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Ruanda 1994: Genozid in hundert Tagen
Ruanda 1994: Genozid in hundert Tagen
Ruanda 1994: Genozid in hundert Tagen
Ebook30 pages29 minutes

Ruanda 1994: Genozid in hundert Tagen

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im April 2014 jährt sich zum 20. Mal der Beginn eines Völkermords, der in wenigen Monaten bis zu einer Million Menschen das Leben kostete – der schnellste Genozid der Geschichte. Wie konnte auf derart effiziente Weise gemordet werden, fragt der Sozialwissenschaftler Nando Belardi. Inwiefern wurden die Massaker geplant und vorbereitet – und welche Rolle spielte dabei die internationale Gemeinschaft?
LanguageDeutsch
PublisherXinXii
Release dateApr 13, 2014
ISBN9783980492584
Ruanda 1994: Genozid in hundert Tagen

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    Book preview

    Ruanda 1994 - Nando Belardi

    Gemeinschaften.

    Sozial gemachte Ethnien

    In Ruanda – wie auch in Burundi – verlief die Gruppenzugehörigkeit der Menschen ursprünglich kaum entlang der Definition „Hutu oder „Tutsi, sondern man gehörte eher einem von 18 regionalen Clans an. Innerhalb dieser Clans kam es dann zur sozialen Unterscheidung von Hutu, die eher vom Ackerbau, und Tutsi, die mehrheitlich von der Viehwirtschaft lebten. Fast überall auf der Welt kennt die Geschichte Konflikte zwischen Hirten und Bauern, so auch in Ruanda. Um ihr Vieh zu hüten, müssen die Hirten mobil sein und die Herden mit Waffen vor Viehdieben und Raubtieren schützen. Solange das Land dünn besiedelt war und die beiden Gruppen nebeneinander leben und ihre Produkte tauschen konnten, brachte das wenig Streit. Doch irgendwann richteten die mobilen, groß gewachsenen Hirten, sprich: die Tutsi, ein Tribut- und Abgabensystem ein, dass den kleineren Hutu Schutz vor äußeren Feinden gewährte. So entstand ein soziales Kastensystem, bei dem die Tutsi die Oberschicht stellten. Nur selten kam es zu gemischten Heiraten, weil die Kasten- oder Klassenschranken im Laufe der Jahrhunderte sehr dominant wurden. Erst ab dem 20. Jahrhundert konnte man vom Hutu zum Tutsi „aufsteigen. Die Gesellschaft war jedoch nicht nur in ihrer Breite gespalten, sondern auch an der Spitze: Man kannte einen „Häuptling des Viehs und einen „Häuptling der

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