Linux Magazin germany

Einlasskontrolle

Vielen Admins rollen sich die Zehennägel hoch, wenn sie Begriffe wie LDAP oder Kerberos auch nur hören – nicht ganz zu unrecht, haftet doch beiden Protokollen sowie den Diensten, die sie implementieren, der Ruf hoher Komplexität an. Das liegt allerdings bei einem Verzeichnisdienst in der Natur der Sache. Nutzer, Geräte, Berechtigungen, Gruppen und praktisch jedes andere Asset eines Unternehmens in einem zentralen Ordner zu verwalten, erfordert entsprechend viele Parameter pro Eintragsart.

Verzeichnisdienste lassen sich in den heutigen großen, skalierbaren Setups jedoch schlicht nicht vermeiden. Wer einen Maschinenpark aus Dutzenden oder Hunderten Servern zu verwalten hat, kann nicht beim Ausscheiden eines Kollegen aus dem Unternehmen jede Maschine einzeln abgrasen und die dortigen Zugänge deaktiveren. Zudem lassen sich per LDAP oder Kerberos auch Details wie öffentliche SSH-Schlüssel und die bevorzugte Shell eines Anwenders verwalten und bei seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen zeitnah entfernen. Die DSGVO lässt grüßen: Je weniger Daten mit Bezug zur Person auf den einzelnen Systemen vor sich hin gammeln, desto geringer ist auch die Gefahr, bei einer Datenschutzüberprüfung auf der Nase zu landen.

Langer Rede kurzer Sinn: LDAP, Active Directory oder ein anderes Werkzeug für den alltäglichen Einsatz in großen Setups ist unumgänglich. Hinsichtlich der konkreten technischen Implementierung scheiden sich allerdings die Geister. Als Königsweg galt in der Open-Source-Community lange OpenLDAP. Red Hat schert mittlerweile aus und bringt in seiner eigenen Enterprise-Distribution das Identity Management (IdM) zum Einsatz, die kommerzielle Version von FreeIPA). Die Lösung basiert auf dem 389 Directory Server, einem Red-Hat-Eigengewächs.

Wer aus der Windows-Ecke kommt, schwört freilich auf Active Directory (AD). Es lässt sich aus heutiger Sicht relativ komfortabel verwalten und steuern;

You’re reading a preview, subscribe to read more.

More from Linux Magazin germany

Linux Magazin germany7 min read
Nach Ablaufplan
Prozedurales Programmieren am Beispiel von COBOL Wer das Schlagwort prozedurales Programmieren hört, der denkt wohl in aller Regel an vergangene Zeiten, vor der Einführung von objektorientierten Paradigmen oder der funktionalen Programmierung. Den me
Linux Magazin germany2 min read
Neues Auf Der Heft-DVD
In eigener Sache: DELUG-DVD Neben dem Linux-Magazin ohne DVD gibt es die DELUG-Ausgabe mit einem speziell zusammengestellten Datenträger. Gebündelt unter einer HTML-Oberfläche enthält er Programme und Tools, die wir in der jeweiligen Ausgabe testen.
Linux Magazin germany2 min read
Readme
Der Mensch lebt nicht vom Text allein: Zu so gut wie jedem Artikel im LinuxMagazin gehört eine Reihe von Zusatzinformationen, die das bloße Narrativ um weiterführende Inhalte ergänzen. Manche davon integrieren sich direkt in den Textfluss, andere ste

Related