Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

zappelnder Käfer am Malécon: aus dem Tagebuch eines armen Kuba-Reisenden
zappelnder Käfer am Malécon: aus dem Tagebuch eines armen Kuba-Reisenden
zappelnder Käfer am Malécon: aus dem Tagebuch eines armen Kuba-Reisenden
Ebook202 pages1 hour

zappelnder Käfer am Malécon: aus dem Tagebuch eines armen Kuba-Reisenden

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

„Für einen kurzen Moment hat mich Kuba nochmal gefangen, ja meine Identität gestohlen. Ich habe gelacht und geweint auf der Insel. Hab' mich dem Tode gegenüber gesehen und verliebt.“

Wie stark muss ein gelebter Traum sein, dass ein Mensch verträumt abreist? „zappelnder Käfer am Malécon“ ist ein Tagebuch eines armen Kuba-Reisenden, der mit einer Freundin sieben Wochen durch das schöne und manchmal weniger angenehme Kuba gereist ist. Der dort so viele liebe Menschen getroffen hat, dass es sich lohnt von einigen zu erzählen. Für den Frieden unter den Menschen. Für die Freundschaften mit einem Land und seinen Menschen, die ihren ganz eigenen Weg gefunden haben. Die ausgelassen Tanzen und Lachen können.
LanguageDeutsch
Release dateJan 12, 2015
ISBN9783738688375
zappelnder Käfer am Malécon: aus dem Tagebuch eines armen Kuba-Reisenden
Author

Karl L.

Karl L. ist eine Art Hippie. Reiselustig und ohne viel Geld bricht er gerne auf um andere Menschen kennen zu lernen. Von der Verschiedenheit erzählt der junge Mensch allen die zuhören mögen. Gern mal krtisch, aber meist begeistert von der Vielfalt.

Related to zappelnder Käfer am Malécon

Related ebooks

Related articles

Reviews for zappelnder Käfer am Malécon

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    zappelnder Käfer am Malécon - Karl L.

    ...

    Warum und Weshalb

    21 de Junio de 2014

    Liebe Leser_innen,

    wir planen demnächst den Abflug ins sozialistische Ausland, genau genommen nach Kuba. Warum genau dieses Land, lässt sich gar nicht genau sagen, aber eins ist klar: Träume brauchen Ziele. und umgekehrt. Auch wenn wir nicht viel Zeit und Geld mitbringen, so haben wir doch viel gearbeitet und vorbereitet, damit dieser Traum zur Realität wird. Wir werden hier hoffentlich regelmäßig von unserer Reise berichten und möchten euch animieren es uns gleich zu tun.

    noch drei Tage ...

    2 de Julio de 2014

    Mittlerweile sind es nur noch drei Tage bis zum Abflug. Ein neuer Begleiter auf die Tour wird „Travelbug werden. Der kleine Reisekäfer von der ISWI e.V. wird mitkommen und vielleicht auch das ein oder andere Abenteuer erleben. Viele Sachen haben wir schon in die tiefen Taschen verstaut und die letzten Freundinn_en werden nochmal besucht. Eine gute Empfehlung zur Vorbereitung von eurem Reiseblog, aber auch für jede_n die_der Photos auf Reisen macht, ist die Broschüre Mit kolonialen Grüßen" von Glokal. Wir sind ganz aufgeregt ...

    Rat von der Oma: nicht warten, machen!

    4 de Julio de 2014

    Die Reise hat noch nicht mal wirklich begonnen, da hatte ich doch schon die ersten interessanten Begegnungen. Im Zug sitzend und vertieft in die eigene Lektüre, wurde ich von einer netten Frau geweckt. Ob ich auch zum TFF nach Rudolstadt fahren würde? Nein, nach Kuba. Ziemlich erstaunt, unterhielten wir uns über das tolle Festival. Vielleicht sollte ich nächstes Jahr dort Gast werden, denn sie war es schon öfters und kam schnell ins Schwärmen.

    Doch viel interessanter war die Begegnung mit meiner Nachbarin am Hauseingang. Sie ist schon länger Rentnerin und wir unterhalten uns meist nur kurz und selten im Flur. Eigentlich war ich schon weg, doch ich hatte was liegen lassen und musste nochmal zurück laufen. Als sie mich und meinen Rucksack sah, fragte sie unumwunden, wo denn die Tour hingehe. Sie erklärte mir, dass ich das jetzt unbedingt noch machen soll, solange ich das noch könne, weil sie könne es jetzt nicht mehr. Eigentlich nicht dumm die Überlegung! Je länger jemand zögert, desto höher die Chance etwas nicht zu tun. Sei es durch externe Gründe, wie Krankheit, Alter, Arbeit oder ähnliches, oder durch interne Gründe, wie Meinungsänderungen, andere Vorhaben, Ablenkung und so weiter. Also rafft euch auf ihr Hippies!

    Moskau – MockBa´ – Moscow – Moscú

    6 de Julio de 2014

    Die erste Etappe nach Kuba ist genommen. Wir sitzen nun in Moskau im ehemals snowdenschen Zuhause, auch Transitbereich genannt. Nach der Landung gegen um neun Uhr abends Ortszeit haben wir hier nun geschlagene 17 Stunden Aufenthalt. Naja, andere berühmte Leute haben es länger ausgehalten.

    Der Abflug aus Dresden als auch die Ankunft waren wenig spektakulär. Außer man ist selbst noch nie Flugzeug geflogen. Start und Landung sind interessant, dagegen sind Deutsch und Englisch bei Aeroflot schwer zu verstehen. Neben der eh schon flug-bedingt miesen CO2-Bilanz, gibt es dann noch entsprechend mieses Essen. Aber die knapp über zwei Stunden waren ja nur ein kleiner Vorgeschmack zu den morgigen 13 ...

    Umbruchlandung

    7 de Julio de 2014

    Endlich ist es soweit. Der Aeroflot-Flieger landet sanft auf dem Rollfeld des Aeropuerto José Martí in La Habana¹. Die Aufregung erreicht ihren Höhepunkt und die schwüle Hitze umgibt den Körper. Es ist sehr warm, nicht heiß, aber unglaublich nass. Tropisch nass. Eben war noch alles langweilig. Fast 13 Stunden hat der Flug gedauert. Davor hatten wir geschlagene 17 Stunden Aufenthalt in Moskau. Mein Sitznachbar war schwer beschäftigt die Flugdaten vom Bildschirm vor ihm abzukritzeln. Dafür hatte ich ein Fenster. Überall Wolken. Große Wolken, kleine Wolken, vor allem langweilige Wolken. Aber auch Schweden, Grönland und Florida.

    Da gleich vier Flieger aus aller Welt gelandet sind, war der kleine Flughafen etwas überfordert. Visa und Reisepass waren mal wieder in Ordnung, das Handgepäck wurde mal wieder durchleuchtet. Nochmal nett lächeln für ein Behördenphoto und dann Warten auf den großen Rucksack. Dazu gab's einen kleinen Fragebogen. Wer sind sie? Was haben sie dabei? Haben sie etwas verbotenes vor? Mit einiger Verspätung verließen wir den Flughafen und gruben uns durch das dichte Gedränge ankommender, abreisender und wartender Menschen. Einige hielten Schilder hoch, weil sie jemanden suchten. So auch Señora Mira. Etwas überrascht von der überschwänglichen Begrüßungsformel mit Küsschen links und Küsschen rechts, zeigte sie uns gleich die Cadeca, eine Wechselstube. So gut wie mein Spanisch eben noch über den Vokabellisten und in den E-Mails war, so schnell verpuffte es in „ähms" Zum Glück oder zum Unglück ging es ihr mit ihrem Englisch ähnlich. Mira ist vielleicht Mitte 40, schwarzes Haar und überfreundlich. Eine kleinere Frau mit viel Ausstrahlung. Sie führte uns zum Parkplatz am Flughafen, vorbei an Palmen und den arbeitenden Taxifahrern, zu ihrem Mann. Er verfrachtete unser Gepäck in seinen, gefühlt uralten, Moskwitsch. Das oftmals dargestellte Kuba mit seinen gepflegten alten amerikanischen Autos ist nur die eine Seite. Nicht alle sind gut erhalten, nicht alle sind amerikanisch und neuere Autos gibt es auch. Aber ja, es gibt sie wirklich.

    Es dauerte eine Weile bis wir in die Innenstadt Havannas kommen. Wieder vorbei an tropischen Bäumen, Wiesen, Häusern, Ampeln mit Rückzählfunktion, Revolutionstafeln, einem eingefallenem Gebäude und – natürlich – dem Plaza de la Revolución. Unweit diesem sollten wir untergebracht werden. Doch eine Doppelbuchung führt dazu, dass wir nun die erste Nacht ganz in der Nähe verbringen. Nach einem netten Gespräch und pürierter Mango mit Eis führt sie uns rüber. Noch wissen wir nicht wie wir bei der drückenden Feuchtigkeit, wofür ich sogar schon das spanische Wort „Humandidad" kenne, schlafen sollen. Alternativ können wir eine sehr laute Klimaanlage anmachen. Luxusproblem. Warmes Wasser gibt es auch erstmal nicht und es scheint auch leicht nach Chlor zu riechen. Luxusproblem. Wenn da nicht noch das Problem mit den Banken wäre. Einige Überweisungen die wir im Vorfeld getätigt haben, um uns hier finanziell abzusichern, sind leider nicht auf den Konten eingegangen. Zudem erfuhren wir, dass Kreditkarten-Transaktionen mit weit über 11% Gebühren belegt sind. Da bleibt von dem nicht viel vorhandenen Geld wohl nicht viel über. Kein Luxusproblem.

    Mittlerweile ist es kurz vor Elf in Kuba. Sieben Stunden später als in Berlin und sogar neun Stunden später als in Moskau. Doch warum machen wir das. Der lange Flug gab mir die Möglichkeit eine Erkenntnis von Hans Magnus Enzensberger² einzufangen. Demnach läge die Motivation des Verreisens in der Sozialprestige und Fluchtfunktion vor der krankmachenden Arbeit. Zudem: Es reisen alle die, die es sich leisten können. Das heißt: auch ohne Geld sind wir nicht arm.


    1 „La Habana ist der kubanische Name für „Havanna

    2 1958, „Eine Theorie des Tourismus"

    Taxi, Taxi!

    8 de Julio de 2014

    Es schallt immer wieder: Taxi, Taxi? Amigo? Der reiche weiße Mann aus Deutschland ist gut zu erkennen. Kleidung, Kamera, Auftreten, Sprache sind seine Ausweise. Natürlich hat er Geld. Zumindest genug um sich den offensichtlichen Lebensstandard zu leisten und nach Kuba zu reisen. Wir sind in das Gedränge der Altstadt und historischen Innenstadt Havannas aufgebrochen. Zwischen heruntergekommenen und aufgehübschten Bauten leuchtet noch das ein oder andere koloniale Erbe der spanischen Besatzer_innen. An vielen Ecken wird gebaut, etwas außerhalb aber auch nur der Schutt zusammengeschoben. Auch wenn die Menschen sich des Geldes wegen gerne nähern, so sind die meisten, die wir trafen, sehr gesprächig. Man muss sich nicht über das Angebot der offerierten Speisekarte unterhalten, man bekommt auch erzählt, wo man Wasser kaufen kann. Das ist sehr gut, wenn man sich gar nicht auskennt. Die wenigen Brocken Spanisch reichen, zusammen mit der Offenheit vieler Menschen, um weiter zu kommen. So drängte es Travelbug einen Anruf nach Hause zu tätigen. Die staatlichen Telephonkartenverkaufsstellen haben hier leider riesige Warteschlangen, und wie wir später erfuhren, ist ein internationaler Anruf ziemlich teuer. Der Weg ins Hotel als letzten Ausweg. Mit einem unschlagbaren Preis von 37 Pesos Convertibles kam Travelbug wieder aus dem Hotel. Umgerechnet um die 25 bis 30 Euro für einen kurzen Anruf. Das Land ist generell nicht billig.

    Der Weg durch die Altstadt und entlang der Hafenanlagen führte uns auch zu einem Bahnhof. Einige hundert Menschen schwirrten im und um den Bahnhof, vor allem wartend. Einen kleinen Teil zog das auf Bildschirmen gezeigte Fußballspiel Deutschland gegen Argentinien an. Oder doch Brasilien. Wer gegen wem spielte, darüber gab's unterschiedliche Aussagen, aber gejubelte wurde bei jedem Tor. Nicht das erste und letzte Mal, dass wir, dem eigentlich entflohenen, Schland-Fan wiedertreffen.

    Die letzten Stunden brachten wir damit zu, die weitere Reise zu planen. Viñales, Las Tarranzas, Trinidad, Cienfuegos, Santa Clara, Santiago de Cuba, Baracoa, Caimanera, Santo Domingo, Camagüey, Cayo Coco, Varadero, San Antonio de los Baños. Ziemlich teuer so eine Reise. Wäre ich doch nur reich.

    Fußball zwischen Palmen und Agaven

    9 de Julio de 2014

    Ein Segen ist und bleibt das Frühstück. Es bringt uns über den Tag.

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1