheizung eingestellt, nach ca. 10 Minuten zurück weiße und 50°C für Buntwäsche. Mit
des Raumes durch die Sonne recht auf „kalt“, da das Spülen genauso gut der Warmwasserspeisung braucht unsere
wirksam. Die im Winter eindringende mit Kaltwasser geht. Mittlerweile gibt inzwischen 18 Jahre alte Maschine nur
Kälte spart zusätzlich Strom. Da mir die es auch Waschmaschinen mit Heiß- und 0,35 bis 0,5kWh gegenüber 1,9 kWh bei
Isolierung auch der vor ca. 12 Jahren Kaltwasseranschluss, die vor 18 Jahren Kaltwasserbetrieb.
sehr sparsamen Truhe unnötig dünn er- bereits verfügbaren automatischen Vor-
schien, verkleidete ich unsere gleich nach schaltgeräte waren mir damals schlicht- Musikanlagen brauchen bei Zimmerlaut-
dem Kauf mit fünf Zentimeter dicken weg zu teuer. stärke normalerweise nicht mehr als 20
Hartschaumplatten. Zwischen Rückwand bis 30 Watt. Man muss sie also schon
und Kühlschlangen ließen sich zwar Gespült wird unser Geschirr normaler- einige Tage permanent betreiben, um
nur drei Zentimeter Wärmeisolierung weise mit dem 50°C-Normalprogramm, eine Kilowattstunde zu verbrauchen.
und ein Strahlungsreflektor aus Alufolie das je nach Warmwassertemperatur Nicht zu unterschätzen ist allerdings der
unterbringen, trotzdem kann sich der ca. 0,6 bis 1kWh verbraucht. Damit Standby-Verbrauch, den man am besten
Verbrauch des Gerätes von ca. 150 kWh sich keine Rückstände in der Maschine mit einer abschaltbaren Steckdosenleiste
pro Jahr ohne Weiteres mit den derzeit festsetzen, kommt gelegentlich ein hei- eliminiert. Deutlich energiehungriger im
modernsten Geräten messen lassen. ßeres Programm zum Einsatz. Wird die Betrieb sind üblicherweise Fernsehgeräte
und noch schlimmer Videobeamer.
Der Kühlschrank steht natürlich in der
Küche, der Bequemlichkeit wegen nicht Fazit: Energieeffiziente Haushaltsgeräte
auf dem Boden, sondern auf einem Un- sind wichtig, weit größeren Einfluss als
terschrank, der wie die gesamte Küchen- die Technik auf den Stromverbrauch
einrichtung einige Zentimeter von der haben jedoch Ansprüche und Gewohn-
Wand abgesetzt ist. Die Seite zum Herd heiten. Und wer neben diesen Sparmaß-
hin ist mit einer drei Zentimeter Dämm- nahmen noch auf Ökostrom umsteigt,
stoffplatte verkleidet, die an der Wand hat seine persönliche Klimabilanz deut-
hinter der Küchenzeile bis hinunter zum lich verbessert.
Boden anschließt und so verhindert,
dass warme Abluft vom Gasherd an die Werner Behrendt aus Holste ist
Kühlschrankrückseite gelangt. Der so langjähriger ROBIN WOOD-Ak-
gebildete Luftkanal hinter dem Kühl- tivist in den Bereichen Verkehr
schrank hat auf Bodenhöhe einen Durch- und Energie. Durch Wärmedäm-
bruch zum Flur, d.h. von dort kann kalte mung eines Altbaues, Solar-
Luft am Kühlschrank entlang aufsteigen, energienutzung, Heizen mit Holz
dessen Abwärme aufnehmen und so in und Radfahren setzt er seine
die Küche bringen. Wie viel Energie das Überzeugung in die Praxis um.
Foto: pixelio/Margit Fischer
einspart, habe ich nie genau erfasst. Seit www.msr.uni-bremen.de/werner
Nr. 94/3.07 39
energie
Tipps zum Strom sparen
Computer
Weltweit wurden bisher weit über eine Milliarde PCs verkauft. Computer spielen in immer mehr Bereichen unseres Lebens eine
große Rolle. Auch im privaten Sektor sind Rechner nicht mehr wegzudenken. Damit steigt aber auch der Energiebedarf für Com-
puter und gerade neuere Geräte verbrauchen zum Teil deutlich mehr Strom als ältere. Allerdings lassen sich durch relativ einfache
Maßnahmen bis zu 90% des Verbrauches einsparen.
Alle modernen Rechner besitzen Energiesparfunktionen. Unter dem Betriebssystem Windows lassen sie sich im Startmenü unter
„Einstellungen“, „Systemsteuerung“, „Energieverwaltung“ konfigurieren. Stellen Sie den Energiemanager so ein, dass der
Bildschirm nach 5 bis 10 Minuten und die Festplatte nach 15 bis 20 Minuten in den Ruhemodus geht. Allerdings verbraucht der
PC auch im Ruhemodus noch Energie. Sie sollten ihn darum bei längeren Arbeitspausen vollständig vom Netz trennen. Hilfreich
sind dabei schaltbare Steckerleisten, denn die am Rechner selbst vorhandenen Schalter trennen das Gerät oft nicht vollständig
vom Netz. Darüber hinaus kann man an
die Steckerleiste gleich auch die notwen-
Foto: pixelio
digen Zusatzgeräte wie Drucker, Scanner
oder auch Lautsprecher anschließen und
so mit einem Schalter all diese Geräte
gleichzeitig abschalten.
1. Fragen Sie daher Ihren Heizungsinstallateur beim Neukauf eines Kessels nach dem Stromverbrauch.
2. Überprüfen Sie, ob die Heizungspumpe im Sommer auch dann läuft, wenn Sie gar nicht heizen. Es gibt im Fachhandel Geräte,
die die Pumpe bei Nichtbedarf abschalten.
3. Heizungspumpen sind in der Regel auf mehrere Leistungsstufen einstellbar. Durch ausprobieren können Sie die niedrigste
Pumpenleistung ermitteln, mit der Ihr Haus noch zuverlässig warm wird. Schauen Sie in der Bedienungsanleitung nach oder
fragen Sie Ihren Heizungsinstallateur.
Werner Brinker, Darmstadt
40 Nr. 94/3.07
„Ich hab‘s papiert“
jugendseite
Der Wettbewerb„Ich hab‘s papiert“ wurde von Jugendlichen für Jugendliche
gemeinsam mit der „Initiative 2000 plus – Schulmaterialien aus Recyclingpa-
pier“ NRW entwickelt. Die Jugendlichen waren aufgerufen eigene Projekte
für einen bewussten und umweltschonenden Papierkonsum auf die Beine zu
stellen und sich aktiv und kreativ als Künstler, Forscher oder Zukunftsvisio-
näre zu betätigen. Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Umwelt
und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, NRW.
„Jede Idee zählt“ - mit diesem Slogan gehörten zwei Jugendliche und vier
wurde über ein Jahr für den Wettbewerb VertreterInnen aus Papiergroß- und Fach-
geworben, und Ende Mai waren sie handel, Umweltbildung und Pressearbeit 500 Euro, die Viert- und Fünftplazierten
dann im Kampagnenbüro angekommen: an. Die Jury beurteilte die Beiträge da- Sachpreise im gleichen Wert. Zusätzlich
50 tolle Beiträge, die eine unglaubliche nach, wie originell die Idee des Projektes durfte das begeisterte Publikum noch
Kreativität, großes Engagement und war, wie gut sie umgesetzt wurde, aber zwei weitere Beiträge bestimmen, die
einen vorbildlichen Arbeitseinsatz der auch nach Aspekten wie Erfolg, Öffent- jeweils mit einem Preis zu jeweils 250
Jugendlichen zeigten. Die Bandbreite lichkeitswirkung und Nachhaltigkeit. Euro ausgezeichnet wurden.
reichte von ganz kleinen Projekten bis
hin zu groß angelegten Schulprojekten. Am 15. Juni 2007 war es dann so- Und auch, wenn nicht alle Projekte
Da gab es künstlerische Beiträge wie weit: Von den 50 eingereichten Pro- gewonnen haben, „jede Idee zählte“ auf
eine Ausstellung in und auf Papierton- jekten wurden die 15 Nominierten im dem Weg zu einem besseren Papierkon-
nen, die mit Zeitungen aus aller Welt Landesumweltministerium von NRW der sum! Alle eingereichten Projekte werden
beklebt waren und innen über die Öffentlichkeit präsentiert. Die jugend- auf der Internetseite der Jugendkam-
weltweiten Auswirkungen unseres Pa- lichen VertreterInnen aller 15 Projekte pagne veröffentlicht, um hoffentlich
pierkonsums aufklärten. Webpages, ein wurden von Eckhard Uhlenberg, Minister viele zum Nachmachen anzuregen
Film, ein Theaterstück, viele Powerpoint- für Umwelt und Naturschutz, Land- www.ich-habs-papiert.de.
Präsentationen und sogar ein Videospot wirtschaft und Verbraucherschutz und
mit dem Titel „Du bist Regenwald“ zugleich Schirmherr der Initiative, mit
waren entstanden. Andere Gruppen einer Urkunde geehrt. Danach hatte Hafssa El-Bouhamouchi ist Schü-
organisierten ihren eigenen Schulhefte- der Umweltminister die Aufgabe, die lerin und hat beim Partner der
verkauf in den Pausen und machten fünf besten Projekte auszuzeichnen. „Initiative 2000 plus“ ARA e.V. in
das Nutzen von Recyclingpapier an der Die ersten drei von der Jury ermittelten Bielefeld ein Praktikum absolviert
ganzen Schule zum gemeinsamen Ziel. Gewinner erhielten ein Preisgeld von je ara@araonline.de
Die Schülergruppe eines Gymnasiums
errechnete zum Beispiel ganz genau den Umweltminister Uhlenberg zeichnet die SchülerInnen der 8e, Gymna-
Umweltvorteil ihrer bisherigen Aktivi- sium Löhne, mit einem Preis für ihr Projekt „Papyrus-Shop“ aus
täten: „Mit dem Verkauf von Schulhef-
ten aus Recyclingpapier haben wir in
fünf Jahren insgesamt 3.222 Kilogramm
Recyclingpapier verkauft und dadurch
7.088 Kilogramm Holz, 273.870 Liter
Wasser und 8.055 Kilowattstunden elek-
trische Energie eingespart. Das entspricht
14 Bäumen und dem durchschnittlichen
Strom- und Wasserverbrauch einer vier-
köpfigen Familie in zwei Jahren.“
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bücher
Das Buch ist seriös recherchiert und anschaulich geschrieben. Den Autoren gelingt es
wunderbar, ihre Analysen mit journalistischen Recherchen zu verschränken, so dass da-
bei kurzweilige und stets gut verständliche Geschichten heraus kommen. Die Wunschle- Toralf Staud / Nick Reimer
serin der beiden wird von dem Buch so inspiriert sein, dass sie ihren Zehn-Punkte-Plan Wir Klimaretter
zum Klimaschutz aufstellt und konsequent verfolgt. Falls dann doch mal etwas nicht So ist die Wende noch zu schaffen
ganz so klimafreundlich laufen sollte, wie geplant, gibt es auch dafür eine Lösung: Kiepenheuer & Witsch
einmal beichten gehen im Internet-Seite unter www.Wir-Klimaretter.de Köln 2007
317 Seiten, 8,95 Euro
Ute Bertrand, Hamburg ISBN 978-3-462-03908-5
Klimawandel
Das Problem ist riesig, die wissenschaftlichen Zusammenhänge sind komplex und
die ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen immens. Die
globalen Folgen des Klimawandels sind nicht mehr zu leugnen. Hier findet sich eine
unbequeme Wahrheit zwischen zwei Buchdeckeln: Kompakt, präzise, leicht ver-
ständlich und auf den Punkt gebracht analysiert Shelley Tanaka die Ursachen und
Auswirkungen der globalen Erwärmung und befasst sich mit den Schlüsselfragen des
Klimawandels. Wie funktioniert das Klimasystem der Erde und was hat zu der globa-
len Erwärmung geführt? Warum fällt es uns so schwer einzusehen, dass wir unseren
Lebensstil ändern müssen und was können wir tun?
Dabei betrachtet die Autorin das Problem nicht nur auf politischer und ökono-
mischer, sondern auch auf philosophischer Ebene. Shelley Tanaka beschreibt
Strategien von Regierungen und Konzernen, die die emotionale Aufgeladenheit
der Debatte zu ihren Gunsten zu wenden wissen und zeigt Möglichkeiten auf, wie
wir mit unseren alltäglichen kleinen und großen Entscheidungen einen Beitrag zur
Rettung unseres Planeten leisten können.
Shelley Tanaka In seiner guten Verständlichkeit und flotten Schreibe ist das Buch typisch amerika-
Klimawandel nisch. Es liefert für Einsteiger in das Thema einen guten Überblick und ist auch schon
Gerstenberg Verlag, August 2007 für Jugendliche sehr gut geeignet, sich Basiswissen anzueignen.
144 Seiten, 9,90 Euro
ISBN: 978-3836925761 Sabine Genz, Berlin
42 Nr. 94/3.07
bücher
Damit steht Deutschland in Europa und unter den Industrieländern allein da.
Obwohl nach einer aktuellen Forsa-Umfrage zwei Drittel der Befragten eine Ge-
schwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen wollen, herrscht auf den meisten der
12.000 deutschen Autobahn-Kilometer das Prinzip „Freie Fahrt für freie Bürger“.
Mit Tempo 120 auf Autobahnen ließen sich nicht nur jährlich über drei Millionen
Tonnen Kohlendioxid einsparen, auch die Autoindustrie würde zur Abrüstung
ihrer Modelle motiviert.
Dschungelwelt
Die unerschöpfliche Artenvielfalt des tropischen Regenwaldes fasziniert auch schon
die jüngsten Menschen. Kinder lieben mystische Fabeln, rhythmische Gesänge,
Verkleidungs- und Verwandlungsspiele, Basteln und Leckereien. Auf so abwechs-
lungsreiche Art und Weise begeistern Pit Budde und Josephine Kronfli in ihrem Buch
„Regenwald & Dschungelwelt“ Kinder für die Regenwälder der Welt.
Wie funktioniert das Ökosystem Regenwald? Warum ist er so wichtig für unser
Klima? Diese grundlegenden Fragen werden beantwortet. Im Mittelpunkt des Buches
und der gleichnamigen CD stehen jedoch die Bewohner der Regenwälder Südame-
rikas, Südostasiens, Afrikas und Nordwestamerikas. Sie werden mit ihren Lebenswei-
sen, Spielen, Tänzen, Liedern und Rezepten vorgestellt, ebenso wie die unterschied-
lichsten Tiere und zahlreiche Pflanzen.Eine Sammlung von Tier- und Spielliedern
sowie Tänzen aus verschiedenen Regenwald-Regionen auf der CD ergänzt das Buch
und rundet das vielfältige Angebot zum Thema Regenwald ab. Die Musik verbindet
die fremden Klänge von Schwirrholz, Regenwaldtrompete, Stampfholz, Wasser-
trommeln oder Daumenklavier mit Gitarre, Bass und Percussion, ist ausgesprochen
rhythmisch und wird von Kindern gerne mitgesungen und geklatscht.
Musik und Spiele richten sich schon an die jüngsten Kinder ab vier Jahre, auch die
meisten Fabeln und Geschichten des Buches sind bereits für diese Altersgruppe Pit Budde und Josephine Kronfli
geeignet. Anders verhält es sich mit den Sachtexten über das Ökosystem Regenwald, Regenwald & Dschungelwelt
die selbst für Zehnjährige noch zu anspruchsvoll sind. Insofern ist „Regenwald & Ökotopia Verlag
Dschungelwelt“ eher ein Buch für Eltern, die ihre Kinder für diese faszinierende Welt Münster 2006
interessieren möchten. Und das ist notwendig, denn Regenwälder werden uns auch Buch mit 123 Seiten, 18,90 Euro
in Zukunft beschäftigen, ob im Positiven oder im Negativen. ISBN 978-3-936286-96-0
CD 55 Minuten, 14,90 Euro
Sabine Genz, Berlin ISBN 978-3-936286-97-7
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internes
Wie gedruckt...
Magazin im Rollen- Seit 1992 wird das ROBIN WOOD-Magazin vom
Offsetdruck Druckhaus Bayreuth gedruckt. Technisch hat sich
in den vergangenen 15 Jahren einiges getan.
Fotos: Dagmar Rohmer Stimmt die Qualität? Das Magazin Nr. 93 ist im Schreiben Sie uns, wie Ihnen
neuen Layout erschienen. das neue Magazin gefällt und
Dafür wird der Satz des unterstützen Sie uns, indem
ROBIN WOOD-Magazins mit Sie bei Freunden und Ver-
Unterstützung des Druckhaus wandten für uns werben. Wer
Bayreuth jetzt direkt von der ein Jahresabo verschenkt oder
Redaktion in Schwedt reali- selbst abonniert, bekommt
siert. Das spart bis zu einem den Film „Bahn unterm Ham-
Viertel der Produktionskosten. mer“ auf DVD als Geschenk
Ein wichtiger Faktor für RO- von ROBIN WOOD (siehe Seite
BIN WOOD, denn der Verein 47 und 48).
muss ausschließlich mit Spen-
dengeldern kostengünstig Christiane Weitzel,
wirtschaften. Die Redaktion Schwedt
hat die Gelegenheit genutzt,
Verarbeiten
und Beilegen
Verpacken und
Verschicken
44 Nr. 94/3.07
Einladung! internes
25 Jahre
ROBIN
WOOD
Deshalb laden wir Sie herz- Um die Spenden für die Kampagnen zu
lich ein: Am Samstag, den schonen, bitten wir um einen Kosten-
17.11. 2007 schippern wir beitrag von 25 Euro.
mit Ihnen auf der „Han-
seat“ die Weser hinunter. Bitte melden Sie sich bald per Post oder
per E-Mail an: Wir freuen uns auf Sie!
Wir legen um 13 Uhr in Bremen am ROBIN WOOD e.V.
Martinianleger ab und sind um 17 Postfach 10 21 22 Ihre
Uhr wieder zurück. 28021 Bremen
djoeke.lueken@robinwood.de
Genießen Sie mit uns interessante
Ausblicke auf diesen Fluss. Unsere Selbstverständlich sind wir Ihnen auch Djoeke Lueken
Weser-Expertin, Annegret Reinecke, gerne bei der Reservierung eines Hotel- und das
wird uns dabei begleiten. zimmers behilflich. ROBIN WOOD-Team
Nr. 94/3.07 45
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Verlag
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Lindenallee 32, 16303 Schwedt
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Das ROBIN WOOD-Magazin erscheint auf
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ausgezeichnet ist
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Treffpunkte Rhein-Main
Mainz, Hintere Bleiche 3
Hier erfahren Sie, wann und wo die Aktiven von ROBIN Termine erfragen bei:
WOOD sich treffen. Schauen Sie doch mal bei uns vorbei! Andreas Kleinhans: 06131/584683 (priv.)
mainz@robinwood.de
Bayreuth Greifswald
Johannes Krug, 0921/5087165 Birger Buhl, Tel.: 03834/513138 Rhein-Neckar
bayreuth@robinwood.de greifswald@robinwood.de Treffen jeden 2. und 4. Dienstag um 19
Uhr im ASV, Beilstraße 12, Mannheim
Berlin Hamburg-Lüneburg Juliane Boß: 06221/589251
Donnerstags um 20 Uhr (14-tägig) jeden 2. und 4. Mittwoch, rhein-neckar@robinwood.de
im „Verwaltungsgebäude“ des RAW- 18.30 Uhr in der Pressestelle,
Tempels, Revaler Str. 99, 10245 Berlin- Nernstweg 32, 22765 Hamburg-Altona München
Friedrichshain, Tel.: 030/20687813 (AB), AnsprechpartnerInnen: „Im Werkhaus“, Leonrodstr. 19
Bürozeiten: donnerstags von 12.30 bis Jürgen Mumme: 040/38089212 jeden 2. und 4. Mittwoch, 20 Uhr
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Ort bitte erfragen bei: Kassel für Alleen“ forderte die Schutz-
Thomas Erbe: 0531/2505865 jeden 1. Donnerstag im Monat, 17 bis gemeinschaft Brandenburger
braunschweig@robinwood.de 19 Uhr im Umwelthaus Kassel, Infos bei Alleen, in der sich auch ROBIN
Klaus Schotte: 0561/878384 WOOD engagiert
Bremen kassel@robinwood.de
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koeln@robinwood.de
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