
In Ihrem Bestseller „Leben, schreiben, atmen“und dem gerade erschienen Schreibjournal „Einladung zum Schreiben“ermutigen Sie Ihre Leser:innen, über sich selbst zu schreiben. Ist das Schreiben für Sie so lebensnotwendig wie atmen?
Ich kann mir tatsächlich ein Leben ohne Schreiben gar nicht vorstellen. Ich empfinde es als ein unglaubliches Geschenk, über Wörter auf dem Papier Welten entstehen zu lassen. Das hat mich begeistert, schon als Kind. Und auch das Lesen, denn dies gehört unlösbar mit dem Schreiben zusammen. Seit über 20 Jahren unterrichte ich als Professorin an der Filmhochschule in München Kreatives Schreiben und gebe dazu auch Workshops in aller Welt. Dabei habe ich gemerkt, was es den Menschen bedeutet, wenn man ihnen beibringt, wie das Schreiben geht, und dass es gar nicht so schwierig ist. Meine These ist, dass jeder schreiben kann.
Mich fasziniert, wie der Mensch versucht, immer wieder die Welt in Sprache zu fassen. Durch die Kulturtechnik des Schreibens haben wir die Möglichkeit, unser eigenes Leben noch einmal ganz anders zu begreifen. Das versuche ich zu vermitteln.
Schreiben über sich selbst, so konstatieren Sie, sei eine Tätigkeit, die einen im Leben verankere und Sie deshalb glücklich mache.
Der Vorgang des Schreibens lässt mich sehr lebendig werden. Dieses