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Richard Garriott

REPORT| Richard Garriott kommt am 04. Juli 1961 in der britischen Universitätsstadt Cambridge zur Welt. Den Großteil seiner Kindheit verbringt er jedoch in Nassau Bay, einem prestigeträchtigen Ort am südöstlichen Stadtrand der texanischen Millionenmetropole Houston. Das Besondere an seinem Heimatort: Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich das Johnson Space Center, wo sein Vater als Wissenschaftsastronaut der NASA sein Geld verdient. Owen K. Garriott, der am 28. Juli 1973 im Rahmen der „Skylab 3“-Mission erstmals ins All fliegt, ist Richards großes Vorbild und ein Grund dafür, dass auch sein Sohn bereits in jungen Jahren eine Raumfahrerkarriere anstrebt. Ein weiterer Grund: Praktisch all seine Nachbarn sind ebenfalls angesehene Raumfahrer. „Shuttle-Astronaut Joe Engle lebte zu unserer Rechten und Hoot Gibson, ein anderer Astronaut, der mit dem Shuttle flog, wohnte zu unserer Linken“, schreibt Richard Garriott in einem selbst verfassten Artikel bei NBC News (https://www.nbcnews.com/mach/science/nasa-said-no-my-astronaut-dream-so-i-found-another-ncna776056).

Doch schon 1974 – Garriott ist gerade 13 Jahre alt – zerplatzt sein Traum von der Raumfahrerei wie eine Seifenblase. Ein NASA-Arzt stellt eine Sehschwäche fest und setzt Richard darüber in Kenntnis, dass er eine Brille tragen muss – für Personen mit Astronauten-Ambitionen ein klares Ausschlusskri terium. Garriott empfindet große Enttäuschung und Frust, lässt sich davon aber nicht unterkriegen und entdeckt wenig später ein Thema, das ihn mindestens genau fasziniert: Computer.

Auslöser für sein neues Hobby ist eine Fortbildung, für die sein Vater im Jahr 1975 für einige Zeit an die Stanford University wechselt. Owen nimmt seine gesamte Familie mit nach Kalifornien und schreibt seinen Sohn für die dortige High School ein. Die Schule selbst verfügt über eine hervorragende technische Ausstattung und hat unter anderem ein halbes Dutzend sogenannter Teletype-Rechner sowie einige andere Topmodelle der dama ligen Zeit in ihrem Besitz. Richard ist begeistert und lernt den Umgang mit diesen Systemen in Rekordzeit. Wieder zurück in Houston steigt er schnell zum Computercrack der Clear Creek High School auf.

Die Initialzündung: Dungeons & Dragons

Sein Faible für Rollenspiele entdeckt Richard erstmals im Jahr 1977, als er an einem siebenwöchigen Programmierkurs der Universität von Oklahoma teilnimmt. Viele der Kinder vor Ort sind große Fans des Pen-and-Paper-Rollenspiels Dungeons & Dragons, und so dauert es nicht lange, bis sie auch ihn fragen, ob er nicht mal mitspielen möchte. In einem Interview mit dem YouTube-Kanal RMC – The Cave erinnert sich Garriott noch sehr gut an diese aufregende Zeit: „Die Kids dort gingen von Tür zu Tür und gaben jedem neu eingetroffenen Sommercamp-Teilnehmer Spitznamen. Als sie an meine Tür kamen, sagten sie,Hi‘ und ich sagte,Hello‘. Doch dann meinten sie:,Hello? Niemand aus der Gegend sagt Hello. Du musst ein Brite sein, also nennen wir dich British.’“

Garriott liebt seinen neuen Spitznamen und ist spätestens nach dem Feriencamp selbst leidenschaftlicher D&D-Enthusiast,

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