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Die Bernsteinkette: Novelle
Von Werner Krieger
Beschreibung
Zeit und Ort der Handlung: Ungefähr 1890 in einer kleinen Stadt in Deutschland.
Zum Inhalt: Zwei Nachbarskinder treffen sich oft heimlich in einer dichten Hecke im Garten. Ihre Eltern sehen es nicht gern, dass diese Beiden zusammen sind, denn die eine Familie ist jüdisch. Die beiden Kinder jedoch kümmern sich nicht viel darum und es entsteht mit der Zeit eine zarte Liebesgeschichte. Das Unglück schlägt jedoch zu und sie kommen nicht zur Erfüllung ihrer Liebe. Bis eines Tages etwas Unglaubliches geschieht......
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Über den Autor
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Die Bernsteinkette - Werner Krieger
Inhaltsverzeichnis
Die Bernsteinkette
Impressum
Die Bernsteinkette
ein ausgewählter Titel aus dem Buch Geschichten aus der Seele
Hans und Mariechen waren Nachbarskinder.
Mariechen war ein scheues kleines Mädchen, das gerade in die Schule gekommen war. Dort gefiel es ihr jedoch gar nicht sehr gut, denn die Kinder hänselten sie oft, weil ihre Eltern Juden waren und das hatten die Kinder wohl irgendwoher erfahren. Da sagten sie oft gehässig: Schau das Judenmädel an, wie krumm ihre Nase ist!
So kam es, dass Mariechen kaum mit anderen Kindern spielte und lieber mit ihrer Puppe im Garten saß und sich selbst beschäftigte.
Auch Hans war ein zurückgezogener Bub. Er war zwei Jahre älter als Mariechen. Die wilden Spiele der meisten Buben liebte er nicht und so beschäftigte er sich auch lieber mit seinen Spielsachen und verbrachte ebenfalls viel Zeit im Garten. Da jedoch am Zaun entlang eine sehr dichte Hecke wuchs, konnten sie sich nicht sehen. So kam es, dass sie sich kaum kannten, obwohl sie nur weniger Meter voneinander lebten. Natürlich wussten sie voneinander und kannten ihre Namen. Aber persönliche Kontakte hatten sie noch nie gehabt.
Eines Tages, als Hans wieder mit seiner Holzeisenbahn im Garten spielte, hörte er ein feines Stimmchen ein liebliches Lied singen. Er suchte in der Hecke eine kleine Lücke und spähte in das Nachbargrundstück hinein. Da sah er Mariechen auf der Schaukel sitzen, mit ihrer Puppe im Arm und sie sang ihr ein Liedchen vor.
„He Mariechen, du kannst aber wirklich wunderschön singen!" rief Hans durch die Hecke hindurch dem Mädchen zu.
Mariechen erschrak, fühlte sich belauscht und hörte sofort zu singen auf.
„Sing doch weiter, es ist so schön, dich zu hören!" fuhr Hans fort.
Da sprang Mariechen von der Schaukel und kam vorsichtig näher an die Hecke heran.
„Meinst du das ehrlich?" fragte sie zögernd.
„Wieso sollte ich nicht?" erwiderte Hans verwundert.
„Die Kinder mögen mich nicht, weil