Indien: Individuelle Rundreise - Delhi, Rajasthan, Kerala, Goa
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Über die Hotels in Delhi, die als Sprungbrett für Rundreisen dienen, lassen sich einfach und schnell mehrtägige Rajasthan-Rundfahrten buchen. Meist sind es Privatfahrten mit dem PKW, zu denen ein Fahrer gehört.
Vom Goldenen Dreieck Indiens hat wohl schon fast jeder gehört. Es wird durch die drei Städte Delhi, Agra und Jaipur gebildet. Das sind die klassischen Rundfahrtorte. In Agra besuchten wir natürlich das Taj Mahal und das Agra-Fort. Jaipur mit dem „Palast der Winde“ ist als „Rosa Stadt“ oder auch „Edelsteinstadt“ bekannt.
Da wir schon einmal in Indien waren, wollten wir alles sehen. Also beinhaltete unsere Rundfahrt zusätzlich die blaue Stadt Jodhpur, die den Beinamen „die Elefantenstadt“ trägt, mit dem Amber Fort. In Jodhpur findet man die mit Abstand größte Elefantendichte im Lande.
Die Heilige Stadt Puschkar zieht mit dem Heiligen See, der einer der sehr wenigen natürlichen Seen Rajasthans ist, die Besucher in seinen Bann.
Udaipur ist die schönste Stadt auf dieser Rajasthan-Rundreise. Der City-Palast, der Pichola-See und das Taj Palace, auf einer Insel im künstlich angelegten See, sind die Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Udaipur ist von Bergen umgeben, die zur Monsunzeit herrlich grün sein sollen.
Delhi und seine Sehenswürdigkeiten beschlossen den ersten Teil der Rundreise. Nach elf anstrengenden Tagen flogen wir in den Südwesten Indiens, nach Kochi im Bundesland Kerala. Der ursprünglichste Stadtteil Fort Kochi, berühmt für seine chinesischen Fischernetze, liegt auf einer der vielen Inseln Cochins. Es ist ein beliebter Touristenort, der sich gut mit einem Tuktuk erkunden lässt. Touren in die Backwaters und die Teeplantagen sind obligatorisch.
Unser letztes großes Ziel war Indiens kleinstes Bundesland Goa. Kilometerlange Strände, aber auch seine Natur sind die Schätze Goas. Wie überall in Indien kann man auch in Goa Ausflüge mit dem PKW buchen und sich zu Wildparks, anderen Stränden oder Wasserfällen fahren lassen. Am Strand faulenzen lässt es sich im Süden Goas wunderbar.
Kerala und Goa sind die Gewürzgärten Indiens. Etwas Interessanteres, als sich durch die Welt der verschiedensten Gewürzpflanzen führen lassen, gibt es kaum.
Nach dieser Erholung ist man fast wieder bereit, sich an das Chaos von Mumbai zu stürzen. Mumbai hat viel Geschichte zu bieten, die sich vor allem in den den Bauwerken und Sehenswürdigkeiten ausdrückt. Der für Touristen sehenswerte Stadtteil is Colaba. Für eine Stadtrundfahrt mit dem Taxi sollte man schon gut drei Stunden veranschlagen. Es lohnt sich.
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Indien - Books on Demand
Wir, A+K Weltenbummler, mit Namen Angela und Klaus, verreisen für unser Leben gern und haben in den letzten 30 Jahren viel gesehen und erlebt, haben Länder und Menschen kennengelernt. Dabei bereisten wir von der Karibik bis zu den Philippinen und vom Nordkap bis nach Kenia unsere schöne Erde. Je nach Erreichbarkeit erlebten wir die besuchten Länder im Rahmen einer Pauschalreise, per Wohnmobil oder individuell organisiert. In unseren Reiseberichten sind unsere Erlebnisse, Abenteuer und Entdeckungen mit vielen Bildern und in kurzweiliger Form niedergeschrieben. Sie können für die eigene Reiseplanung herangezogen werden oder einfach nur in fremde Länder entführen.
Das indische Wort für die Bundesrepublik Indien lautet Bharat. Diese Aussage ist nicht ganz richtig, denn es gibt keine indische Sprache. In Indien wird Hindi gesprochen, dessen Einwohner werden Hindus genannt, zumeist jedenfalls. Das Wort Hindustan ist persischen Ursprungs, von „Fluss" abgeleitet, und bezeichnete zuerst nur die von den aus dem heutigen mongolischen Gebiet eingewanderten Mogulen beherrschte Region im Norden des indischen Subkontinents. Später dehnte man den Begriff auf ganz Indien aus. Irgendwann änderte man Hindustan in Indien, was wiederum vom Fluss Indus abstammt.
Indiens Bevölkerung zählt heute über 1,2 Milliarden Menschen, die sehr vielen verschiedenen Stämmen angehören. Gerade habe ich gehört, dass die indische Bevölkerung jedes Jahr um 15 Millionen Menschen anwächst. Die staatliche Geburtenkontrolle, die es seit den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gibt, greift kaum. Das Durchschnittsalter in Indien liegt zwischen fünfunddreißig und vierzig Jahren, sagte uns einer unserer Guides.
Da uns Indien schon ziemlich lange als Reiseland interessierte, nahmen wir es in diesem Jahr, dank der Hilfe eines Bekannten, nun endlich in unser Reiseprogramm auf. Die von den Reisebüros angebotenen Reisen nach Indien, hauptsächlich sind das Rundreisen durch Rajasthan, sind nicht unbedingt für jeden Geldbeutel erschwinglich. Unser Bekannter reiste schon mehrere Male für längere Zeit in das riesige Land, um es zu entdecken. Er kennt sich daher dort aus und weiß, wo man günstige Flüge bekommt und wie man sich günstig in dem Land bewegt. Er gab uns viele Tipps, auf die wir unsere individuelle Rundreise aufbauten. Fünf Wochen nahmen wir uns Zeit, drei verschiedene Regionen zu erkunden. Bei der Planung sollte man darauf achten, die anstrengenden Ziele zuerst zu besuchen, um im Anschluss entspannen zu können.
Das anstrengendste aller Ziele in Indien ist die Hauptstadt Delhi (bitte die Schreibweise beachten: nicht Dehli) mit um die zwanzig Millionen Einwohnern, die sich auf einer Fläche mit einem Durchmesser von mehr als achtzig Kilometern verteilen. Die Stadt ist in den meisten Fällen das Sprungbrett für die schon erwähnte Rajasthan-Rundfahrt, für die wir uns sieben Tage Zeit nahmen. Als Urlaubsziel können wir Delhi nicht empfehlen. Die Armut ist sehr groß, der Verkehr ist gewaltig, laut und mehr als chaotisch, die Luft fast zum Schneiden dick und der Müll wird fallengelassen, wo er gerade anfällt. Die Sehenswürdigkeiten sind im Rahmen einer Stadtrundfahrt gut zu bewältigen.
In Rajasthan wird, je weiter man sich von Delhi entfernt, alles besser - weniger Menschen, weniger Verkehr, weniger Dreck, aber immer noch genug von allem. Die klassischen Rundfahrtorte sind Agra mit dem Taj Mahal und Jaipur, die rosa Stadt mit dem Palast der Winde. Da uns mehr Zeit zur Verfügung stand, besuchten wir zusätzlich Jodhpur, die blaue Stadt, die Heilige Stadt Puschkar und Udaipur, die weiße Stadt.
Die Entfernungen sind zwar nicht so wahnsinnig groß, aber die indischen Verhältnisse fordern ihren Zeittribut. Europäische Maßstäbe schmeißt man am besten gleich über den Haufen.
Im Anschluss reisten wir in den Südwesten Indiens, nach Kerala, wo wir neben ein wenig Entspannung in Kochi, oder auch Cochin, unter anderem eine Backwatertour erlebten und Teeplantagen besuchten. Das sind zwei Dinge, die jeder Tourist in Kerala tun sollte. Für Touristen ist vor allem der auf einer Insel gelegene Stadtteil Fort Kochi empfehlenswert. Dies ist der Ursprung der heutigen Stadt, die sich inzwischen auf viele Inseln ausgedehnt hat. Der größte und modernste Stadtteil, auf dem Festland gelegen, ist Ernakulam mit dem Flughafen.
Die letzten zehn Tage verbrachten wir im kleinsten indischen Bundesstaat Goa, etwa in der Mitte der Westküste gelegen. Kilometerlange Sandstrände laden endlich zum Baden ein. Goa punktet zudem vor allem mit Wildparks, Wasserfällen und vor allem Natur.
Wer Goa in Ruhe erleben möchte, der hält sich an die Strände im Süden. Wer Trubel haben möchte, fährt in den Norden.
In Goa läuft das Leben etwas entspannter ab und es ist wesentlich sauberer, außerdem ist der Lebensstandard höher als anderswo im Lande.
Das Klima ist ganzjährig warm und lange nicht so feucht wie in Kerala, wo die Luftfeuchtigkeit in der Trockenzeit bei um die 70% liegt. Daher lässt es sich in Goa von den Wetterbedingungen sehr gut aushalten. Allerdings sollte man die Monsunzeit, die den ganzen indischen Kontinent von Juni bis September heimsucht, meiden.
In Kerala wie auch in Goa duftet es vielerorts nach Gewürzen aller Art. Der Besuch einer Gewürzplantage sollte in keinem Reiseprogramm fehlen. Unzählige Arten von Gewürzpflanzen stehen einfach in der Gegend herum und sind für uns Ahnungslose nur irgendwelche Bäume und Sträucher. Wird man dann auf einer Gewürzplantage aufgeklärt, wechselt die anonyme Natur in einen Garten Eden.
Nach der Erholung an der Westküste Indiens ist man fast wieder bereit, sich in das Chaos von Mumbai zu stürzen. Mumbai ist eine weltoffene Stadt und auffallend sauber, was sich auch in den Preisen niederschlägt, die man dort zu zahlen hat. Im Verkehr fehlen die Hand- und Ochsenkarren. Fahrräder, Mopeds und Tuktuks halten sich wohltuend in Grenzen.
Die Stadt hat viel Geschichte zu bieten, die sich vor allem in ihren Bauwerken ausdrückt. Der für Touristen sehenswerteste Stadtteil Mumbais ist Colaba, auf einer Landzunge im Süden gelegen. Für eine Stadtrundfahrt mit dem Taxi sollte man schon gut drei Stunden veranschlagen, die jedoch sehr gut investiert sind.
Unser Eindruck ist, dass die allermeisten Touristen als Individualtouristen in Indien unterwegs sind. Deshalb werden fast nur Privattouren mit PKW und Fahrer angeboten, die man unbedingt nutzen sollte. Dadurch hat man den Vorteil, halten zu können, wo man das möchte und nicht überall vorbeizufahren, wo etwas Interessantes auftaucht. Reisebüros findet man in Touristengegenden fast an jeder Ecke.
Selbstfahrer zu sein ist im indischen Verkehr, vor allem in den Großstädten, ganz und gar keine gute Idee. Es gibt zwar Fahrschulen und Verkehrsregeln, aber gefahren wird, als gäbe es kein Morgen. Jeder will der Schnellste sein und quetscht sich in jede noch so kleine Lücke, die nach unseren Vorstellungen schon längst keinen Platz mehr bietet. Es ist ein Wunder, dass es nicht mehr Beulen an den Fahrzeugen gibt. Dafür sorgt wahrscheinlich die Fahrzeugversicherung, die auch in Indien Pflicht ist.
Man hatte uns zwar angeraten, gerade in Kerala und Goa, ein Moped zu mieten. Damit könnte man sich zwar größere Gebiete ansehen, aber wir ließen uns lieber fahren. Das ist wesentlich entspannter und sehr günstig. Gleich, wenn man mit der indischen Fahrweise zurechtkommt, ist es schwierig, in dem Straßengewirr den richtigen Weg zu finden, wenn man sich nicht auskennt. Nicht überall stehen Hinweisschilder, nach denen man sich richten kann.
Da in Indien Linksverkehr herrscht, sollte man beim Straße überqueren ganz besonders aufpassen. Da wir unser ganzes Leben lang eingetrichtert bekommen haben, erst nach links, dann nach rechts zu sehen, guckt man immer zur falschen Seite. Wenn man dann meint, die Straße ist frei, wird man plötzlich von der anderen Seite angehupt.
Nach dieser Einleitung möchte ich endlich mit dem Reisebericht über das „Incredible India", wie für das Land geworben wird, beginnen. Wie gesagt, mit Hilfe unseres Bekannten buchten wir alle Flüge, die wir benötigten, um die einzelnen Regionen, die wir besuchen wollten, zu erreichen. Die internationalen Flüge von Frankfurt nach Delhi und von Mumbai nach Frankfurt buchten wir bei Flugladen.de, die nationalen Flüge bei cleartrip.com, einer indischen Seite. Dann beantragten wir die Visa für Indien, was erst frühestens zwei Monate vor Reiseantritt möglich ist. Man sagte uns, dass es kein Problem wäre, ein indisches Visum zu bekommen. Von daher ist es anzuraten, die Flüge schon im Voraus zu buchen, um noch günstige Angebote zu erhalten. Wir hatten jedoch eine der Gebühren, die für die Visa zu zahlen sind, im Dschungel der Internetseiten des indischen Konsulats übersehen. Trotz der sofortigen Nachzahlung und mehrfachen Anrufen hat es bis vierzehn Tage vor unserer Abreise gedauert, dass wir die Visa in den Händen hielten. Wer dann noch einen Flug buchen will, hat wohl das Nachsehen.
Die Hotels kann man in Deutschland buchen, aber auch in Indien findet man überall und jederzeit ein Hotelzimmer. Wer Familienanschluss sucht, kann sich in einer der unzähligen Homesteads einmieten.
Am Tag der Abreise, dem Freitag vor dem dritten Advent, kamen wir problemlos im Parkhaus von Air Parks in Frankfurt/Main an. Bei den Reisevorbereitungen buchten wir einen Parkplatz für unser Auto, wie schon mehrfach in den Jahren vorher. Ein Shuttle brachte uns zum Flughafen, der Start der Air India-Maschine war für 21.30 Uhr festgesetzt. Normalerweise beginnt das Check-in zwei Stunden vor Abflug. So hatten wir uns eingerichtet. Als wir am Check-in-Schalter eintrafen, waren wir fast die letzten Fluggäste für diesen Flug nach Indien und bekamen deshalb auch nur noch zwei hintereinanderliegende Plätze am Gang. Das Check-in beginnt bei Air India vier Stunden vor Abflug. Die nette Angestellte am Schalter erzählte uns, dass sie wenigstens noch das für uns tun konnte, damit wir nicht ganz weit auseinander sitzen. Das fanden wir einen netten Zug. Dann bot sie uns jedoch an, zu versuchen, dass wir doch noch nebeneinander sitzen konnten. Wir sollten uns zum Boarding noch einmal bei ihr melden. Gesagt, getan und siehe da, wir bekamen zwei nebeneinanderliegende Sitzplätze, weil zwei Passagiere nicht gekommen waren. Zu unserer Überraschung erwischten wir somit die besten Plätze im Dreamliner, das ist der Name der Boeing 787, Fenster und Gang, Doppelsitz, ganz hinten. Das bedeutete für uns relative Freizügigkeit, was den Platz angeht.
Was bei fast allen Fluglinien bisher Geld kostete, bietet Air India gratis, wie die Kopfhörer, alkoholische Getränke im normalen Ausschank und Lammfleisch im Menü. Neben der großzügig bemessenen Beinfreiheit liegt die Fluglinie deshalb bei uns ganz weit vorne, was den Service angeht.
Der Flug nach Delhi kreuzte das Schwarze Meer, streifte das Kaspische Meer