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Ein Hauch von Glück ist überall: Geschichten in Versform
Ein Hauch von Glück ist überall: Geschichten in Versform
Ein Hauch von Glück ist überall: Geschichten in Versform
Ebook117 pages51 minutes

Ein Hauch von Glück ist überall: Geschichten in Versform

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About this ebook

Dieser zweite Teil der »Geschichten in Versform« über das Auswandern handelt weniger vom Abschied aus der alten und der Ankunft in der neuen Welt als vielmehr von denjenigen, die sich in der Fremde schon – mehr oder weniger glücklich – eingerichtet haben. Die sprichwörtliche Erfahrung »Andere Länder, andere Sitten«, wie eine der Versgeschichten überschrieben ist, trägt sicher jeder Auswanderer irgendwo im Handgepäck mit sich. Die Probleme sind aber auch in einer anderen Welt im Grunde immer die gleichen. Und das Glück, das man sich erhoffte, hängt nur allzu oft von einem selbst ab. Diesem Hauch von Glück spürt die Autorin in ihren humorvollen Versen nach.
LanguageDeutsch
Release dateFeb 6, 2015
ISBN9783738674545
Ein Hauch von Glück ist überall: Geschichten in Versform
Author

Christa Frei S.

Die Schweizerin Christa Frei S. lebt zusammen mit ihrem deutschen Ehemann seit über 35 Jahren in Bolivien, wo sie erst als Musiklehrerin arbeitete und dann ein Hostal für Rucksacktouristen führte. Ihre Vorträge in verschiedenen Klubs für Emigranten und im Goethe-Institut führten sie mit den verschiedensten Auswanderern zusammen, deren Erlebnisse und Schicksale sie festgehalten hat. Christa Frei S. lebt heute in einem kleinen bolivianischen Dorf, über 500 km entfernt von der Kreisstadt Santa Cruz.

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    Book preview

    Ein Hauch von Glück ist überall - Christa Frei S.

    INHALT

    Heimatsehnsucht

    Eine großartige Erfindung

    Der große Irrtum

    Am Ende wird noch alles gut

    Ein schädliches Verhalten

    Alter schützt vor Torheit nicht

    Das große Experiment

    Der vermeintliche Ruhestand

    Ein Hoch auf die »Deutsche Welle«

    Großvater gerät in Verdacht

    Pater Franzens Lebensabend

    Stammtischgespräche

    Kindersegen

    Andere Länder, andere Sitten

    Das misslungene Projekt

    Gasthaus Germania

    Die Notlandung

    Die Fehlentscheidung

    Ein mühevolles Unternehmen

    Unverschämte Mädchenbande

    HEIMATSEHNSUCHT

    Nach dreißig Jahren in den Tropen

    ist Heimatrückkehr längst geboten.

    Maximilian und Heide

    sind schon lange, und zwar beide,

    von einer Heimkehr überzeugt.

    Schon seit ein paar Jahren äugt

    der Max in Richtung Heimatstadt.

    Er hat die Tropenhitze satt.

    Und auch so im Allgemeinen

    will es Max und Heide scheinen,

    zu Hause wär’ es doch am Besten.

    Sie haben hier zwar einen festen

    Platz in Tropenwaldes Nähe,

    aber Max, der Gute, sähe

    sich lieber auf des Feldbergs Spitze,

    weg von Feuchtigkeit und Hitze.

    Der Schwarzwald hat ihm oft gefehlt,

    aber eben bald schon zählt,

    der schönen Heimat zugewandt,

    nur noch das lieb Vaterland.

    Die Beiden sind schon stark am Räumen,

    aber dummerweise zäumen

    sie das Pferd von hinten auf.

    Alles, was so im Verlauf

    von den langen dreißig Jahren

    zum Brauchen und zum Aufbewahren

    sich in Massen angesammelt,

    auf einem Riesentisch gerammelt

    voll auf einem Haufen liegt.

    Der riesige Verkaufstisch biegt

    sich fast vor all den vielen Dingen.

    Die sind nun an den Mann zu bringen.

    Viel zu schnell der Haufen schwindet.

    Besonders Heide überwindet

    eine starke Traurigkeit,

    aber auch der Max befreit

    sich nur schwerlich von der Reue.

    Oberstes Gebot: Man freue

    sich aufs liebe Vaterland.

    Doch wie’s so geht in diesem Leben,

    etwas geht bestimmt daneben,

    und zwar tüchtig, ganz enorm,

    und nebenher in einer Form,

    wie’s niemals zu erwarten war.

    Gewaltig, unberechenbar,

    durch ein Schreiben von der Esther,

    Maximilianens Schwester,

    schon seit Jahren in den Staaten,

    sie völlig aus der Bahn geraten:

    »Lieber Bruder«, schreibt die Esther.

    »Nach Überlegung hab mit fester

    Absicht ich mich durchgerungen,

    höchst gewollt und ungezwungen

    auf Deine Wünsche einzugehen.

    Ich sagte mir, lass es geschehen.

    Du hast mir mehrmals schon geschrieben,

    lass den ganzen Krempel liegen.

    Komm zu uns, hier ist es herrlich.

    Leider bin ich nur recht spärlich

    auf Deine Briefe eingegangen.

    Nun aber kam es zum Verlangen,

    endlich einen Flug zu buchen,

    um Euch beide zu besuchen.«

    Meine Güte! Jetzt wird’s brenzlig.

    So kommen Max und Heide gänzlich

    in eine höchst verzwickte Lage.

    Die liebe Schwester wird zur Plage

    statt zum freudigen Ereignis.

    Wär’s nicht zum Heulen, wär’s zum Lachen.

    All die guten, schönen Sachen,

    die am Vortag weggetragen,

    ach herrje, es war zum Klagen,

    musst’ durch Borgen man ersetzen.

    Max und Heide müssen hetzen

    und von einem Ort zum andern

    durch die ganze Gegend wandern.

    Hier ein Töpfchen, da ’ne Pfanne,

    Teller, Löffel, Kaffeekanne,

    ein nicht endendes Gewirr

    von Bürsten, Besen und Geschirr

    sie über Wege, Straßen, Treppen

    in eine Notbehausung schleppen.

    Denn mit ihrem schönen Haus

    ist’s für alle Zeiten aus.

    Das wird gerade neu belegt.

    Die gute Schwester aber pflegt

    sich mit Luxus zu umgeben.

    Trotz dem eifrigen Bestreben,

    gewissen Wohlstand zu erreichen,

    wurd’s zum Chaos ohnegleichen.

    Maxels Schwester, arg verpäppelt,

    glaubt, man hätte sie veräppelt.

    Ohne langes Zeitverlieren

    fängt sie an mit lamentieren,

    heftig und in einem fort.

    Mitnichten kommt der Max zum Wort.

    Am Ende lamentieren beide,

    zu guter Letzt dann auch die Heide.

    Es ist ein Streiten ohne Grenzen.

    Maxel zieht die Konsequenzen

    und beginnt mit Höchstbeeilung

    mit der leidigen Verteilung

    von ausgeborgten Hausartikeln.

    Schon balde kommt es zum Entwickeln

    von diversen Schwierigkeiten,

    die im Ganzen und im Breiten

    sich aber stets zum Guten wenden,

    Diskussionen schnell beenden.

    Heides Freundin Marianne

    bringt er statt der Kaffeekanne,

    es ist ja wirklich kaum zu fassen,

    ein paar fremde Untertassen.

    Max ist schrecklich durcheinander.

    Seinem Landsmann Alexander

    will er gänzlich auf die Schnelle

    nebst seiner alten Suppenkelle

    auch noch Olga-Trudis Tassen

    und einen Bratentopf verpassen.

    Seiner Nachbarin, der Rose,

    bringt er eine Zuckerdose,

    die sie schon beim Sepp gesehen.

    Durch Vergesslichkeit entstehen

    immer wieder kleine Pannen,

    doch am End’ auch das Entspannen.

    Ruhe hat sich eingefunden.

    Esther ist ganz schnell verschwunden.

    Es war nicht anders zu erwarten.

    Und auch Max und Heide starten,

    ohne lange noch zu fackeln,

    nach dem leidigen Spektakeln

    nun in aller Seelenruh’

    in Richtung Feldbergs

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