Linux Magazin germany

Let’s Go!

Im Jahr 2012 brachten die Unix-und C-Urgesteine Robert Griesemer, Rob Pike und Ken Thompson unter der Ägide von Google die systemnahe Programmiersprache Go heraus. Sie fristete lange Zeit ein Mauerblümchendasein, mauserte sich aber schließlich doch noch zum Quasi-Standard für systemnahe Programmierung. Heute reiben sich Beobachter der Unix-Szene verwundert die Augen, wie viele Werhzeuge mittlerweile aus Source-Code in Go entstanden sind.

Eine Programmiersprache mit einem alltäglichen Wort wie Go zu benennen, erscheint aus Sicht eines Suchmaschinenbetreibers als nachgerade idiotische Idee, weil die Such-Engines solche Füllwörter eigentlich aus Abfragen entfernen. Deshalb empfiehlt es sich, auf der Suche nach Go-Programmiertipps nach Golang zu suchen, was sich auch in der Community als Bezeichnung für die Sprache durchgesetzt hat.

Schnell installiert

Wer Go ausprobieren möchte, greift am einfachsten auf ein Paket seiner Lieblings-Distro zu, unter Ubuntu etwa per sudo apt install golang. Nach der Installation steht mit go build ein superschnelle Go-Compiler bereit, mit gofmt ein Formatierer, mit go doc ein Renderer für Manual-Seiten und vieles andere mehr.

Go bietet ein ausgereiftes Entwicklungs-Framework, eine riesige Standardbibliothek zum Erledigen typischer Programmieraufgaben, Unterstützung für automatische Tests sowie eine rege Community, die neue Libraries auf Github ablegt, von wo man sie einfach per Compiler-Aufruf in eigene Applikationen einbindet.

Im folgenden kurzen Abriss zählen wir lediglich die wichtigsten Pluspunkte auf; viele davon kommen in der Tradition von Endlosdiskussionen vom Schlage „Emacs oder Vi“ immer wieder hoch. Möchten Sie tiefer einsteigen, empfehlen wir Ihnen das interaktive Tutorial auf https://tour.golang.org oder das ausgezeichnete Originalbuch von einem der Go-Macher.

Gofumpt und basta!

Die Internet-Gemeinschaft hat über die Jahre viel Energie damit verschwendet, endlos über die korrekte Zahl der Einrückungen oder Leerzeichen zwischen Schlüsselwörtern zu diskutieren oder sogar über den „richtigen“ Editor.

Dem strikten Beispiel von Python teilweise folgend, legt die Go-Community die Formatierung des Codes fest. Der Compiler motzt zwar nicht, falls jemand nun Tabs statt vier oder acht Leerzeichen zum Einrücken verwendet, aber die Community besteht prinzipiell darauf, jeglichen Code erst durch den Prettyfier Gofmt zu jagen, bevor er irgendwo online in einem Repository wie Github erscheint. Der Formatierer legt rigoros Tabs zur Einrückung fest, macht keine Leerzeichen zwischen runden Klammern und Text, setzt aber um Punktuation wie + oder = Leerzeichen zur leichteren Lesbarkeit. Diskussion gibt es keine, es wird einfach so gemacht.

Ähnliches gilt für den Camel Case bei Variablen und Funktionen: geoSearch() ist in, geo_search() out. Zudem spielt es eine gewichtige Rolle, ob

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