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Männer trauern anders - Erfahrungen -
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Ebook138 pages1 hour

Männer trauern anders - Erfahrungen -

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Männer trauern anders - so leicht dahergesagt und doch so schwer zu fassen. In meinem ersten Buch habe ich versucht, den Männern entgegenzugehen, damit sie nicht über ihre Gefühle schreiben müssen. In vielen Gesprächen habe ich gemerkt, dass die Kommunikation für uns Männern hinsichtlich unserer Trauergefühle schwierig ist und häufig in Sprachlosigkeit endet. Vielfach fehlen uns die Worte, um unsere Trauer zu beschreiben. Aus diesem Grund hatte ich einen anderen Weg eingeschlagen und versucht, die Trauer der Männer durch ein Bild zu ersetzen, quasi ein Stellvertreter.
Nach vielen tausend Kilometer durch Europa, war dann das Buch fertigt und bald veröffentlicht.
Dann geschah das, was ich nicht erwartet hatte: Ein kleiner Teil der Männer wollte seine Geschichte aufschreiben, nicht nur das Bild stehen lassen.
Und wieder begann die Suche nach Männern in Europa.
Dank der Erfahrung aus dem ersten Durchgang konnte ich jedoch meine Autofahrten reduzieren. Die 31 Geschichten, die Sie hier lesen, stammen von einem kleinen Teil der Männer, die sich schon im ersten Durchgang beteiligt hatten. Viele Geschichten „neuer“ Männer kamen für „Teil 2“ hinzu. Dafür bin ich sehr dankbar.
LanguageDeutsch
Release dateJan 19, 2015
ISBN9783738689808
Männer trauern anders - Erfahrungen -
Author

Martin Kreuels

geboren 1969 in Kevelaer Studium der Biologie und Landschaftsökologie in Münster (Westf.) Stationen: Kevelaer, Münster, Berlin, Bunde, Darmstadt Buchautor, Referent und Trauerbegleiter für Männer

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    Book preview

    Männer trauern anders - Erfahrungen - - Martin Kreuels

    Inhaltsverzeichnis

    Ein Jahr voller Tränen

    Fragenkatalog

    Alter: 16

    Alter: 59

    Alter: 45

    Alter: 66

    Alter: 74

    Alter: 45

    Trauerarbeit

    Alter: 54 Jahre

    Alter: 37

    Alter: 38

    Alter: 66

    Alter: 70 Jahre

    Alter: 59 Jahre

    Alter: 65 Jahre

    Alter: 42

    Berufsstand: Grafiker

    Alter: 70

    Alter: 51

    Alter: 52 Jahre

    Alter: 58 Jahre

    Alter: 48

    Alter:70

    Alter: 70

    Alter: 60

    Alter: 42

    Ein Jahr voller Tränen

    Ein Jahr lang bist Du jetzt schon fort,

    bist seitdem an einem fremden Ort,

    ein Jahr lang getrennt in Zeit und Raum,

    ein Jahr ohne Dich, ich glaub es kaum

    ich vermisse Dich jede Minute, jede Stunde jeden Tag

    es tut so weh, ich weiß nicht ob ich das länger ertrag.

    Ich würde gerne wissen wo Du jetzt gerade bist

    wie‘s Dir im Moment gerade geht, ob Du mich vielleicht siehst.

    Ich sehn mich so sehr nach Deiner Haut, Deinen Armen,

    Deinen Küssen,

    werde ich für immer auf Dich verzichten müssen?

    Der Gedanke daran macht mich traurig und böse

    wenn sich das alles nur vergessen ließe.

    Ich weiß Du hast vieles erduldet, gelitten

    ich würde Dich gerne um Verzeihung bitten,

    denn ich hab so vieles zu tun bei Dir versäumt

    hätt‘ gern mehr für Dich getan, davon geträumt.

    Du warst ein Mensch voll Liebe und Güte

    Liebe zu geben wurdest Du niemals müde

    alle liebten Deinen Humor und auch Deinen Charm

    ach könnt‘ ich Dich nur einmal noch halten im Arm.

    Vielleicht hast Du jetzt ein besseres Leben,

    das zu wissen, dafür würde ich alles geben.

    Am Liebsten aber wär‘s ich könnt Dich irgendwo

    wiedersehen

    mit Dir auf‘s Neue gemeinsam durch ein Leben gehen,

    ich lieb Dich so sehr, es tut so fürchterlich weh

    ich sag tausendmal „DANKE" und bis dann ADJEU.

    Du bleibst für ewig in meinem Herzen

    doch jetzt sind darin nur ganz tiefe Schmerzen.

    Nicht allzu fern werd auch ich einmal gehen,

    und Dich dann hoffentlich wiedersehn.

    Dein Toni

    Männer trauern anders - so leicht dahergesagt und doch so schwer zu fassen. In meinem ersten Buch habe ich versucht, den Männern entgegenzugehen, damit sie nicht über ihre Gefühle schreiben müssen. In vielen Gesprächen habe ich gemerkt, dass die Kommunikation für uns Männern hinsichtlich unserer Trauergefühle schwierig ist und häufig in Sprachlosigkeit endet. Vielfach fehlen uns die Worte, um unsere Trauer zu beschreiben. Aus diesem Grund hatte ich einen anderen Weg eingeschlagen und versucht, die Trauer der Männer durch ein Bild zu ersetzen, quasi ein Stellvertreter.

    Nach vielen tausend Kilometer durch Europa, war dann das Buch fertigt und bald veröffentlicht.

    Dann geschah das, was ich nicht erwartet hatte: Ein kleiner Teil der Männer wollte seine Geschichte aufschreiben, nicht nur das Bild stehen lassen.

    Und wieder begann die Suche nach Männern in Europa. Dank der Erfahrung aus dem ersten Durchgang konnte ich jedoch meine Autofahrten reduzieren. Die 31 Geschichten, die Sie hier lesen, stammen von einem kleinen Teil der Männer, die sich schon im ersten Durchgang beteiligt hatten. Viele Geschichten „neuer Männer kamen für „Teil 2 hinzu. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Am Ende dieser Einführung finden Sie einen Fragenkatalog, der ebenfalls von den Männern selber entwickelt wurde.

    Aber was will ich damit erreichen?

    Wir Menschen haben das große Glück, dass wir von Erfahrungen anderer Menschen lernen können. Das Problem ist aber, dass wir häufig keinen Zugang zu bestimmten Erfahrungen haben, weil diese nicht kommuniziert werden. Gerade das Thema „Männertrauer" ist dabei ein Feld, das uns Männern schwer auf der Seele liegt. Es war also meine Aufgabe, genau die Männer zu finden, die Worte dafür haben.

    Ob diese stellvertretend für alle „schweigenden" Männer stehen, kann ich nicht beurteilen. Dies können nur die Männer, die trauern und unser Buch lesen und sich vielleicht in dem einen oder anderen Teil wiederfinden. Wenn dem so ist, haben wir Erfolg.

    Ich habe versucht, ein breites Spektrum wiederzuspiegeln und mich nicht auf einen bestimmten Typ Mann festzulegen. Die Angaben zu „Alter und den „Berufsstand finden Sie am Beginn eines jeden Interviews. Darüber hinaus sind die Texte weitestgehend anonymisiert, so dass die Privatsphäre der Männer geschützt bleibt.

    An alle Leser, die diese Texte aufnehmen, aber keine eigenen Erfahrungen in diesem Bereich gemacht haben: Die Beteiligten dieses Buches wurden durch das Schreiben an die Grenzen des Ertragbaren geführt, und ich weiß von vielen, dass die Beantwortung der Fragen sich teilweise über Monate hinzog. Für viele war es ein Kampf. Hinter jedem Text lag und liegt vielleicht noch ganz viel Verzweiflung und Einsamkeit. Wir sind zwar Männer mit den ganzen gängigen Attributen, wie wir angeblich zu sein haben, wir sind aber manchmal auch nur ein Stück Elend.

    Fragenkatalog

    Alter:

    Berufsstand:

    Was ist passiert? Welches Ereignis löste die Trauer aus?

    Wie war, wie fühlte sich Ihr Leben vor dem /-fall an?

    Konnten Sie sich vorbereiten, oder war es ein plötzlicher Tod, Abschied, Unfall etc.?

    Wie nahmen Sie die Veränderung auf?

    Was passierte mit Ihnen in der ersten Zeit nach dem Ereignis?

    Was war dann anders als vor dem Ereignis?

    Was fühlten Sie? War da Trauer, und wie nahmen Sie diese wahr?

    Was sagte der Kopf, und wie ging es Ihrer Seele?

    Was half Ihnen gegen den Schmerz oder andere neuartige Gefühle (Kraftquellen)?

    Hatten oder suchten Sie Hilfe?

    Was hat sich seitdem in Ihrem Leben geändert?

    Was war das Schlimmste für Sie, was das Hilfreichste in der Krise?

    Mit einigem Abstand: Welche Bedeutung hatte die Trauer für Ihr weiteres Leben?

    Können Sie Phasen erkennen, die Sie nach dem Verlust durchlebt haben?

    Wenn Sie Ihre Partnerin verloren haben: Haben Sie heute eine Lebensgefährtin?

    Was war weiterhin von Bedeutung?

    Alter: 16

    Berufsstand: Schüler

    1. Was ist passiert? Welches Ereignis löste die Trauer aus? Die Trauer wurde durch den Tod meiner Mutter im Jahre 2009 ausgelöst.

    2. Wie war, wie fühlte sich Ihr Leben vor dem Trauerereignis/fall an?

    Das Leben vorher war leicht, erst in der Krankheitsphase bekam das Leben in seiner Leichtigkeit einen derben Knacks. Man fühlte sich vorher anders, sehr unbeschwert, als wäre man gar nicht richtig wach.

    3. Konnten Sie sich vorbereiten, oder war es ein plötzlicher Tod, Abschied, Unfall etc.?

    Bewusst hat mich mein Vater auf den Tod meiner Mutter vorbereitet. Ich war damals elf und hatte durch die Krankheit meiner Mutter sehr viel Verantwortung bekommen, insbesondere in dem Fall, dass ich ständig auf meine kleinen Geschwister aufpassen sollte, weil mein Vater oft mit meiner Mutter im Krankenhaus war. Ein halbes Jahr bevor meine Mutter verstarb, sagte mir mein Vater, dass sie Weihnachten nicht mehr überleben werde (meine Mutter starb am 17.11.2009) und dass ich die verbleibende Zeit mit ihr genießen sollte.

    4. Wie nahmen Sie die Veränderung auf?

    Es war schwer, als ob einem erst mal ein riesen Stein auf der Brust liegen würde. Als ob alles nur noch aus Angst vor der Zukunft besteht.

    5. Was passierte mit Ihnen in der ersten Zeit nach dem Ereignis?

    Ich wurde wütend. Ich hatte ständig alles getan um überall zu helfen, und meine Mutter starb doch, und dass machte mich richtig sauer.

    6. Was war dann anders als vor dem Ereignis?

    Es fühlte sich an, als ob der Gesprächspartner, der immer am anderen Ende eines Tisches saß, dem man immer alles fragen oder sagen konnte, einfach aufgestanden wäre, ohne wiederzukommen.

    7. Was fühlten Sie? War da Trauer, und wie nahmen Sie diese wahr?

    Unendliche Leere, weite öde Gedankenlandschaften ohne auch nur einen Hauch von Glücklichkeit.

    8. Was sagte der Kopf, und wie ging es Ihrer Seele?

    Mein Kopf reagierte beim leisesten Wort, dass auf meine Mutter hinwies, mit tiefer Bosheit auf den Menschen, der ein Wort über meine Mutter verloren hatte. Meine Seele fühlte sich an, als wäre ein Messer in ihr und es würde immer und immer wieder umgedreht werden.

    9. Was half Ihnen gegen den Schmerz oder andere neuartige Gefühle (Kraftquellen)?

    Kraft gab mir die Musik. Ich hörte und höre seitdem viel harte, dunkle Musik, die laut ist. Auch der Sport und seine Härte gab mir viel Kraft.

    10. Hatten oder suchten Sie Hilfe?

    Mein Vater hat versucht, mir eine Psychologin an die Hand zu geben, was aber nichts gebracht hat. Geredet habe ich dann mit einer guten Freundin.

    11. Was hat sich seitdem in Ihrem Leben geändert?

    Einiges, ich versuche

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