
Zu seiner Mutter Henriette hatte Georges Simenon zeitlebens ein schwieriges Verhältnis. »Wir waren niemals vertraut miteinander«, schrieb er später in seinem »Brief an meine Mutter«. Gelesen hat sie diesen Brief indes nie. Simenon verfasste ihn erst im Alter von 73, drei Jahre nach ihrem Tod mit 90 Jahren.
Doch so fremd ihm seine Mutter war, so sehr schätzte er ihre Kochkünste. »Auch wenn ich noch kein Kenner war, als Schlemmer war ich qualifiziert«, schrieb er über den kleinen Georges in einem Band seiner »Dictées«, seiner im Alter diktierten Tagebuchnotizen. Was ihn über die Kindheit hinaus am meisten und sein ganzes Leben lang geprägt habe, sei die häusliche Küche gewesen. Diese wurde allerdings nicht nur von der Mutter, sondern auch von