WORTE DER LEERE: Ein stilles Buch, dem wahren Buddha gewidmet
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About this ebook
Was kann man in einem chinesischen Garten erleben?
Muß ich nach Indien reisen, um erleuchtet zu werden?
Was ist ein „Zen – Raum“?
Soll ich helfen?
Georg Jürgens und Dietrich W. Dietrich durchleuchten diese Fragen in dem vorliegenden graphisch - literarischen Gemeinschaftswerk, ein Buch von tiefer Stille und poetischer Strahlkraft, in dem Texte und Bilder in Klarheit und Zurückhaltung um eine leere Mitte kreisen und von ihr durchdrungen werden.
Der Leser wird bei der Lektüre daran erinnert, in seiner Reise durch das Leben wachsam zu bleiben und zu erkennen, daß programmatische Verhaltensweisen nicht unbedingt zum gewünschten Erfolg führen müssen.
Dieses Bändchen ist nicht als religiöse Orientierungshilfe gedacht und soll auch kein Ratgeber zur Lebenshilfe sein, sondern es ist eine Einladung zum Gewahrsein der Stille, auch wenn die Welt um uns herum lärmt. Die ideale Lektüre für Reisende, in Wartesälen oder zum Entspannen am Ende eines langen Tages.
WORTE DER LEERE – ein stilles Buch, dem wahren Buddha gewidmet.
Dietrich W. Dietrich
Der Autor: Dietrich W. Dietrich, Jahrgang 1966, lebt mit seiner Frau in Berlin. Nach vielfältigen Erfahrungen in verschiedensten Berufen und Lebenslagen, Studien der Literaturwissenschaft, Philosophie und Theologie arbeitet er als freier Autor.
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WORTE DER LEERE - Dietrich W. Dietrich
Autor
Wachtraum
Als ich nichts mehr hören wollte, daher der Welt mit ihren sichtbaren Irrlichtern und greifbaren Trugbildern den Rücken kehrte, da begann der Weg. Was bis dahin geschah, kann ich nicht mehr sagen. Es ist in der Flut der Bilder und Spiegelungen, auf bewegter Oberfläche des Meeres zwischen Ebbe und Flut untergegangen. In die Flut der Tage aus der es kam. Man könnte sagen, ich hätte es vergessen. Das greift aber zu kurz. Ich könnte bestimmt noch davon erzählen. Wenn es nicht müßig wäre. Vorbei nun die Zeit, in der ich mich um Unnötiges sorgte. Vergangen die Tage, als ich mich bemühte, meine Schmerzen zu vertiefen. Und so wandere ich in eine Landschaft, die schon nicht mehr diesen Namen verdient.
Inneres Indien
Alle, die dort gewesen sind, schwärmen von Indien: Von den freundlichen Menschen, tausenden Tempeln und verwunschenen Landschaften, von Affen, die alles stehlen, von Kühen, die obgleich sie heilig sind, alles fressen, von Märkten mit tausend Düften bunter Früchte und Gewürze, von stinkenden Straßen und Gassen, bettelnden Kindern, heiligen Männern, die nackt einher gehen, von Ashrams in denen die Esoterik auf Flaschen gezogen wird, von Dörfern, in denen mehr Götter verehrt werden als dort Menschen leben, von Menschen, die nicht mit ihrem Schicksal hadern, von Stränden erzählen sie, von Palmen und so weiter.
Sollte ich mich jetzt zwingend auf den Weg machen? Muß ich bis zum Ende dieser Inkarnation unbedingt mit Air INDIA in Bombay landen? Na gut, es ist die Heimat des Fleisch gewordenen Buddha. Aber Pilgern ist auch Illusion und Trug. Und außerdem, was gibt mir ein Stein, auf dem der Gotoma saß? Und was soll ich bei dem Baum, in dessen Schatten er in Meditation ruhte? Auch der Baum unter dem ER seinen Jüngern lehrte, der ist entweder verdorrt oder gewachsen, ist nicht mehr derselbe Baum, wenn nicht gar sein Holz einer toten fleischlichen Hülle als Scheiterhaufen für den letzten Weg diente. Denn, was sollen einem irgendwelche Orte und Geschichten, die Fremdenführer tausendmal in gleichen Worten für ein paar Rupien erzählen? Ist es nicht vielmehr so, daß man die Perle lieben soll und nicht seine Zeit damit vertun, die leeren Schalen der Muschel zu suchen?