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Von kleinen Füßen im Gesicht und einem Sägewerk, das nur Nachtschicht schiebt
Von kleinen Füßen im Gesicht und einem Sägewerk, das nur Nachtschicht schiebt
Von kleinen Füßen im Gesicht und einem Sägewerk, das nur Nachtschicht schiebt
Ebook161 pages1 hour

Von kleinen Füßen im Gesicht und einem Sägewerk, das nur Nachtschicht schiebt

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About this ebook

Das Leben mit zwei Kindern kann ganz schön turbulent und amüsant sein.
Da fliegen dann schon mal Flamingoelfen durch die Gegend, auf der Suche nach Scharfzahn, um gemeinsam mit Prinzessin Liebreiz, im Sägewerk auf Futtersuche zu gehen.
LanguageDeutsch
Release dateJun 4, 2015
ISBN9783739289700
Von kleinen Füßen im Gesicht und einem Sägewerk, das nur Nachtschicht schiebt
Author

Die Frau mit der lila Strähne

Die Autorin erlebt jeden Tag aufs Neue, wie spannend und abenteuerlustig, das Leben mit zwei kleinen Kindern sein kann. Sie erzählt Dinge, die im Alltag Normalität geworden sind und versucht im grauen Leben des Lesers ein wenig Farbe hineinzubringen.

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    Von kleinen Füßen im Gesicht und einem Sägewerk, das nur Nachtschicht schiebt - Die Frau mit der lila Strähne

    Zoofachgeschäft

    Die Email

    Was macht man mit einem Einjährigen der hohes Fieber hat?

    Na klar, ab ins Bett.

    Und weil es so schön ist, leg ich mich dazu, wir wollen ja, dass der Kleine schön schläft und sich nicht aufregt.

    Es hätte so schön klappen können, bis ich eine Nachricht von meiner Versicherung bekam, ich solle ganz dringend benötigte Unterlagen per Mail zusenden.

    Da war die Uhr halb zehn.

    Ich kroch also aus dem Bett und suchte die Unterlagen raus, natürlich liegt so etwas immer im gleichen Zimmer, in dem gerade äußerste Ruhe angebracht war.

    Selbstverständlich wurde das Kind wach und weinte und weinte.

    Komm auf Mamas Arm, wir wollen ja nicht, dass das Fieber weiter steigt.

    Zwischendurch einmal im Kreis kotzen, das macht Spaß und bringt die gute Laune zum Überkochen.

    Also, Kind auf dem Arm und drei Aktenordner unter das Kinn geklemmt.

    Ab ins Wohnzimmer auf die Couch.

    Warum eigentlich, fliegen sämtliche Zettel durch

    die Wohnung und verstecken sich dann jeweils einzeln in irgendwelche Schubfächer?

    Kind wieder auf dem Arm und Schrank durchsuchen.

    Ab und zu kommt eine kleine Beschwerde mit einem begleitenden Jammern.

    Alle Unterlagen da, wird ja auch Zeit, ein Blick auf die Uhr, zehn nach halb elf.

    Auweia!

    Laptop unter dem Arm geklemmt, auf dem das Kind sitzt, unter dem anderen Arm der Drucker, der zugleich einen Scanner besitzt.

    Und den Mund voll, mit Kabelei, ich glaube wir bräuchten ein Büro.

    Laptop auf die Couch und Drucker daneben, Esstisch ist vollgestellt mit Weihnachtsdeko, wozu hat man das Ding auch.

    Drucker in die Steckdose, nur noch mit dem Laptop verbinden und dann geht es los.

    Es wäre zu schön gewesen!

    Laptop ist natürlich leer, eigentlich wie immer, da der Akku eine Leistung von minus 0 hat.

    Also Laptop in die Steckdose, natürlich mit einer Verlängerung, wer ist denn schon mit zwei

    Steckdosen in greifbarer Nähe gesegnet?

    Ein Blick zum Zeiteisen, elf Uhr, oje, nun aber zackig.

    Laptop anschalten, mit einer Kurbel würde es schneller gehen, nach acht Minuten ist er verwendbar, in dieser Zeit werden woanders Häuser errichtet.

    Ab und zu eine kleine Beschwerde von dem kranken Bündel auf meinem Schoß.

    Nun kann es endlich losgehen, sechs Seiten scannen, eine machbare Aufgabe.

    Dachte ich.

    Das Scannen von Seite 1, dauerte 3 Minuten, Seite 2 dauerte 5 Minuten.

    Irgendetwas stimmt da nicht.

    Egal, habe keine Zeit, um darüber nachzudenken.

    Seite 3 dauerte 7 Minuten.

    Zwischenzeitlich fingen meine Beine an zu kribbeln, na toll, dabei hat mein kleiner Zwerg gerade die Augen zugemacht.

    Ach, nicht so schlimm, dann kaufe ich mir neue Beine, nachdem diese abgestorben sind.

    Endlich sind alle Seiten gescannt, schnell noch auf den Browser klicken und hochladen.

    Unsere Wände scheinen ziemlich dick zu sein oder warum dauert es gefühlte 10 Minuten bis der Laptop die Mailseite aufschlägt?

    Wahrscheinlich wohnen wir zu weit vom Internet entfernt. Aber hat nicht noch Jemand vor kurzem erst das Internet gelöscht?

    Zwölf Uhr, ich darf eine Email schreiben, mit einer Hand, na ja einem Finger, den Kleinen, meiner linken Hand.

    Nur nicht bewegen, sonst wird der Kleine wieder wach.

    12.15 Uhr, alles fertig, Email kann verschickt werden.

    Einmal nur kurz bewegen, der Fuß hängt im Kabel.

    Zack, Laptop schwarz.

    Stecker raus.

    Ich weiß gerade nicht ob ich heulen soll.

    Laptop wieder an.

    Acht Minuten später, wo ist nur dieses Internet hin, es war doch gerade noch hier.

    Ui, da werde ich gefragt ob die Sitzung wieder hergestellt werden soll?

    Was soll diese Frage, ich sitze seit zwei Stunden ohne mich zu bewegen.

    In meinem Mailzugang steht was von Angefangener Email, endlich mal etwas Positives.

    Diese weiße Seite kommt mir sehr bekannt vor, vor ein paar Stunden hatte sie mich schon einmal begrüßt.

    Selbstverständlich schreibe ich die Email erneut, das mache ich doch gerne.

    Zum 34. Mal wünsche ich mir den Tod, für diese erbärmliche Schreibmaschine.

    Bloß nicht so laut denken, das kranke Kind wird wach, nun aber schnell die Mail losschicken.

    Ein Blick an die Wand, 13 Uhr, ging ja doch schneller wie gedacht.

    Mein Fazit:

    Beim nächsten Mal nehme ich wieder die Brieftaube.

    Wir müssen dringend über eine größere Wohnung nachdenken, in der der Laptop sein eigenes Kämmerchen bekommt, direkt neben dem Drucker.

    Diese Wohnung muss dann aber viel näher am Internet sein.

    Der Einkauf

    Einkaufen gehen mit zwei Kindern, was gibt es Schöneres auf dieser Welt?

    Langsames Schlendern zwischen den Regalen, jeder Entgegenkommende wird freundlich begrüßt und zwischendurch einfach mal ein kleines Schwätzchen halten, das Kleinste sitzt still und zufrieden im Korb und die Große spaziert glücklich neben der Mama und hält sich an die Vorschriften.

    Habe ich erst kürzlich gesehen, zuhause, im Fernsehen, auf RTL, in der Werbung.

    Und ich sage euch, alles was in der Werbung zu sehen ist, ist gelogen.

    Wie oft habe ich gedacht, jetzt eine Milchschnitte und danach mit den Kühen in den Alpen um die Wette rennen.

    Zurück zur Realität, denn die sieht ganz anders aus und jede Mutter wird mir zustimmen.

    Das Einkaufen ist ein Abenteuer für sich, es beginnt schon zuhause.

    Da werden die leeren Pfandflaschen in übergroße Ikea-Säcke gestopft und ich sage stopfen, denn ein ordentliches Sortieren ist unmöglich.

    Ein kleiner Tipp von mir, kleine vierjährige Mädchen kann man getrost in die hinterste

    Ecke vom Schrank lotsen, um auch wirklich die allerletzte Pfandflasche mitzunehmen.

    Allerdings nur unter Protest und mit einem Satz von mir:

    „Ich glaube der Osterhase hat dort noch etwas verloren".

    Blöd natürlich, wenn es kurz vor Weihnachten ist.

    Alle Flaschen verstaut, dann kann es ja losgehen.

    Als Mama ziehe ich mich zuallererst an, ist furchtbar anstrengend, wenn das Einjährige auf dem Arm in voller Wintermontur hängt und man selbst sieht aus wie 30 Grad im Schatten.

    Natürlich denkt der Kleinste dann aber, dass ich mich aus dem Staub machen will, ohne ihn.

    Die Reaktion von Flitzi, lauthals schreien, damit die alte Frau unter uns auch wirklich weiß, dass wir unsere Kinder mit den verschiedensten Küchenutensilien verhauen, also ganz sachte zur Ruhe bringen, abruptes Stillschweigen ruft ungewollt das Jugendamt auf den Plan.

    Jetzt aber schnell den Jüngsten anziehen und die Große zum 83. Mal daran erinnern, dass wir draußen Winter haben und die Sandalen bitte im Schrank bleiben.

    So, fertig, ich bin angezogen, der Kleine sitzt schwitzend auf meinem Arm.

    Wo ist mein anderes Kind?

    Die sitzt spielend vor dem Schrank,

    Hauptdarsteller Mr. und Mrs. Sandale.

    Ich muss mich beherrschen, um nicht die Apokalypse heraufzubeschwören.

    Gar nicht so einfach ein Kind auf dem Arm zu balancieren und mit einer Hand die Stiefel zu schnüren.

    Warum um alles in der Welt, können wir Mütter uns nicht noch vier Arme wachsen lassen?

    Dann bräuchten wir auch nicht mehr unsere Füße, um das Handy vom Partner aufzuheben, nachdem es zufällig heruntergefallen ist, und wir dann aus Versehen mit dem großen Zeh im Posteingang landen.

    Endlich im Auto, noch schnell zurück in die Wohnung um den Ikea-Sack zu holen und dann kann es losgehen.

    Die Temperatur erst einmal herunterregulieren, mir läuft das blanke Wasser den Rücken runter.

    Nur nicht die Sitzheizung betätigen, das gibt ungewollte Flecken und unangenehme Fragen.

    Nun aber schnell zum Lidl, hat alles schon viel zu lang gedauert.

    Also diese Mutter-Kind-Parkplätze beim Lidl, sind schon eine feine Sache, ich bin ja dafür, dass man sie umbenennt, in 'Ich darf hier parken, weil ich zu faul bin, mit meinem Einkauf einen Parkplatz weiterzuschieben'.

    Selbstverständlich parke ich auf den hinteren Plätzen, sprinte einmal quer zu den Einkaufswagen und schiebe im Eiltempo zurück zum Auto.

    Schnell noch einen Blick nach hinten, ist die Feuerwehr schon gerufen worden um meine Kinder aus dem Auto zu befreien?

    Den Jüngsten, ab in den Wagen und die Dramaqueen an die Hand, fix zum Eingang.

    Ach halt, zurück!

    Die Pfandflaschen!

    Ab zum Automaten, ach herjee, wie sehen denn die Flaschen aus?

    Die sind ja ganz zerdrückt von der Kälte, das kann ja ewig dauern.

    Hoffentlich hat der Pfandautomat gute Laune.

    Dann wäre er der Einzige.

    Pfandflaschenabgabe mit 15 minütigen Powertraining für die Arme, denn schließlich möchte das große Kind jeder einzelnen Flasche Tschüss sagen.

    Nun aber ab zum Einkaufen.

    Vorbei an den Eltern-Kind Plätzen und zuschauen wie sich ein älteres Pärchen aus dem neuesten Mercedes-Modell quält.

    Hauptsache schick, schon klar.

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