Sucht I: Ausdrucksform eingeebneter moralischer Werte
Von Uwe Schmidt
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Über dieses E-Book
Im wesentlichen untersuche ich zwei große Blöcke, den Suchtbegriff und den Moralbegriff. Danach gilt es die gewonnenen Erkenntnisse in einen neuen Zusammenhang zu setzen.
In einem folgenden, umfangreicheren Werk werde ich dezidierter auf die Problematik eingehen. Mit diesem Abriss möchte ich ein kleines Taschenbuch für jedermann schaffen, der nicht allzu tief in die Materie eindringen will, aber eine gute Kurzinformation braucht, um mit jugendlichen diskutieren zu können und um die eigene Position zu überprüfen. Ein tiefer gehendes Werk wird demnächst folgen.
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Buchvorschau
Sucht I - Uwe Schmidt
Schuld.
1.0 Einleitende Betrachtung und Abriss der Arbeit
Wir leben im Zeitalter der Süchte, eine recht neue Erscheinung wenn wir Sebastian Scheerer ¹) folgen, der zwischen der Abhängigkeit und der Sucht explizit differenziert, wobei er die Abhängigkeit als Verhaltens- und Umgangsform mit der, dem Menschen umgebenden Umwelt definiert, Sucht aber als neue Form menschlichen Sozialverhaltens erkennt und ihren Beginn in das 16. Jahrhundert ²) legt. Dabei ist Sucht eine Verhaltensweise, die erst durch die Behandlung der `Süchtigen´ durch die `Nichtsüchtigen´ zur Sucht avanciert. ³) Auf beide Autoren werde ich im weiteren Verlauf des Aufsatzes noch weiter eingehen. Noch einmal Abhängigkeit. Der Mensch ist in vielfältige Abhängigkeiten eingebunden. Grundlegend ist er abhängig von Atmung, Ausscheidung, Nahrung, Vermehrung und daraus resultierenden Organisationsformen die wir Kulturformen nennen. Seit der Mensch ein bewußtes Lebewesen ist, lebt er in selbst organisierten Gruppen. Das Zusammenleben ist durch Rituale, Moral und Gesetze geordnet, um in einer feindlichen Umwelt zu überleben. Ein grundlegendes Element ist dabei die Beziehung, in der Familien-, Horden-, Geschlechts-, Macht-, und/oder Religionsstrukturen. Der Mensch ist also auch abhängig von der Gesellschaft in irgendeiner Form. Solange es menschliche Kultur gibt, benutzt er Drogen für Rituale, als Arzneien oder um sich zu erfreuen. Genau dieser letzte Punkt, die Genussdrogen, die schwere Arbeit, ob körperlich oder geistig erst möglich bzw. erträglich machen, werden in unserer heutigen Gesellschaft zum Scheidepunkt zwischen Gut und Böse.
Die angenehme Abhängigkeit vom geliebten Partner hat aber keine andere Dimension als die angenehme Abhängigkeit vom belebenden Kaffee oder dem Genuss einer guten Musik. Abhängigkeit ist also Grundlage menschlicher Kultur.
Ich will in dieser Arbeit auf die andere Dimension der neuen gesellschaftlichen `Erfindung´ der Sucht eingehen und versuchen, diese Dimension kenntlich zu machen und zu umreißen.
¹)Sebastian Scheerer, Special: Sucht, Rohwoldt Taschen buch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 25
²)Ebenda S. 15
³)Vergleiche Sündenbocktheorie von Thomas S. Sjsasj in: Das Ritual der Drogen, Bücher des Wissens im Fischer Verlag 1980, s. 38
2.0 Versuch einer grundlegenden definitorischen Betrachtung.
Eine sehr geläufige Suchttherapie ist die, der übersteigerten Verhaltensweise bzw. des unüberwindbaren Zwanges eine Substanz oder ein Verhalten immer wieder einzusetzen. Dank dieser Beschreibung von Sucht, beklagen sich immer mehr Wissenschaftler über eine Inflation der Süchte. ⁴) ⁵) Der Begriff Substanz wurde in Zweifel gerückt, da viele neue Süchte das Merkmal eines unüberwindbaren Zwanges zur Ausübung einer bestimmten Tätigkeit aufzeigen. Der auch hier schwammige Begriff von Sucht als zwanghaftes Verhalten, lässt sich auf jeden Menschen in einer bestimmten Lebensphase anwenden.
Ich bin der Ansicht, daß Menschen, die Ihren Liebeskummer bekämpfen, dies mit allen Arten des zwanghaften Verhaltens tun (übermäßig viel arbeiten, hungern, schlafen etc.), ohne das Liebeskummer als Droge, die eine Sucht hervorruft, gilt. Diese Suchttheorie bezeichnet jegliche
übermäßige (was nun wieder sehr relativ zu sehen ist) Handlungen als Sucht und definiert damit nichts anderes, als ein abweichendes Verhalten (welches die Gesellschaft nicht aushalten kann) von der herrschenden Gesellschaftsnorm für die jeweilige Tätigkeit. Weniger Behandlungsbedürftigkeit implizierende Suchtdefinitionen existieren ebenfalls. So wird von biochemischer Seite aus seit 1975 von der körpereigenen Sucht, der hochgradig fixierenden Luststimmulierung
⁶ gesprochen. Sie beschreibt den Vorgang der Freisetzung von körpereigenen Endorphinen, etc. in Erschöpfungs-, Leistungs- oder Glücksmomenten.
Sucht bedeutet hier die Abhängigkeit von der körpereigenen Belohnung. Warum aber wird die Suche nach Belohnung als Sucht und damit als Krankheit bezeichnet? Ist es nicht ein menschliches Grundverlangen, Bestätigung, Glück, Freude, Stimulierung, oder Lust, etc. zu erfahren und zu empfinden? Oder ist der Mensch nur dann süchtig, wenn er zu viel bzw. übermäßig viel Glück empfinden will? Der biochemische Vorgang ist für mich nachvollziehbar, ebenso wie die Abhängigkeit von den damit erzeugten Gefühlen; es scheint mir jedoch unerklärlich, in welchem Kontext hier der Suchtbegriff verwendet wird.
2.1. Definition des Suchtbegriffes in der Literatur
2.1.1 Etymologische Betrachtung
Die Menschen haben schon immer Drogen genommen, die Ihre Stimmung, ihre Wahrnehmung und ihr Erleben, also ihr Bewusstsein veränderten. Sie haben psychoaktive Substanzen zuerst zufällig entdeckt, dann aber gezielt konsumiert. Rausch und Ekstase sind uralte,