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Integrationsplattform Linux

Linux lässt sich – auch dank seiner zahlreichen Programme – überaus flexibel einsetzen. Dabei ist das freie Betriebssystem mit seinen Applikationen jedoch kein hermetisch abgeschottetes Ökosystem, sondern nach außen hin weitgehend offen: Auch zahlreiche Anwendungen aus anderen Welten können Sie problemlos unter Linux nutzen. Dazu bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an: Neben virtuellen Maschinen gibt es verschiedene Laufzeitumgebungen und Emulatoren, die Applikationen plattform übergreifend nutzbar machen. Wir werfen im Folgenden einen Blick auf die zahlreichen Möglichkeiten.

Virtuelle Maschinen

Die wohl bekannteste Form, Anwendungen für andere Plattformen auszuführen, stellen virtuelle Maschinen dar. Dafür hat sich auf dem Desktop das inzwischen von Oracle gepflegte Virtualbox fest etabliert, das sich in den Software-Repo sitories vieler Linux-Distributionen findet. Darüber hinaus steht die Software auf der Projektseite in verschiedensten Paketformaten für 32-und 64-Bit-Hardware direkt zum Download bereit, inklusive speziell für einzelne Distributionen angepasster Varianten.

Virtualbox stellt eine vom Rest des Systems isolierte virtuelle Maschine (VM) bereit, die gängige Hardware emuliert. Innerhalb der VM installieren Sie ein beliebiges Betriebssystem (Linux, MacOS oder Windows) und die dazugehörigen Anwendungen. Um einen (partiellen) gemeinsamen Zugriff zwischen Host-und Gastsystem auf definierte Ressourcen zu ermöglichen, gibt es für Virtualbox sogenannte Gasterweiterungen, die Sie gesondert einrichten müssen. Bei kostenpflichtigen proprietären Systemen erfordert deren Installation eine Lizenz.

Eine Alternative ist das Duo KVM und Qemu, das ähnliche Möglichkeiten bietet wie Virtualbox, jedoch als Modul direkt im Linux-Kernel arbeitet. KVM/ Qemu benötigt allerdings einen etwas höheren Einarbeitungsaufwand und lässt sich aufgrund eines größeren Umfangs an Parametern schwieriger konfigurieren als Virtualbox. Dafür arbeitet es jedoch mit Linux als Gastsystem schneller als der Konkurrent. Hinsichtlich der Nutzung unterschiedlicher Gastsysteme gibt sich KVM/Qemu ähnlich flexibel wie Virtualbox, mehrere grafische Frontends erlauben die Anpassung an nutzerspezifische Präferenzen.

Laufzeitumgebungen

Ohne ein zusätzlich installiertes komplettes Betriebssystem und auch ohne eine eigens aufgesetzte virtuelle Maschine kommen Laufzeitumgebungen aus. Sie stellen lediglich das benötigte Grundgerüst bereit, um eine plattformfremde Applikation auszuführen. Prominenteste Vertreter unter Linux sind die Java-Runtime und Wine .

Wine ermöglicht es, Windows-Programme unter Linux ablaufen zu lassen, während

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