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Serienkiller

Wenn Spielereihen sterben, hat das Gründe. Wir zeigen sie euch.

REPORT | Videospiele sind etwas Wunderschönes. Sie dienen zur Entspannung, als kurzfristige Ablenkung vom Alltag. Sie entführen uns in fremde Welten, machen uns zum Helden, zum Retter, zum Erlöser. Sie lassen uns die Meisterschaft in unserer Lieblingssportart gewinnen, obwohl es in der Realität bei uns nur für einen Bank-platz in der Kreisklasse reicht. Sie lassen uns packende Geschichten erleben oder vermitteln uns auch ganz einfach ein wenig Spaß, um Zeit totzuschlagen. Videospiele sind vielfältig, genauso wie die leidenschaftlichen Zocker, die sich über die Ankündigung eines neuen Teils ihrer Lieblingsreihe mindestens so sehr freuen wie ein Milliardär, der gerade erfolgreich seine Kurzschniedelkompensation ins All gestoßen hat. Doch der leidenschaftlichen Freude der Gamer auf einen neuen Serienteil weicht oftmals Ernüchterung oder Enttäuschung. So ziemlich jeder von uns war wohl schon mal Fan einer Reihe, die schließlich durch einen neuen Ableger härter gegen die Wand gefahren wurde als das neue Auto der Familie Crash-TestDummy. Und genau diesen Spielen widmen wir uns in diesem Special. Wir präsentieren euch echte Serienkiller. Titel, die dafür sorgten, dass deren Franchise zwangsweise umstrukturiert werden oder gar ganz den virtuellen Löffel ab-geben musste.

Dead Space 3

Kommen wir also zunächst zu den Spielereihen, die nicht ganz tot sind, sondern nur eine Veränderung oder einen Neuanfang brauchten. Vor kurzem wurde nämlich mit einem Teaser bekanntgegeben, dass das erste Dead Space ein Remake erhält. Bis zu diesem Zeitpunkt war die atmosphärische Alien-Schnetzelei jedoch ungefähr so lebendig wie die Karriere von Fußballgott Max Meyer. Dead Space 3 war somit der enttäuschende Schlusspunkt einer Reihe, die mit den ersten beiden Teilen für schaurig-schönen Sci-Fi-Survival-Horror stand. Dabei war Dead Space 3 gar nicht mal ein schlechtes Spiel. Die Kämpfe gegen die Necromorphs machten durchaus Laune. Allerdings ging es mit seinem Fokus auf Action weit an den Erwartungen der Fans vorbei und auch der Mainstream, der mit diesem Genre-Wechsel wohl angesprochen werden sollte, war nicht sonderlich wild auf das Spiel. Neben unbefriedigenden Verkaufszahlen gab es noch Kritikerwertungen, die unter denen der Vorgänger lagen und Publisher EA entschloss sich daher, die Serie nicht fortzusetzen.

Tomb Raider: Angel of Darkness

Waaaaas?! Tomb Raider? Ganz recht. Lara Croft mag zwar auch heute noch charakterlos und quietschfidel Gräber plündern, doch das hat die schießwütige Archäologin nur zwei geglückten Wiederbelebungsmaßnahmen zu verdanken. Als im Juni 2003 Angel of Dar-kness erschien, waren sich Fachpresse und Spieler nämlich einig darin, dass die Tomb-Raider-Reihe genauso tot war wie die Leute, die Miss Croft so regelmäßig beklaute. Schon The Last Revelation sowie Tomb Raider Chronicles kamen nicht mehr so gut an wie die ersten drei Teile der Action-Adventure-Reihe, sodass Angel of Darkness die Serie nicht nur retten, sondern auch neu definieren sollte. Tja, das ging aber mächtig in die Hose. Core Design wollten das neue Tomb Rai-der härter und düsterer machen und Elemente aus anderen erfolgreichen Spielen integrieren.

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