Erstes Kapitel des Buches "Richard und Samuel" Die erste lange Eisenbahnfahrt (Prag-Zürich)
By Franz Kafka and Max Brod
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Franz Kafka
Franz Kafka was born to Jewish parents in Bohemia in 1883. Kafka’s father was a luxury goods retailer who worked long hours and as a result never became close with his son. Kafka’s relationship with his father greatly influenced his later writing and directly informed his Brief an den Vater (Letter to His Father). Kafka had a thorough education and was fluent in both German and Czech. As a young man, he was hired to work at an insurance company where he was quickly promoted despite his desire to devote his time to writing rather than insurance. Over the course of his life, Kafka wrote a great number of stories, letters, and essays, but burned the majority of his work before his death and requested that his friend Max Brod burn the rest. Brod, however, did not fulfill this request and published many of the works in the years following Kafka’s death of tuberculosis in 1924. Thus, most of Kafka’s works were published posthumously, and he did not live to see them recognized as some of the most important examples of literature of the twentieth century. Kafka’s works are considered among the most significant pieces of existentialist writing, and he is remembered for his poignant depictions of internal conflicts with alienation and oppression. Some of Kafka’s most famous works include The Metamorphosis, The Trial and The Castle.
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Erstes Kapitel des Buches "Richard und Samuel" Die erste lange Eisenbahnfahrt (Prag-Zürich) - Franz Kafka
The Project Gutenberg EBook of Erstes Kapitel des Buches "Richard und
Samuel", by Franz Kafka and Max Brod
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Title: Erstes Kapitel des Buches Richard und Samuel
Die erste lange Eisenbahnfahrt (Prag-Zürich)
Author: Franz Kafka
Max Brod
Release Date: December 23, 2011 [EBook #38395]
Language: German
*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK RICHARD UND SAMUEL ***
Produced by Jana Srna
Anmerkungen zur Transkription:
Der Text stammt aus: Herderblätter 1 (1912). No. 3. S. 15–25.
Schreibweise und Interpunktion des Originaltextes wurden übernommen; lediglich offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert. Änderungen sind im Text so gekennzeichnet
. Der Originaltext erscheint beim Überfahren mit der Maus. Eine Liste der vorgenommenen Änderungen findet sich am Ende des Textes.
Erstes Kapitel des Buches »Richard und Samuel«
von Max Brod und Franz Kafka
Unter dem Titel »Richard und Samuel – Eine kleine Reise durch mitteleuropäische Gegenden«, wird ein Bändchen die parallelen Reisetagebücher zweier Freunde verschiedenartigen Charakters enthalten.
Samuel ist ein weltläufiger junger Mann, der mit vielem Ernst sich Kenntnisse im grossen Stil und ein richtiges Urteil über alle Gegenstände des Lebens und der Kunst zu bilden bestrebt ist, ohne doch jemals nüchtern oder gar pedantisch zu werden. Richard hat keinen bestimmten Interessekreis, lässt sich von rätselhaften Gefühlen, noch mehr von seiner Schwäche treiben,
zeigt aber in seinem engen und zufälligen Kreise so viel Intensität und naive Selbstständigkeit, dass er nie zu schrullenhafter Komik ausartet. Dem Berufe nach ist Samuel Sekretär eines Kunstvereines, Richard Bankbeamter. Richard hat Vermögen, arbeitet nur, weil er sich nicht für fähig hält, freie Tage zu ertragen; Samuel muss von seiner (überdies erfolgreichen und sehr geschätzten) Arbeit leben.
Die beiden, obwohl Schulkollegen, sind während dieser beschriebenen Reise zum erstenmal andauernd mit einander allein. Sie schätzen
einander, obwohl sie einander unbegreiflich erscheinen. Anziehung und Abstossung wird vielartig gefühlt. Es wird beschrieben, wie sich dieses Verhältnis zunächst zu überhitzter Intimität anstachelt, dann nach manchen Zwischenfällen auf dem gefährlichen Boden von Mailand und Paris in männliches Verständnis gegenseitig beruhigt und ganz befestigt. Die Reise schliesst damit, dass die beiden Freunde ihre Fähigkeiten zu einem neuen eigenartigen Kunstunternehmen vereinigen.
Die vielen Nüancen, deren Freundschaftsbeziehungen
zwischen Männern fähig sind, darzustellen und zugleich die bereisten Länder durch eine widerspruchsvolle Doppelbeleuchtung in