Dresdens verlorener Sohn: Historischer Roman
By Ruth Kopta
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Die Botschaft des Werkes zeigt den Machtkampf der unterschiedlichen Regime und deren Unversöhnlichkeit, darunter die Aggression des Hitlerregimes gegen die Rüstungsindustrie, die 1940 in Coventry auf Hochtouren arbeitete. In einem deutschen Blitzangriff wurden die Stadt Coventry und die Kathedrale zerstört.
Am 13. Februar 1945 zerstörten britische und amerikanische Bomber in nur 20 Minuten die historische Innenstadt von Dresden. Angeblich waren diese Angriffe den Russen, die bereits vor den Toren von Dresden standen, in Jalta versprochen worden, wofür die Beweise bis heute fehlen. Churchill gab später zu, mit der völligen Zerstörung der Stadt, den Russen die Kampfkraft der westlichen Alliierten dokumentiert zu haben. Strategisch war der Angriff sinnlos, alle Eisenbahnbrücken blieben unzerstört. Dafür starben im Bombenhagel unschuldige Bürger der Stadt, Tausende von Flüchtlingen und unschätzbare Kulturgüter.
Die Kathedrale von Coventry wurde mit deutscher Hilfe „Aktion Sühnezeichen“ von 1956, nur innerhalb von 16 Jahren wieder aufgebaut und gehört zu den legendären Stätten der Menschheit.
Hingegen der Aufbau der Dresdner Frauenkirche erfolgte erst nach dem Fall der Mauer. Mit dem Aufsetzen des Turmes im Jahr 2004 gehörte das Elbtal um Dresden zum Weltkulturerbe, das die Stadt durch den Bau der Waldschlösschenbrücke 2009 wieder verlor.
Ruth Kopta
Ruth Kopta, geb. 1927 in Dresden 1945 erlebte R. Kopta den Bombenangriff auf Dresden. Als Trümmerfrau räumte sie die Trümmer weg und baute ihre Heimatstadt wieder mit auf. Von 1999 bis 2003 leitete sie den Dresdner Verein Projekt 2000 Alt hilft Jung Dresden e.V. Hobbys: Garten, Reisen und Malerei Im Literaturverlag Frankfurt, erschien 2005 ihr Zeitzeugenbericht Reisefreiheit, Flucht aus dem Alltag der DDR für die Reihe, Ich habe es erlebt. Es erschienen unzählige Reiseberichte, Erzählungen, der Roman Dresdens verlorener Sohn und Kinderbücher.
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Book preview
Dresdens verlorener Sohn - Ruth Kopta
Personen, Handlungen und Orte sind fiktiv.
Eine ähnliche Geschichte hat sich tatsächlich ereignet.
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DRUGBILD
ERINNERUNGEN
ZERSTÖRUNG DER STADT DRESDEN
HEIMWEH
MARYS FAMILY STORY
LIEBE IN SÜDAFRIKA
DIE TEUFELIN
FAMILIENBANDE
DAS ERBE
DIE LETZTE WAHRHEIT
AUTORENVITA
Exposé
Anhand einer deutsch - englischen Familientragödie werden die Kriegsfolgen des 20. Jahrhunderts aufgegriffen.
Die Botschaft des Werkes zeigt den Machtkampf der unterschiedlichen Regime und deren Unversöhnlichkeit, darunter die Aggression des Hitlerregimes gegen die Rüstungsindustrie, die 1940 in Coventry auf Hochtouren arbeitete. In einem deutschen Blitzangriff wurden die Stadt Coventry und die Kathedrale zerstört.
Am 13.Februar 1945 zerstörten britische und amerikanische Bomber nur in 20 Minuten die historische Innenstadt von Dresden.
Angeblich waren diese Angriffe den Russen, die bereits vor den Toren von Dresden standen, in Jalta versprochen worden, wofür die Beweise bis heute fehlen. Churchill gab später zu, mit der völligen Zerstörung der Stadt, den Russen die Kampfkraft der westlichen Alliierten dokumentiert zu haben. Strategisch war der Angriff sinnlos, alle Eisenbahnbrücken blieben unzerstört. Dafür starben im Bombenhagel unschuldige Bürger der Stadt, Tausende von Flüchtlingen und unschätzbare Kulturgüter.
Die Kathedrale von Coventry wurde mit deutscher Hilfe „Aktion Sühnezeichen" von 1956 nur innerhalb von 16 Jahren wieder aufgebaut und gehört zu den legendären Stätten der Menschheit.
Hingegen der Aufbau der Dresdner Frauenkirche erfolgte erst nach dem Fall der Mauer. Mit dem Aufsetzen des Turmes im Jahr 2004 gehörte das Elbtal um Dresden zum Weltkulturerbe, das die Stadt durch den Bau der Waldschlösschenbrücke 2009 wieder verlor.
Einleitung
Carl Maria von Weber, der Künstler
Englandreisende hatten in der Londoner Paulskirche entdeckt, dass Carl Maria von Weber, nach seinem Tod im Jahr 1826, rücksichtslos in einem abgelegenen Raum bestattet worden war.
In der Bevölkerung wurden Stimmen laut, dass es ein Frevel sei, so einen großen Künstler, wie Carl Maria von Weber, nicht nach Dresden zu überführen. Es wurde ein Komitee ins Leben gerufen, das die Übersiedlung der sterblichen Überreste von London nach Dresden vorantrieb. Gegen den Willen des Königs, der in einer Übersiedlung die Störung der Ruhe eines Toten sah, setzten sich die künstlerischen und wissenschaftlichen Autoritäten durch.
Sie organisierten Spendensammlungen, um die Kosten für die Übersiedlung, die Bestellkosten für eine Gruft und ein Grabmal zu finanzieren. Webers ältester Sohn fuhr nach England, um die Gebeine seines Vaters heimzuholen. Der Sarg wurde per Schiff auf der Elbe nach Dresden transportiert. In der Abenddämmerung traf der Sarg ein. Im Fackelschein und Trauermusik fuhr der Sarg durch die Straßen der Friedrichstadt zum Katholischen Friedhof.
Der Vorsitzende des Komitees, Hofrat Schulz hielt am Abend eine kleine Trauerrede und Frau Devrient hatte einen großen Kranz gespendet.
Am 16. Dezember versammelte sich die Künstlerschaft zu einer kleinen Trauerfeier und Richard Wagner hielt seine berühmte Trauerrede.
„Du konntest uns nie verraten.
Sieh nun lässt der Brite dir Gerechtigkeit widerfahren,
es bewundert dich der Franzose,
aber lieben kann dich nur der Deutsche!"
Die trauernden Künstler fanden sich nach der Feier zu einem besinnlichen Leichenschmaus im Brauhaus ein. Hier fachsimpelten sie und nahmen Rückschau.
Dass Carl Maria von Weber als Kapellmeister nach Dresden kam, hatte er einer Intrige vom Kabinettsminister Graf von Einsiedel zu verdanken. Dieser engagierte mit viel List und Diplomatie Carl Maria von Weber an die Hofoper. Den Kammerherrn Graf Heinrich Vitzthum von Eckstädt überzeugte er damit, dass Dresden neben italienischen Kapellmeistern auch einen deutschen Kapellmeister braucht und dafür gebe es keinen Geeigneteren als Carl Maria von Weber. Daraufhin förderte Graf Vitzthum von Eckstädt die Anstellung von Weber und stieg dabei in der Gunst der Bevölkerung.
Dadurch entstand wiederum ein Streit zwischen den Verfechtern der italienischen und der deutschen Oper. Carl Maria von Weber war als Patriot bekannt. Er hatte Theodor Körners „Lützows wilde, verwegene Jagd", während der Partnerschaft des sächsischen Königs mit Napoleon vertont.
Kurt Schwarz (Black), der Loser
„Mister Miller am Telefon ist der Bestatter von Dartmoor, es geht um die Einäscherung von Kurt Black", übergibt die Sekretärin den Telefonhörer dem Unterhausabgeordneten.
Bill Miller läuft hochrot an. Dieser Loser wird nicht in englischer Erde bestattet. Black hat meinen Vater auf dem Gewissen, sich mit Lug und Trug in meine Familie eingeschlichen und uns viel Leid zugefügt. Er soll da verscharrt werden, wo er herkommt. Organisieren sie die Überführung nach Dresden, ich übernehme die Kosten.
So wurde Kurt Black, der mit 17 Jahren auszog ein Krieg gegen die Alliierten zu gewinnen nach 60 Jahren auf einem Friedhof seiner Heimatstadt, neben seinen Eltern, beigesetzt.
Drugbild
Im gepflegten Vorort der Kleinstadt liegt das Haus, fast ganz am Ende der Saint Bartholomew Road. An der Einmündung der kleinen Nebenstraße weisen Schilder mit dem Text „Neighbourhood watched Area" darauf hin, dass man hier in einer ordentlichen Wohngegend ist. Und ordentlich in Reih und Glied stehen hier die Häuser, in ihren aufgeräumten Vorgärten mit prächtig blühenden Blumen, unter Bäumen mit herbstlich buntem Laub.
Der Garten vor der Nummer achtundsiebzig sticht beim Näher kommen von den Nebenstehenden ab. Der Rasen wurde sicher den ganzen Sommer über nicht gemäht und die Rasenkanten wohl ebenso lange nicht gestochen. Hoch steht das Gras in Saat und rosarot, gelb und weiß lugen trotzig die letzten Nesseln, Löwenzahn und Gänseblümchen aus den kniehohen Grashalmen. Der Rasen erobert allmählich die Platten des gewundenen Zuweges, dessen Verlauf unter den Schichten von Herbstlaub kaum zu erkennen ist. Auch das Beet mit den verblühten Rosen hat das Unkraut erobert und Würgeranken haben die Stöcke fest im Griff.
Hier fehlt schon seit langer Zeit die ordnende Hand, als Briefträger hat man dafür einen Blick. Feine Landlords, aber Post vom Kontinent bekommen, tsz, tsz… Die zwei Briefe kommen nicht eingeschrieben und so muss er nicht bis an die Haustür. Er steckt die Umschläge in den Kasten an der Gartenpforte und klappt den Wimpel hoch. Daher kann er nicht ahnen, dass auch im Innern des Hauses schon lange vieles im Argen liegt.
Mister Black bekommt nur noch selten Post und wenn sich etwas in seinen Postkasten verirrt, dann sind es Werbebriefe oder Angebote auf Flyer, die ihn ohnehin nicht interessieren. Nur die Zeitung kommt tagein, tagaus in schönster Regelmäßigkeit. So öffnet sich auch heute Morgen pünktlich um halb neun die Haustür zunächst einen Spaltbreit, dann etwas weiter. Ein kleiner kahlköpfiger Mann steht fröstelnd auf der Schwelle, blinzelt kurzsichtig zum Briefkasten hinüber, zieht die Strickjacke fester um die Schultern und trippelt den Zuweg hinunter. Bedächtig stippt er durch die Lagen der bunten Blätterpracht am Boden, immer darauf bedacht, die Hausschuhe mit den herunter getretenen Hacken nicht zu verlieren.
Wie erwartet die Zeitung und zwei Briefe vom Kontinent. Vorsichtig macht der alte Mann kehrt, geht den Weg zurück und nimmt die Flasche mit der Milch von der Stufe mit ins Haus. Fast hat er die Tür hinter sich geschlossen, da dreht er sich noch einmal um und lässt prüfend den Blick die Straße hinauf und hinab gleiten. In dieser Straße tut sich nie viel und fremde Autos würden ihm sofort auffallen. Nass ist der Morgen und der Nebel macht den November noch trübsinniger als sonst. Die Kälte beißt durch die dünnen Hausschuhe in die Zehen. Bedächtig geht Mr. Black ins Haus zurück und verschließt sorgfältig die Tür.
Als er die Milch in den Kühlschrank stellt, wird ihm bewusst, was eigentlich so schmerzlich fehlt. Im letzten Jahr hätte seine Frau um diese Zeit hier in der Küche gewerkelt und das Frühstück zubereitet.
„Wie möchtest du heute die Eier …?, das wird er nie mehr hören. „Ich hätte feste Schuhe anziehen sollen, die Spitzen der Hausschuhe sind durchnässt, die Zehen sind immer noch kalt, und der ungemütliche Fliesenboden tut sein Übriges!
Statt eines ganzen Frühstücks bereitet er sich einen Becher Tee und zwei Scheiben Toast zu. Die Sache mit gebratenen Eiern und koscherem Bacon ist zu viel Aufwand und überhaupt lohnt sich das nicht. Wenn nur das Wasser schon kochen würde, ich möchte ins Warme.
Im Esszimmer