Hafer DAS TANZENDE KORN

Auf allen Feldern rings umher wuchs Getreide, nicht blos Roggen und Gerste, sondern auch Hafer, ja, der herrliche Hafer, der, wenn er reif ist, gerade wie eine Menge kleiner gelber Kanarienvögel auf einem Zweige aussieht. Das Getreide stand so gesegnet, und je reicher die Aehre war, desto tiefer neigte sie sich in frommer Demuth
Hans Christian Andersen

uch wenn er bei uns lange nicht so verbreitet ist wie Roggen, Gerste und Weizen, lässt sich der bis zu einem Meter hoch wachsende H afer leicht erkennen. Seine Halme tragen keine kompakten Ähren mit dicht aneinander sitzenden Körnern, sondern Rispen mit mehreren kleine Ähren aus zwei bis vier Blüten. Zwischen Juni und August blühen sie, bestäuben sich selbst und wachsen zu schmalen schlanken Körnern. Charakteristisch ist der Spelz, zwei harte spitz zulaufende Blätter, die das Korn fest umgeben und die Verarbeitung der Haferkörner deutlich aufwendiger machen als bei den anderen Getreidearten. Sie schützen die Körner und machen den Hafer resistent gegen Krankheiten. Die Spelzen des Hafers sind sehr hart, ohne Schälen ist er ungenießbar. Darauf verweist auch der Ausdruck, jemand sei vom Hafer gestochen für einen besonders unruhigen Geist. Er stammt von den Bauern, die Pferde mit ungeschältem Hafer fütterten. Die Spelzen stachen
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