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Das KMU-Handbuch: Ihr Wegweiser für Recht und Steuern
Das KMU-Handbuch: Ihr Wegweiser für Recht und Steuern
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Ebook145 pages1 hour

Das KMU-Handbuch: Ihr Wegweiser für Recht und Steuern

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Dieser Wegweiser erzählt in zehn Kapiteln die Geschichte eines Unternehmers von der Gründung und Strukturierung seines Unternehmers über die Expansion, die Meisterung von Krisensituationen bis zur Nachfolge. Es enthält zahlreiche Empfehlungen für den unternehmerischen Alltag, welche von praktizierenden Anwälten und Anwältinnen während ihrer langjährigen Beratertätigkeit zusammen getragen worden sind.
LanguageDeutsch
Release dateDec 9, 2014
ISBN9783735706058
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    Book preview

    Das KMU-Handbuch - Marc Grüninger

    Zürich

    Kapitel 1

    Welche Unternehmensform soll ich für die Umsetzung meiner Geschäftsidee wählen?

    «Die Idee ist ein stehengebliebener Gedanke»

    Henri Bergson

    «Die Ideen sind nicht verantwortlich für das, was die Menschen aus ihnen machen»

    Werner Karl Heisenberg

    Ausgangslage

    Unternehmer Freudiger war bis anhin ein engagierter Arbeitnehmer mit Freude an seinem Beruf und grossem unternehmerischem Geschick. Nun will er eine neue Herausforderung annehmen und seine Erfahrungen in einem eigenen Unternehmen umsetzen. Er wagt den Schritt in die Selbständigkeit.

    Unternehmer Freudiger hat die Idee, ein neues Produkt herzustellen und zu vertreiben. Bevor er mit der Umsetzung dieser Idee beginnt, macht er sich Gedanken über sein zukünftiges Unternehmen. Er will die Vor- und Nachteile der verschiedenen Unternehmensformen kennen, damit er den für sich und sein Unternehmen optimalen Weg wählen kann.

    Ausführungen

    1. Geschäftsidee

    Businessplan als Ausgangslage

    Am Anfang steht eine Vision. Die Vision wird schrittweise konkretisiert, indem sich der Unternehmer Gedanken macht und sich Fragen stellt wie: Welche Produkte und Dienstleistungen will ich anbieten? Was benötige ich dazu (Büroräumlichkeiten, Produktionsstandort, Produktionsmittel, Mitarbeiter)? Wie sieht mein Marktumfeld aus und wer sind meine Konkurrenten? Wie sieht meine Zielkundschaft aus? Wie finanziere ich den Aufbau meines Unternehmens? Und schliesslich: Wie soll ich mein Unternehmen strukturieren (vgl. dazu Kapitel 2)? Die Vision muss gebündelt werden. Bündeln heisst, die Antworten auf all die gestellten Fragen müssen in einem umfassenden Businessplan beantwortet werden. Der Businessplan ist ein zentrales Instrument für den Aufbau einer Unternehmung. Er dient nicht nur dazu, die eigene Vision zu bündeln, sondern ist unabdingbar bei der Suche nach Investoren und Geschäftspartnern und für Finanzierungsgespräche mit Banken.

    2. Viele Wege führen nach Rom

    Die Wahl der Gesellschaftsform ist zentral

    Die Wahl der richtigen Gesellschaftsform ist zentral und muss im Einzelfall sorgfältig beurteilt werden. Die Gesellschaftsform hat insbesondere Auswirkungen auf die Organisation, den Namen der Firma, die Haftung, die Steuern, das Kapital und auf die Nachfolgeplanung.

    Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften

    In der Schweiz kennen wir verschiedene Gesellschaftsformen. Diese werden in zwei Gruppen unterteilt: Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften. Zu den Personengesellschaften gehören die Kollektiv- und die Kommanditgesellschaft. Rechte und Pflichten werden durch die Personen, welche die Personengesellschaft bilden, wahrgenommen. Nebst dem Gesellschaftsvermögen haften die Gesellschafter denn insbesondere auch mit ihrem persönlichen Vermögen. Die Kollektiv- und die Kommanditgesellschaft können jedoch auch unter eigenem Namen Rechte erwerben, Verbindlichkeiten eingehen, vor Gericht klagen und verklagt werden. Die Einzelfirma ist formell nicht zur Gruppe der Personengesellschaften zu zählen, sondern ist eine eigene «Spezies», Sie ist den Personengesellschaften aber sehr ähnlich und wird im Folgenden deshalb als zu der Gruppe der Personengesellschaften gehörig behandelt. Kapitalgesellschaften hingegen sind juristische Personen mit eigener Rechtspersönlichkeit. Sie alleine und nicht deren Eigentümer sind folglich Träger von Rechten und Pflichten des Unternehmens. Die Eigentümer haften grundsätzlich nicht mit ihrem persönlichen Vermögen für die Verbindlichkeiten der Kapitalgesellschaften. Zu den Kapitalgesellschaften gehören insbesondere die Aktiengesellschaft (AG) und die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).

    3. Einzelfirma vs. AG / GmbH

    4. Gründung

    Die Einzelfirma erfordert keinen formellen Gründungsakt

    Der grosse Vorteil eines Einzelunternehmers ist, dass er mit der Geschäftstätigkeit sofort beginnen kann. Er muss keine Gesellschaft gründen und kein gesetzlich festgelegtes Mindestkapital aufbringen. Erst ab einem Jahresumsatz von CHF 100 000.– muss er seine Einzelfirma in das Handelsregister eintragen lassen.

    Gründung GmbH: Mindestkapital CHF 20 000.–

    Gründung AG: Mindestkapital CHF 100 000.– (CHF 50 000.–)

    Eine AG / GmbH entsteht erst mit der Gründung. Die Gründung wird in einem öffentlichen Akt durch einen Notar beurkundet und die Gesellschaft wird anschliessend ins Handelsregister eingetragen. Das Mindestkapital beträgt bei einer GmbH CHF 20 000.–, bei einer AG CHF 100 000.–. Bei der AG muss das Kapital nicht voll einbezahlt (liberiert) werden. Die Hälfte des Aktienkapitals, mindestens aber CHF 50 000.–, sind bei der Gründung einzuzahlen oder durch Sacheinlage einzubringen.

    Achtung vor Pattsituationen

    Wenn zwei Partner eine AG / GmbH gründen, stellt sich die Frage nach der Beteiligungsquote jedes Aktionärs /Gesellschafters. Eine hälftige Beteiligung am Kapital und an den Stimmrechten ist grundsätzlich möglich, sollte aber vermieden werden, damit keine Pattsituation in der Entscheidfindung entsteht. Wird trotzdem eine hälftige Beteiligung gewählt, sollte in den Statuten unbedingt geregelt werden, dass der Vorsitzende der Generalversammlung (das kann auch ein Dritter sein, der nicht Aktionär ist) in der Generalversammlung bei Stimmengleichheit den Stichentscheid hat. Gibt es keinen Stichentscheid, können bei Stimmengleichheit keine Beschlüsse gefasst werden. Diese Pattsituation führt in der Regel zur Handlungsunfähigkeit der Unternehmung.

    5. Risiko und

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