WEINREISE
CHABLIS & YONNE
Chablis ist ein kleines Städtchen mit 2000 Einwohnern, halb Touristenmagnet, halb landwirtschaftliche Provinz. Im Ortskern mit seinen zwei Einkaufssträßchen reihen sich die Boutiquen namhafter und geschäftstüchtiger (zuweilen auch nur geschäftstüchtiger) Winzer aneinander, dazwischen der Bäcker, ein auf Handel mit der Gekrösewurst Andouillette spezialisierter Laden, ein paar Restaurants. Unweigerlich fühlt man sich an das liebenswürdig-schräge Frankreich eines Jacques Tati erinnert, nicht nur des trotzigen Namens der zentral gelegenen Gaststätte »Au Vrai Chablis« wegen, eines deutlich nicht für internationales Publikum gedachten Lokals. Ebenso geht es einem auch bei der Einfahrt ins Stadtzentrum, wo man während der Sommermonate ein sonst unbekanntes Verkehrszeichen antrifft: durchgestrichener Traktor im roten Kreis. Zu übersetzen als: »Durchfahrt für Traktoren verboten«.
IM 19. JAHRHUNDERT WAR CHABLIS DER WICHTIGSTE WEIN-LIEFERANT FÜR PARIS: DIE YONNE IST SCHIFFBAR UND MÜNDET IN DIE SEINE.
EIN GROSSES RAD
Der Tourismus