Max Beckmann und Kunstwerke
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Vor dem Hintergrund von Max Beckmanns turbulentem Leben, seinem Dienst im Ersten Weltkrieg, der Ungewissenheit der Weimarer Republik und der Flucht aus Nazi-Deutschland, beleuchtet Ashley Bassie in diesem Bildband Beckmanns Schaffen und dessen Beziehung zum Expressionismus seiner Zeit.
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Book preview
Max Beckmann und Kunstwerke - Ashley Bassie
Selbstbildnis auf gelbem Grund mit Zigarette, 1923
Öl auf Leinwand, 60,2 x 40,3 cm. The Museum of Modern Art, New York
Biografie
1884
Max Beckmann wird am 12. Februar in Leipzig geboren. Seine Eltern, Antonie und Carl Beckmann, entstammen einer Bauernfamilie aus der Umgebung von Braunschweig.
1894
Er fertigt seine ersten Zeichnungen an: Porträts und Landschaften.
1900
Er besteht die Aufnahmeprüfung der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar und studiert dort bis 1903.
1903-1904
Studienreise nach Paris.
1905
Übersiedlung nach Berlin, wo er sich der Berliner Secession anschließt.
1913
Paul Cassirer organisiert die erste große Beckmann-Retrospektive. Beckmann tritt aus der Berliner Secession aus und begründet 1914 die Freie Secession mit.
1914
Der Künstler dient als Freiwilliger im Sanitätsdienst in Flandern. Er hält seine harten Kriegserfahrungen in Zeichnungen fest.
1915
Nervenzusammenbruch und Entlassung aus dem Militärdienst. Seine Kunst wird von diesem Zeitpunkt an expressiver und sozialkritischer. Aufenthalt in Frankfurt am Main.
1925
Übernahme des Meisterateliers der Städel-Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main.
1929
Ernennung zum Professor in Frankfurt am Main. Bis 1932 wohnt Beckmann jeweils von September bis Mai in Paris.
1931
Beckmann wird zunehmend von nationalsozialistischer Seite angegriffen.
1932-1933
Mit der Entstehung des ersten von neun monumentalen Triptychen fängt eine neue Schaffensperiode an. Das bisher Formale und Koloristische verbindet sich nun mit Deutungen der politischen Aktualität.
1933
Entziehung seines Lehrauftrags.
1937
Werke Beckmanns werden in der von den Nazis organisierten Ausstellung Entartete Kunst in den Münchner Hofarkaden gezeigt. Nach der Rundfunkübertragung von Hitlers Rede zur Eröffnung der gleichzeitigen Großen Deutschen Kunstausstellung in München emigriert Beckmann nach Paris und später Amsterdam.
1940
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die Niederlande verbrennt Beckmann seine seit 1925 geführten Tagebücher.
1947
Übersiedlung in die Vereinigten Staaten, wo er an der Washington University Art School (St. Louis) eine Gastprofessur annimmt.
1948
Umfassende Beckmann-Retrospektive im City Art Museum (St. Louis), die anschließend noch in Detroit, Los Angeles, San Francisco und Cambridge/Massachusetts gezeigt wird.
1949
Beckmann unterrichtet an der Brooklyn Museum Art School (New York).
1950
Der Künstler stirbt am 27. Dezember in New York, nachdem er selbst nach 1945 niemals aus seinem Exil nach Deutschland zurückgekehrt war.
Kleine Sterbeszene, 1906
Öl auf Leinwand, 100 x 70 cm. Neue Nationalgalerie, Berlin
Max Beckmann wurde 1884 in Leipzig geboren. Während seiner Studentenzeit in Weimar, der Wiege der deutschen Aufklärung, las er voller Begeisterung die Schriften Schopenhauers und interessierte sich auch für Kant, Hegel und Nietzsche. Nach seinem Examen im Jahr 1903 malte er in Paris seine ersten Bilder. Cézanne beeindruckte ihn ganz besonders. Beckmanns Bilder wiesen einen impressionistischen Stil auf und waren in ihrer Komposition und Behandlung historischer monumentaler Motive recht traditionell. Beckmann erhielt sich während seines gesamten Lebens ein instinktives Gespür für die Kunst der Vergangenheit und war besonders an Epochen interessiert, die sich kraftvoller und einfacher Ausdrucksmittel bedienten. Während der Entwicklung seines eigenen charakteris-tischen Stils studierte er besonders die Kunst des Mittelalters und der nordeuropäischen Renaissance. Beckmann hielt zu den Kerngruppierungen des Expressionismus und ihren idealistischen Programmen eine gewisse Distanz und war in vielerlei Hinsicht niemals ein typischer Expressionist. Sein Werk aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und der Mitte der 1920er Jahre stellt allerdings unbestreitbar einen wesentlichen Beitrag zur avantgardistischen deutschen Kunst sowie zur Entwicklung und zum Niedergang des Expressionismus dar.
Wie bei mehreren anderen mit dem Expressionismus assoziierten Künstlern, wie beispielsweise Dix, Kirchner, Schiele und Kokoschka, bilden Selbstporträts einen wichtigen Bestandteil von Beckmanns bedeutenderen Werken. Das naturalis-tisch anmutende Selbstbildnis als Krankenpfleger, das er im Kriegsjahr 1915 malte, während er für das Rote Kreuz arbeitete, ist ein frühes Beispiel dafür. Die Briefe an seine erste Frau Minna zeigen, dass er von dem Kommen