

er Cabo da Roca an der portugiesischen Atlantikküste markiert mit seinem roten Leuchtturm den westlichsten Punkt des europäischen Festlands. Rund 40 Minuten von der Hauptstadt Lissabon entfernt, trifft hier die wilde See auf schroffe Klippen. Touristen kommen wegen des spektakulären Ausblicks hierher und die Surfer wegen der Wellen, die zu den besten der ganzen Welt gehören. Dass unweit der grandiosen Küste ebensolche Spitzenweine gedeihen, ist jedoch den wenigsten bekannt. Unter Kennern von portugiesischen Weinen hingegen ist das Weinanbaugebiet Colares zwischen besagtem Cabo da Roca und der wegen ihrer mystischen Schlösser bekannten Kleinstadt Sintra legendär. Einst eine wichtige Weinregion mit bis zu 1500 Hektar, verschwand der Weinbau in der Gegend fast gänzlich. Mitunter ist das auf die urbane Entwicklung zurückzuführen, denn wo früher Reben standen, stehen heute oft Häuser mit Blick auf das Meer. Hinzu kommt, dass die klassischen Colares-Weine durchaus keine einfachen sind, denn in jungen Jahren sind sie selbst für geübte Verkoster eine Herausforderung. Ebenso extrem ist auch der hiesige Weinbau in Sichtdistanz zum Atlantik. Durch die sandigen Böden, die hier vorherrschen, ging die Reblauskatastrophe an dem Landstrich vorüber, jedoch sorgt die intensive atlantische Brise dafür, dass die häufig wurzelechten Rebstöcke fast flach am Boden kultiviert werden müssen. In den Rebbergen platzierte Bambuswände sollen sie zudem vor den ärgsten Stürmen schützen. Dann wäre da noch der kühle Nebel, der das Ausreifen der