Die Geister von Kopenhagen

»Ich wollte meine Inspirationen zeigen, aber sie in den Trentemøller-Kosmos einbetten.«
Beat / Laut dem Labelinfo besteht dein neues Album „Memoria“ aus dem Zusammenwirken von Inspiration, Zufall und vielleicht sogar ein wenig dem Übernatürlichem. Wie ist dein Verhältnis zum Übernatürlichen?
Anders / Für mich ist es eher eine Metapher für all die Dinge, die tolle Musik ausmachen. Ich mag es, wenn meine Musik verschiedene Ebenen hat und aufgrund der Düsternis ist es auch schön, wenn eine Art von Spukelementen in den Sounds vorkommt. Das gilt z. B. für die Vocals, die etwas Geisterhaftes an sich haben. Im Kontrast dazu gibt es aber auch sehr helle, erhebende Momente. Ich schätze, genau diese Gegensätze machen meine Musik aus und faszinieren mich seither.
Beat / Aber ist das Songwriting nicht auch ein Versuch, eine Verbindung zum Übernatürlichen aufzubauen und Inspiration aus dem Äther zu ziehen?
/ Nein, das nicht unbedingt. [lacht] Ich denke aber durchaus, dass etwas Magisches passiert, wenn man inspiriert ist. Die meiste Zeit über fällt es mir schwer, diesen speziellen Zustand zu erreichen, wo die Musik einfach fließt. Dann kämpfe ich eher damit, etwas zu komponieren, das mir selbst eine Gänsehaut verursacht. Schließlich will ich mich nicht wiederholen. Aber wenn ich diesen Zustand dann mal erreiche, fällt es mir extrem leicht, Melodienlinien oder Akkordfolgen zu ersinnen.
Sie lesen eine Vorschau. Registrieren Sie sich, um mehr zu lesen.
Starten Sie Ihre kostenlosen 30 Tage