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Distel - dornige Schönheit: Auf Spurensuche in Schottland
Distel - dornige Schönheit: Auf Spurensuche in Schottland
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Distel - dornige Schönheit: Auf Spurensuche in Schottland

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Distel - dornige Schönheit
Auf Spurensuche in Schottland

Schottland ruht auf vulkanischem Grund. Kein Wunder also, dass es ein Schotte war, James Hutton (1726-1797), der die These aufstellte, dass das Bild unserer Erde in erster Linie von vulkanischen Kräften geprägt ist. Die Highlands sind in ihrer landschaftlichen Großartigkeit unter dem stets wechselnden Himmel ein Erlebnis. Das Wilde, Eruptive aber finden wir auch in seiner Geschichte. Die freiheitsliebenden Clans kämpften nicht nur gegen den Urfeind England, sondern auch gegeneinander. Männer wie William Wallace und Robert the Bruce werden im Land unter dem blauen Andreaskreuz als Nationalhelden verehrt. Aber auch eine Flora MacDonald, die dem letzten Stuart, Bonnie Prince Charlie, zur Flucht verhalf, kann entdeckt werden. Das Land hat erstaunliche Beiträge wissenschaftlicher, technischer und kultureller Art geleistet. Meine Spurensuche lehnt sich an Theodor Fontanes Reisebuch "Jenseits des Tweed" an. Allerdings lege ich meinen literarischen Schwerpunkt in die Neuzeit. Autoren wie Muriel Spark, A.L. Kennedy, Robin Robertson und John Burnside gesellen sich zu den Klassikern wie Walter Scott und Robert Louis Stevenson.
LanguageDeutsch
Release dateMay 7, 2015
ISBN9783739251349
Distel - dornige Schönheit: Auf Spurensuche in Schottland
Author

Ingeborg Bauer

Ingeborg Bauer Studium der Germanistik und Anglistik. Nach dem Staatsexamen als Studienrätin tätig. Volkshochschuldozentin in Esslingen: Englische Konversationskurse mit den Schwerpunkten: "Englischsprachige Literatur der Gegenwar", "Kunst und Architektur des 20./21. Jahrhunderts". Freiberufliche Mitarbeit in einer Galerie für zeitgenössische Kunst. Vernissagen, Texte für Kataloge, Lyrik u.a. zu Kunst und Künstlern wie Adolf Hölzel und Paul Klee. Reisebücher.

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    Distel - dornige Schönheit - Ingeborg Bauer

    würden.

    Edinburgh

    Charlotte Brontё 1850: „Edinburgh, verglichen mit London, ist wie eine lebendige Seite der Geschichte, verglichen mit einem riesigen, trockenen Traktat über politische Ökonomie." ¹

    Schön wie eh und je, denn nichts kann großartiger sein als der Bergrücken der Altstadt, der sich klar abhebt gegen das Blau eines Sommertags.

    [Beautiful as ever, of course - for nothing can be finer than the ridge of the Old Town etched on hot summer azure.

    Dies ist eine Stadt, die von steter Veränderung lebt, Licht und Wolken ergeben ständig neue Perspektiven.

    [This is a city of shifting light, of changing skies, of sudden vistas. A city so beautiful it breaks the heart again and again.]

    Alexander Smith on Edinburgh ²

    Edinburgh: Ein Vulkan, Eis und der Mensch formten diese Felsen

    Edinburgh – der Name geht wohl auf einen gälischen Eigennamen zurück, vielleicht auf Edwin, den König von Northumbria (617-633). Der Name könnte auch Niederlassung (burgh < borough) am Hang bedeuten. Besiedelt war der Fels aus archäologischer Sicht wohl schon um 800 v.Chr.

    Vor 350 Millionen Jahren war der Burgberg ein in einer breiten Talaue unweit eines tropischen Meeres gelegener tätiger Vulkan. Nachdem der Vulkan erloschen war, versank er unter einer kilometerdicken Schicht aus Sand und Schlamm.

    Während der Eiszeit legten die gewaltigen Kräfte des Eises den alten Vulkan frei und verliehen seinem festen Basaltkern seine charakteristische Gestalt, die sich dramatisch von seiner Umgebung abhebt. Die markante Silhouette wird von der Mulde, die das Eis um ihn herum gegraben hat, noch unterstrichen. Die Mulde verwandelte sich in ein sumpfiges Tal, aus dem nach 1450, als dessen Wasserläufe gestaut wurden, der See ‚Nor Loch’ entstand.

    Die Klippe des Burgbergs bildete eine natürliche Verteidigungsposition, deren Bebauung um etwa 1125 begann. Im Jahre 1760 wurde der See trockengelegt, wenig später (1842) erfolgte der Bau der Eisenbahn, und auf dem ehemaligen Grund des Sees wurden die Gärten der Princes’ Street angelegt. In den Sommermonaten verwandeln sich diese Gärten in blühende Oasen, wo an prägnanten Punkten prächtige Disteln gedeihen und sich immer aufs Neue erstaunliche Ausblicke eröffnen. Der Besucher vergisst, dass er sich in einer Großstadt befindet.

    Edinburgh Castle

    Alice Munro beschreibt in einem Band autobiographischer Kurzgeschichten, wie der zehnjährige Andrew Anfang des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal mit seinem Vater nach Edinburgh kommt, wie er die Altstadt erlebt und die Burg erklimmt. Mit viel Gespür hat die Nachfahrin diese Situation beschrieben. ³

    „Als Andrew zum ersten Mal nach Edinburgh kam [aus Ettrick], war er zehn Jahre alt. Mit seinem Vater und noch einigen anderen Männern stieg er eine glitschige, dunkle Straße hoch. Es regnete, der Rauchgeruch der Stadt lag in der Luft, und es gab Türen, deren oberer Flügel offen stand, so dass er in die von Kaminfeuern erhellten Wirtshäuser hineinspähen konnte, in die sie hoffentlich bald einkehren würden, denn er war nass bis auf die Haut. Sie taten es nicht, sie hatten ein anderes Ziel. Außerdem waren sie schon am frühen Nachmittag in einer dieser Schankstuben gewesen, aber das war nicht mehr als eine Nische, ein Loch in der Wand, mit einem Brett, auf dem Flaschen und Gläser hingestellt und Münzen hingelegt wurden. Er war fortwährend aus diesem Verschlag hinausgedrängt worden, auf die Straße und in die Pfütze, in die sich das Wasser aus der Traufe am Vordach ergoss. Um sich wieder ins Trockene zu bringen, war er unten zwischen den langen Umhängen und Schaffellmänteln hineingekrochen und hatte sich zwischen die trinkenden Männer gezwängt, unter ihren Armen hindurch.

    Er war überrascht, wie viele Leute sein Vater in der Stadt Edinburgh zu kennen schien. Man sollte meinen, die Leute in der Schankstube seien ihm unbekannt, doch offenbar nicht. Inmitten der streitenden und fremd klingenden Stimmen war die Stimme seines Vaters die lauteste. Amerika, sagte er und schlug mit der Hand auf das Brett, damit ihm zugehört wurde, genau wie zu Hause. Andrew hatte dieses Wort von ihm in eben dieser Betonung gehört, lange bevor er wusste, dass damit ein Land jenseits des Ozeans gemeint war. [Das Wort „Amerika fiel offenbar häufig in der Familie und hatte recht ambivalente Untertöne, je nachdem wer es gebrauchte. Der Junge schlief schließlich im Stehen ein. …] Er wurde wieder wach, als mehrere Männer, darunter auch sein Vater, aus der Stube hinausdrängten. Einer von ihnen fragte: „Ist das hier dein Junge, oder etwa ein Schlingel, der uns in die Taschen greifen will?, und sein Vater lachte und nahm Andrew bei der Hand, und sie begannen ihren Aufstieg. Ein Mann geriet ins Stolpern, und ein anderer Mann stieß mit ihm zusammen und fluchte. […]

    Dann bog sein Vater mit den Freunden in eine wesentlich breitere Straße, die eigentlich ein Platz war, gepflastert mit großen Steinquadern. Der Vater wandte sich plötzlich um und sprach auf Andrew ein.

    „Weißt du, wo du bist, Junge? Du bist auf dem Burghof, und das ist die Burg von Edinburgh, die seit zehntausend Jahren steht und noch weitere zehntausend stehen wird. Grauenvolle Taten wurden hier begangen. Diese Steine trieften von Blut. Weißt du das?" Er hob den Kopf, damit alle ihm lauschten. […]

    Andrew sah nichts weiter als gewaltige Mauern, vergitterte Tore und einen auf und ab marschierenden Soldaten im englischen roten Rock. Sein Vater ließ ihm kaum Zeit, sondern stieß ihn voran […]. Nun stiegen sie unregelmäßige Stufen empor, manche so hoch wie Andrews Knie - er musste hin und wieder krabbeln - in einem, soweit er erkennen konnte, Turm ohne Dach. […]

    „Schaut euch um." Die Sonne war jetzt hervorgekommen, schien auf den Steinhaufen aus Häusern und Straßen unter ihnen und auf die Kirchen, deren Türme nicht bis in diese Höhe reichten, und auf kleine Bäume und Felder, dann auf eine breite, silbrige Wasserfläche. Und dahinter erstreckte sich blassgrünes und graublaues Land, teils im Sonnenlicht, teils im Schatten, ein Land so zart wie Nebel, der in den Himmel gesogen wurde.

    „Hab ich's euch nicht gesagt?, verkündete Andrews Vater. Amerika. Allerdings nur ein kleines bisschen davon, nur die Küste. Und da drüben sitzt jeder Mann inmitten seiner eigenen Ländereien, und sogar die Bettler fahren in Kutschen umher."

    „Also das Meer sieht gar nicht so breit aus, wie ich dachte, sagte der Mann, der inzwischen nicht mehr torkelte. „Es sieht nicht so aus, als würde man Wochen brauchen, um es zu überqueren.

    „Das ist die Wirkung der Höhe, auf der wir sind, sagte der Mann, der neben Andrews Vater stand. „Die Höhe verringert dessen Breite.

    „Das ist ein glücklicher Tag für die Aussicht, sagte Andrews Vater. „Tag um Tag kann man hier hinaufsteigen und sieht nichts als Nebel.

    Er wandte sich um und sprach zu Andrew.

    „So, mein Junge, jetzt hast du nach Amerika hinübergeschaut, sagte er. „Gebe Gott, dass du es eines Tages von Nahem siehst, mit eigenen Augen.

    Andrew hat seitdem noch einmal die Burg besucht, mit Jungen aUS Ettrick, die alle die große Kanone sehen wollten, Mons Meg. […] Er wusste, das war nicht Amerika, was er da sah, obwohl es einige Jahre dauerte, bis er so weit mit Landkarten vertraut war, um zu wissen, das, was er gesehen hatte, war die Grafschaft Fife. Trotzdem wusste er nicht, ob nun die Männer aus der Schankstube sich über seinen Vater lustig gemacht hatten, oder ob nicht vielmehr sein Vater ihnen einen seiner Streiche gespielt hatte. […]"

    Theodor Fontane meinte, dass die Burg von Edinburgh einem liegenden Löwen entspreche, die von Stirling, die auch auf einem vulkanischen Bergkamm erbaut ist, aber einem kauernden. Löwen aber sind Wappentiere Schottlands.

    Die beiden Nationalhelden bewachen das Tor, rechts: William Wallace (mit Schild), links: Robert the Bruce, der Sieger über Edward I. in der Schlacht von Bannockburn 1314.

    William Wallace: Wir kommen nicht in friedlicher Absicht, sondern bereit zum Kampf, entschlossen das Unrecht, das uns geschah, zu rächen und unser Land zu befreien. Sollen sie kommen und uns angreifen. Wir sind bereit, sie Mann für Mann zu schlagen.

    [„We come here with no peaceful intent, but ready for battle, determined to avenge our wrongs and set our country free. Let our masters come and attack us: we are ready to meet them beard to beard."]

    Robert the Bruce übertrug Edinburgh die Stadtrechte. Sein Leichnam wurde nach Dunfermline gebracht, doch sein Herz liegt begraben in Melrose Abbey, the „Heart of Midlothian".

    Stone of Destiny

    Der Stone of Scone reicht zurück in mythische Ferne. Ein griechischer Prinz, der Scota, eine Tochter des ägyptischen Pharao geheiratet hatte, die wiederum ihren Stammbaum vom biblischen Noah herleitete, jener griechische Prinz soll den legendären Stein, der auch Jakobskissen genannt wird, von Spanien über Irland nach Schottland gebracht haben. Nachweisbar ist lediglich, dass die Skoten, gälisch sprechende Kelten aus Irland, Ende des 5. Jahrhunderts in Argyll ein Königreich errichtet haben. Mit ihnen soll der Schicksalsstein der Schotten ins Land gekommen sein. Die Skoten trafen auf die blau tätowierten Pikten. Und Mitte des 9. Jahrhunderts unter dem Skoten Kenneth MacAlpin kam es zu einer Vereinigung der beiden Stämme, und der neue Herrscher bestieg als erster König eines geeinten Schottlands den Krönungsstein in Scone, der damit zum Symbol der schottischen Einheit wurde. Edward I. hatte dann im Jahre 1296 den Krönungsstein als Kriegsbeute nach London gebracht. Erst 1996 kehrte der Stone of Scone auf Veranlassung von John Major in Übereinstimmung mit der Queen aus Westminster Abbey in London nach Schottland zurück. Heute befindet er sich in der Burg von Edinburgh.

    Theodor Fontanes Begeisterung für Edinburgh Castle hält sich in Grenzen. Abgesehen vom Schicksalsstein der Schotten, und der gehört ja recht eigentlich nach Scone bei Perth, wo frühere Könige gekrönt wurden, findet sich wenig Authentisches in den Gebäuden aus sehr unterschiedlichen Epochen. Fontane meint wohl nicht zu Unrecht, dass sich Mobiliar und sonstige Gegenstände mit bestimmten historischen Personen verbinden müssten, um einen bleibenden Eindruck beim Betrachter zu hinterlassen.

    Freilich kann man das Schlafzimmer der Maria Stuart betreten und das Zimmer, in dem ihr Sohn James VI. geboren wurde, der später als James I. zum König des Vereinigten Königreichs wurde.

    Das älteste Gebäude ist St. Margaret’s Chapel, eher unscheinbar, frühnormannisch, im Jahre 1190 errichtet. Malcolm III. (Canmore) baute im 11. Jahrhundert hier eine Burg. Damals entstand auch die Kapelle für seine später heiliggesprochene Frau Margaret. Mit dieser Königin entfaltete sich auch der Einfluss der römisch-katholischen Kirche in Schottland und löste das irisch geprägte Christentum ab.

    Royal Mile (I)

    Die Royal Mile, bestehend aus Castle Hill, Lawnmarlket, High Street und Canongate, verbindet die beiden Pole des alten Edinburgh: die Burg am westlichen Ende und Holyrood Palace und die Ruinen der Abtei am östlichen. Hier residierten die kirchliche und die königliche Macht, hier war das Zentrum mittelalterlichen Lebens. Hier wohnten die Lords und Gesandten, die Kaufleute und Handwerker. Hier war das ganze Spektrum des urbanen Schottland auf engem Raum versammelt. Das heroische, dunkle mittelalterliche Leben mit dem Chaos der Hinterhöfe, der Closes, Lanes und Wynds in ihrer Steile und Gedrängtheit, ihrer Bedrängnis und Armut. Die Mietshäuser waren Wohntürme mit bis zu fünfzehn Stockwerken. Alle sozialen Schichten wohnten hier unter einem Dach. Samuel Defoe soll gesagt haben: „Ich glaube, in keiner anderen Stadt der Welt leben so viele Menschen auf so engem Raum wie in Edinburgh." Die Royal Mile ist den Bergkamm entlang gewachsen, sie führt von der Burg leicht abwärts und folgt den Biegungen, die der Grund vorgibt. Gladstone’s Land am Lawnmarket ist ein urbanes Pendant zum befestigten Wohnturm des Landadels. Hier finden sich bemalte Holzbalkendecken, schottische Renaissance-Dekoration im Stil von Crathes Castle.

    Im Gegensatz dazu und weil die Altstadt, „Auld Reekie, nicht mehr den Erfordernissen und Wünschen der Zeit entsprach, entstand im 18. Jahrhundert auf dem gegenüberliegenden Hügel „New Town, das helle, georgianische Wohngebiet mit seinen Plätzen, ein Schachbrettmuster, das Weite, Übersichtlichkeit und Ordnung versprach, die am Reißbrett entstanden ist. Davon wird später die Rede sein.

    In Muriel Sparks Roman The Prime of Miss Jean Brodie geht besagte Miss Brodie mit einigen ihrer Schülerinnen über die Royal Mile. Die Mädchen sind zu diesem Zeitpunkt etwa elf Jahre alt. Und es mag den Leser erstaunen, dass keines der Mädchen bis dahin wirklich dort gewesen ist. Kein Vater, keine Mutter war offenbar so an der Geschichte der Stadt interessiert, dass sie ihren Nachwuchs in das stinkende Labyrinth der Slums geführt hätten, das die Altstadt zu diesem Zeitpunkt darstellte. Canongate, The Grassmarket, The Lawnmarket, das waren Namen, die eine nebelhafte Region bezeichneten, die mit Verbrechen und Verzweiflung zu tun hatten. Auf dem Grassmarket macht eines der Mädchen zum ersten Mal die Erfahrung von wirklicher Armut. Ein Mann saß auf dem eiskalten Bürgersteig; er saß einfach da. Sie fühlt sich geradezu in einem fremden Land. Kinder spielten auf der Straße barfuß, kämpften miteinander und riefen der kleinen Gruppe aus einer eindeutig anderen Welt Worte nach, die sie noch nie gehört hatten, die sie aber dennoch als obszön verstanden.

    Der Roman spielt in den 1930er Jahren und die Beschreibung dürfte der damaligen Realität entsprochen haben. In der High Street erzählt ihnen Miss Brodie von John Knox, diesem verbitterten Mann, und seinen Treffen mit der lebenslustigen französischen Königin. Sie erklärt den Mädchen, dass Edinburgh den Franzosen eine Menge verdanke und schließt mit den Worten: Wir sind Europäer. Für Sandy war dieser Gang durch Auld Reekie offenbar ein prägendes Erlebnis. In späteren Gesprächen, als sie schon Nonne ist, wird ihr vollends klar, dass es andere Edinburghs gab, die völlig anders waren als das Ihrige. Ein etwa gleichaltriger Mann, der in einem ganz anderen Edinburgh aufgewachsen war, bekennt trotz allem seine Liebe zu dieser Stadt. Edinburgh war eine schöne Stadt, schöner als jetzt. Natürlich sind die Slums verschwunden. Die Alte Stadt war mir [dennoch] immer am liebsten. Wir erkundeten gern den Grassmarket. Was die Architektur angeht, so gibt es nichts Schöneres in Europa. Darauf antwortet Sandy: Ein Spaziergang führte uns durch Canongate, aber ich fürchtete mich vor dem Schmutz.

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