Leben und Arbeiten in Österreich
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About this ebook
Über viele Jahrzehnte hinweg war Österreich für die deutschen Nachbarn vor allen Dingen ein schönes Urlaubsland. Die Sichtweise auf den oft belächelten „kleinen Bruder“ aber hat sich für viele Deutsche längst geändert. Immer mehr genießen heute hier nicht nur die landschaftlichen Schönheiten und die Qualitäten als bevorzugte Urlaubsregion, sondern lenken ihren Blick auf andere Vorzüge. Laut eines Berichts des Handelsblatts vom 3. Juli 2007 hat Österreich seine Wachstumsprognose auf 3,25% für dieses Jahr erhöht. Auch in den kommenden Jahren soll es so schön weitergehen: Mit 2,7 Prozent in 2008 und 2,3 Prozent in 2009. Nach EU-Maßstäben betrug die Arbeitslosigkeit in Österreich im ersten Quartal nur 4,6 Prozent, Tendenz fallend.
Ziel: Nach Österreich auswandern! Um sich in der Alpenrepublik erfolgreich niederzulassen ist fundiertes Know-How gefragt, das über das gängige Urlaubswissen hinaus geht...
Die Autorin Martina Meier lebt mit ihrer Familie seit Frühjahr 2006 in Vorarlberg. Sie hat in diesem Ratgeber ihre eigenen Erfahrungen mit einem Leben „in der Fremde“ aufgezeigt. Das Handbuch soll ein hilfreicher Wegweiser für einen erfolgreichen Start in Österreich sein. Leicht verständlich wird der Leser über die grundlegenden Fragen rund um das Thema "In Österreich leben" / "In Österreich arbeiten" informiert - stets begleitet von den Erfahrungen der Autorin aus der Praxis.
Das Handbuch liefert das Wissen für alle Bereiche des Vorhabens "Auswandern nach Österreich". Interviews mit ausgewanderten Deutschen über das Pro und Contra des Lebens in Österreich sowie zahlreiche wichtige Kontaktdaten und Internet-Adressen runden den Ratgeber ab.
Diese Publikation ist damit ein nützliches Nachschlagewerk - eine Pflichtlektüre für den Auswanderer, Immobilienkäufer, Investor und Liebhaber Österreichs.
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Leben und Arbeiten in Österreich - Martina Meier
Martina Meier
Leben und Arbeiten in Österreich
Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Martina Meier
Leben und Arbeiten in Österreich
Berlin: Gentlemen’s Digest Ltd. & Co. KG, 2010
ISBN 978-3-939338-21-5
erschienen im
GD-Verlag | Gentlemen’s Digest, Berlin
Auguststr. 75 | D-10117 Berlin
eMail: info@gdigest.com
1. Auflage 2007
Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved.
© Gentlemen’s Digest Ltd. & Co. KG, Berlin
Druck und Bindung:
Sowa-Druck auf Wunsch
www.sowadruk.pl
E-Book Distribution: XinXii
http://www.xinxii.com
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Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist verboten und wird als Rechtsverletzung strafrechtlich und zivilrechtlich verfolgt.
Dieses Buch ist erhältlich in jeder Buchhandlung oder direkt über den Verlag im Internet: www.gdigest.com
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
EINE ENTSCHEIDUNG FÜR ÖSTERREICH
LEBEN IN ÖSTERREICH
Wohnungsmarkt
Wohnungssuche
Mietvertrag
Kaution und Gebühren
Behördengänge
Gesundheitssystem
Versicherungen und Vorsorge
Steuern
Banken
Post
Telefon
Internet
Fernsehen
Haustiere
Mobil sein mit Bus, Bahn, Flugzeug
Mobil sein mit dem Auto
Die eigene Immobilie
ARBEITEN IN ÖSTERREICH
Arbeitsmarkt
Anerkennung von Abschlüssen
Berufsausbildung
Jobsuche
Bewerbungen
Arbeitsrecht
Arbeitsmarkttrend
Arbeitslosigkeit
Weiterbildungsmöglichkeiten
Ruhestand
UNTERNEHMENSGRÜNDUNG
Rechtsformen
Förderungen
Steuern
MIT KIND UND KEGEL AUSWANDERN
Kindergarten
Schule
Studium
WISSENSWERTES RUND UM ÖSTERREICH
Land und Leute
Feste und Traditionen
Übersicht der gesetzlichen Feiertage
Essen und Trinken
Kultur und Freizeit
Das muss man gesehen haben
Das politische System
Kurzer Rückblick in die Geschichte
ERFAHRUNGSBERICHTE
Der Liebe wegen nach Österreich
Berufsstart in Österreich
In der Fremde das Abenteuer suchen
Europaweit gesucht
Vom Alptraum zum Traum
Der Altersruhesitz
Von Österreich nach Deutschland
KLEINER SPRACHFÜHRER
NOTRUFE UND WICHTIGE ADRESSEN
Notrufnummern
Anerkennung von Abschlüssen
Arbeiterkammer
Arbeitsmarkt
Automobilclubs
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
Deutsche Handelskammer
Gewerkschaften
Informationsstellen für Auswanderer in Deutschland
Krankenkassen
Mieterschutz
Österreich: Allgemeine Internetportale
Pensionsversicherungsanstalt
Post
Schule und Studium
Telefon und Mobilfunk
Versicherungsgesellschaften
Wirtschaftskammer Österreich
Zeitungen
LITERATURHINWEISE
DIE AUTORIN
Anmerkungen
VORWORT
Jahrzehntelang war Österreich für Deutsche „nur ein schönes Urlaubsland. Für Wanderer bietet es ideale Bedingungen, ebenso für Wintersportler, aber auch Familien mit kleinen Kindern suchen die Muße und Ruhe der Berge. Zudem zählen die vielen österreichischen Seen zu den schönsten der Welt, die immer wieder Touristen in Scharen anlocken. Nicht zuletzt liegt dieses wohl daran, dass die Seen vielfach Trinkwasserqualität besitzen, es in Österreich noch so etwas wie ein „Stück heile Natur
gibt.
Auch heute ist Österreich noch immer ein gern besuchtes Reiseland. 51.027.523 Übernachtungen Deutscher in der Alpenrepublik konnte der österreichische Touristikverband alleine im Jahr 2005 verzeichnen. Die Verweildauer liegt pro Besucher bei rund fünf Tagen - zehn Millionen deutsche Urlauber wissen pro Jahr also die Schönheit des Landes zu schätzen - die Zahlen sind seit den 1990er Jahren des vergangenen Jahrhunderts annähernd konstant.
Doch gerade für die Deutschen hat sich das Verhältnis zum oftmals belächelten „kleinen Bruder" in den zurückliegenden Jahren stark gewandelt. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland, die schlechte Stimmung in vielen Bevölkerungsschichten, die stetig wachsende Angst um den Arbeitsplatz und das Gefühl, dass sich in Deutschland irgendwie nichts ändert - egal, welche politischen Verhältnisse auch vorherrschen, all dies bewegt seit einigen Jahren immer mehr Männer und Frauen, einmal über den Tellerrand zu schauen, um sich im Ausland1 neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. In der Fremde eine neue Heimat finden - das wird für deutsche Familien immer wichtiger.2
Aber es gibt über die persönlichen Verhältnisse eines jeden Auswanderungswilligen hinaus zahlreiche andere Gründe, die Österreich für Deutsche auch außerhalb des Urlaubs interessant machen: Die als beschaulich geltende Alpenrepublik hat nämlich schon vor einigen Jahren Reformen durchgeführt, die in Deutschland noch immer ausstehen und die das kleine Land wirtschaftlich ein großes Stück nach vorne gebracht haben.
Der Arbeitsmarkt wurde liberalisiert, die Steuern gesenkt, das Gesundheits- und Rentensystem erneuert. Zudem hat Österreich durch seine zentrale Lage in Bezug auf die EU-Osterweiterung hervorragende neue Möglichkeiten entdeckt, Wirtschaftswachstum zu erzielen. Natürlich spielen dabei auch alte Verbindungen aus der Zeit der „k.u.k.-Monarchie" eine wichtige Rolle.
Das Phänomen Österreich haben bereits vor Jahren die deutschen Medien zum Thema gemacht. So titelte das Hamburger Manager Magazin im Jahr 2005: „Österreich: Das bessere Deutschland?"3, ein Spruch, den die österreichische Politik wenig später ebenfalls aufgriff.4 Nach einer bei einer Standortberatungsfirma in Auftrag gegebenen Studie sei Österreich im Vergleich zu Deutschland der deutlich attraktivere Wirtschaftsstandort, hieß es damals landauf landab. In dieser Studie wurden 1207 Regionen in 25 EU-Mitgliedsstaaten untersucht - alle untersuchten österreichischen Regionen lagen dabei vor den besten deutschen Standorten, vier von ihnen kamen sogar unter die Top Ten im europäischen Vergleich.5
Betrachtet man all diese Ausführungen, so ist es verständlich, dass für viele deutsche Familien gerade Österreich hervorragende wirtschaftliche und gesellschaftliche Möglichkeiten bietet, um ein neues Leben zu beginnen. Österreich, das kennt man ja aus dem eigenen Urlaub, mögen viele zudem denken. Dort kann man sich gut verständigen, das ist nicht so weit von „Zuhause entfernt. Also haben die Deutschen inzwischen Österreich nicht nur als reines Urlaubsland für sich gewonnen, sondern es auch als „Arbeitsland
für sich entdeckt.
Zum Stichtag 1. Januar 2005 waren 97.395 Deutsche in Österreich mit erstem Wohnsitz gemeldet. Hinzu kommen natürlich noch zahlreiche, die aus unterschiedlichsten Gründen nur mit Zweitwohnsitz angemeldet sind oder als Grenzgänger zwar in Österreich arbeiten, aber weiterhin in Deutschland leben. Rund 46.000 Deutsche, so belegen die Zahlen weiterhin, verdienen heute ihren Lebensunterhalt in Österreich.
Das Buch „Leben und Arbeiten in Österreich" will allen das Einleben erleichtern, die den Schritt von Deutschland aus beruflichen und/oder privaten Gründen in die Alpenrepublik wagen möchten, erhebt dabei allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern will einen Kurzüberblick über Dinge und Begebenheiten geben, die bei einem Umzug ins Ausland - in diesem Fall eben nach Österreich - zu beachten und bedenken sind.
Tipps zur Arbeits- und Wohnungssuche werden ebenso beschrieben wie Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Kinder und Erwachsene. Doch wer nach Österreich geht, sollte auch einige Hintergrundinformationen haben, was das politische System oder die Geschichte des Landes anbelangt. Vervollständigt werden die Aufzeichnungen durch Hinweise zum Thema Unternehmensgründung, Literaturhinweise und eine Übersicht der wichtigsten Adressen im Land.
Zudem wird ein kleiner „Sprachführer verdeutlichen, dass „Deutsch
nicht immer gleich „Deutsch ist. Oder wie es der Ausspruch „Der Österreicher unterscheidet sich vom Deutschen durch die gemeinsame Sprache
auf den Punkt bringt. Dieser Aphorismus wurde jahrelang dem bekannten Schriftsteller Karl Kraus zugeordnet. Heute allerdings gehen Sprachwissenschaftler davon aus, dass es sich um eine Lehnübersetzung aus dem Englischen handelt.6
Da das vorliegende Werk kein „trockenes Sachbuch" sein soll, das man nach wenigen Seiten aus der Hand legt, werden immer wieder auch persönliche Erfahrungen, die wir als Familie in Österreich gemacht haben, in die Texte einfließen. Weiterhin habe ich mehrere kurze Interviews mit Deutschen geführt, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihren Wohnsitz teilweise schon vor Jahren nach Österreich verlegt haben: Manche kamen der Liebe wegen, andere aus beruflichen Gründen. Außerdem kommt in diesem Buch ein Österreicher zu Wort, der den umgekehrten Weg gegangen ist und heute nicht mehr in der Alpen-, sondern im hohen Norden der Bundesrepublik, nämlich in Hamburg, lebt.
Martina Meier
im Februar 2007
1.
EINE ENTSCHEIDUNG FÜR ÖSTERREICH
Das Erleben eines neuen Landes hat immer viel mit der eigenen Sichtweise und Einstellung zu tun. Mein Mann und ich konnten unbelastet den Schritt von Deutschland nach Österreich wagen, da wir das Land bis zu unserer Auswanderung nur bei zwei oder drei Kurzbesuchen kennen gelernt hatten. Als wir aber Verwandten, Freunden und Bekannten von unserem Vorhaben erzählten nach Österreich zu gehen, kamen sehr unterschiedliche Reaktionen, die unter anderem auch durch eigene persönliche Erlebnisse unserer Gesprächspartner mit Österreich geprägt waren.
Während Freunde, die seit Jahren immer wieder sportliche Urlaube in den Bergen verbringen, uns um den neuen „Aufenthaltsort" beneideten, war eine meiner Volontärinnen richtiggehend geschockt. Sie hatte als Kind mit ihren Eltern Jahr für Jahr in Österreich Urlaub machen müssen und sah uns schon mit Lederhose und Dirndl durch die Alpen wandern - stets mit einem Jodler auf den Lippen. Davon sind wir allerdings - bis heute weit entfernt.
Die Entscheidung den Wohnsitz nach Österreich zu verlegen haben wir uns als Familie nicht leicht gemacht. Immerhin hatten mein Mann und ich bis dato rund 40 Jahre in Deutschland gelebt. Doch die berufliche Entwicklung meines Mannes - er ist staatlich geprüfter Techniker im Maschinenbau - brachte es mit sich, an Veränderungen denken zu müssen. Sechs Monate Arbeitslosigkeit und 170 Bewerbungen nebst Absagen taten ein Übriges. Dass ausgerechnet Österreich das Land unserer Zukunft sein würde - nein, damit hatten wir eigentlich nie gerechnet. Ganz vorsichtig hatten wir schon einmal nach Kanada geschielt, weil dort seit vielen Jahren Verwandte wohnen. Aber: Eine einzige Bewerbung brachte schließlich die Wende.
Nun verlässt man ja - gerade als Familie mit kleinem Kind - nicht von heute auf morgen gewachsene Strukturen, bricht nicht gleich alle Zelte hinter sich ab. Also ging mein Mann zunächst alleine in die Alpenrepublik. Doch schon nach kürzester Zeit mussten wir feststellen, dass eine „Wochenendfamilie" für uns nicht lange durchzuhalten ist. Die Trennung fiel allen sehr schwer, vor allen Dingen Marie, unsere damals fünfjährige Tochter, vermisste ihren Vater sehr.
Bald