GRENZENLOSE GESCHICHTEN
Ende 2019 waren über 79,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. „Mir war es wichtig, aus einer globalen Perspektive wenigstens ausschnitthaft den Flüchtlingen eine Stimme zu geben. Damit man das einfach auch mal runterbricht und diese abstrakten, anonymen Zahlenmonstren letztendlich auflöst“, sagte der Historiker Andreas Kossert, als er für „Flucht – Eine Menschheitsgeschichte“ mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis 2020 ausgezeichnet wurde.
In seinem Buch wechselt er die Perspektive und zeigt, was es bedeutet, Flüchtling oder Vertriebener zu sein: „1991 waren Zugehörigkeiten ein Zündstoff geworden. Alle tranken dasselbe Benzin. Jede Herkunft konnte die falsche sein. Das Feuer wurde entfacht“, beschreibt der aus Bosnien stammende Schriftsteller Sasa Staniši die explosive Lage im ehemaligen Jugoslawien.
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