Das erste Ma(h)l: Ein Aufklärungsbuch für Kochanfänger und Küchenmuffel
By Bernd Weber
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About this ebook
Kann man ein leckeres Essen kochen ohne Rezept?
„Ja!“, sagt der Autor. Denn wer die Sache mit Herz und Verstand angeht merkt schon bald, dass er ein Naturtalent ist – im Bett wie in der Küche. Vorausgesetzt, man beachtet zwei goldene Regeln…
Das erste Kochbuch, das weder Lehrbuch ist noch Rezepte enthält. Mit stechender Logik und einer Prise Humor wird der Leser schonungslos aufgeklärt, so dass auch der blutigste Anfänger die Scheu vor dem Kochen verliert. Und selbst erfahrene Küchengänger merken bald, dass man auch ohne Rezept und Anleitung zu einer leckeren Mahlzeit kommen kann.
Bernd Weber
Bernd Weber, Jahrgang 1973, studierte zunächst Rechtswissenschaft und machte dann eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton. Seither produziert er Filme in den Bereichen Industrie, Bildung & Soziales und Kunst & Kultur. Als Buchautor profitiert er von seiner Fähigkeit, analytisch zu denken, wie es als Jurist nötig ist, und von der Kreativität, wie sie ein Mediengestalter mitbringen muss. Der Autor ist kein ausgebildeter Koch, sondern „nur“ Hobbykoch. Vielleicht ist die fachliche Unbedarftheit sogar die Voraussetzung dafür, einem Anfänger das Kochen auf so einfach Art und Weise vermitteln zu können wie dies im vorliegenden Buch geschieht.
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Book preview
Das erste Ma(h)l - Bernd Weber
Epilog
Das Credo
Essen ist ein bisschen wie Sex. Man kann es genießen, man kann es verschmähen, es kann lecker sein oder verdorben. Man kann es alleine tun, aber mehr Spaß macht’s zu zweit – oder sogar in der Gruppe.
Wenn Essen Sex ist, dann ist Kochen das Vorspiel. Man kann darauf verzichten: einfach das Objekt der Begierde aufreißen, schnell heiß machen und direkt verschlingen. Aber wer will schon immer Fast Food?
Sie jedenfalls haben dieses Buch gekauft oder geschenkt bekommen, weil Sie es lernen wollen. Oder weil jemand sich wünscht, dass Sie es lernen, dass Sie endlich kochen lernen. Es ist nur so: Sie können es schon.
Ja, Sie können kochen, und sogar ziemlich lecker. Vorausgesetzt, Sie beachten zwei Grundregeln:
Regel Nummer 1: Verwenden Sie nur gute Zutaten!
Regel Nummer 2: Kochen Sie mit Liebe!
Das ist alles. Regel Nummer 1 und Regel Nummer 2, verbunden mit gesundem Menschenverstand und etwas allgemeiner Lebenserfahrung; das versetzt Sie in die Lage zu kochen. Lecker zu kochen.
Den Rest der Lektüre können Sie sich sparen. Legen Sie das Buch zur Seite oder löschen Sie es von Ihrem eBook-Reader, und dann legen Sie los: Geschnetzeltes mit Rösti? Oder ein Reis-Gemüse-Auflauf? Spagetti mit Tomatensoße?
Guten Appetit!
Kochen – wieso denn bloß?
Warum ist Kochen besser als Fast Food? Nun, gegen einen Quickie ist an sich nichts einzuwenden. Aber irgendwann hat man ja die Nase voll von Fertiggerichten, von Pizzaservice oder vom ewigen Spiegelei auf Brot. Wissen Sie noch, neulich bei Mutter, diese leckere Gemüsecreme-Suppe − mmmh! So kann’s nur Mama. Wie macht die das bloß?
Aber dann, dann ist es auf der Arbeit wieder spät geworden, vorm Fernseher schien es Ihnen gemütlicher als am Küchenherd, und ein Wurstbrot ist nun mal schneller gemacht als eine Portion Bratkartoffeln. Ja, und außerdem: Muss man die Kartoffeln eigentlich roh braten oder vorher kochen? Sie haben ja keine Ahnung vom Kochen…
Moment – da steht doch noch dieses Kochbuch im Regal, das hat Ihnen Beate letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt. Ach ja, die Beate, die meint es nur gut mit Ihnen. Sie schlagen es auf und… Ja, das sieht eigentlich alles ganz lecker aus. Vielleicht sollten Sie doch mal Beate zum Essen einladen? Aber besser erst mal probekochen – alleine. Also mal schauen, was brauchen Sie für das erste Rezept… Sherryessig, Kürbiskernöl – ob’s das wohl bei Aldi gibt? Vielleicht doch besser das nächste Rezept, mit jungem Spitzkohl und 100g kleinen jungen Spinatblättern. Möglicherweise gibt es das alles bei Aldi nicht, also beschließen Sie zum klassischen Supermarkt zu gehen: EDEKA ist doch vorne an der Ecke und die lieben schließlich Lebensmittel.
„Entschuldigung, ich suche kleine junge Spinatblätter, sprechen Sie eine der Lebensmittelliebenden Mitarbeiterinnen an. „Spinatblätter? Et jibt Blattspinat oder Rahmspinat, schaun Se mal vorne in de Tiefkühltruhe.
„Aha. Und Spitzkohl, jungen Spitzkohl? „Spitzkohl? Also, mir habn hier Schinakohl und Blumnkohl. Aber Spitzkohl? Gehn Se da vielleicht ma besser zum Jemüsehändla im Rosenwech, vielleicht hat der dat.
„Und hat der auch junges Gemüse? „Hä?
„Schon gut, danke."
Am Ende haben Sie tatsächlich alle Zutaten bekommen. Gut, Sie mussten dafür mehrere Geschäfte besuchen, und Mittagessenszeit ist längst vorbei, aber den ersten Hunger haben Sie ja schon mal mit einem Doppelwhopper mit Bacon und Extrakäse gestillt, und der wurde immerhin frisch für Sie zubereitet, wegen der Extrawünsche. Zuhause angekommen wird Ihnen schnell klar: 90% der Zutaten werden im Vorratsschrank landen, und zwei Drittel davon werden Sie spätestens in einem halben Jahr wegwerfen, wenn sie anfangen zu gammeln. Denn für alle anderen Rezepte aus Beates Kochbuch werden Sie genau diese Zutaten nicht mehr brauchen.
Egal, Sie schreiten zur Zubereitung. Sie folgen sorgfältig den Anweisungen des Kochbuchs. Der kleine Zeiger Ihrer Uhr ist wieder um eine Ziffer weiter gerückt, der Hunger wächst, hätten Sie vielleicht doch besser das Maxi-Menü genommen? Sie kämpfen sich durch, und zu guter Letzt haben Sie ein Essen auf dem Teller. Aber irgendwie sieht das nicht ganz so appetitlich aus wie auf dem Foto. Was haben Sie falsch gemacht? Die Zwiebeln in Stiftchen statt in Würfelchen geschnitten? Den Spitzkohl 8 Minuten statt 6 Minuten gekocht?
Etwas demotiviert stellen Sie Beates Kochbuch wieder ins Regal. Vielleicht haben Sie ja irgendwann noch mal Lust zu kochen, aber erst mal halten Sie sich wieder an Dosen-Ravioli, die Sorte „Diavoli" schmeckt doch eigentlich ganz gut. Naja, zumindest nicht ganz schlecht.
Fazit: Sie würden gerne gut essen, aber Kochen muss alltagstauglich sein. Günstig. Schnell. Einfach. Wie der Doppelwhopper – nur besser.
Kein Problem.
Günstig: Fast immer ist selber kochen billiger als Fertiggerichte oder Fast Food. Seien Sie beim Preisvergleich fair: Rechnen Sie nur den Anteil der Zutaten ab, den Sie auch tatsächlich verwendet haben. Das was über bleibt verwenden Sie übernächste