Zukunft made by Intel

Schon in der PCGH 10/2021 schilderten wir Intels Ambitionen auf Unternehmens-und Fertigungsebene. Noch einmal zur Auffrischung: Bis 2025 möchte man jedes Jahr einen neuen Fer-tigungsnode starten und so von heute 14 nm (Desktop) respektive 10 nm (Mobile und Server) in die sogenannte Ångström Ära vordringen, nach alter Namenswahl 3 nm und im weiteren Verlauf 2 nm, was nicht weniger als die absolute Marktführerschaft im Bereich Halbleiter bringen soll. Die Fabs und Technologien stehen dabei künftig auch anderen Chipentwicklern für Auftragsfertigung zur Verfügung und werden um Packaging-Ver-fahren ergänzt, die nicht nur nach eigener Darstellung bereits heute zu den Besten der Welt gehören.
Aufgestaute Entwicklung?
Bereits deutlich vor Ende dieses sehr ambitionierten Foundry-Zeit-planes möchte man aber mit den eigenen Prozessoren am PC-Markt wieder ganz vorne mitmischen. Neue Architekturen sollen den Ausschlag geben, um bereits mit gleichwertigen Fertigungsverfahren in der nächsten Generation die Leistungskrone von AMD zurückzuholen. Ganz unerwartet kommt zumindest dieser Teil nicht, denn während Intels Fertigungs-Ingenieure jahrelang die Fehler im vielfach verschobenen 10-nm-Prozess ausbügelten, arbeiteten die Designer natürlich weiter an neuen Schaltplänen, sodass jetzt besonders viele Innovationen auf eine Umsetzung warten.
Gegen AMD – und Nvidia
Dabei sprechen wir bislang aus gutem Grund allgemein von „Prozessoren“ und „Architekturen“, denn Intel lanciert nicht nur neue CPUs, sondern auch GPUs. AMD nutzte den Grafikkartenmarkt während der schleppenden Bulldozer-Verkäufe längere Zeit als Rückzugsraum, jetzt bläst Intel aber an allen Fronten zum Angriff. Zwar wurde bislang nur das erste Quartal 2022 als Release-Zeitraum genannt, offizielle Codenamen für drei weitere Generationen legen aber nahe, dass auch bei GPUs eine jährliche Kadenz geplant ist.
Architekturen schon heute
Vorerst redet Intel aber noch nicht über einzelne Produkte, sondern nur über den zu Grunde liegenden Baukasten. Wir haben die Rechenkerne für die in wenigen Wochen erwarteten „Alder Lake“-Desktop-Prozessoren sowie für die Anfang 2022 startenden „Alchemist“-GPUs analysiert. Aus Gamer-Sicht eher eine Nebensache, aber technisch interessant sind auch die für 2022 erwarteten „Sapphire Rapids“-Xeons, von denen es HEDT-Able-ger geben könnte, und das aus 61 Silizium-Stücken zusammengesetzte HPC-Monster „Ponte Vecchio“.
Golden Cove und Gracemont: Neue CPU-Designs
Jahrelang wurde beklagt, dass Intel nur alte Architekturen aufwärmt– und das teilweise wortwörtlich. Unter den unzähligen Codenamen, mit denen Intel um sich schmiss, verbargen sich abseits des Mainstream-Desktops aber auch Innovationen. Vor den eigentlichen Neuheiten deswegen ein Überblick über Intels Architekturen der letzten acht Jahre:
• Haswell (2013) feierte als Core i-4000 in Notebook-und DesktopMarkt sowie als Core i-5000 (mit DDR4) im HEDT-Markt Erfolge.
• Broadwell (2014) schrumpfte die Architektur von 22 nm auf 14 nm und war als Core i-5000 in Notebooks respektive Core i-6000 im HEDT-Sockel 2011-v3 ein würdiger Nachfolger. Für den LGA1150-Mainstream wurden aber nur zwei CPUs spät, kurzzeitig und überteuert angeboten, die einzig wegen ihres guten, leider aufwendigen Cache-Konzepts in Erinnerung geblieben sind.
• Skylake (2015) im engeren Sinne bezeichnet die Core-i-6000-Main-stream-Prozessoren in Notebooks und Sockel 1151. Die Architektur und ihr wenig veränderter 14-nm-Prozess bildeten aber als Kaby Lake, Coffee Lake, Coffee Lake Refresh und Comet Lake auch das Rückgrat der 7000er, 8000er, 9000er
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