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Liebe, Leidenschaft, Mord: Kommissar Colani's kniffligster Fall
Liebe, Leidenschaft, Mord: Kommissar Colani's kniffligster Fall
Liebe, Leidenschaft, Mord: Kommissar Colani's kniffligster Fall
Ebook301 pages3 hours

Liebe, Leidenschaft, Mord: Kommissar Colani's kniffligster Fall

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About this ebook

In der Polizeiinspektion von Sonthofen ist die Stelle des Leiters dieser Behörde vakant. Oberkommissar Krause, der Leiter der Dienststelle, ging in den Ruhestand. In der Inspektion rätselten die Angestellten, wer der Neue sein wird. Kommissar Mario Brandner und seine Kollegin, Kommissarin Gaby Merten, sprachen gerade darüber, als Beate Weber, die Büroangestellte, herein kam und das Gespräch unterbrach. Sie zeigte eine Mail, die gerade vom Landeskriminalamt eingegangen war. Darin wurde mitgeteilt, dass Kriminalhauptkommissar Frank Colani die frei gewordene Stelle schon morgen, den 8. Oktober, besetzen wird.
LanguageDeutsch
Release dateFeb 6, 2015
ISBN9783738694222
Liebe, Leidenschaft, Mord: Kommissar Colani's kniffligster Fall

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    Liebe, Leidenschaft, Mord - Hans G. Wende

    Auch der stillste Teich hat Wellen;

    Auch der rundeste Kreis hat Dellen;

    Liebend gern würd´ ich alles für dich ändern;

    Ich kann es nicht, also nimm die Dinge wie sie sind.

    »Konfuzius«

    HUSTON SMITHS

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Kapitel 25

    Kapitel 26

    Kapitel 27

    Kapitel 28

    Kapitel 29

    Kapitel 30

    Kapitel 31

    Kapitel 32

    Kapitel 33

    Kapitel 34

    Kapitel 35

    Kapitel 36

    Kapitel 37

    Kapitel 38

    Kapitel 39

    Kapitel 40

    Kapitel 41

    Kapitel 42

    Kapitel 43

    Kapitel 44

    Kapitel 45

    Kapitel 46

    Kapitel 47

    Kapitel 48

    Kapitel 49

    Kapitel 50

    Kapitel 51

    Kapitel 52

    Kapitel 53

    Kapitel 54

    Kapitel 55

    Kapitel 56

    Kapitel 57

    Kapitel 58

    Kapitel 59

    Kapitel 60

    Kapitel 61

    Kapitel 62

    Kapitel 63

    Kapitel 64

    Kapitel 65

    Kapitel 66

    Kapitel 67

    Kapitel 68

    Kapitel 69

    Kapitel 70

    Kapitel 71

    Kapitel 72

    Kapitel 73

    Kapitel 74

    Kapitel 75

    Kapitel 76

    Kapitel 76

    Kapitel 77

    Kapitel 78

    Kapitel 79

    Kapitel 80

    Kapitel 81

    Kapitel 82

    1

    In der Polizeiinspektion von Sonthofen ist die Stelle des Leiters dieser Behörde vakant. Oberkommissar Krause, der Leiter der Dienststelle, ging in den Ruhestand. In der Inspektion rätselten die Angestellten, wer der Neue sein wird. Kommissar Mario Brandner und seine Kollegin, Kommissarin Gaby Merten, sprachen gerade darüber, als Beate Weber, die Büroangestellte, herein kam und das Gespräch unterbrach. Sie zeigte eine Mail, die gerade vom Landeskriminalamt eingegangen war. Darin wurde mitgeteilt, dass Kriminalhauptkommissar Frank Colani die frei gewordene Stelle schon morgen, den 8. Oktober, besetzen wird. Brandner fragte seine Kollegin Beate:

    »Beate, was weißt du noch über Colani, wo kommt er her und so weiter?«

    »Oh ja, ich habe mich natürlich bei meiner Kollegin in der Direktion erkundigt. Wir beide kennen uns ganz gut. Sie sagte mir, dass Herr Colani Leiter der Kriminalpolizei in Plauen war. Er soll ein sehr umgänglicher Mensch sein.« Gaby Merten meinte noch: »Also Leute, hoffen wir das Beste. Morgen wissen wir mehr.«

    Es ist Montag der 8. Oktober und alle Mitarbeiter erwarten die Ankunft ihres neuen Chefs. Kriminalrat Helder begrüßt die Kollegen:

    »Liebe Kollegen, ich darf Ihnen heute Herrn Kriminalhauptkommissar Frank Colani vorstellen. Kollege Colani war Leiter der Kriminalpolizei in Plauen und er wird ab heute Leiter Ihrer Inspektion sein. Kollege Colani, ich möchte Ihnen jetzt zunächst einmal Ihre Mitarbeiter vorstellen.« Er deutet auf Frau Merten, »Kommissarin Gaby Merten, Kommissar Mario Brandner und sozusagen die Seele der Inspektion, Frau Beate Weber. Ich wünsche Ihnen allen eine angenehme Zusammenarbeit und viel Erfolg. Danke.«

    »Herr Kriminalrat Helder, ich danke Ihnen für Ihre freundlichen Worte. Liebe Kollegen, ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam alle Aufgaben, die auf uns zu kommen, zum Erfolg führen werden. Danke. Gemeinsam mit Ihnen möchte ich heute Abend meinen Einstand feiern. Man sagte mir, dass hierfür der beste Ort das altehrwürdige Deutsche Haus sei. Ich würde mich freuen, wenn Sie auch Ihre Frau oder Mann mitbringen würden. Herr Kriminalrat, sollte es Ihre Zeit erlauben, sind Sie ebenfalls ganz herzlich eingeladen.«

    »Herr Colani, für Ihre Einladung bedanke ich mich sehr, heute geht es leider nicht, aber vielleicht ein andermal. Ich möchte mich jetzt von Ihnen verabschieden. Alles Gute und auf Wiedersehen.« Als Helder gegangen war, besprach Colani mit seinen neuen Mitarbeitern deren Arbeit in der letzten Zeit.

    »Kollegen, um eines möchte ich Sie bitten, das förmliche „Sie möchte ich gerne, wenn Sie damit einverstanden sind, durch das „Du ersetzen. Mein Vorname ist Frank, wären Sie damit einverstanden?«

    Mario Brandner sah seine Kollegen an und als diese nickten antwortete er:

    »Hauptkommissar, wir sind damit einverstanden. Ich bin Mario und das sind meine Kollegen Kommissarin Gaby und die Seele der Inspektion, Beate Weber.«

    »Nun, Kollegen, ich bin froh über eure Entscheidung und wir werden heute Abend das „Du" besiegeln. Was mich jetzt besonders interessiert ist, welches waren in der Vergangenheit eure Haupttätigkeiten? Mario fang du einmal an.«

    »Ja, in der Vergangenheit, oder besser, in den letzten zwei Jahren hatten wir, mehr oder weniger, Einbrüche, Familienstreitigkeiten, Straßenschlägereien etc. zu bearbeiten.« Gaby warf ein, »Mordfälle und andere schwere Delikte hatten wir nicht. Aber, Frank, wie wir von deiner früheren Tätigkeit in Plauen wissen, hattest du ja diverse Mordfälle gelöst, die mit Drogen und Drogenhandel zu tun hatten.«

    »Das stimmt Kollegen, es war keine einfache Zeit. Hoffen wir, dass es hier derartiges nicht gibt. Also Kollegen, machen wir jetzt unsere Arbeit.«

    2

    Klaus Neumann war im Betrieb seines Vaters beschäftigt und ist jetzt Geschäftsführer der Firma. Er hat, damit er sich mehr um das Geschäft, auch insbesondere als Franchisegeber, besser kümmern konnte, einen weiteren Mitarbeiter eingestellt. Franz Kopper soll speziell das Maklergeschäft weiter ausbauen. Das ging einige Monate auch sehr gut. Mit der Zeit haben sich aber Probleme ergeben, weil einige Franchisenehmer ihre Royalties, also die Franchisegebühren, kaum oder gar nicht bezahlten. Zu dem kam, dass der von ihm als Entlastung eingestellte Franz Kopper die ihm übertragenen Aufgaben auch nicht wie gewünscht erfüllte. Er besprach diese Probleme mit ihm.

    »Herr Kopper, was ist los, unsere Franchisenehmer verkaufen ja kaum noch Immobilien, erklären Sie mir das. Sie haben mir bis jetzt nur Probleme bereitet. Ich bin dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ich musste bereits schon einen Kredit aufnehmen, um zum Beispiel auch Sie bezahlen zu können.«

    »Herr Neumann, ich kann gegen die schlechte wirtschaftliche Lage, in der wir uns befinden, auch nichts weiter tun.«

    »Schieben Sie nicht alles auf die wirtschaftliche Lage, Sie müssen mehr Ehrgeiz entwickeln.«

    Die Probleme für Klaus Neumann hatten inzwischen riesige Ausmaße angenommen. Die Schulden, die er beim Steuerberater und besonders beim Finanzamt hatte, konnte er nicht mehr begleichen. Er sprach darüber mit Friedrich Balser, einem Bekannten. Dieser hatte eine Idee, wie man schnell zu Geld kommen konnte. Von ihm hat er sich belabern lassen; Balser erklärte Ihm, das Beste, um schnell Geld zu machen, wäre zum Beispiel mit Pokern. Und ohne seinen Verstand einzuschalten, folgte er dieser Idee.

    »Klaus, komm, ich kann dich jetzt in unserem Pokerkreis einführen. Fahren wir doch gleich einmal hin.«

    »Was, jetzt?«

    »Ja, wir sind ja gleich da.«

    Balser führte Klaus in einen privaten, illegalen Pokerkreis ein. Am Tisch wurde gerade gespielt und man forderte Klaus auf, doch mitzuspielen. Er tat das und gewann sofort einiges Geld. Balser sagte zu ihm:

    »Na, was habe ich dir gesagt? Was hältst du von meiner Idee und schau einmal, du hast auch Geld gewonnen. Willst du an einem anderen Tag weiter mitspielen?«

    »Ja, die Sache sieht nicht schlecht aus. Ich glaube, dass ich weiter mache.«

    Das Spielen wurde mit der Zeit führ ihn zur Sucht. Er steigerte sich mehr und mehr hinein. Seine Glückssträhne verließ ihn, um aber weiter spielen zu können pumpte er sich von Lee Tum, einer der Mitspieler und Besitzer des Spieltisches Geld. Die Schulden bei diesem Mann wuchsen enorm an. Es waren schon 45.000 EURO.

    Es kam der Tag, an dem Lee Tum jetzt den Kredit, den er Klaus Neumann gab, einschließlich Zinsen zurückforderte. Er gab ihm dafür eine Frist von 14 Tagen. Die Frist war jetzt zu Ende. Lee ging zu Klaus, um zu kassieren, dabei hatte er einen bulligen Begleiter an seiner Seite.

    »Klaus, ich gab dir für die Rückzahlung 14 Tage Zeit, hast du mein Geld dabei? Den Schuldschein über 45.000 € habe ich hier.«

    »Lee, ich habe versucht, das Geld zusammen zu bringen, aber es hat nicht geklappt. Gib mir noch 10 Tage, dann bekommst du alles zurück.« Lee machte eine bezeichnende Bewegung zu seinem Begleiter, der nahm Klaus in den Schwitzkasten und verpasste ihm einige kräftige Rippenstöße. Lee sagte in einem grollenden Ton:

    »Klaus, lass es nicht darauf ankommen, in 10 Tagen ist meine Geduld am Ende.« Danach ließen sie ihn allein.

    Klaus war voller Wut, erstens auf sich selbst und zweitens auf die Drohung von Lee Tum.

    3

    Es waren wunderschöne Herbsttage, immer noch sonnig und angenehm warm. Sabine Papendorf, eine sehr gut aussehende junge Frau, blonde Haare, wurde 33 Jahre alt. Von Statur war sie schlank und sehr sportlich. Sabine war in guter Stimmung und dachte darüber nach, an einem der kommenden Wochenenden ein paar engere Freunde zu einer Grillparty einzuladen. Sie wollte das mit ihrem Mann Peter noch besprechen. Peter war 40 Jahre alt. Beide wohnten in Oberstdorf im Allgäu, in einer hübschen Villa, die ihr gehörte. Der Garten war groß und sehr schön angelegt. Darin befand sich auch ein angenehm großer Swimmingpool.

    Mitten in ihre Gedanken hinein klingelte das Telefon. Am anderen Ende meldete sich Rolf Sosnik. Er war einmal ihr Freund und auch ihr Geliebter. Das Verhältnis ging aber zu Ende, weil sie sich bei einem Golfturnier in den Mitspieler Ben Targer verliebte. Es war Liebe auf den ersten Blick.

    »Hallo, Sabine, ich wollte wieder einmal deine Stimme hören und dich vor allem gerne wiedersehen. Wie geht es dir?«

    »Rolf, was willst du von mir? Wir haben doch beide vereinbart, dass wir uns in Ruhe lassen. Zwischen uns ist es aus und vorbei. Du weißt, ich bin in einen anderen Mann verliebt. Von mir aus können wir weiterhin Freunde bleiben, aber mehr nicht.«

    Rolf unterbrach:

    »Sabine, ich habe große Sehnsucht nach dir und ich möchte gerne, dass wir wieder zusammen sind. Wir haben uns doch einmal sehr geliebt und gut verstanden.«

    »Rolf, hast du nicht zugehört, es ist aus zwischen uns, aus und vorbei. Lass mich bitte in Ruhe.« Sie legte den Hörer auf und dachte noch über den Anruf von Rolf nach. Was wollte er noch von mir, hoffentlich machte er nicht noch Ärger.

    Mit ihrem Mann Peter war sie seit 7 Jahren verheiratet. Sie hatten einen Sohn, Patrick, der jetzt 6 Jahre alt war. In ihrer Ehe krieselte es seit einiger Zeit. Viele Leute sagten, dass das 7. Jahr ein verflixtes Jahr sei. Ob das damit zusammenhing?

    Peter war ein bekannter Anlageberater. In seiner Freizeit spielte er, oft auch mit seiner Frau, gerne Golf. Diesen Sport liebten beide sehr. Ihr Mann kam heute etwas früher nach Hause als sonst. Oft kam er erst spät abends heim. Ob er wohl eine Freundin hatte? Sabine hatte den Verdacht.

    »Du, Peter, ich habe darüber nachgedacht, einmal ein paar unserer Freunde und eventuell auch unsere beiden Nachbarn zu einer Gartenparty, abends an einem Wochenende, einzuladen. Was hältst du davon?«

    »Sabine, deine Idee finde ich gut. An welche unserer Freunde hast du gedacht und wann denkst du soll das Ganze stattfinden?«

    »Ja, ich dachte vielleicht an einem der nächsten Wochenenden, an einem Samstag. Einladen wollte ich Helmut Fischer mit seiner Frau Judith, Markus Neumann mit seiner Frau Karla und auch ihren Sohn Klaus. Außerdem wollte ich vielleicht noch unsere beiden Nachbarn einladen.«

    »Ich finde das gut, mach das bitte. Aber nicht an diesem Wochenende, da habe ich ein geschäftliches Gespräch mit Fischer.«

    »Meinst du Helmut Fischer?«

    »Ja, den meine ich.«

    Zu ihrer griechischen Hausangestellte sagte Sabine: »Ifigenia, sie können, wenn es weiter nichts mehr zu tun gibt, schon jetzt nach Hause gehen.«

    »Danke, Frau, ich fertig mit Arbeit. Wird sich freuen meine kleine Sohn. Danke Frau, bis Morgen.«

    »Auf Wiedersehen, Ifigenia.«

    4

    Der Vater von Klaus, ein viel beschäftigter Geschäftsmann, wurde 65 Jahre alt. Er war verheiratet mit Karla. Beide wohnten in Sonthofen im Allgäu. Ihr Sohn Klaus war 33 Jahre alt und verheiratet mit Tania. Klaus studierte Betriebswirtschaft und arbeitete seit Ende seines Studiums im väterlichen Betrieb. Heute Abend wollte sein Sohn ihn dringend sprechen, weil der die Absicht hat, das Büro nach Kempten zu verlegen, weil er dort wohnte.

    »Karla, heute Abend will unser Sohn mit mir sprechen, mal sehen, was er dringendes sagen will.« Klaus kam gerade hinzu. Nach einigen Begrüßungsworten kam Klaus zur Sache.

    »Papa, ich weiß, dass du dich von den Geschäften zurückziehen willst, das hast du mir schon einmal gesagt. Ich kann das verstehen und möchte dir vorschlagen, dass ich die Geschäfte als Geschäftsführer weiterführe.«

    Vater Markus hatte sich in der Tat mit der Idee beschäftigt, sich langsam in den verdienten Ruhestand zu begeben, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, zu denen er bislang nicht gekommen ist. Zum Beispiel gemeinsam mit seiner Frau Karla zu verreisen, mehr Golf zu spielen und so weiter. Zu seinem Sohn sagte er:

    »Wie stellst du dir das vor? Du weißt, dass ich zwei Betriebe habe, einmal die Bauträgergesellschaft und dann noch den Immobilienhandel, nicht nur hier, sondern auch in Kanada.

    »Ja, Vater, das weiß ich alles. Aber du weißt auch, dass ich nicht hier in Sonthofen wohne, sondern in Kempten und daher denke ich, dass ich die Geschäfte von Kempten aus besser führen könnte. Außerdem möchte ich das Franchisegeschäft noch mehr ausbauen und weitere Maklerbüros als Franchisenehmer anwerben, um so den Immobilienverkauf weiter anzubauen und zu verstärken.

    »Klaus, du bist intelligent, aber was ist, wenn das Ganze nicht so läuft, wie du dir das vorstellst? Was passiert dann?«

    »Papa, es wird gut gehen, das weiß ich, du wirst schon sehen.«

    Was er aber seinem Vater verschwieg war, dass er gepokert und enorme Spielschulden hatte, die er nicht an Lee Tum zurück zahlen konnte.

    »So ganz überzeugt mich das nicht, Klaus, ich vertraue dir aber und hoffe, dass du uns, deine Eltern, nicht enttäuscht. Handle klug bei all deinen Entscheidungen,«

    5

    Friedrich Rollau beschloss, nachdem sich das Wetter wieder gebessert hatte, mit seinem Hund wieder einmal ausführlich Gassi zu gehen. Diesmal wollte er am Alpsee eine Wanderung unternehmen. Zu seiner Frau sagte er:

    »Liebling, das Wetter ist einmalig schön, was hältst du von einem gemeinsamen Spaziergang am Alpsee?«

    »Friedrich, ich kann leider nicht, ich habe noch einiges zu bügeln. Gehe ruhig und nimm Harro mit, der braucht auch Bewegung.«

    »Ja, das habe ich vor, also dann bis später. Übrigens, welcher Tag ist heute?«

    »Friedrich, du vergisst aber auch alles, heute ist Donnerstag, der 25. Oktober.«

    Friedrich Rollau ging mit seinem Hund schon eine Weile am Alpsee entlang, als Harro nervös an der Leine zog. Er zog sein Herrchen abseits des Weges ins Gebüsch.

    »Harro, was ist los, warum ziehst du so?« Jetzt entdeckte Rollau, halb zugedeckt mit Laub und ein paar herabgefallenen Zweigen, den Körper einer männlichen Leiche. Eigentlich war es sein Hund, der ihn dorthin zog. Er selbst hätte die Leiche nie gesehen. Er meldete das mit seinem Mobil sofort der Polizei in Sonthofen.

    »Kommissariat Sonthofen, Weber am Apparat.«

    »Hallo, hier liegt eine Leiche, kommen Sie bitte sofort.«

    »OK, wie heißen Sie und wo sind Sie?«

    »Mein Name ist Rollau, Friedrich Rollau. Beim Spaziergang mit meinem Hund, hier am Alpsee, entdeckte der eine Leiche. Die Leiche ist etwas mit Laub bedeckt.«

    »Wo genau am Alpsee?«

    Rollau entgegnete etwas aufgeregt und fast entnervt: »Am südlichen Ende des Campingplatzes, in der Nähe von Immenstadt.«

    »Herr Rollau, bleiben Sie bitte dort. Hauptkommissar Colani wird sofort zu Ihnen kommen. Bleiben Sie bitte dort.« »Ja ich bleibe hier.« Die Beamtin notierte Donnerstag, 25. Oktober.

    Rollau vertrieb sich inzwischen die Zeit mit seinem Hund. Warf kleine Holzstücke, die von Harro apportiert wurden.

    Beate Weber informierte Colani von dem Anruf.

    »Herr Colani, wir haben eine Leiche am Alpsee in der Nähe von Immenstadt, dort am südlichen Ende des Campingplatzes. Ein Herr Rollau wartet dort auf Sie, er hat die Leiche entdeckt.«

    »Danke, Beate, ich fahre sofort dort hin. Frau Merten und Herr Brandner sollen mit mir kommen.«

    Als die Beamten am See ankamen, sahen sie einem Mann mit Hund. Colin sprach diesen Mann an:

    »Sind Sie Herr Rollau?«

    »Ja, mein Name ist Rollau, Friedrich Rollau.«

    »Ich bin Hauptkommissar Colani vom Polizeirevier in Sonthofen und das sind meine Kollegen, Kommissarin Merten und Kommissar Brandner.«

    »Herr Rollau, Sie haben uns angerufen und gesagt, dass Sie eine Leiche gesehen hätten, stimmt das?«

    »Ja, kommen Sie, Herr Kommissar, schauen Sie, da liegt die Leiche. Mein Hund Harro hat mich hierher gezogen.«

    Colani ging gemeinsam mit seinen Kollegen zu der Leiche. Sie sahen einen auf dem Bauch liegenden Mann.

    »Mario, nehme du doch bitte die Personalien von Herrn Rollau auf. Er soll morgen Vormittag zu uns kommen, wegen des Protokolls.«

    »Frank, das erledige ich sofort.«

    Kommissarin Merten beseitigte das Laub von der Leiche und sagte zu Colani:

    »Frank, ich sehe keine Verletzung am Körper dieses Mannes. Gaby, verständige bitte die Spusi also die Spurensicherung, Oberinspektor Keller, soll sofort hierher kommen.«

    »Wird erledigt, Frank.«

    Gaby rief die Spusi an: »Otto, ich bin es Gaby Merten. Hauptkommissar Colani, Kollege Brandner und ich, wir sind hier am Alpsee, in der Nähe von Immenstadt. Hier liegt eine männliche Leiche und wir vermuten einen Mord. Komm doch bitte gleich und sieh dir das einmal an.«

    Sie beschrieb ihm noch den Weg.

    »Gaby, sage bitte Colani, das wir in etwa 30 Minuten dort sein können.« Gaby teilte dies Herrn Colani mit.

    »Mario, was denkst du, äußerlich sind keine Spuren von Gewalt zu entdecken, ist dieser Mann hier getötet worden oder hat man ihn hier nur abgelegt? Nach einem natürlichen Tod sieht mir das nicht aus.«

    »Gaby, ich denke genauso. Was war aber das Motiv für diesen Mord?«

    »Kollegen, das müssen wir heraus finden. Kennen wir das Motiv, sind wir wieder einen Schritt weiter. Schaut doch einmal her, hier liegt doch etwas.«

    Colani ging zu der Stelle, an der Gaby etwas gesehen hat. Tatsächlich, nur etwa zwei Meter entfernt, verdeckt durch Laub, hob er den Gegenstand auf, es war eine Brieftasche.

    Colani öffnet die Tasche: »Schau mal einer an, was wir da haben. Geld, 160 Euro, eine Tankquittung, ausgestellt in Pfronten und ein paar Zettel mit Notizen. Seine Armbanduhr hat er noch am Handgelenk. Ja und hier, das ist ja interessant, eine Einladung zu einer Besprechung in München am kommenden Sonntag, den 4. November im Hotel Monaco.«

    »Ist in der Brieftasche auch ein Ausweis?«

    »Nein, Gaby, einen Ausweis sehe ich nicht. Suchen wir weiter, vielleicht finden wir noch mehr.«

    »Frank, auf der Einladung steht dort ein Name?«

    »Ja, die Einladung ist auf den Namen Lee Tum ausgestellt. Der Einladung wir dieser Mann nicht mehr folgen, aber vielleicht bringt sie uns doch ein Stück weiter, wenn wir an diesem Tag in München sind. Wir sollten dort unsere Fühler ausstrecken. Kollegen, das Ganze ist spannend und kann uns in unseren Ermittlungen vielleicht ein Stück weiter bringen.«

    In der Zwischenzeit traf auch Oberinspektor Keller von der Spurensicherung mit ein paar Kollegen ein.

    »Hallo, Hauptkommissar Colani, ich schätze, dass dies wohl Ihr erster Mordfall in Ihren neuen Arbeitsbereich ist. Konnten Sie schon einiges feststellen?«

    »Ja, Herr Keller, einiges konnten wir feststellen, aber nicht die Todesursache. Äußerlich konnten wir nichts entdecken. Wir fanden aber in Nähe der Leiche diese Brieftasche mit Geld und ein paar Zettel, die wir auswerten müssen. Vielleicht bringt uns das auf eine Spur. Die kriminaltechnische Untersuchung soll alles untersuchen,

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