
Erst in den 70er-Jahren tauchten die ersten reinsortigen Lagrein auf, damals noch als »Lagrein Dunkel« bezeichnet. In den späten 80er-Jahren experimentierten einige Pioniere mit dem Ausbau im Barrique und machten den Wein damit sanfter. Mit 508 Hektar Anbaufläche belegt Lagrein heute knapp nach Vernatsch und Blauburgunder den dritten Rang unter den Südtiroler Rotweinsorten. Die ursprüngliche Heimat des Lagrein liegt im Bozener Ortsteil Gries. Auf den tiefgründigen Schotterböden fühlt er sich wohl. Auch die Hänge von St. Magdalena und Rentsch sind gut geeignet, ebenso die warmen Porphyrhänge um Auer, Branzoll und Siebeneich. Lagrein erbringt tiefdunkle, rubinviolette Weine mit spürbarer Säure und intensivem Tannin. Die Aromatik wird bestimmt von Kirschen, Brombeeren, Veilchen und dunkler Schokolade.
FALSTAFF LAGREIN-TROPHY
Das Ergebnis unserer Trophy bestätigt einmal mehr die Dominanz der Lagrein-Weine aus Bozen. Christian Plattner vom Ansitz Waldgries ist mit seinem Roblinus de Waldgries 2018 ein großer Wurf gelungen. Er selektioniert die besten Trauben aus der Lage Kirschstück gleich hinter dem Ansitz. Nach der Vergärung reift der Wein im kleinen Holzfass. Er zeigt festen Druck und kompakte Frucht, aber auch Finesse.
Als Alpen-Amarone wird der Lamarein von Unterganzner oft bezeichnet.