


Die Ich-Erzählerin in „Zusammenkunft“ hat eine leitende Position in einer Londoner Bank, einen Freund aus einer steinreichen Upper-Class-Familie … Man könnte meinen, sie hätte es ganz nach oben geschafft. Und doch machen es ihr die rassistischen und kolonialistischen Strukturen, auf die dieses System aufgebaut ist, unmöglich, als Schwarze Frau wirklich dazuzugehören. Die Autorin schreibt virtuos über diesen chancenlosen Kampf. Wie ging es Ihnen als Sprecherin, sich mit diesem Stoff auseinanderzusetzen?
Zunächst bin ich einfach als Sprecherin des Buches an die Arbeit gegangen. Natürlich wusste ich, dass es eine Schwarze Autorin ist, doch ich habe mich nicht informiert, das Buch „kalt“ gelesen. Als ich dann eingestiegen bin, war es mir am Anfang fast ein bisschen unangenehm, was die Lektüre bei mir ausgelöst hat. Beinahe hätte ich das Buch weggelegt, weil es mich an Sachen erinnert hat, die ich zurücklassen wollte. Ich hatte beim Lesen kein Willkommensgefühl, da war eher so ein: „Oh je, das kenn ich. War nicht so schön…“ Doch dann, und darüber bin ich echt froh, habe ich