Judo - Wurfkreis: Ein methodisches System zum Lehren und Lernen von Wurf-Techniken
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Über dieses E-Book
Zu jedem der 6 Grundprinzipen gibt es im Wurfkreis eine Basistechnik. Diese Basistechniken gilt es zu erlernen. Alle übrigen Würfe können durch Variieren der Basistechniken einfach hinzugelernt werden.
Christian Landsberg
Christian und seine Frau Constance sind 2018 für 18 Monate ins Wohnmobil gezogen und haben Europa erkundet. Ihre Erlebnisse und vor allem Erkenntnisse über Wohnmobile haben sie in ihrem Blog www.720-days.eu niedergeschrieben.
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Buchvorschau
Judo - Wurfkreis - Christian Landsberg
Würfe
1 Einleitung
Im Judo existiert eine Vielzahl an Wurftechniken. Der Kodokan benennt 67 unterschiedliche Würfe.
Diese Techniken werden in unterschiedlichen Systemen sortiert, die den theoretischen Rahmen zum Erlernen der Wurftechniken bilden. In Deutschland sind die bekanntesten Systeme die Go-kyo und das Kyu-Prüfungsprogramm. Die Go-kyo ist eine Stoffsammlung und teilt die Würfe in Koshi-waza, Ashi-waza, Te-waza, Mae-sutemi- und Yoko-sutemi-waza. Andere Systeme bieten eine methodische Vorgabe zum Erlernen. Zum Beispiel sind im Kyu-Prüfungsprogramm die Würfe nach Schwierigkeitsgrad und an die Entwicklungsschritte von Kindern angepasst sortiert. Es existieren noch viele weitere, weniger bekannte Systeme wie zum Beispiel
-Koizumi, der die Würfe in 3 Gruppen, abhängig davon wie Uke geworfen wird, unterteilt
-Ohgo, der Würfe in Lehrserien zusammenfasst oder
-Bonfranchi/Klocke, die ihr System auf dem Prinzip „aus Aktion folgt Reaktion" aufbauen.
Der Wurfkreis ist ein neues methodisches System. Er richtet sich vor allem an Trainer und fortgeschrittene Judoka. Der Wurfkreis verfolgt die Idee, die Vielzahl an unterschiedlichen Wurftechniken anhand von Bewegungsverwandtschaften auf wenige Grundprinzipien zu reduzieren.
Zu jedem der sechs Grundprinzipen gibt es im Wurfkreis Basistechniken. Diese Basistechniken gilt es zu erlernen bzw. immer weiter zu verfeinern. Alle übrigen Würfe können durch Variieren der Basistechniken einfach hinzugelernt werden. So können neue Techniken leichter vermittelt sowie bereits erlernte Techniken verfeinert werden.
Viel Spaß beim Trainieren!
2 Aufbau des Wurfkreises
Im Wurfkreis werden Gemeinsamkeiten der Würfe identifiziert und ähnliche Würfe zusammengefasst. Es existieren 6 Grundprinzipien. Zu jedem Grundprinzip gibt es eine, in Ausnahmefallen zwei bzw. drei Basistechniken. Diese Basistechniken sollten zuerst erlernt bzw. vermittelt werden. Alle weiteren Würfe sind lediglich Wurfvariationen der Basistechnik und müssen nicht als komplett neue Techniken gelernt werden. Sie können einfach durch Veränderungen der bereits bekannten Würfe erlernt werden.
Der Wurfkreis enthält alle Würfe der beiden bekanntesten Systeme, der Go-kyo und dem Kyu-Prüfungsprogramm.
Anmerkung:
Jeder der sich mit dem Wurfkreis beschäftigt hat, kann problemlos weitere Würfe in den Wurfkreis einsortieren.
Grundlegender Aufbau
Alle Wurftechniken werden in einem Kreis, dem „Wurfkreis", einsortiert.
Wurfkreis
Die Würfe werden entsprechend ihrer Bewegungsverwandtschaften zu Gruppen zusammengefasst. Hierbei spielt die historische Aufteilung der Go-kyo in Koshi-, Te-, Ashi-, Yoko-sutemi- und Mae-sutemi-waza keine Rolle.
Im Wurfkreis wird zum einen zwischen „großen Würfen und „kleinen Würfen
unterschieden. Bei „großen Würfen fällt Uke über den Körper von Tori; entweder von Toris Rückseite zu Toris Vorderseite (z.B. O-goshi) oder umgekehrt (z.B. Tomoe-Nage). Bei „kleinen Würfen
bleibt Uke während des gesamten Wurfes vor Toris Körper (z.B. De-ashi-barai).
Zum anderen wird die Art, auf die geworfen wird, unterschieden. Im Wurfkreis gibt es 6 Arten zu werfen: mit dem Fuß (z.B. De-ashi-barai), mit dem Bein (z.B. O-soto-gari), auf beiden Beinen stehend (z.B. O-goshi), auf einem Bein stehend (z.B. Harai-goshi), durch Ausheben (z.B. Te-guruma) und auf dem Rücken liegend (z.B. Tomoe-nage).
Es könnte theoretisch zwei mal sechs also insgesamt 12 unterschiedliche Gruppen geben. Tatsächlich lassen sich jedoch alle Wurftechniken in 6 Gruppen einsortieren:
Kleine Würfe mit dem Fuß
Kleine Würfe mit dem Bein
Große Würfe auf einem Bein
Große Würfe auf beiden Beinen
Kleine Würfe mit Ausheben
Große Würfe aus der Rückenlage
Daher wird der Wurfkreis in 6 Gruppen unterteilt.
Wurfkreis mit 6 Gruppen
Innerhalb einer Gruppe werden die Judo-Würfe so sortiert, dass am äußeren Rand der Scheibe die einfacheren Techniken, also die Basistechniken, zu finden sind. Die anspruchsvolleren Wurfvariationen der Techniken bauen methodisch auf den Basistechniken auf und befinden sich dichter am Zentrum des Wurfkreises.
Insgesamt wird jede Gruppe in 4 Schwierigkeitsgrade unterteilt.
Wurfkreis mit Gruppen und Schwierigkeitsgraden
Die Schwierigkeitsgrade sind von außen nach innen mit den Ziffern 1 bis 4 nummeriert.
Wenn beim Trainieren zunächst die Basistechniken aus dem äußersten Ring, dem Schwierigkeitsgrad 1, trainiert werden und man sich anschließend nach innen vorarbeitet, sind zwei wichtige methodische Grundsätze gewährleistet:
vom Leichten zum Schweren
vom Bekannten zum Unbekannten
Wichtig zu wissen ist, dass der Schwierigkeitsgrad von Würfen nicht über zwei oder mehr Gruppen hinweg verglichen werden kann. Das heißt, dass zum Beispiel ein Wurf aus der Gruppe „kleine Würfe mit Ausheben mit dem Schwierigkeitsgrad 3 nicht genauso schwierig ist, wie ein Wurf aus der Gruppe „große Würfe auf einem Bein
ebenfalls aus dem Schwierigkeitsgrad 3.
Einsortierung der Würfe
Jeder Wurf besitzt Eigenschaften, anhand derer der Wurf eindeutig wiedererkannt und von anderen Würfen unterschieden werden kann. Hierbei wird zwischen zwei Arten von Eigenschaften unterschieden. Erstens die charakterisierenden Eigenschaften, die den Unterschied zwischen zwei Würfen ausmachen. Zweitens die sekundären Eigenschaften, die bei der Ausführung einer Wurfvariation mit angepasst