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Träume von einer besseren Welt
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Ebook176 pages2 hours

Träume von einer besseren Welt

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About this ebook

Geschichten zum Träumen, Geschichten zum Nachdenken, Geschichten zum Staunen für alle, die es noch nicht verlernt haben oder es wieder lernen wollen.
Spirituelle Märchen zum besseren Verständnis des Lebens.
LanguageDeutsch
Release dateApr 10, 2014
ISBN9783735755537
Träume von einer besseren Welt

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    Träume von einer besseren Welt - Birgit Vireau

    Inhaltsverzeichnis

    Das Einhorn.

    Das Lied der Liebe

    Der goldene Kristall

    Der kleine Bruder

    Der kleine Käfer – oder: Die Metamorphose

    Der neugierige Käfer

    Die gefangenen Sonnenstrahlen.

    Die kleine Fee

    Die kleine Katze als Hausfrau

    Die Reise

    Kinder-Träume?

    Neubeginn

    Realität?

    Schutzgeister

    Träumen verboten?

    Vom Elfen, der alles für sich behalten wollte

    Zweifel

    Das Einhorn.

    Er war noch nicht lange hier in diesem Land. Er fühlte sich nicht besonders wohl hier. Alles war so komisch, so fremd...

    Seine Eltern waren von ihrer Firma hierher geschickt worden. Anscheinend gab es hier sehr viele seltene Bodenschätze. Aber das interessierte ihn gar nicht. Er wollte ein paar Spielkameraden haben, doch mit den Einheimischen sollte er nach dem Willen seines Vaters nicht spielen. Sie seien merkwürdig und würden an Fabelwesen und Geister glauben, hatte sein Vater ihm erzählt. Dem Jungen war dies jedoch inzwischen ganz egal. Wenn er nur jemanden finden würde... Es war so langweilig.

    Hier im Dorf schien es kaum Kinder zu geben. Die Gastwirtin erzählte ihm, dass sie alle in der Schule seien und erst im Sommer nach Hause kommen würden. Das war allerdings noch zwei Monate hin!

    Immerhin brauchte er nicht im Arbeitscamp der Firma zu wohnen. Dort war es ganz fürchterlich! Er hatte dies bei anderen Gelegenheiten schon festgestellt. Die Camps waren immer gleich. Manchmal wünschte er sich, seine Mutter würde nicht darauf bestehen, dass er mitkäme. Doch darauf hatte er keinen Einfluss und seine Mutter war doch auch sehr lieb...

    Dieses Land war die merkwürdigste Gegend, die er in seinem 12-jährigen Leben bisher gesehen hatte. Seiner Mutter schien es hier gut zu gefallen. Sie war so ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Es schien direkt ein Leuchten von ihr auszugehen. Aber sein Vater schien es nicht zu bemerken. Er war dafür umso brummiger. Alles schien ihm hier gefährlich zu sein. Nichts erlaubte er seinem Sohn. Es war unerklärlich. Bisher hatte er sich noch nie so benommen. Der Junge schüttelte den Kopf.

    Und nun hatte die Gastwirtin ihm auch noch gesagt, dass er die nächsten 4 Tage im Haus bleiben müsse, da das Wetter, wie jedes Frühjahr, sehr starke Gewitter und Entladungen erzeugen würde...

    Es war schrecklich. Wütend drehte er sich in seinem Bett um. Er war ganz allein, seine Eltern waren im Camp geblieben

    Vielleicht würde die elektrische Spannung der Atmosphäre dort alles unter Strom setzen, überlegte der verärgerte Junge. Doch der Meteorologe hatte die Voraussage der Wirtin als Unfug abgetan. Sein Vater nicht. Er hatte seinen Kollegen zur Vorsicht gemahnt. Seine Worte waren allerdings auf taube Ohren gestoßen. Der Junge hatte gesehen wie seine Mutter den Kopf geschüttelt hatte. Sie hatte leise zum Vater gesagt: „Lass ihn seine Erfahrungen machen. Es wird ihm nichts schaden."

    Der Vater hatte wütend gebrummt und gemeint: „Nein, aber wir werden das ganze Camp in Unordnung haben... Die Mutter hatte dazu nur gelacht: „Nun, dann bringen wir es anschließend eben wieder in Ordnung!

    Nachdem sein Vater angeordnet hatte, dass er hier im Dorf bleiben sollte, waren sie fortgefahren. Er sei hier sicherer, hatte der Vater gemeint. Mist, aber auch! Nun war er ganz allein hier Es war schrecklich langweilig.

    Er blieb lange im Bett. Gegen Mittag wurde jedoch selbst das langweilig. Er stand auf. Die Wirtin lachte leise, als sie das unzufriedene Gesicht des Jungen sah. Er würde die nächsten 4 Tage schon überstehen. Vielleicht würden sie ja doch gar nicht so langweilig wie er im Moment glaubte...

    Er aß sein Mittag automatisch. Es schmeckte nach gar nichts. Gegen Abend spürte er, wie ein leises, gespenstisches Raunen ums Haus zog und ihn nach draußen rufen wollte. Wütend hielt er sich die Ohren zu.

    Die Verlockung einfach hinauszugehen wurde am nächsten Tag noch stärker. Am Abend hielt er es nicht mehr aus. Er schlüpfte zur Hintertür hinaus. Es sollte doch nur für einen kurzen Augenblick sein. Es würde schon niemand merken...

    Leise schlich er durch den dunklen Wald. Die ganze Luft knisterte. Alles schien verzaubert zu sein. Obwohl es dunkel war, funkelten die Bäume und Gräser wie mit Sternen bestreut.

    Der Junge war fasziniert. Er fand nichts, dass irgendwie gefährlich war. Die Luft knisterte und einmal sah er etwas, dass aussah wie eine Elfe aus einem Bilderbuch, und einen Zwerg.

    Doch waren dies die angekündigten Schrecken? Sie sahen nicht gefährlich aus. Der Zwerg hatte ihm sogar freundlich zugewinkt...

    Nein, jetzt glaubte er nicht mehr, dass diese Frühlingstage gefährlich waren. Das hatte auch die Wirtin nicht behauptet. Sie hatte nur gesagt es sei besser, wenn er im Haus bliebe. Sein Vater hatte ein Gebot daraus gemacht.

    Vielleicht waren diese Tage etwas seltsam, da sie mit den üblichen wissenschaftlichen Methoden nicht zu messen waren - doch niemals gefährlich! Der Junge schüttelte den Kopf. Die Erwachsenen waren manchmal wirklich schrecklich! So ging er immer weiter. Es war herrlich. Die Welt schien tatsächlich verzaubert zu sein. Über allem lag ein unbeschreiblicher Glanz.

    Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen.

    Der gehörte doch nun ganz bestimmt nicht hierher. Das war doch der zweite Wetterkundler aus dem Camp. Er hatte ein Gewehr bei sich... Was hatte dieser Mann damit bloß vor? fragte sich der Junge und beobachte ihn gespannt dabei, wie er durch den Wald schlich.

    Der Junge verfolgte ihn. Bald kamen sie auf eine Lichtung. Dem Jungen blieb vor Staunen fast der Atem stehen. Doch der Mann schien für die Wunder der Natur kein Auge zu haben. Er stellte sich lediglich auf die Lauer und versteckte sich dazu hinter einem Felsen.

    Der Junge blickte ungläubig in eine Welt des Lichtes, der Farben, der Kristalle. Hier auf der Lichtung schien nichts mehr so zu sein, wie es einmal gewesen war. Selbst der kleine Bach und der See hatten sich verwandelt. Sie schienen nun aus reinem Silber zu bestehen und blinkten hell in der unwirklichen Stille, die den ganzen Ort umgab.

    Der Junge schluckte. Es war wunderschön. Nur was wollte dieser Kerl mit dem Gewehr hier?! Es gab hier nichts zu jagen und es war so friedlich! Der Junge setzte sich an einen Baum. Tiefe Ruhe umgab ihn. Er hätte ewig so sitzen bleiben können.

    Da trat ein weißes, pferdeähnliches Geschöpf auf die Lichtung. Ganz vorsichtig. Der Junge schauderte als er das Horn auf der Stirn des Tieres sah. „Ein Einhorn! dachte der Junge. „Einhörner gibt es doch nur im Märchen? Staunend saß er da. Dann wurde ihm bewusst, was der Mann vom Camp hier wollte! Er wollte das Einhorn erschießen!

    Der Junge sah schnell zu dem Mann hinüber. Dieser hatte sich zum Schießen ein sehr ungünstiges Versteck ausgesucht.

    Dem Himmel sei Dank! dachte der Junge und beobachtete weiter das Einhorn. Dieses stand nun mitten auf der Lichtung. Sein Fell glänzte wie frisch gefallener Schnee im Mondlicht. Der Junge war wie verzaubert. Das es etwas so schönes geben konnte... Wie konnten sie nur die Menschen davon abhalten, in diesen Tagen nach draußen zu gehen... Der Junge schüttelte den Kopf.

    Dann fiel ihm der Mann wieder ein. Schnell sah er sich um. Oh! Der Halunke hatte seinen Standort gewechselt. Bald würde er schießen können. Der Junge zögerte. Er wusste ja nicht, wie solch ein Fabelwesen auf einen Ruf reagieren würde. Sie sollten zaubern können. Vielleicht würde er verzaubert. Er wollte das Wesen warnen, doch wusste er nicht recht wie. Der Mann hatte nun eine Position erreicht, von der aus er freies Schussfeld auf das Einhorn hatte. Noch zögerte er.

    Da trat etwas Kleines, Weißes auf die Lichtung. Der Junge bekam große Augen. Das war ja ein Einhornkind. Es hatte noch gar kein Horn... Nur ein kleiner stumpfer Knauf war auf seiner Stirn zu sehen. Der Junge überlegte, ob wohl alle Einhornkinder keine Hörner hatten.

    Das kleine Einhorn lief zu seiner Mutter, um zu trinken. Verblüfft fuhr sich der Junge durch die Haare. Oh, was war er dumm! Wenn die Einhornkinder schon ein Horn hätten, dann würden sie ihre Mütter aber tüchtig pieken! Der Junge nickte vor sich hin. Die Natur hatte das doch gut eingerichtet. Wenn die Einhornkinder allein fressen konnten, würden sie auch ein Horn bekommen!

    Jedenfalls hatte dieser scheußliche Mann da hinten bestimmt kein Interesse an dem kleinen Einhorn.

    Der Junge wusste nicht warum und woher, doch er war sich sicher, dass der Mann nur hinter dem Horn des Einhorns her war.

    Es war als ob die Natur selber es ihm zuflüsterte. Eine leise Stimme schien ihm zu erzählen, dass die Menschen das Horn eines Einhorns für einen Zauberstab hielten mit dem man ewige Gesundheit und alle Reichtümer der Welt erlangen könne...

    Der Junge schüttelte sich. Und dafür wollte dieser Kerl das Einhorn töten? Ein denkendes, fühlendes Wesen? Es war eine Unverschämtheit! Der Mann hatte doch Arbeit und außerdem, dass hatte der Junge vom Vater gehört, war dieser Mann alles andere als arm. Nur um noch mehr Reichtum anhäufen zu können, wollte er das Horn haben? Es war unglaublich.

    Dann hörte der Junge wieder die leise Stimme. Sie erklärte ihm, dass jeder Mensch mit reinem Herzen zu einem Einhorn gehen und diesem seine Sorgen vortragen konnte. Gemeinsam würden sie dann einen Ausweg suchen und finden. Das Horn allein konnte einem gar nicht nützen.

    Der Junge nickte. Das ergab Sinn. Er sah zu dem Mann hinüber. Noch hatte dieser das Gewehr nicht erhoben. Noch zögerte er.

    Doch der Junge war sich sicher, dass der Friede nicht mehr lange anhalten würde.

    Er schüttelte wütend den Kopf. Der Mann durfte das Einhorn nicht erschießen.

    Erst einmal durften überhaupt keine Wesen aus Habgier getötet werden, und zum anderen würde das kleine Einhorn bestimmt noch nicht alleine überleben können...

    Oh Himmel! Der Junge versuchte zu schreien als er den Mann das Gewehr heben sah. Doch es kam kein Ton über seine Lippen. Das Bild des Mannes mit dem Gewehr, die Tötungsabsicht, stand jedoch klar in seinem Geist. Sein Wunsch das Einhorn zu warnen ließ dieses Bild los, schickte es zum Einhorn und obwohl er nicht sprechen konnte, erhielt das Einhorn so seine Warnung.

    Es drehte sich um, sah den Mann abdrücken. Im gleichen Augenblick ging von seinem Horn ein helles Glühen aus und erfasste erst die Gewehrkugel und dann das Gewehr, verwandelte beides in Asche.

    Der Mann stand starr da, unfähig auch nur einen Finger zu bewegen. Fassungslos betrachtet er das Einhorn.

    Jetzt trat ein zweites, golden schimmerndes Einhorn auf die Lichtung. Es war der Vater des kleinen Einhorns. Es trat auf seine Gefährtin zu. Der Mann zitterte. Er wartete darauf, dass die Einhörner furchtbare Rache nahmen. Doch die beiden Fabelwesen betrachteten den Mann nur traurig.

    Da klang eine leise, silberne Stimme durch die Nacht: „Mann, es ist gut, dass du heute einen Schutzengel gehabt hast, denn hättest du meine Gefährtin getötet, wärst du nie wieder in deine Welt zurückgekehrt. Der Preis für das Horn eines Einhorns ist hoch!

    Doch gehe nun in Frieden und lerne, dass man nicht alles haben kann, das man begehrt. Du hast heute Glück gehabt, versuche es nicht noch einmal..."

    Dann klang eine zweite, fast noch zartere Stimme auf: „Es gibt keinen Zorn, nur Traurigkeit. Doch du sollst sehen, was du dir einhandelst, wenn du es noch einmal probierst."

    Daraufhin erschien eine helle, leuchtende Kugel vor dem Mann. In ihr liefen Bilder ab. Der Junge konnte sie jedoch nicht erkennen. Der Mann schien jedenfalls sehr erschrocken zu sein. Schließlich brach er zitternd zusammen. Nach einer ganzen Weile schlich er sich dann davon.

    Der Junge atmete auf. Er war sich sicher, dass der Mann im Camp nichts von seinem Ausflug erzählen würde.

    Jetzt konnte nichts mehr passieren. Das kleine Einhorn hatte ihn inzwischen entdeckt und war auf ihn zu gekommen. Der Junge saß vor Schreck ganz still. Was würde nun passieren? Doch das kleine Wesen rieb nur lieb seinen Kopf an der Schulter des Jungen und ließ sich dann bei ihm nieder. Jetzt kamen auch die Eltern heran. Die Mutter sprach leise: „Ich möchte mich bei dir bedanken. Ohne deine Hilfe hätte ich diesen Menschen nicht bemerkt. Er war sehr schlau... So hatten er und auch ich den gleichen Schutzengel... Wenn du möchtest, kannst du gerne noch etwas bleiben und mit unserem Sohn spielen..."

    Der Junge ließ sich dies nicht zweimal sagen und verbrachte noch eine herrliche Zeit im Land der Einhörner. Dabei lernte er auch wie er es jederzeit wieder finden konnte.

    Zu Hause glaubte ihm niemand. Aber sie belächelten seine lebhafte Fantasie und bestaunten seine tollen Geschichten.

    Doch auch wenn seine Eltern ihm nicht glaubten und alles ins Reich der Fantasie verbannten, was sie nicht mit dem Verstand erfassen konnten, hielt der Junge an seinen Erlebnissen und an seiner Freundschaft zu den Einhörnern fest. Er verlernte auch als Erwachsener nicht, an die Wunder der Natur zu glauben. Eine besondere Freundschaft verband ihn sein Leben lang mit dem kleinen Einhorn.

    Er erkannte, dass die Welt des Geistes überall ist; doch an einigen Orten ist der Zugang einfacher zu erreichen als an anderen. Doch hat man ihn erst einmal gefunden, kann nur einer ihn wieder schließen:

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