Dressur mit Tiefgang

Seit Anbeginn der Unix-Zeit macht es die Shell leicht, Kommandos miteinander zu verknüpfen. Man leitet einfach die Ausgabe des einen Kommandos zur Eingabe des anderen. Das Verpacken zusammenhängender Abläufe in Skripts hilft spielerisch dabei, sukzessive immer komplexere Probleme auf automatisierte Weise zu knacken.
Wer sich aber die Mühe macht, einmal hinter die Kulissen der simpel erscheinenden Oberfläche eines Terminalfensters zu blicken, entdeckt, dass dort erstaunlich komplexe Vorgänge ablaufen, die noch aus der Steinzeit der Datenverarbeitung stammen und sich über Dekaden praktisch unverändert gehalten haben.
Während der Anwender auf der Tastatur herumtippt und das Terminalfenster die Werte der eingegebenen Zeichen sowie die Ausgabe abgesendeter Kommandos anzeigt, springt jedes Mal der Kernel dazwischen. Ein Device-Eintrag wie etwa /dev/pts/0 verbindet die laufende Shell mit dem Kernel. Dahinter hängt ein sogenanntes TTY (Teletypewriter), ein Relikt aus Zeiten dummer Terminals, die über eine serielle Schnittstelle mit dem Rechner verbunden waren, ausgegebene Zeichen darstellten und die Tastendrücke des Users zurücklieferten. Heute lesen Applikationen aus der Device-Datei, was der Benutzer so alles getippt hat, und schreiben hinein, was davon auf dem Terminal erscheinen soll. Der Kernel übernimmt dann die teils
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