Die Katzenpension
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About this ebook
Ich war 10 Jahre Inhaber einer Katzenpension.
Kein Hotel, das wäre anmaßend, nein, nur eine kleine Pension für Katzen. Etwa 10 bis 20 Tiere waren immer gleichzeitig zu betreuen, wenn z. B. Frauchen und/oder Herrchen Urlaub machten.
Es gab so viel Erlebtes. Manchmal dachte ich, es ist wie in einem Kindergarten. Da wurde gezankt, geplärrt, gerauft, aber auch geschmust. Bei der Essensausgabe kamen alle gleichzeitig gerannt und jeder wollte der Erste sein. Einigen ging es nicht schnell genug, sie versuchten mit ihren Pfoten an den Doseninhalt zu kommen. Und Verweigerer gab es. Was habe ich alles erdacht, um die Rasselbande zufrieden zu stellen. Es sollte doch allen gut gehen, und doch wurde auch mal eine Katze krank.
Lesen Sie dieses Buch und empfinden Sie meine schönsten Stunden.
Die Autorin
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Book preview
Die Katzenpension - Ruth Helga Mehl
Inhalt
Am Anfang war der Wunsch
Die Adoption
Die Idee
Die Gestaltung
Eröffnung am 3. März
Das Vertrauen
Zwei Katzen, ein Kater
Kein Suppenkasper
Noch`n Gedicht
In eigener Sache
Erste Hilfe
Friedrich der Große
Der Widerspenstigen Zähmung
Die Erinnerung
Eins und Eins sind Zwei
Familienglück
Miss Garfield
Der Akrobat
Smoky oder nicht Smoky
Eine echte „Kratze"
Der Hausbesetzer
Die Sanftmütigen
Seele und Gefühle
Jede Katze für sich
Ein Individuum
Alle Möwen heißen Emma
Rote Haare, starke Ware
Viele hießen Rocky
Die Invasion
Alles kein Problem
Ein wunderbares Ereignis
Ein Katzenleben
Oskar, das Phänomen
Namentliche Aufzählung aller Katzen
Vorwort
Dieses Buch ist allen Katzen-Fans gewidmet. Vor allem denen, die mir ihre Lieblinge zur Betreuung überließen.
Nach neun Jahren Schreibarbeit, ist es endlich fertig, mein Buch über die Katzenpension.
Ich danke meinen Freunden, die mir geholfen haben, richtige und gute Worte zu finden und ganz besonders meinem Sohn Andreas, ohne ihn wäre es nie zustande gekommen.
Danke!
Ruth Helga Mehl
Unter allen Geschöpfen dieser Erde
gibt es nur eines, welches sich keiner
Versklavung unterwerfen lässt,
dieses eine ist die Katze.
Mark Twain
Am Anfang war der Wunsch
Es war der letzte Tag im Februar 1979. Ein eisiger Wind und viel Schnee machten uns den Umzug ins neue Haus nicht gerade leicht. Rund ums Haus nur Matsch. Aber unser Wunsch war erfüllt, ein eigenes Heim. Es waren wohl so drei Wochen vergangen, als unser Sohn Andreas mit verschmitzter Mine zu mir kam:
„Mutti, du hast versprochen, wenn wir ein Haus haben, bekomme ich eine Katze und ich will sie jetzt."
Erschrocken über die Dreistigkeit unseres Sohnes sagte ich:
„Es ist Samstag und 12 Uhr, woher soll ich jetzt eine kleine Katze nehmen?"
„Kein Problem, erstens muss es keine kleine Katze sein und zweitens von der Wau Mau Insel".
„Was ist denn das, du Schlauberger? Ich erfuhr, die „Wau Mau Insel
ist ein Tierheim.
Natürlich versuchte Andreas auch seinen Vater davon zu überzeugen, dass nur eine Katze das richtige Haustier für uns sei. Mit süßer Stimme erkundigt er sich: „Papi, was sind denn deine Lieblingstiere? Sein Vater antwortete kurz: „Mäuse!
Andreas ignorierte diese Antwort, aber vergessen hat er sie nie.
Allen Argumenten zum Trotz hatte es unser Sohn geschafft, dass Papi und Mutti sich mit ihm auf den Weg zur Wau Mau Insel machten. Dann standen wir vor dem Katzengatter mit Schleuse. Dort herrschte reges Treiben. Alle Tiere waren ziemlich aufgeregt.
Viele Katzen kamen gelaufen, ließen sich begutachten und liefen wieder weg. Nur eine blieb, eine kleine Tigerkatze. Zielstrebig kletterte sie den Maschendraht hinauf bis auf Augenhöhe unseres Sohnes, um dort intensiv mit ihm zu „kommunizieren".
„Sie können sich ja schon mal umschauen, vernahmen wir eine Stimme, „ich komme dann später zu ihnen
, es war die Leiterin, sie schloss das Gatter auf. Das „Tigerchen sauste davon und wir, Andreas und ich, gingen in das Gehege, denn Papi hatte sich bereits aus dem Staub gemacht. Obwohl ich überzeugt war, dass Andreas seine Entscheidung schon längst getroffen hatte, sahen wir uns um, es waren ja so viele. Auf einmal war sie wieder da, die „Graugetigerte
. Sie setzte sich provokativ vor Andreas hin und ließ ihn nicht mehr aus den Augen. Er hob sie hoch und sie schmiegte sich an ihn.
„Mutti, die ist süß, die möchte ich nehmen. Ich deutete auf das Halsband mit Anhänger und sagte, „sicher ist sie eine Gastkatze, die von ihren Besitzern wieder abgeholt wird
. Das war jedenfalls mein Eindruck, doch als die Leiterin endlich Zeit hatte, schüttelte sie den Kopf auf meine Frage, „nein, das ist Kessi, und sie können sie gerne haben, sie ist ungefähr ein Jahr alt und hat sich wohl soeben ihren Menschenfreund gewählt."
Natürlich nahmen wir Kessi mit. Wir liebten sie sehr und sie dankte es uns jeden Tag. Vierzehn Jahre war sie bei uns, als sie bei einem schlimmen Unfall starb.
Lange Zeit waren wir voller Trauer und ich war sicher, nie mehr wollte ich ein Tier an mich binden. Doch die Sehnsucht, eines zu streicheln, wurde immer größer und bald war klar: Ich konnte und wollte nicht ohne Katze leben.
So beschlossen mein Mann und ich, vorerst einmal herrenlosen Katzen, bis zur möglichen Vermittlung, einen Pflegeplatz zu bieten.
Und so fing alles an!
Die Adoption
Es dauerte nicht lange und wir bekamen von einem Tierschutzverein zwei Katzen zur Betreuung. Beide suchten ein neues Zuhause. Doch nun waren sie erstmal bei uns. Sissi, eine norwegische Waldkatze, war drei Jahre alt, schneeweiß das lange Fell und smaragdgrün die Augen. Ruhelos schwang sie das buschige Schwänzchen wie eine Federboa hin und her. Das gab ihr einen Touch von Eleganz. Benny, ein zweijähriger Kartäuser- Mix, behäbig und pummelig wie ein Bär, war Sissi total ergeben. Unglaublich, wie sehr sich diese beiden unterschiedlichen Tiere mochten.
Sie mussten schon einige Zeit miteinander gelebt haben, das zeigte ihr soziales Verhalten. Sie putzte ihn, er putzte sie und beide kuschelten zusammen. Benny hatte meergrüne Augen und blaugraue Flächen im dichten weißen Fell. Als ich das erste Mal in Bennys Augen blickte, sah ich die ganze Gutmütigkeit dieses Katers. Er konnte seine Stimme in hohen und tiefen Tönen erklingen lassen, ja, erklingen, das ist das richtige Wort. Eine Katze bzw. Kater soll über 100 stimmliche Möglichkeiten verfügen, hatte ich in einem Fachbuch gelesen. Benny besaß diese Fähigkeit.
Sissi dagegen, hatte so gut wie keine Stimme, sie sperrte zwar das Mäulchen auf, aber es kam nichts heraus.
Benny, ein guter Mäusefänger, brachte seine Beute nicht etwa zu mir, wie andere Katzen das getan hätten, nein, er legte sie stets Sissi zu Füßen, die wiederum, mit der Maus im Maul in den höchsten Tönen miaute, ich sollte wohl glauben, sie habe