Der Tod ist eine Illusion: Eine logische Erklärung auf der Basis des Weltbildes von Martinus
Von Else Byskov
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Über dieses E-Book
Die Philosophie von Martinus erklärt das Geheimnis des Lebens auf eine logische, intelligente und liebevolle Weise.
Else Byskov hat eine einfach zu verstehende Einführung in die Marinus-Kosmologie geschrieben.
Das Buch beschreibt das Leben von Martinus und erklärt die Hauptpunkte seiner Geisteswissenschaft.
Else Byskov
Else Byskov er forfatter til vandrebøger, spirituelle bøger og vegetariske kogebøger på både dansk og engelsk. Hun har boet i Andalusien siden 1990 og er vildt begejstret for Spanien. Fod på Andalusien er hendes 6. vandrebog på dansk. Elses websites: elsebyskov.com newspiritualscience.com
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Buchvorschau
Der Tod ist eine Illusion - Else Byskov
„Wenn Unwissenheit beseitigt wird, hört das sogenannte Böse auf zu existieren."
Martinus
Autor websites: www.elsebyskov.com, www.deathisanillusion.com
INHALT
Danksagungen
Widmung
1. Einleitung: Meine persönliche Suche
2. Die sich ändernden Weltbilder
Die alten Weltbilder
Das materialistische Weltbild
Das ewige Weltbild
3. Wer war Martinus?
Kindheit und Jugend
Das Buch
Die Einweihung
Die ersten schwierigen Jahre
Klint
Das Martinus-Institut
Das Dritte Testament
Martinus´ Tod
Martinus´ Mission
4. Die Schöpfungskraft
Der Schöpfer
Evolution
Bewegung
Wir sind nicht allein
„Der Geist Gottes über dem Wasser"
Gottes Körper und Gottes Bewußtsein
Gott und das Quantum Gottes
Gott und Du
Gottesbegriffe
5. Das Elternprinzip
Vorsehung
Besucher aus höheren Welten
Kosmische Erleuchtungsblitze
Kosmisches Bewußtsein und seine Vorboten
Die Bibel
Das Dritte Testament
6. Die Struktur des Lebewesens
Physische und geistige Materie
Das „Ich" und seine dreieinige Struktur
Ein physischer und ein geistiger Körper
Das Bewußtsein
Zeit und Ewigkeit
7. Das Prinzip der Lebenseinheiten
Die Außenwelt
Die Innenwelt
Die Erde
Der Mond
Das „Ich" des Erdwesens
Alles ist Leben innerhalb von Leben
Das Universum ist Gott
Der Sinn des Lebens
Relativität
8. Das Kreislaufprinzip
Die verschiedenen Kreisläufe
Die Basis aller Wahrnehmung ist der Kontrast
Einwicklung und Entwicklung
Der Spiralkreislauf
Die Grundenergien und die entsprechenden Reiche
9. Die Grundenergien
Die Instinktenergie
Die Schwereenergie
Die Gefühlsenergie
Die Intelligenzenergie
Die Intuitionsenergie
Die Gedächtnis- oder Seligkeitsenergie
Die Mutterenergie
10. Der Mensch in der Gegenwart
Die Energien, die den Menschen auf der gegenwärtigen Stufe formen
Das Gedankenklima der Tiere und des Menschen
Die Sphinx
11. Unser gegenwärtiger Spiralkreislauf
Die ewige kosmische organische Verbindung zwischen Gott und Gottessohn
Das Pflanzenreich
Das Tierreich
Das wahre Menschenreich
Das Weisheitsreich
Die göttliche Welt
Das Gedächtnis- oder Seligkeitsreich
Unsere verschiedenen Körper
Die geistige Welt ist die primäre Welt
Die Vertreibung aus dem Paradies
Der unfertige Mensch der Gegenwart
Der gottlose Mensch
Kriminelle
Wie wir unsere eigene Entwicklungbeschleunigen können
12. Das Reinkarnationsprinzip
Eine logische Entwicklung
Das „Ich" ist ein Energiefeld
Die Erschaffung des Bewußtseins
Alle Talente sind das Resultat der Übung
Mehrere Körper werden in einem einzigen Leben verwendet
Der Prozeß der Reinkarnation
Identische Zwillinge
Künstliche Befruchtung
Inkarnation höherer Wesen
Wie lange sind wir diskarniert?
Schutzengel auf der physischen Ebene
Abtreibung
Einfrierung
Wiederholung früherer Leben
Sucht
Besessenheit
Reinkarnation ist ein fundamentales Prinzip
13. Das Karmagesetz: Die Wissenschaft des Schicksals
Gesetze, die die Reaktionen physischer Materie bestimmen
Gesetze, die die Reaktionen geistiger Materie bestimmen
Das Karmagesetz
Schutz
Durch die Finsternis der Einweihung
Unser innerer Kampf zwischen Gut und Böse
Der Mensch als Abbild Gottes, ihm gleichend
Karma durch das Töten von Tieren
Lange Schicksalsbögen durch den Genußvon Fleisch
Kurze Schicksalsbögen durch den Genuß von Fleisch
Alkohol
Alle Krankheiten sind Karma
Die Wirkungen des Karmas
Freier Wille
Mitleid und der Sinn des Leidens
Der Begriff der Sünde und die Vergebung der Sünden
Kollektives Karma
Die Gestaltung unseres Schicksals
14. Die Transformation der Sexualpole
Zwei Arten der Liebe
Verliebtsein
Der Mensch als Abbild Gottes
Die zwei Pole
Das einpolige Wesen
Die Sexualorgane und der Geschlechtsakt
Die Zone der glücklichen Ehen
Die Zone der unglücklichen Ehen
Homosexualität
Der Homosexuelle und das einpolige Wesen
Sexualität im wahren Menschenreich
Materialisation und Dematerialisation
Geschlechtsumwandlung
15. Der Tod und das Leben danach
Der Tod ist eine Illusion
Der Tod: eine neue Geburt
Der millionenfache Tod
Unsere zwei Erfahrungsebenen: physisch u. geistig
Schlaf
Ewiges Leben auf geistiger Ebene
Die Notwendigkeit der physischen Ebene
Der Tod ist eine Ruhepause
Auf geistiger Ebene sind alle Gedanken sichtbar
Fegefeuer
Besitzer und „Geister"
Das Üben des Sterbens
Die Schutzengel
Das Fegefeuer religiöser Personen
Paradies
Die Pforten des Todes
Der Tod eines Kindes
Der Tod einer jungen Person
Der Tod einer Person mittleren Alters
Der Tod einer alten Person
Die sterbende Person
Selbstmord
Der tote Körper
Organtransplantationen
Der Tod ist wie eine Heimkehr
16. Die Macht des Gebets
Das Gebet ist ein heißer Draht zu Gott
Die grundlegendste Gebetsform
Die Gesetze des Gebets
Das Vaterunser
17. Zusammenfassung
Für wen wurde das Dritte Testament geschrieben?
Das Gesamtbild und die Details
Ist Martinus ein falscher Prophet?
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn
Martinus spricht
Gottes Plan
Anmerkungen
Literaturhinweise
Weitere Information zur Martinus-Kosmologie
Martinus und sein Werk
Literaturverzeichnis
DANKSAGUNGEN
Zu allererst geht mein Dank an Martinus, der als ursprüngliche Quelle dieses Buches gilt. Dieses Buch wäre niemals geschrieben worden, hätte Martinus nicht sein Leben der Enthüllung seines Weltbildes gewidmet. Der größte Teil des Materials dieses Buches wurde von Martinus selbst zur Verfügung gestellt. Ich habe es nur auf deutsch präsentiert.
Als nächstes möchte ich meinem Ehemann und Lebensgefährten Erik Gadegaard danken, der mein erster Leser und erster Kritiker war. Seine Liebe und Unterstützung waren unentbehrlich. Ich bedanke mich auch bei meiner Stieftochter Ditte Brandt Gadegaard dafür, daß sie das Manuskript kritisch gelesen und viele wertvolle Änderungen vorgeschlagen hatte.
Meine Anerkennung gebührt auch meinem Lektor Richard Laws für seine vielen guten Vorschläge für Änderungen des ursprünglichen Manuskriptes.
Ich bedanke mich ebenso bei folgenden Personen des Martinus-Instituts, die mir geholfen haben, knifflige Fragen zu beantworten: Ole Therkelsen, Hans Wittendorff, Mary McGovern und Willy Kuipert.
Mein Dank geht auch an Tessa McPherson, die meinen Erklärungen über die geistige Welt geduldig folgte und deren Freundlichkeit, Unterstützung und Hilfsbereitschaft von großem Wert waren.
Dank auch an meine „Computergenies" Klaus Byskov Pedersen (mein Sohn), Klaus Langelund Larsen (sein Freund) und Mikkel Brandt Gadegaard (mein Stiefsohn) für die Rettung meines Manuskriptes, als dessen Existenz aufgrund meiner eigenen Ignoranz am Computer in ernste Gefahr geriet.
WIDMUNG
Ich widme dieses Buch den vielen Menschen auf der Welt, welche mittels ihrer Forschungsarbeit oder durch Ereignisse in ihrem Leben auf Lebensaspekte gestoßen sind, die sie anhand existierender Theorien nicht erklären konnten. Diese Menschen haben Merkmale der wahren Natur der Welt entdeckt, für die sie jedoch keine verständliche Erklärung finden konnten.
Ich möchte einige von ihnen nennen, welche gesucht und gefunden haben:
Ian Stevenson, der Tausende von Reinkarnationsfällen erforschte und als erster den Weg ebnete zum Beweis, daß Reinkarnation eine Tatsache ist.
Brian Weiss, der Menschen mittels Rückführung und Wiedererleben traumatischer Ereignisse früherer Leben zu Gesundheit verholfen hat.
Roger Woolger, der dasselbe bewirkte, ohne anscheinend an Reinkarnation zu glauben.
Carol Bowman, die herausfand, wie sehr frühere Leben unsere Kinder beeinflussen.
Raymond Moody, der Hunderte von Nahtod-Erfahrungen sammelte.
Elisabeth Kübler Ross, die den Todesprozeß studierte und vielen Menschen durch die Tore des Todes half.
Edith Fiore, die aufzeigte, welche Rolle Geistbesessenheit als eine Art mentaler Störung spielt.
Helen Wambach, die mehr als tausend Fälle von Rückführung vergangener Leben sammelte und diese an geschichtliche Zeitabschnitte anpaßte.
Kenneth Ring, der studierte, was während des Todes passiert.
Joel L. Whitton, der festzulegen versuchte, was zwischen Inkarnationen geschieht.
James Lovelock, der Erfinder der Gaia-Theorie, die die Erde als Lebewesen darstellt (1).
Diese Menschen blickten zum Buddhismus oder Hinduismus oder Gnostizismus oder zur Bibel und fanden nur teilweise Antworten auf ihre Fragen. Nun existiert jedoch eine vollständige und globale Philosophie, die die physischen und geistigen Ebenen beinhaltet. Sie ist neu und noch nicht sehr bekannt. Martinus präsentiert ein holistisches Weltbild, womit es möglich ist, eine ganze Reihe von Phänomenen zu erklären, die ansonsten unerklärlich waren.
Martinus´ Erklärungen bestätigen fast alles, was die erwähnten Menschen gefunden haben und umgekehrt – ihre Entdeckungen zeigen ebenfalls, daß Martinus´ Erklärungen richtig sind.
Da Martinus´ Werk sehr wichtig ist für das Verständnis der Welt, in der wir leben, ist es wünschenswert, daß seine Ideen einer wachsenden Anzahl von Menschen bekannt gemacht werden. Martinus´ Werk ist wichtig, da es einen der besten Wege zu dem riesigen Meer von Wissen aufzeigt, welches jenseits der physischen Welt zu finden ist. Das Werk ist ein Schlüssel zur metaphysischen Ebene der Existenz und zeigt einen völlig neuen Weg, die Welt zu betrachten.
Das von Martinus enthüllte Wissen kann man nicht durch ein Studium unserer weltlichen Wissenschaften erreichen. Durch eine Erleuchtung wurde Martinus mit einer universalen göttlichen Datenbank verbunden, zu der er daraufhin unbegrenzten Zugang hatte. Dadurch wurde er zu einem modernen Mystiker – zu einer Person, die das Wissen aus dem Inneren bezieht. Seine innere Quelle des Wissens und der Weisheit brachten ihm großes Verständnis, was er allen durch seine Schriften frei zur Verfügung stellte.
Martinus´ Weltbild ist originell und einmalig und gibt uns Gelegenheit zu verstehen, warum die Lage unserer Welt so ist, wie sie eben ist. Mit diesem Weltbild gelingt es uns auch, einige Wege zu begreifen, die zu höherem Glück und höherer Zufriedenheit führen. Die Welt ist voller Fragen, und es gibt so wenige dauerhafte Lösungen zu den vielen offensichtlichen Problemen und Schwierigkeiten, wie sie überall in der globalen Bevölkerung verbreitet sind. Alle wahren Suchenden auf Antworten zu den großen Fragen sind eingeladen, diese Seiten zu lesen. Sie bieten Gelegenheit zur tiefen Betrachtung und einen Weg zur Lösung. Und wenn der einzelne sich mit mehr Verständnis und Wissen bereichert, dann bereichert sich damit die ganze Welt.
„Wohin soll es nun gehn?"
„Wohin es dir gefällt!
Wir sehn die kleine,
Dann die große Welt."
Goethe, Faust Erster Teil
1. EINLEITUNG
MEINE PERSÖNLICHE SUCHE
Meine persönliche Suche nach einer logischen Erklärung für den Sinn des Lebens begann vor langer Zeit, als ich noch ein kleines Mädchen in Dänemark war. Ich erinnere mich, daß ich schon in sehr frühem Alter aus dem Fenster in den Nachthimmel blickte und mich fragte: „Was gibt es da draußen, und wer bin ich wirklich? Bin ich wirklich nur das Mädchen, das in diesem Haus mit diesen Eltern lebt, oder steckt da mehr dahinter?"
Meine Eltern konnten mit den Begriffen Religion oder Lebenssinn nichts anfangen.
Mein Vater praktizierte überhaupt keine Religion, wobei es die Familie meiner Mutter in ihrem christlichen Glauben sehr traditionell hielt. Die religiöse Überzeugung meiner Mutter war schwankend, aber meine Großmutter mütterlicherseits hielt die evangelische Fahne hoch. Sie machte uns ausführlich klar, daß wir nicht lebten, um Spaß zu haben, sondern aus irgendeinem verborgenen Grund hier wären, was etwas mit dem Verbüßen unserer Sünden zu tun habe. Die Art, wie sie das Leben betrachtete, hatte einen seltsamen, ziemlich unangenehmen Beigeschmack. Sie vermittelte ein Gefühl, daß es nicht erlaubt sei zu haben, was man wollte. Alles Angenehme war irgendwie verboten, und fast alles, was man machte, war eine Sünde. Der Eindruck, den man von dieser Art Religion erhielt, war, daß man nur dann sicher sein konnte, keine Sünde zu begehen, wenn man ein freudloses Leben führte. Frohsinn und Gelächter waren die Vorboten der Sünde und führten zum schmutzigen Weg des Genusses und der fleischlichen Lust, der einen allmählich an die Pforten der Hölle brachte. Ich hielt einen sicheren Abstand von dieser freudlosen Einstellung und für meine Großmutter, welche mich mit Mißtrauen betrachtete, war ich das potentielle schwarze Schaf.
Der ganzen Sache war auch nicht geholfen, als mein Vater ins Showgeschäft einstieg; genau in dem Jahr, als ich geboren wurde. Er richtete ein Varietétheater in dem Theatergebäude ein, in dem wir wohnten. Aus aller Welt kamen Akrobaten, Künstler, Trapezkünstler, Tänzer, Zauberer, Jongleure, dressierte Hunde und sogar Stripteasetänzer zu uns ins Haus, um dort jede Nacht während der Sommermonate ihre Künste aufzuführen. Jede Nacht beobachtete ich die Show von meinem Stuhl auf dem Balkon aus. Das Varietétheater zeigte mir eine viel glücklichere Seite des Lebens; da gab es immer Spaß und Gelächter, jede Nacht war Ballnacht und jede Nacht schlief ich zu den Klängen von „There´s No Business Like Show Business" ein. Mein Vater erwähnte nie das Thema Sünde. Es war klar, daß er hier war, um sich zu amüsieren.
Meine Großmutter mütterlicherseits kam zu dem Schluß, daß mein Vater ein hoffnungsloser Fall war, aber sie hegte noch etwas Hoffnung, ihre Tochter und ihre Enkelin vor der ewigen Hölle retten zu können. Sie versuchte ihr Bestes, ihren Einfluß aus der Ferne geltend zu machen, aber alle Anstrengungen waren umsonst. Ihre Tochter und ihre Enkelin wohnten letzten Endes in einem Haus der Sünde und konnten daher nicht so einfach gerettet werden. Viele Jahre lang weigerte sie sich, sich die Show anzusehen, die eigentlich ziemlich erfolgreich geworden war. Als sie sich dann doch herabließ, die Show anzusehen, mußte mein Vater ihr zuliebe alle schlüpfrigen Details wegnehmen und den Künstlern klarmachen, daß sie schmutzige Witze vermeiden müßten. Überhaupt nicht amüsiert und unerbittlich guckte sie sich die Show an, um danach überzeugt zu sein, daß das Ganze schlecht war. Meine Mutter mußte ihr ganzes diplomatisches Geschick zwischen meiner Großmutter und meinen Vater aufwenden, und sie stand unter großem Druck von beiden Seiten. Meine Großmutter stand der berühmten Wahl zwischen Pest und Cholera gegenüber. Sie konnte ihrer Tochter nicht sagen, sich scheiden zu lassen (was ein Skandal und eine Sünde wäre), und sie konnte von meinem Vater nicht verlangen, mit der Show aufzuhören, da es um unser Einkommen ging. Zuletzt wurde eine Art ungelöster Waffenstillstand erreicht, aber die Verstimmung meiner Großmutter unserer Lebensweise gegenüber blieb immer als unausgesprochener Vorwurf bestehen.
Das Ganze war eine Farce, und so war es kein Wunder, daß ich etwas verwirrt darüber war, was ich denken sollte. Im allgemeinen jedoch unterstützte ich die positive Einstellung zum Leben, die mein Vater zeigte, und verwarf die Warnungen meiner Großmutter vor Sünde und Hölle.
Ich erinnere mich noch gut an einen Tag in der Schule, als ich ungefähr zehn war, als unser Lehrer über andere Religionen sprach. Er sagte, daß es andere Religionen gäbe, die an die Wiedergeburt glaubten, was „wir jedoch nicht tun würden. Die Idee der Wiedergeburt klang für mich sofort richtig und ich wunderte mich, warum „wir
diese Idee nicht akzeptierten. Ich erinnere mich, daß ich dachte, falls ich während einer Operation und als Folge eines Fehlers des Chirurgen sterben würde, es dann so ungerecht und unlogisch wäre, daß ich ohne mein Zutun mein einziges Leben verlieren könnte, und alles dann vorbei wäre. Es kam mir nicht logisch vor, daß das Leben so ungerecht sein könnte.
Ungefähr zur gleichen Zeit spürte ich, daß ich beten und mit Gott in Verbindung treten konnte und dies auf direktem Weg. Ich benötigte dafür nicht die Kirche von Dänemark oder die Priester meiner Großmutter. Die Kirche schien ein Hindernis zu sein zwischen Gott und mir, mit all ihren Ritualen und Feierlichkeiten und Singen der Hymnen. Die Kirchen waren kalt und rochen feucht, und die Priester in ihren imposanten Roben schienen anzudeuten, daß Gott ein sehr weit entferntes Wesen sein mußte, das in seinem Himmel nicht gestört werden wollte. Gott konnte nur gelegentlich durch die Vermittlung der Priester kontaktiert werden, da diese in besonderer Position zu ihm standen. Der Eindruck, den die Priester machten war, daß Gott sich nicht mit jemand Unbedeutendem wie mich abgab, und daß er mir ohnehin nicht gut gesinnt war aufgrund meiner Sünden. Nachdem ich meine Sünden, die im Alter von zehn Jahren ziemlich unbedeutend waren, zusammengezählt hatte, entschied ich, daß Gott keinen Grund hatte, böse zu sein. Ich kam zu dem Schluß, daß ich durch die Priester nur unnötig behindert wurde, daß Gott O.K. war, und daß es ihm nichts ausmachte, wenn ich die Mittelsmänner ausließ und mich direkt an ihn wandte.
Als ich erwachsen wurde und während meiner Jahre an der Universität zur Atheistin wurde, trat ich aus der Kirche von Dänemark aus, in der man automatisch durch die Taufe Mitglied wird; und dies trotz meines Glaubens an Gott während meiner Kindheit. Um aus der etablierten Kirche auszutreten, mußte man mit dem zuständigen Priester der Gemeinde sprechen, um ihn von dem Vorhaben zu unterrichten. Er versuchte natürlich, einen davon abzuhalten und davon zu überzeugen, daß man Mitglied der Kirche bleiben mußte, wenn man an Gott glaubte, wenn man kirchlich heiraten wollte, wenn man seine Kinder taufen, oder wenn man in gesegneter Erde beerdigt werden wollte. Dies alles konnte mich jedoch nicht umstimmen, und ich unterzeichnete meinen Austritt. Ich heiratete später standesamtlich, und meine beiden Kinder wurden nie getauft.
Ich wurde zur suchenden Seele, suchte überall einen tieferen Sinn für die Not und das Leiden, das ich in der Welt sehen konnte. Viele Jahre lang blieb ich jedoch Atheistin und war mir sicher, daß es keinen Gott gab und jenseits des Todes nichts existierte. Der Tod bedeutete das Ende, und mit ihm war alles aus und vorbei. Ich hatte schon lange meinen Kindheitsglauben an Gott aufgegeben und war überzeugt, daß wir nur ein einziges Leben haben.
Im Jahr 1990, als ich fast 40 war, entschieden mein Mann und ich, aus Dänemark wegzuziehen, um zu sehen, ob wir uns eine Existenz in Spanien aufbauen könnten. An kalten und regnerischen Tagen in Dänemark hatte ich oft vom spanischen Sonnenschein geträumt, vom blauen Mittelmeer, den blühenden Bougainvilleas und den samtwarmen Nächten. An der Universität hatte ich als Hauptfach Spanisch studiert und zusätzlich Englisch. Danach hatte ich diese beiden Sprachen elf Jahre lang unterrichtet bis zu dem Zeitpunkt unserer Auswanderung. Spanien zog mich sehr stark an, und als das Land in 1991 seine Grenzen für Zahnärzte aus anderen EU-Ländern öffnete, war mein Mann einer der ersten, der die Lizenz für eine Zahnarztpraxis beantragte.
Die Entscheidung auszuwandern, der darauf folgende Tumult und die Schwierigkeiten, die sich aus dem Verlassen der Sicherheit des dänischen Wohlfahrtsstaates ergaben, um ganz uns selbst überlassen in der spanischen Nach-Franco-Gesellschaft zu leben, beschleunigten nur meine Suche. Da das Leben in den ersten Jahren in Spanien schwierig war, wurden uns die Grundbegriffe der Existenz bewußter, und ich bin sicher, daß dies meinem Bedürfnis Nachdruck verliehen hat, den Sinn für alles zu erkennen.
Ich erinnere mich, um 1993 das Buch „Life and How to Survive It" von John Skynner und John Cleese (1) gelesen zu haben. An einer bestimmten Stelle im Buch bemerkt John Skynner, daß die glücklichsten Men schen diejenigen seien, die irgendeine Art von Spiritualität haben, die an etwas Höheres glauben, an „etwas" jenseits der physischen Welt. Das überraschte mich, da ich dachte, alle Intellektuellen hätten eine ähnliche Einstellung wie ich selbst; mit anderen Worten, daß nichts jenseits der physischen Welt und des Todes existieren konnte.
Nicht lange danach, so erinnere ich mich, saß ich auf meiner Terrasse und las die Zeitung „The European". In der Ausgabe gab es einen Artikel über ein wissenschaftliches Projekt aus Holland, welches es sich zum Ziel gemacht hatte herauszufinden, ob nach dem Tod noch irgend etwas existiert (2). Während ich las, war ich mir schon sicher, daß das Ergebnis natürlich nur lauten konnte, daß nichts existierte, aber zu meiner großen Überraschung war genau das Gegenteil der Fall. Die holländischen Wissenschaftler konnten Beweise vorlegen, die zeigten, daß der Tod nicht das Ende bedeutete, und daß das Leben nach dem Tod sich in einer anderen Art fortsetzt. Dies war ein wirklich revolutionärer Gedanke. Ich war überrascht, überwältigt und neugierig, mehr zu erfahren.
Kurz nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, kam einer unserer Freunde aus Dänemark mit neun Kartons voll mit unseren Büchern, die in seinem Haus gelagert waren bis zu dem Zeitpunkt, wo wir genug Geld hatten, um ein eigenes Haus in Spanien zu kaufen. Nun war es soweit, und natürlich wollten wir auch wieder unsere Bücher bei uns haben.
Ich weiß heute (was ich damals sicherlich noch nicht wußte), daß nichts durch Zufall geschieht. Daher war es auch kein Zufall, daß ganz oben in einem der Kartons ein Buch lag mit dem Titel „Der intuitive Gedanke" von John Engelbrecht (3). Mein Mann hatte das Buch vor einigen Jahren gekauft, aber wir beide hatten es noch nicht gelesen, und nun lag es ganz oben in einem der Kartons und zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. In diesem Buch präsentiert John Engelbrecht eine kurze Einführung zum Weltbild und zu den Gedanken von Martinus (4), des dänischen Philosophen und Mystikers. Sobald ich das gelesen hatte, wußte ich, daß ich endlich das gefunden hatte, wonach ich immer gesucht hatte.
Ich las das dreitausend Seiten dicke „Livets Bog („Das Buch des Lebens
) (5) von Martinus in fiebriger Eile, mit Ausrufen von Freude während des Lesens. Hier fand ich alles: eine logische Erklärung dafür, was das Leben wirklich bedeutete.
Jedes Wort klang wahr für mich. Ich war über jeden Zweifel erhoben, daß hier die Wahrheit über unsere Existenz beschrieben wurde, über unseren Planeten und über das Universum, über unsere Körper und den Mikrokosmos, über die Wiedergeburt und die Nichtexistenz des Todes. Dies geschah im Jahr 1995.
Es führte dazu, daß wir die restlichen Publikationen von Martinus kauften:
„Das ewige Weltbild (vier Bände), „Logik
, „Beisetzung" und achtundzwanzig kleinere Bücher. Nachdem ich alles gelesen hatte, begriff ich allmählich das Ausmaß dessen, was ich gefunden hatte. Das, was Martinus präsentiert, ist ein Weltbild gegründet auf Logik, ein Weltbild für alle, die die Fähigkeit abgelegt haben, an Religionen zu glauben, ein Weltbild für die intellektuelle Person. Es ist ein Weltbild, das nicht auf Glauben basiert, sondern auf Logik und Wissen.
Nun möchte ich diese Enthüllungen nicht vorwegnehmen, denn um diese geht es schließlich im vorliegenden Buch.
Ich möchte nur noch erwähnen, daß durch das Lesen von Martinus´ Büchern meine Neugierde gesteigert wurde und ich anfing, jedes Buch zu lesen, das ich finden konnte über Themen der Wiedergeburt, Nahtod-Erfahrungen, Regressionstherapie, Todesbett-Visionen und des Todesprozesses. Es führte dazu, daß ich alle erhältlichen Bücher las, die von Personen geschrieben wurden, denen ich dieses Buch widme, und vielen anderen.
Was mich während des Lesens deprimierte war die Tatsache, daß all diese guten Leute wohl Aspekte zur wahren Natur der Existenz gefunden hatten, jedoch keine befriedigenden Erklärungen. Sie blickten zum Hinduismus und Buddhismus oder in die Bibel, um Erklärungen zur Idee der Wiedergeburt und der Nichtexistenz des Todes zu finden, aber keine von diesen war zufriedenstellend, da sie keine umfassende Philosophie bieten konnten.
Seitdem ich die Bücher von Martinus und die Werke der Personen, die in der Widmung genannt sind, gelesen habe, fühlte ich den starken Drang, eine Einführung in das Weltbild von Martinus zu schreiben, so daß dieses außergewöhnliche Werk der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden kann, sowie den Personen, welche die Themen Wiedergeburt, Tod und die geistige Welt erforschen. Daher widme ich dieses Buch all denen, die Aspekte der Wahrheit gesucht und gefunden haben, aber eine
Erklärung vermissen für das, was sie gefunden hatten. Die Erklärung gibt es in Martinus´ Werk. Die Logik, die das Universum regiert, ist enthüllt; nicht als neue Religion, sondern als Geisteswissenschaft. In diesem Buch geht es nicht um Glauben, sondern um Logik, Wissen und Liebe.
2. DIE SICH ÄNDERNDEN WELTBILDER
DIE ALTEN WELTBILDER
Bevor ich beginne, Martinus´ Weltbild vorzustellen, möchte ich kurz erwähnen, wie sehr sich unsere Vorstellung von der Welt im Laufe der Geschichte geändert hat. Ich glaube, es ist wichtig, sich zu erinnern, daß unsere Sicht der Welt niemals konstant gewesen ist. Unsere Art, die Welt zu definieren, hat sich im Einklang mit den Entdeckungen der Forscher und Wissenschaftler geändert. Mit jeder neuen revolutionären Entdeckung in der Naturwelt mußte sich unser Weltbild anpassen und die neuen Befunde mit einbeziehen.
Ungefähr im Jahr 140 v. Chr. präsentierte der griechische Astronom, Philosoph und Mathematiker Ptolemäus seine Weltsicht in seinem Werk „Almagest". Gemäß dieser Theorie ist die Erde das Zentrum des Universums; sie ist flach und stillstehend. Die Sonne, der Mond, die Planeten und die Sterne passieren die Erde am Firmament. Ptolemäus´ Weltsicht nennt man die geozentrische Theorie.
Diese Vorstellung der Welt und des Universums hielt sich länger als tausend Jahre, und obwohl Nikolaus Kopernikus (1) im Jahre 1543 seine heliozentrische Theorie vorstellte, in der er die Sonne für den Mittelpunkt des Universums hielt, um den die Erde und andere Planeten kreisen, so klammerte sich doch die Mehrheit der Menschen hartnäckig an die alte geozentrische Theorie. Diese Vorstellung hielt sich durch die ganze Epoche des Mittelalters und wurde dabei kräftig unterstützt von der katholischen Kirche.
Es stimmt nachdenklich, sich daran zu erinnern, daß Christoph Columbus im Jahre 1492 in Richtung Westen segelte und versuchte „Indien zu erreichen, und man damals noch immer an das Konzept der flachen Erde glaubte und daran, daß die Schiffe, einmal am Rande angekommen, einfach hinunterfallen würden, um dann von Drachen verschluckt oder einfach in den Flammen der Hölle zu landen. In den Jahren, die er in Lissabon verbrachte, gehörte Kolumbus selbst zu einer kleinen Gruppe von Geographen, die überzeugt waren, daß die Erde rund ist und daher Zipangu (Japan) erreicht werden könnte, wenn man in Richtung Westen segelte. Er und seine Anhänger hatten nur den Umfang der Erde um ein Drittel falsch berechnet und daher die Erde viel kleiner geschätzt, als sie wirklich war. Und mit dieser Einschätzung gab es keinen Platz für einen Kontinent von der Größe von Amerika. Kolumbus starb deshalb in dem Glauben, „Indien
erreicht zu haben.
Die Rolle der katholischen Kirche in diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, da sie stur und ignorant an dem alten Weltbild festhielt und alles in ihrer Macht stehende tat, um die katholische Königin Isabella sowie den katholischen König Ferdinand von Spanien daran zu hindern, Kolumbus die finanziellen Mittel für seine Expedition zu gewähren. Für die Priester war es Ketzerei zu glauben, daß die Erde rund sei. Gott hatte die Erde flach erschaffen und sie, die Priester, wüßten dies am besten. Jeder, der behauptete, daß die Erde rund sei, würde aufgrund seiner Überzeugung ewig in der Hölle schmoren.
Im Laufe des 16. Jahrhunderts jedoch wurde das alte Weltbild allmählich aufgegeben und es wurde von den Intellektuellen jener Zeit akzeptiert (nicht jedoch von der Kirche), daß die Erde in der Tat eine Kugel sei.
Galileo Galilei (2) machte unzählige Beobachtungen, die das heliozentrische Weltbild unterstützten. 1610 konstruierte er das erste Teleskop, und diese Erfindung machte es möglich für ihn, viele einzelne Sterne der Milchstraße und vier der Monde Jupiters zu beobachten. Mit Galileos Beobachtungen wurde das bestehende Konzept über die Größe des Universums herausgefordert, und wieder war die katholische Kirche weit davon entfernt, dabei eine unterstützende Rolle zu spielen. 1615 berief der Papst ein Konzil ein, das entscheiden sollte, ob Galileos Beobachtungen korrekt seien. 1616 verurteilte das Konzil Galileos Beobachtungen als ketzerisch und das heliozentrische Konzept als absurd und beharrte darauf, daß die Erde laut Bibel flach sei. Dies wurde von der Inquisition ratifiziert. Galileos Bücher wurden verboten, und er wurde von der Inquisition nach Rom befohlen. Nach einem langen Prozeß und möglicherweise unter Folter wurde er gezwungen, unter Eid abzuschwören, daß die Erde um die Sonne kreist. Der Überlieferung zufolge soll er angeblich geflüstert haben: „Eppur si muove" (Und sie bewegt sich doch!). Der Papst verurteilte Galileo zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe wegen seines Wissens um die Natur des Sonnensystems. Galileo wurde jedoch nach geraumer Zeit vom Papst begnadigt und konnte seine wissenschaftlichen Beobachtungen fortsetzen.
Später machten Newton und Kepler (3) wichtige Beobachtungen, die das heliozentrische Konzept unterstützten und verfeinerten, jedoch die Idee, daß die Sonne den Mittelpunkt des Universums bildet, hielt sich bis in das 19. Jahrhundert hinein. Aber dann wurde klar, daß es viele Himmelskörper wie die Sonne gibt, und daß die Sonne in der Tat nur einer von vielen Sternen ist.
Mit dem Bau großer Teleskope im 20. Jahrhundert wurde das heliozentrische Weltbild endgültig aufgegeben als beobachtet wurde, daß das Universum andere Galaxien außer unserer Milchstraße enthält, und unsere Position im Universum alles andere als zentral ist. Tatsächlich hat man das Zentrum des Universums immer noch nicht gefunden.
Als ich die Grundschule in Dänemark in den 50er Jahren besuchte, wurde uns gelehrt, daß es außer unserer Milchstraße im Universum noch sieben weitere Galaxien gäbe. Laut neuesten astronomischen Beobachtungen (4) beträgt die Anzahl der Galaxien 100 Milliarden. Also ist in den letzten 50 Jahren die Anzahl der Galaxien von 8 auf 100.000.000.000 angewachsen. Dies ist eine beträchtliche Zunahme, und diese Zahl repräsentiert nur das sogenannte „beobachtbare Universum". Heute verstehen wir, daß wir nur Galaxien und Sterne beobachten können, deren Licht genügend Zeit gehabt hat, bis zu uns zu gelangen. Aber es könnte auch Galaxien geben, die so weit von uns entfernt sind, daß ihr Licht uns erst nach weiteren Millionen Jahren erreichen wird. Wir wissen nicht, wie groß der Teil des beobachtbaren Universums ist. Wir haben noch immer keine Ahnung von der Größe des Universums, aber eines ist sicher: Es wächst, indem sich unser kosmischer Horizont erweitert.
Wenn wir uns nur das beobachtbare Universum ansehen und sagen, daß es 100.000.000.000 Galaxien enthält, und wenn wir wissen, daß es in einer durchschnittlichen Galaxie etwa 200 Milliarden Sterne gibt, dann erhalten wir eine ungefähre Summe von 20.000.000.000.000.000.000.000 Sternen. So weit sind wir bisher mit unseren Berechnungen gekommen.
In 1995 war eine Schweizer Gruppe von Astronomen die erste, die von einer stichhaltigen Entdeckung eines Sternes ähnlich dem unserer Sonne berichtete, um den kreisende Planeten beobachtet werden konnten. Dies gab den Anstoß zu einem revolutionären neuen Konzept. Wenn nämlich Planeten auch andere Sterne als unsere Sonne umkreisen, dann besteht auch die Möglichkeit, daß es auf einigen von ihnen Leben gibt. Dies beweist natürlich noch nicht, daß es Leben außerhalb unseres Sonnensystems gibt, aber es deutet auf die Möglichkeit hin, im Weltall nicht alleine zu sein. Wenn wir jedoch nicht alleine sind im Universum, wer sind dann die anderen und wie sehen sie aus? Sind sie uns freundlich gesinnt und könnten wir Kontakt zu ihnen aufnehmen? Wie bereits zuvor, so gibt jede neue Enthüllung Anlaß zu einer Anzahl von Fragen.
Heutzutage ist die Grenze unserer wissenschaftlichen Forschung nicht allein das Weltall (oder unser Makrokosmos), aber in ständig zunehmenden Maß das Leben auf der sub-atomaren Stufe, unserem Mikrokosmos. Viele neue Entdeckungen werden innerhalb des medizinischen Gebietes, der Gen-Technologie, der Teilchen-Physik sowie der Biologie gemacht. Während sich den Forschern das riesige Universum auf sub-atomarer Stufe enthüllt, wird zunehmend klar, daß es auf mikrokosmischer Ebene genauso viele unbeantwortete Fragen gibt wie auf makrokosmischer Ebene. Obwohl fast täglich neues Wissen über unsere physische Welt hinzukommt, wird doch zunehmend klar, daß wir noch immer nicht die endgültige Antwort auf die fundamentale Frage haben: „Was ist Leben, woher kommt es und warum existiert es?"
DAS MATERIALISTISCHE WELTBILD
Das vorherrschende Weltbild der heutigen westlichen Welt könnte „Das materialistische Weltbild" genannt werden. Dies ergibt sich aus den Beobachtungen, wenn wir wiegen, messen und die verschiedenen Formen der Materie analysieren, die wir in der physischen Welt vorfinden.
Unser Wissen über die physische Welt nimmt zu, indem wir immer neue Tatsachen enthüllen. Täglich sammeln wir mehr Tatsachen. Wir wissen, wieviel unsere Erde wiegt, wie schnell sie sich bewegt und wohin sie sich bewegt. Wir kennen die Position der Erde, der Sonne und der Planeten, und wir wissen, welche Sterne unsere nächsten Nachbarn sind. Wir kennen die Natur der verschiedensten Arten von Materie, die auf der Erde existieren, und wir wissen, wie man diese Arten von Materie auf viele unterschiedliche Weisen für unsere Bedürfnisse kombinieren kann.
Dank der Fortschritte der wissenschaftlichen Forschung an Genen und DNS haben wir das gefunden, was als eigentlicher Baustein des Lebens angenommen wird, aber alle diese Beobachtungen sowohl im Makrokosmos als auch im Mikrokosmos bringen uns nur der Erkenntnis näher, daß wir sehr wenig wissen. Wir haben ein riesiges Meer von Fakten gesammelt, aber das Warum und das Wie bleiben noch immer unbeantwortet. Wir wissen nicht, warum wir hier sind und wie wir hierher kamen. Weitere gleichartige Fakten, die wir schon besitzen, können nicht die Fragen über das Warum und Wie beantworten. Wir stehen wie Analphabeten vor einem sehr dicken Buch. Wir können die Buchstaben und die Satzzeichen sehen. Wir können die Abstände zwischen den Buchstaben bemessen, wir können die Anzahl der Zeilen zählen, wir können die Seiten des Buches wiegen, aber wir können seine Bedeutung nicht ausmachen. Wir sind noch immer nicht fähig, den Text des Lebensbuches zu lesen. Wir haben diesen Text noch immer nicht entschlüsselt. Um jedoch diesen Text zu entschlüsseln, müssen wir den Schlüssel dazu finden.
Durch Ansammlung von Fakten haben uns die materialistischen Wissenschaften an die Grenze unseres Verständnisses geführt. Wir haben eine riesige Anzahl von Fakten gesammelt, aber noch mehr Fakten über die physische Welt bringen uns nicht der Wahrheit über unsere eigene Existenz und ihren Sinn näher. Obwohl wir eine Menge wissen, gibt es noch viele unbeantwortete Fragen.
Wir haben anscheinend vergessen, daß unser materialistisches Weltbild auf Annahmen und Schlußfolgerungen aufgebaut ist, jedoch wissen wir immer noch nicht, ob unsere Forscher zu richtigen und endgültigen Schlußfolgerungen gelangt sind. Wir glauben, daß dies der Fall ist und unsere Wissenschaften sehr fortgeschritten und unsere Wissenschaftler sehr klug sind, wissen aber trotzdem nicht, ob die definitiven und endgültigen Antworten schon gefunden sind.
In den letzten drei Jahrhunderten basierte der Großteil unserer irdischen Wissenschaften auf dem Kartesischen/Newtonschen (5) Modell, das alle lebenden Organismen als mechanische Systeme sieht und versucht, alle Aspekte lebender Organismen auf physikalische und chemische Wechselwirkungen ihrer kleinsten Teile zu reduzieren. Die Bedeutung dieses Konzeptes beruht darauf, alle lebenden Organismen als Maschinen zu betrachten, die wie ein Uhrwerk funktionieren. Und so wie eine Uhr repariert werden kann, indem man ein kaputtes Teil gegen ein neues austauscht, genauso glaubt man, daß alle Lebewesen auf die gleiche Weise repariert werden können. Diese Sicht ist in der Medizin seit Jahrhunderten vorherrschend und ist es immer noch. Krankheit wird als Versagen eines biologischen Mechanismus betrachtet und Gesundheit als die Abwesenheit von Krankheit. Der Tod gilt als der Zusammenbruch eines Systems und seine Endgültigkeit steht außer Zweifel.
Diese reduktionistische Sicht ist auch auf dem Gebiet der Physik vorherrschend, da man glaubte, daß es einen kleinsten Baustein im Universum gäbe; das Atom, aus dem die gesamte Materie besteht. Aber die Teilchenphysik hat gezeigt, daß es so etwas wie einen kleinsten Baustein gar nicht gibt, und Forschungen auf sub-atomarem Niveau haben ergeben, daß alle Teilchen aus immer kleineren Teilchen bestehen, und daß es in der Tat keine feste Materie auf sub-atomarem Niveau gibt, sondern nur Bewegung und Energie.
Obwohl das Gebiet der Physik, das jahrhundertelang für die Wissenschaft par excellence gehalten wurde, schon lange diese Sicht aufgegeben hat, halten viele andere Wissenschaften noch immer an dieser philosophischen Basis fest. Aber diese reduktionistische Sicht enthüllt allmählich ihre Mängel, indem zunehmend klar wird, daß ein Lebewesen viel mehr ist als nur die Summe seiner Teile, und daß diese Teile nicht austauschbar sind. Je mehr Forschung auf dem Zellniveau durchgeführt wird, um so klarer kann man erkennen, daß das Wechselspiel unserer Zellen und die Verbindungen miteinander zu kompliziert sind, um sie mit dem reduktionistischen Modell erklären zu können. Allmählich wird klar, daß dieses Modell nur einer von mehreren möglichen Ansätzen ist, und daß wir einen holistischen Ansatz brauchen, um ein Verständnis vom Leben zu erreichen. Allmählich wird klar daß, obwohl wir viel wissen, es noch viel mehr gibt, was wir nicht wissen.
Es wird uns eine Grenze für unser Verständnis aufgezeigt. Und an dieser Grenze wird es etwas eng.
Die Physiker stehen dort. Mittels atomarer Forschung haben sie herausgefunden, daß alle Teilchen aus immer kleineren Teilchen bestehen und daß es auf sub-atomarem Niveau nur noch Bewegung und Energie gibt. Der Betrachter beeinflußt irgendwie das Geschehen auf sub-atomarem Niveau, aber was dies bedeutet, wissen sie nicht.
Die Astromomen stehen dort. Sie sind nun in der Lage, immer mehr Galaxien und Himmelskörper zu beobachten, aber 50.000 Galaxien mehr oder weniger erklären nicht, was sie sehen.
Die Mikrobiologen stehen auch an der Grenze. Sie haben gefunden, was als der wahre Baustein des Lebens angenommen wird, die DNS, aber was dies bedeutet und wodurch es geregelt wird, wissen auch sie nicht.
Leute, die den Tod und Nahtod-Erfahrungen studieren, stehen an der Grenze. Sie scheinen herausgefunden zu haben, daß das Bewußtsein nach dem Tod weiter existiert, aber was genau nach dem Tod geschieht, wissen sie nicht.
Die Regressions-Therapeuten stehen an der Grenze. Es scheint, als ob frühere Leben einen Einfluß auf dieses Leben haben, und daß einige Traumata ihre Wurzeln in früheren Leben haben, und daß die Regressions-Therapie diese Traumata kurieren kann, aber wie das funktioniert, und ob Reinkarnation eine Tatsache ist, wissen sie nicht.
Die Theologen stehen ebenfalls an der Grenze, oder sie haben sich so zu sagen hingesetzt, weil sie sich schon lange Zeit an dieser Grenze befanden, und sie die ersten waren, die sie erreicht hatten. Sie glauben, daß es einen Gott gibt, aber wenn das so ist, wessen Gott ist es? Ist es der protestantische Gott oder der katholische Gott, ist es Allah oder Brahma, ist es der Gott der Juden oder der Mormonen oder der Baptisten? Wenn Gott existiert, wer ist er oder sie?
In vielerlei Hinsicht haben wir einen Punkt erreicht, wo es nicht viel mehr zu lernen gibt über die physische Welt. Wir haben seit Jahrhunderten Fakten über die physische Welt gesammelt, und wir wissen wirklich sehr viel darüber. Wir haben ein Meer von Fakten gesammelt über die gesamte bekannte Materie der physischen Welt.