Beat German

Studio Insights: BT Technik-Nerd im Kreativrausch

»Das Musikgeschäft ist eine Höhle der Sünde und Ungerechtigkeit, aber es gibt auch eine negative Seite. «

Nur wenige Electro-Artists haben ihre Leidenschaft für Sound, Technologie und Innovation mit einem derartigen Enthusiasmus präsentiert wie der in Maryland geborene Produzent Brian Transeau (BT). Schon mit seinem ersten Album „Ima“ (1995) erwies sich BT als wahrer Pionier, der später in den Bereich der Film-, TV und Videogame-Soundtracks wechselte, wobei innerhalb seines vielfältigen Katalogs jedes Projekt das nächste beeinflusst.

BT ist nicht nur ein Technikfreak, sondern auch ein Entwickler. Er ist bekannt dafür, das Plugin Stutter Edit von iZotope sowie in jüngerer Zeit Stutter Edit 2, BreakTweaker und Phobos mit Spitfire Audio kreiert zu haben. Nach zwei experimentellen Full-Length-Alben im Jahr 2019 kehrt Transeau mit „The Lost Art Of Longing“ zum klassischen Trance-Sound zurück, für den er am bekanntesten ist, und bindet 25 Jahre Erfahrung in ein Projekt ein, das er als eine Reise von tiefer persönlicher Bedeutung beschreibt.

Beat / Musstest du dich dagegen wehren, dass die Entwicklung in der Dance Music zunehmend in Richtung der Veröffentlichung von Singles und EPs statt von Alben geht?

Brian / Ja, das mache ich jeden Tag. Von Managern über Anwälte bis hin zu Agenten lasse ich alle respektvoll abblitzen, wenn sie mir weismachen wollen, dass etwas auf bestimmte Weise geschehen muss. Sie sagen mir, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Leute so gering ist, dass man x Jahre lang jeden Monat einen Song veröffentlichen muss und einen bestimmten Social-Media-Output braucht. Aber das stimmt nicht. Ich hatte das große Privileg, mit Howard Jones, einem Halbgott und Superhelden von mir, auf Tour zu gehen. Ich konnte beobachten, wie er mit der Welt interagiert und wie seine Fans ihm so viele Jahre die Treue erwiesen haben, dass er Venues mit 5000er-Kapazität ausverkaufen kann, was viele andere Künstler nicht von sich behaupten können. Er macht sich keine Sorgen über seine monatlichen Hörer bei Spotify oder dass er jeden Monat einen Song veröffentlicht. Er macht einfach Musik, zu der die Menschen eine Verbindung spüren.

Beat / Befürchtest du,

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