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Selbstverteidigung gegen Stress: In Bewegung kommen, um in Balance zu bleiben
Selbstverteidigung gegen Stress: In Bewegung kommen, um in Balance zu bleiben
Selbstverteidigung gegen Stress: In Bewegung kommen, um in Balance zu bleiben
Ebook111 pages3 hours

Selbstverteidigung gegen Stress: In Bewegung kommen, um in Balance zu bleiben

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About this ebook

Selbstverteidigung gegen Stress dient dem Selbstschutz vor stressbedingter Überlastung auch gerade da, wo wir Gefahr laufen, sie selbst herbei zu führen. Nur wer ein gutes Gespür für sich selbst und seinen Gegner hat, kann dessen Bewegungen voraussehen und flexibel darauf reagieren. Standfestigkeit beruht auf körperlicher und geistiger Beweglichkeit und der Fähigkeit, sich auch unter Druck nicht aus der Balance bringen zu lassen.
In Balance zu bleiben setzt voraus, in Bewegung zu kommen und offen zu sein für das, was im Hier und Jetzt geschieht. Wie in der Selbstverteidigung gibt es kein Stehenbleiben bei einem erreichten Ziel. Leben ist Bewegung. Die Kunst besteht darin, Tempo und Dynamik der Bewegung so zu steuern, dass wir im Gleichgewicht bleiben.
LanguageDeutsch
Release dateMay 11, 2015
ISBN9783739270401
Selbstverteidigung gegen Stress: In Bewegung kommen, um in Balance zu bleiben
Author

Astrid Wilhelm

Astrid Wilhelm ist Diplompsychologin, psychologische Psychotherapeutin und bei der Gesellschaft für Personzentrierte Psychotherapie und Beratung e.V. zertifiziert. Neben Weiterbildungen zu Achtsamkeit und Stress, Arbeit und psychischer Gesundheit, Gewaltfreier Kommunikation nach Rosenberg, Psychodynamisch Imaginativer Traumatherapie (PITT) bei Luise Reddemann und dem Integrierten Stress-Bewältigungs-Programm (ISP) bei Diana Drexler hat sie Lehrerausbildungen für Qi Gong bei der Medizinischen Gesellschaft für Qi Gong Yangsheng e.V. und für Tai Chi beim Internationalen Laoshan-Zentrum für Lebenspflege bei Qingbo Sui absolviert. Seit 1987 hat sie sich mit Kampfkünsten wie Karate, Viet Vo Dao und Tai Chi sowie mit Selbstverteidigung und Deeskalation beschäftigt. Sie ist Fachübungsleiterin für Karate und mit dem 4. Dan von der Japan Karate Association (JKA) graduiert. Seit Beginn der 1990er-Jahre übt sie Meditation und hat an Zen Sesshins bei Paul Shepherd und Othmar Franthal im Meditationshaus St. Franziskus in Dietfurt im Altmühlthal teilgenommen. Das selbstverteidigungsorientierte System Ryu Sui Ken, in dem sie von Himi Yoshio von Mitte der 1990er-Jahre bis wenige Jahre vor seinem Tod 2011 privat unterrichtet wurde, ist neben täglicher Meditation Hauptbestandteil ihrer gegenwärtigen Übungspraxis. Seit 2008 ist sie als selbstständige Trainerin mit ihrem Unternehmen ›Balance in Bewegung‹ für zahlreiche Unternehmen und öffentliche Institutionen mit den Arbeitsschwerpunkten Stressmanagement und Gesundheitscoaching sowie in der Arbeit mit Teams und Organisationseinheiten tätig. www.stress-praevention.net, info@stress-praevention.net

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    Book preview

    Selbstverteidigung gegen Stress - Astrid Wilhelm

    »Wenn du etwas tust, dann tu es mit festem Entschluss, es zu vollbringen.«

    SHUNRYÛ SUZIKI

    Inhalt

    1/ Einleitung

    2/ Was hat Stressbewältigung mit Selbstverteidigung zu tun?

    3/ Gegner und Verbündete im Stress

    3.1/ Potentielle Gegner im Stress

    3.1.1/ Stressoren / Stress erzeugende innere und äußere Einflüsse

    3.1.2/ Unwillkürliche Stressreaktionen / eingeschränkte Steuerungsfähigkeit

    3.1.3/ Stressverschärfende Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen

    3.2/ Verbündete im Stress

    3.2.1/ Präsenz / Aufmerksamkeit, Fokus und Aktionsbereitschaft

    3.2.2/ Intuition / sich einfühlen, verstehen und entschlossen handeln

    3.2.3/ Technik / Körper-, Mental- und Verhaltenstraining gegen Stress

    4/ Stressbalance in der Kampfkunst (Budô)

    4.1/ Mentale Stärke / Körper und Herz in Ordnung bringen

    4.2/ Widerstandsfähigkeit / von der Kraft des fließenden Wassers lernen

    5/ Wie Selbstverteidigung gegen Stress funktionieren kann

    6/ Anhang

    Dank

    Anmerkungen

    Literatur

    Über die Autorin

    1 / Einleitung

    Balance und Ausgeglichenheit sind wichtige Voraussetzungen, um gesund zu bleiben. Die von außen an uns herangetragenen Anforderungen in Arbeitsund Privatleben und die eigenen Ansprüche in Balance zu halten ist nicht immer einfach. Obwohl uns theoretisch bewusst ist, dass unsere natürlichen und persönlichen Ressourcen nicht unbegrenzt sind, haushalten wir oft sehr schlecht damit.

    Schnell fortschreitende technische und gesellschaftliche Entwicklungen schaffen permanent veränderte Rahmenbedingungen, die eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von uns fordern. Die Frage ist, wie wir unter diesen Voraussetzungen in Balance bleiben und unsere Energien bestmöglich einsetzen können.

    Trotz des technischen Fortschritts, der uns viele Verrichtungen des Alltags erleichtert und körperliche Belastungen deutlich reduziert hat, trotz eines enormen und hochspezialisierten Wissens in den unterschiedlichsten Bereichen haben sich unsere alltäglichen Belastungen gefühlt nicht verringert.

    Stress und Stressfolgen haben im letzten Jahrzehnt nachweislich zugenommen. Dies belegen wissenschaftliche Untersuchungen ebenso wie Mitarbeiterbefragungen in Unternehmen oder Mitgliederbefragungen der Krankenkassen. Sich vor Überlastung durch Stress zu schützen ist zunehmend wichtiger geworden, um Krankheitsentwicklungen vorzubeugen, die durch Stress hervorgerufen oder begünstigt werden.

    Selbstverteidigung gegen Stress dient dem Selbstschutz vor stressbedingter Überlastung. Um Widerstandsfähigkeit und Krisenfestigkeit gegenüber Stress und Belastungen zu entwickeln, bedarf es wie in der Selbstverteidigung der Fähigkeit, äußeren Druck und innere Anspannung in Belastungssituationen ausgleichen zu lernen.

    Gesunder Ausgleich ist auch der Schlüssel zu nachhaltiger Regeneration unserer Energie-Ressourcen. Wenn wir sie nur verbrauchen, werden sie sich im individuellen wie auch im globalen Sinne bald erschöpfen. Es liegt in unserer Verantwortung, Voraussetzungen für Regeneration zu schaffen für uns selbst und auch für nachfolgende Generationen. Dazu ist es in vielen Bereichen notwendig, alte Gewohnheiten aufzugeben und neue Wege zu gehen.

    In Balance zu bleiben setzt voraus, in Bewegung zu kommen und offen zu sein für das, was im Hier und Jetzt geschieht. Wie in der Selbstverteidigung gibt es kein Verharren, kein Stehenbleiben bei einem erreichten Ziel.

    Niemand ist auf Dauer Gewinner oder Verlierer. Leben ist Bewegung. Die Kunst besteht darin, Tempo und Dynamik der Bewegung so zu steuern, dass wir im Gleichgewicht bleiben.

    Dieses Buch ist das vorläufige Ergebnis eines fortdauernden eigenen Erkenntnisprozesses im Hinblick auf einen gesunden Umgang mit Stress und Belastungen. Aus dem Blickwinkel der Psychologin vor dem Hintergrund verschiedener eigner Aus- und Weiterbildungen erscheint mir eine Schulen übergreifende, integrative Herangehensweise an das Phänomen Stress am geeignetsten. Viele kluge Menschen haben sich zu diesem Thema bereits Gedanken gemacht und hilfreiche Hinweise gegeben, die ich gern zitieren, weitergeben und um meine eigenen Überlegungen ergänzen möchte. Angesichts des enormen Tempos, mit dem Veränderungen in unserer Zeit vonstattengehen, erscheint es zunehmend wichtiger, sich bewusst Zeit zu nehmen, immer wieder zur Besinnung zu kommen, um gut abgewogene, kluge Entscheidungen zu treffen.

    Als Resilienz bezeichnet man rein technisch gesehen die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen, bzw. im psychologischen Sinne die persönliche Widerstandsfähigkeit, die uns an Problemen und Krisen wachsen lässt. Die Erfahrung aus jahrzehntelanger eigener Übung verschiedener Kampfkünste und Meditation sowie der Beschäftigung mit den zugrundeliegenden medizinischen, philosophischen und spirituellen Hintergründen lässt das Thema Widerstandsfähigkeit noch in einem anderen Licht erscheinen. Widerstandsfähigkeit vor diesem praktischen Hintergrund bedeutet, der Konfrontation mit den tatsächlichen Gegebenheiten, dem Gegenüber und insbesondere mit sich selbst nicht auszuweichen. Diese Konfrontation führt unweigerlich zur Erkenntnis der eigenen Begrenztheit. Und das ist gut so! Denn bei sich selbst damit anzufangen, die Illusion von Grenzenlosigkeit und das Streben nach Selbstmaximierung und Macht loszulassen, erweist sich als ungeheuer befreiend. Aus dieser Freiheit erwächst der Mut, im Ernstfall nicht wegzuschauen, klar Position zu beziehen und die notwendigen Schritte für nachhaltige Veränderungen zu gehen.

    ERLÄUTERUNG DER SCHRIFTZEICHEN:

    Die Kanjis (japanische Schriftzeichen) an den Kapitelanfängen stehen im Einzelnen für:

    Kapitel 1 – Schriftzeichen für Gefühl

    Kapitel 2 – Schriftzeichen für Schützen

    Kapitel 3 – Schriftzeichen für Wertschätzung /Achtung

    Kapitel 4 – Schriftzeichen für Herz bzw. Beherztheit / Geist bzw. mentale Stärke

    Kapitel 5 – Schriftzeichen für Weg

    Kapitel 6 – Schriftzeichen für tugendhaftes Handeln

    2 / Was hat Stressbewältigung mit Selbstver teidigung zu tun?

    Ziel von Selbstverteidigung ist es, einen Angriff abzuwehren. Es geht nicht darum, einen Wettkampf zu gewinnen, bei dem ein Schiedsrichter darüber entscheidet, ob man besser oder schlechter war als der andere.

    Selbstverteidigung dient dem Selbstschutz und erfordert es, sich mit voller Aufmerksamkeit der Konfrontation zu stellen, weil ausweichen nicht möglich ist. Stress und Belastungssituationen gehören zum Leben, wir können ihnen nicht auf Dauer ausweichen. Die Frage ist, ob es uns gelingt, Selbstschutzmechanismen im Umgang mit Stress und Belastungen zu entwickeln.

    Der Begründer des Aikidô, UESHIBA MORIHEI¹ vermittelte seinen Schülern folgende Verhaltensregel: »In der Konfrontation harmonisiere!« Im Aikidô werden die Angriffe des Gegenübers vom Angegriffenen abgeleitet. Die Energie des Angriffs läuft entweder ins Leere oder wird durch das Aufnehmen und Umlenken der Bewegung gegen den Angreifer selbst gelenkt. In der Konfrontation zu harmonisieren kann als Aufforderung verstanden werden, dem Angreifer kein Angriffsziel zu bieten, und gerade nicht mit Gewalt dagegen zu halten.

    Im Stress wie auch in der Selbstverteidigung ist es entscheidend, sich nicht unter Druck setzen zu lassen

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