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Johan Jakob von Döbeln - ein schwedischer Adliger aus Rostock - und die Begründung der Bibliotheca Döbeliana Lundensis 1718
Johan Jakob von Döbeln - ein schwedischer Adliger aus Rostock - und die Begründung der Bibliotheca Döbeliana Lundensis 1718
Johan Jakob von Döbeln - ein schwedischer Adliger aus Rostock - und die Begründung der Bibliotheca Döbeliana Lundensis 1718
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Johan Jakob von Döbeln - ein schwedischer Adliger aus Rostock - und die Begründung der Bibliotheca Döbeliana Lundensis 1718

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About this ebook

Johann Jacob Döbelius d. J. (1674-1743) hatte einen eindrucksvollen Lebensweg, den dieses Buch nachzeichnet. Der noch junge Sohn eines Rostocker Professors hat am Ende des 17. Jahrhunderts an der Universität Rostock Medizin studiert und mit 21 das medizinische Doktordiplom erworben, gefolgt von Studienreisen zu verschiedenen europäischen Universitäten. Durch Sturm endete eine Schiffsreise im Herbst 1696 an der schwedischen Küste, was er später als Fügung Gottes bezeichnete und dazu führte, dass er in Schweden als praktischer Arzt, Stadt- und Provinzialmedikus sowie als Jungunternehmer, dann als Medizinprofessor und Gutsbesitzer zu Ansehen und Reichtum gelangen konnte. Er begründete die Heilquelle Ramlösa bei Göteborg und wurde in den schwedischen Adelsstand erhoben. Eng verbunden mit ihm ist auch die Geschichte der „Bibliotheca Döbeliana“, die er der Lunder Akademischen Bibliothek schenke: Deren Bücher waren teils schon als Besitz des Vaters, eines Professors in Rostock, verzeichnet.

Dieses Buch erscheint ebenfalls in schwedischer Sprache unter dem Titel: „Johan Jakob von Döbeln - en svensk adelsman från Rostock - och grundandet av Bibliotheca Döbeliana Lundensis i juli 1718“.
LanguageDeutsch
Release dateJun 25, 2015
ISBN9783739291260
Johan Jakob von Döbeln - ein schwedischer Adliger aus Rostock - und die Begründung der Bibliotheca Döbeliana Lundensis 1718
Author

Karl-Heinz Jügelt

Prof. Dr. phil. Karl-Heinz Jügelt (Jahrgang 1934) studierte von 1953 bis 1957 Finno­ugristik an der Humbold-Universität Berlin mit Diplom. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Deutschen Staatsbibliothek Berlin erwarb er als Gasthörer von 1959-1962 ein Diplom der Bibliothekwissenschaft und wurde wissenschaftlicher Bibliothekar sowie stellvertretender Abteilungsleiter für Erwerbung bzw. Benutzung. Von 1972 bis 1993 war er Direktor der Universitätsbibliothek Rostock; 1976 hat er erfolgreich seine Promotion zum doctor phil. abgeschlossen unter dem Titel „Die Rezensionen der ungarischen und Ungarn betreffenden Schriften in der ‚Allgemeinen Literatur-Zeitung' (Jena)“. 1988 wurde er zum ao. Professor für Bibliothekswissenschaft an der Universität Rostock berufen und war von 1993 bis zum Ruhestand 1999 Kustos der Universität Rostock. Während seiner gesamten beruflichen Tätigkeit galt und gilt noch der Geschichte der Universität Rostock und ihrer Universitätsbibliothek sein besonderes Interesse. Dabei steht die Provenienzforschung – die wissenschaftliche Erschließung der wertvollen Altbestände der Universitätsbibliothek – im Vordergrund.

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    Johan Jakob von Döbeln - ein schwedischer Adliger aus Rostock - und die Begründung der Bibliotheca Döbeliana Lundensis 1718 - Karl-Heinz Jügelt

    Bildnachweise

    Teil 1

    Die Biographie von Johan Jakob von Döbeln

    Vorbemerkung

    Im Rahmen der Forschungen zur Geschichte der 1569 gegründeten Universitätsbibliothek Rostock wurde ich bei der Zusammenstellung einer Übersicht der Professoren, die ab 1650 die Bibliothek jeweils fünf Jahre als Bibliothekare betreut haben, auf den Mediziner Johann Jacob Döbelius aufmerksam, der von 1675-1679 als Professorenbibliothekar die Akademische Bibliothek verwaltete. In seiner Biographie fiel besonders sein Sohn Johann Jacob Döbelius jun. auf, der als Mediziner eine außergewöhnliche Karriere in Schweden gemacht hat.

    Auf einem Kolloquium „Mecklenburger und Vorpommern im Ausland 1995 habe ich diesen berühmten Absolventen der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock erstmals vorgestellt; später folgte die Veröffentlichung der Biographien von Vater und Sohn Döbelius in „Bibliographisches Lexikon für Mecklenburg.

    Die engen Beziehungen zwischen den Universitätsbibliotheken Rostock und Lund seit 1974 boten mir bei Besuchen in Lund auf Einladung des Seniorbibliothekars der Universitätsbibliothek Lund, Lic. fil. Jan-Olof Friström, die Gelegenheit, u. a. auch eine interessante fünfbändige Sammlung von Rostocker Beerdigungsprogrammen aus den Jahren 1630 bis 1684 zu sehen, die Jan-Olof Friström unter den Altbeständen der Bibliothek entdeckt hatte. Dabei kam eine erste Vermutung auf, dass diese Bände aus Rostock stammen und zu einer Büchersammlung gehören könnten, die der 1717 vom schwedischen König mit dem Adelsnamen von Döbeln ausgezeichnete Rostocker Mediziner Johann Jacob Döbelius im Jahre 1718 der Universitätsbibliothek Lund übergeben hat und die als „Bibliotheca Döbeliana" in die damals noch bescheidenen Bestände der Lunder Akademischen Bibliothek aufgenommen worden war. Anhand des handschriftlichen Registers in einem der Bände konnte ich die Rostocker Provenienz bereits damals eindeutig bestimmen; diese Eintragungen stammen von Vater Döbelius.

    Bei meinen Besuchen in Lund in den folgenden Jahren als Gast von Jan-Olof und Christina Friström wurde immer wieder die Frage diskutiert, ob neben den Rostocker Beerdigungsprogrammen auch andere Bücher aus Rostock in die Universitätsbibliothek Lund gelangt sein könnten. Eingehende Recherchen im Archiv der UB Lund führten dann im Jahre 2005 zur Erarbeitung eines Konzeptes, das auf die Rekonstruktion der „Bibliotheca Döbeliana" aus dem umfangreichen Altbestand abzielte, um sie anlässlich der 300. Wiederkehr der Eröffnung des Brunnenparks Ramlösa durch Döbelius im Juni 2007 wieder als eigenständige Sammlung präsentieren zu können.

    Die damit verbundenen Recherchen zur Biographie des Johann Jacob Döbelius, ab 1717 mit dem Adelsnamen von Döbeln, und seiner elterlichen Familie in Rostock sowie seiner eigenen Familie in Schweden führten zu vielen neuen Erkenntnissen zum Werdegang einer ungewöhnlichen Persönlichkeit.

    Mit großem Fleiß und bemerkenswerter Hartnäckigkeit hat der junge Johann Jacob Döbelius am Ende des 17. Jahrhunderts Medizin studiert und das medizinische Doktordiplom erworben. Durch Sturm endete eine Schiffsreise im Herbst 1696 an der schwedischen Küste, was er später als Fügung Gottes bezeichnete und dazu führte, dass er in Schweden als praktischer Arzt, Stadt- und Provinzialmedikus sowie als Jungunternehmer, dann als Medizinprofessor und Gutsbesitzer zu Ansehen und Reichtum gelangen konnte. Alle diese neuen und konkreteren Fakten stehen in einem engen Zusammenhang mit der Geschichte der „Bibliotheca Döbeliana".

    Die Familie Döbelius in Rostock 1665-1684

    Johann Jacob Döbelius wurde am 29. März 1674 in Rostock als Sohn des Professors der Medizin und der höheren Mathematik und Stadtphysikus der Hansestadt Rostock Johann Jacob Doebelius d. Ä. (geb. 1640 Danzig; gest. 06.06.1684 Rostock) und Anna Elisabetha von Hillen (geb. 25.9.1652 Rostock; gest. 03.06.1684 Rostock) geboren.

    Er entstammt von Seiten seines Vaters einer alteingesessenen pommerschen Familie. Sein Großvater Jacobus Doebelius war Pastor an der Lazaruskirche in Danzig († 1645); seine Großmutter Elisabeth Müller war die Tochter von Johannes Müller, Pastor in Zettin in Pommern und seiner Ehefrau Juditha Barthecker; sein Urgroßvater Johannes Doebelius wurde am 21. April 1587 an der Universität Greiswald immatrikuliert und studierte Theologie. Ab 1594 finden wir ihn auf der Insel Rügen: zuerst als Ludimoderator in Bergen und dann von 1598 bis zu seinem Tode im Jahre 1631 als Pastor in Schaprode, wo er mit seiner Ehefrau Elisabeth Strausberg, der Tochter seines Amtsvorgängers, des Magisters Henrik Strausberg, lebte. Sein Ur-Urgroßvater Johann Döbel war Bürger und Handelsmann in Greifswald und verheiratet mit Magdalena Stilow, der Tochter des Greifswalder Kaufmanns Joachim Stilow.

    Der Stammbaum seiner Mutter, die am 25. September 1652 als Tochter des Rostocker herzoglichen Konsistorialadvokaten IUDr. Johann Christopher von Hillen (1620-1665) und seiner Ehefrau Anna Elisabeth Cothmann (1630-1691) geboren wurde, enthält mit den Namen von Hillen und Cothmann bedeutende Vertreter von viele Generationen zurückreichenden Juristendynastien. Erwähnt werden sollen hier nur sein Großvater, der Rostocker herzogliche Konsistorialadvokat IUDr. Johann Christopher von Hillen (1620-1665), und der Vater und Großvater seiner Großmutter Anna Elisabeth Cothmann. Das waren IUDr. Friedericus Cothmann (1597-1665) als Urgroßvater, ebenfalls herzoglicher Konsistorialadvokat, und sein Ur-Urgroßvater IUDr Ernestus Cothmann (1557-1624), bedeutender Rostocker herzoglicher Professor Codicis an der Juristischen Fakultät ab 1595 sowie ab 1603 auch herzoglicher Rat und Kanzler. Zum Nachlass dieser Vorfahren gehörten auch die „Cothmannische und die „Hillische Bibliothek.

    Als seine Eltern im Herbst 1666 heirateten – in einem Dokument vom 4. September 1666 wird Anna Elisabetha von Hillen als dem Dr. med. Johann Jacob Döbelius versprochen genannt – war seine am 25. September 1652 geborene Mutter gerade 14 Jahre alt geworden. Und weil ein Jahr vorher ihr Vater

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