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Heiße Küsse à la carte: Die Kelly Brüder, #1
Heiße Küsse à la carte: Die Kelly Brüder, #1
Heiße Küsse à la carte: Die Kelly Brüder, #1
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Heiße Küsse à la carte: Die Kelly Brüder, #1

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Vermischen Sie auf gar keinen Fall Berufliches mit Privatem...

Lia Mantovani hat eines der angesagtesten Restaurants auf der Flaniermeile Chicagos aufgebaut, aber ihr Werk könnte in Gefahr geraten, wenn der Verpächter, Kelly Properties, den Vertrag mit ihr nicht verlängert. Lia, die schon einmal eine große Enttäuschung einstecken musste, würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihr Restaurant behalten zu können. Ihr Schicksal liegt nun in den Händen des unheimlich attraktiven Adam Kelly.
Seit Jahren versucht Adam, den weltberühmten Meisterkoch Amadeus Schlittler davon zu überzeugen, in Chicago ein Restaurant zu eröffnen, aber dieser will unbedingt die erstklassige Lage, die Lia in Beschlag nimmt. Immer hatte das Geschäftliche Vorrang . . . bis zu dem Moment, als Adam Lia trifft und es zwischen den beiden heftig funkt. Als es auch außerhalb der Küche heiß hergeht, laufen Adam und Lia Gefahr, sich zu verbrennen.

Achtung: Dieses Buch handelt von einem Helden, der immer bekommt, was er will, einer Heldin, die Garnelen genauso wirksam als Waffe einsetzt wie einen Baseballschläger, sich einmischenden Eltern, die ihre Kinder verkuppeln wollen, und einem wuchtigen Pyrenäenberghund mit der Vorliebe, die Heldin von den Beinen zu holen!

LanguageDeutsch
PublisherCrista McHugh
Release dateJan 30, 2015
ISBN9781940559841
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    Book preview

    Heiße Küsse à la carte - Crista McHugh

    Heiße Küsse à la carte

    by

    Crista McHugh

    Werner Wenzel - Übersetzer

    Kapitel Eins

    „Würdest du mich bitte nächstes Mal um Erlaubnis fragen, bevor du meine Dienste versteigerst?" Lias Moralpredigt wurde jäh von einem Hirsch unterbrochen, der plötzlich vor ihrem Wagen auftauchte und sie zwang, scharf zu bremsen.

    „Natürlich, Schatz. Ihre Mutter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und strickte auf dem Beifahrersitz gelassen weiter. „Ich bin nur noch immer ganz überwältigt davon, wie viel Maureen geboten hat. Sie ist so großzügig. Aber schließlich muss jede Frau, die sieben prächtige Jungs großgezogen hat, einfach ein gutes Herz haben.

    Lia rollte mit den Augen und drückte das Gaspedal ein wenig fester herunter. Nun kam endlich der wahre Grund zum Vorschein, warum ihre Mutter darauf bestanden hatte, dass sie für Frau Kelly und ihrer Familie ein Mahl zubereitete. Die Chancen standen offenbar nicht schlecht, dass die Kelly-Jungs begehrenswerte Junggesellen waren. „Das ist jetzt aber nicht schon wieder der Versuch, mich zu verkuppeln, oder?"

    „Ach, du liebe Güte, nein. Zwei links, zwei rechts. „Du bist solch eine hübsche, intelligente Frau, dass du sehr gut alleine in der Lage bist, jemanden zu finden. Die Worte ihrer Mutter klangen aufmunternd, aber Lia entging nicht der Unterton, der anklagend fragte: „Warum bin ich dann also noch nicht Großmutter?"

    „Mama, das Thema haben wir doch schon oft genug durchgekaut. Für mich hat das Restaurant im Augenblick absoluten Vorrang. Ich habe keine Zeit, mich zu verabreden."

    „Aber jetzt, da es einen Monat im Voraus ausgebucht ist, kannst du dich auf neue Ziele konzentrieren."

    Lia knirschte mit den Zähnen, und das hatte nichts mit dem Schlagloch auf der Straße zu tun, das die kleine, viertürige Limousine gerade erschütterte. „Nein, das bedeutet, dass ich noch härter arbeiten muss, damit die Leute auch wiederkommen."

    „Wie du meinst. Ihre Mutter hielt ihr Werk in das Licht, bevor sie sich, begleitet von einem lauten Seufzer, an die letzte Reihe machte. „Ich will ja nur, dass du glücklich bist.

    „Ich bin glücklich." Seit anderthalb Jahren war La Arietta ihr Ein und Alles und bestimmte vollständig ihr Leben. Aber die harte Arbeit hatte sich ausgezahlt. Es zählte inzwischen zu den trendigsten Restaurants auf der Flaniermeile Chicagos, das sowohl mittags wie abends hervorragend besucht war. Ihre Kochkünste hatten ihr letzten Monat sogar einen Platz auf der Titelseite der Food and Wine eingebracht, die sie als einen der angesagtesten neuen Köche feierte. Was ihre berufliche Karriere anbelangte, so war für sie ein lang ersehnter Traum in Erfüllung gegangen.

    Was nun allerdings ihr Privatleben betraf… nun ja, es existierte schlichtweg nicht, und sie bezweifelte, dass auch nur einer der Söhne von Frau Kelly genügend Vorzüge aufwies, um sie von ihrer großen Leidenschaft abzulenken.

    Sie meisterte eine weitere Kurve, die aber nur die Aussicht auf weitere Bäume bescherte. Die Beschreibung ihrer Mutter konnte bestenfalls als vage bezeichnet werden, als sie ihr auftrug, nach Geneva Lake zu fahren und sich dort rechterhand zu halten. „Wie weit ist es noch, Mama?"

    „Nur noch ein kleines Stück. Die Stricknadeln nahmen ihr monotones Klappern wieder auf. „Maureens Haus am See ist so malerisch und anheimelnd - der perfekte Ort für ein nettes Abendessen im familiären Kreis. Und erst heute Morgen hat sie mich angerufen, um mir zu sagen, wie sehr sie es zu schätzen weiß, dass du so weit hinaus fährst.

    Angesichts der Aussicht, in einer rustikalen Blockhütte ein Vier-Gänge-Menü zubereiten zu müssen, traten Lia Schweißperlen auf die Stirn. Sie umklammerte das Lenkrad ein wenig fester und begann sich zu fragen, warum um Himmels willen sie nur zugestimmt hatte.

    Allmählich lichteten sich die Baumreihen und gaben einen Ausblick auf ein gewaltiges, imposantes Haus im Landhausstil frei, das ein wenig an das Schaffen Frank Lloyd Wrights erinnerte. Lia fiel die Kinnlade herunter. „Malerisch und anheimelnd?"

    „Ja, Schatz. Du solltest erst einmal ihr Anwesen im Highland Park sehen."

    Offenbar war Maureen Kelly also reich. Sehr reich. Lia bekam eine Vorstellung davon, wie viel sie bei der Wohltätigkeitsauktion geboten haben musste. Was wiederum die Frage in ihr hervorrief, woher ihre eindeutig der Mittelklasse zuzuordnende Mutter eigentlich diese Dame kannte. „Du sagtest, dass Frau Kelly mit dir in die Kirche geht?"

    Ihre Mutter nickte und legte das Strickzeug beiseite. „Sie ist auch Mitglied unseres Bridgeclubs."

    Lia zog die Stirn in Falten und parkte das Auto am Ende der geschwungenen Auffahrt. Sie hatte bislang gar nicht gewusst, dass ihre Mutter Bridge spielte. Welche weiteren Geheimnisse würden wohl noch zum Vorschein kommen?

    „Hallo, Emilia, rief eine blonde Frau aus dem Türrahmen heraus. „Ich bin ja so froh, dass Ihre Tochter es heute einrichten konnte.

    Ein gewaltiges, zotteliges, weißes Etwas schoss hinter der Frau hervor. Lia konnte sich nur mit Mühe noch rechtzeitig an der Fahrertür festhalten, bevor das Etwas sie ansprang und sie zurück auf den Fahrersitz drückte. Ein lautes Hecheln drang an ihr Ohr, bevor eine nasse Hundezunge ausgiebig über ihr Gesicht fuhr.

    „Jasper, du Schlingel! Komm hierher."

    Jasper entschied sich dafür, Lias Wange nochmals abzuschlecken, bevor er seinem Frauchen gehorchte und sich zurück zur Vorderveranda trollte. Sie wischte sich den Sabber von ihrer Haut ab. Als sie jüngst beklagte, dass es mehr als vier Jahre her war, dass ein männliches Wesen sie von den Socken holte und sie küsste, hatte sie eigentlich nicht im Sinn gehabt, dass dies auf diese Art und Weise erneut passieren sollte. „Begrüßt er Fremde immer so freundlich?"

    Immerhin musste man Frau Kelly zugute halten, dass ihre Stimme entschuldigend klang, als sie das Verhalten ihres Hundes kommentierte. „Nein. Er ist eigentlich gut erzogen."

    „Dann muss es wohl an mir liegen." Lia griff in das Handschuhfach und holte eine Flasche Desinfektionsmittel hervor, die sie dort immer für die manchmal unvermeidlichen Zwischenstopps auf den Rastplätzen der Autobahnen aufbewahrte. Es hatte ihren Lieblingsduft, Pfirsich, genau wie das Duschbad und die Lotion, die sie jeden Morgen verwendete. Nachdem sie das Mittel überall dort aufgetragen hatte, wo Jasper sie abgeleckt hatte, unternahm sie einen zweiten Versuch, aus dem Wagen auszusteigen und die Gastgeberin zu begrüßen.

    Maureen Kelly war der Typ Frau, an der die Zeit offenbar spurlos vorübergegangen war – vermutlich dank Botox. Sie musste etwa gleich alt wie Lias Mutter sein, aber nur ihre Hände deuteten auf ihr wirkliches Alter hin. Alles andere an ihr erinnerte an ein Model in den Mittvierzigern aus dem neuesten Modekatalog. Sie lächelte warmherzig, während sie gleichzeitig Jasper am Halsband festhielt. „Freut mich, Sie endlich kennenzulernen, Lia. Ihre Mutter kann gar nicht oft genug erwähnen, wie stolz sie auf Sie ist."

    Lia atmete tief die Luft aus, die sie angehalten hatte. Dem ersten Eindruck nach zu urteilen, schien Maureen Kelly trotz ihres offenkundigen Reichtums kein Snob zu sein. „Ich freue mich auch sehr, Sie kennenzulernen."

    „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie den langen Weg für das Abendessen auf sich genommen haben. Mein Sohn ist für eine Woche zu Hause, bevor er nach Afghanistan geht, und ich wollte etwas wirklich Besonderes für ihn veranstalten."

    Schlagartig verflogen Lias Bedenken, die sie wegen der zweistündigen Fahrt in den Norden von Chicago gehabt hatte. „Das macht überhaupt keine Umstände", antwortete sie und wandte sich dann dem Kofferraum zu, um die 100-Liter-Kühlvorrichtung herauszuhieven.

    „Oh, passen Sie auf, dass sie sich nicht wehtun. Lassen Sie das meinen Sohn machen! Während Maureen den Hund immer noch fest am Halsband fasste, drehte sie sich um und rief ins Haus: „Caleb, bist du so nett und hilfst den Freunden deiner Mutter?

    Einige Augenblicke später erschien ein Mann auf der Veranda. Er war etwa einen Kopf größer als Maureen, sein braunes Haar wies einen militärischen Kurzhaarschnitt auf. Er gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, bevor er zu einem kleinen Sprint zu Lias Auto ansetzte. Die schon tiefstehende Nachmittagssonne spiegelte sich in seinen hellblauen Augen wider, als er ihr zuzwinkerte und dann die Kühlvorrichtung ergriff. „Lassen Sie mich das für Sie machen."

    Nun gut, vielleicht hatte Mama nicht ganz unrecht, was die Kelly-Jungs betraf, befand Lia, während sie interessiert betrachtete, wie sich Calebs Muskeln unter seinem T-Shirt anspannten. Wenn die anderen genauso aussahen, waren sie allesamt eine Augenweide. Aber sie war schließlich nicht hier, um schöne Augen zu machen. Das Abendessen würde sich nicht alleine zubereiten. Sie griff nach den restlichen Taschen aus dem Kofferraum und folgte Caleb ins Haus.

    „Ich wünschte, all meine Jungs würden zum Abendessen kommen, rief Maureen hinter ihr, „aber sie sind inzwischen alle erwachsen und stehen auf eigenen Füßen.

    „Ja, ja, Mutter, wir sind alle schreckliche Söhne, weil wir es gewagt haben, auszuziehen, und weil wir dir noch keine Enkel geschenkt haben, die uns ersetzen", antwortete Caleb aus der Küche.

    Lia musste sich ein Kichern verkneifen. Scheinbar war ihre Mutter nicht die Einzige, die ständig andeutete, dass die Kinder anfangen müssten, sich zu reproduzieren, sobald sie einen eigenen Hausstand gründeten. Verschwörerisch grinste sie Caleb zu, als er über seine Schulter zu ihr herüberblickte. Ihre Angst, das Mahl auf einem alten Gaskocher zubereiten zu müssen, verflog schlagartig, als sie die Küche der Kellys betrat. Helles Sonnenlicht strömte durch die Glasfassade, durch die man auf den Geneva Lake hinunterblicken konnte. Arbeitsplatten aus Granit und aus Steinfliesen gefertigte Fliesenspiegel unterstützten die natürliche Atmosphäre, die von einem Haus am See ausgeht und waren fein auf die modernen Edelstahlgeräte abgestimmt. „Sie haben eine wunderschöne Küche, Frau Kelly."

    „Bitte nennen Sie mich Maureen. Sie betrat, dieses Mal ohne Jasper im Schlepptau, den Raum. „Ich hoffe, dass Sie alles vorfinden, was Sie benötigen.

    Darauf konnte man wetten. Dies war wirklich eine Küche, die eines professionellen Kochs würdig war. Lia konnte es kaum erwarten, alles auszuprobieren. „Sie ist perfekt."

    „Dann lassen wir Sie mal anfangen." Maureen begleitete ihren Sohn aus der Küche hinaus und ließ Lia mit dem Auspacken alleine.

    ****

    Adam Kelly trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum, während er darauf wartete, dass Bates den Hörer abnahm. Sobald er es in der Leitung klicken hörte, fragte er: „Gibt es Neuigkeiten beim Schlittler-Deal?"

    „Heute ist Sonntag, Herr Kelly, antwortete Bates ins seinem stets korrekten und höflichen britischen Englisch. „Am Wochenende passiert in der Geschäftswelt nicht allzu viel.

    „Für mich schon. Sein Volvo C70 geriet in ein Schlagloch, was eine Salve gemurmelter Flüche darüber, dass seine Mutter dies schon vor Jahren hätte beheben müssen, nach sich zog. „Ich habe Investoren an der Hand, die auf Neuigkeiten warten, und ich möchte das so schnell wie möglich über die Bühne bringen.

    „Ich habe nochmals Ihre Immobilien im Stadtzentrum geprüft. Es gibt einen Pachtvertrag oben im Gebäude in der Michigan Avenue, der in einigen Monaten ausläuft, aber…"

    „Perfekt. Die Liegenschaft auf der Prachtmeile war genau das, was Amadeus Schlittler wollte. „Wir übergeben dem Pächter gleich morgen früh die Kündigung. Das Auto fuhr in ein weiteres Schlagloch, und Adam gab eine weitere Fluchtirade von sich.

    „Sind Sie auf dem Weg zum Ferienhaus Ihrer Mutter, Herr Kelly?", fragte Bates, obwohl er die Antwort bereits kannte.

    „Ja. Sie ist dort mit Caleb und hat mich moralisch verpflichtet, heute Abend zu einem besonderen Essen zu kommen, für das sie bei einer Wohltätigkeitsauktion den Zuschlag erhalten hat."

    „Ihre Mutter ist schon immer ein Menschenfreund gewesen. Und dankenswerterweise hatten ihre Spenden dazu beigetragen, die Steuernachzahlung der Gesellschaft aufzufangen. „In diesem Fall überlasse ich es Ihnen, sich an ihrer Gesellschaft zu erfreuen. Bates legte auf, bevor Adam die Chance hatte, ihn noch etwas zu fragen.

    Er fuhr bis dicht an das Ferienhaus seiner Eltern heran und prüfte nochmals den E-Mail-Eingang, in der Hoffnung, eine Nachricht vom gefeierten österreichischen Koch mit der Annahme seines Vorschlags für ein Restaurant in Chicago vorzufinden. Solange der Deal noch nicht unter Dach und Fach war, würde er weiter Pillen gegen Sodbrennen wie M&Ms zu sich nehmen. Leider war seine 4G-Verbindung seit etwa30 Kilometern abgebrochen. Er warf das Telefon auf den Beifahrersitz und stieg aus. Wenn es nach ihm ginge, konnte das Essen gar nicht schnell genug zu Ende sein.

    Ein tiefes Bellen begrüßte ihn von der Vorderveranda. Jasper, der Pyrenäenberghund seiner Mutter, hob seinen Kopf und klopfte als Willkommensgruß freudig mit seinem Schwanz. Adam hielt kurz inne, um das dichte Fell des Hundes zu kraulen. „Na, warst du auch brav, mein Kleiner?"

    Jasper bellte seine Antwort, sprang auf die Beine und schoss durch die Tür, sobald Adam sie geöffnet hatte. Er versuchte, den Hund einzufangen, aber er konnte das Halsband nicht mehr rechtzeitig ergreifen, so dass Jasper entwischte. Jasper lief geradewegs in die Küche, mit solch einem Tempo, dass er mit den Pfoten wegrutschte, als er eine Kurve nahm. Adam rannte hinter ihm her. Eine Edelstahlpfanne fiel mit lautem Getöse zu Boden, und unmittelbar darauf war ein spitzer Schrei zu vernehmen.

    Bereits außer Atem und die Zähne zusammenbeißend, erhöhte er das Tempo. Irgendwann wird dieser verdammte Hund noch jemanden töten. In der Küche angelangt, stoppte er, und schlagartig wich seine Besorgnis einem herzhaften Lachen.

    Jasper stand auf seinen Hinterpfoten und stützte sich mit den Vorderpfoten auf die Schultern einer zierlichen Frau, die von dem Tier fest an die Kochinsel gedrückt wurde. Die ausgiebig schleckende Zunge bewegte sich dabei im Rhythmus mit seinem wedelnden Schwanz.

    Die junge Frau versuchte, den hundert Pfund schweren Hund wegzuschieben. „Genug, Jasper."

    Es gelang ihm, seinen Arm zwischen die beiden zu schieben. „Tut mir leid. Ich…" Er stockte, als er einen Blick auf ihr Gesicht warf.

    Solch grüne Augen konnten doch nicht von dieser Welt sein!

    „Schon gut, sagte sie lachend. „Offenbar mag Jasper mich sehr gerne.

    Das konnte Adam ihm wahrlich nicht übel nehmen. Die Frau hatte Lippen, die selbst Angelina Jolie neidisch machen würden. Sie öffneten sich zu einem temperamentvollen Lächeln, dessen davon ausgehende herzliche Fröhlichkeit so ansteckend wirkte, dass er gar nicht anders konnte, als es zu erwidern. Er beugte sich etwas weiter vor.

    In diesem Augenblick entschloss sich Jasper, seinen Liebesbeweis auch Adam zukommen zu lassen. Die Pfoten des Hundes landeten auf seinem Rücken, so dass er vom Gewicht des Tieres mit voller Wucht in Richtung der Frau gedrückt wurde. Adam stützte sich mit den Armen am Tresen ab, um sie zu schützen, aber ihr leichtes „umph, das sich ihrer Brust entrang, verriet ihm, dass er dabei nicht so erfolgreich war, wie er gehofft hatte. „Nochmals Entschuldigung.

    „Nein, alles in Ordnung. Ich…" Nun war sie es, der die Worte fehlten. Noch immer befand sich ihr Körper unter seinem. Die dunklen Pupillen ihrer Augen weiteten sich und betonten ihre grüne Regenbogenhaut damit noch zusätzlich.

    Adam spürte Jaspers heißen, hechelnden Atem in seinem Nacken, doch das war ihm jetzt egal. Jetzt galt all seine Aufmerksamkeit der Fremden in der Küche seiner Mutter. Ihre weichen Kurven drückten sich an ihn, was sein Glied in schmerzlich angenehmer Weise zur Wallung brachte. Schon seit Monaten hatte ihn keine Frau mehr so sehr erregt wie diese, und keine hatte es je so schnell geschafft wie diese entzückende, junge Dame. Wenn sie allein in diesem Haus wären, würde er sie geradewegs packen und ins Schlafzimmer führen, wo er in Ruhe jeden Zentimeter ihrer fantastischen Schönheit erkunden könnte.

    Aber er befand sich im Ferienhaus seiner Mutter, wo er allmählich von deren sabberndem Hund durchnässt wurde, während seine Familie die peinliche Situation von der Tür aus betrachtete.

    „Jasper, du ungezogener Junge!", schimpfte seine Mutter im gleichen Tonfall, der schon Adam und seinen Brüdern gegolten hatte, als sie Kinder waren. Er erzielte die gleiche Wirkung wie bei ihm, und beide wichen zurück.

    Adam ergriff Jasper am Halsband, damit dieser die arme Frau nicht nochmals anspringen konnte. „Jetzt weiß ich, warum du auf der Vorderveranda warst", sagte er zum Hund.

    „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du keine Leute anspringen sollst?", schimpfte seine Mutter etwas halbherzig und wedelte ostentativ mit ihrem Zeigefinger. Vielleicht war Adam nur Sekunden vorher ein

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