Lilly & Lucky: Fiddelfoddels Reise durch das magische Auge
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About this ebook
Zauberhafte Huskygeschichten, die an verschiedenen Orten dieser Welt gefunden wurden. Denn unendlich viele tummeln sich dort und warten darauf, endlich aufgeschrieben zu werden!
Melanie Schumacher
Melanie Schumacher schreibt Kindergeschichten, sie selbst hat auch 2 Kinder. Sie schreibt über die Abenteuer eines kleinen Husky, der ganz groß sein möchte. Huskies hat sie neun. Dies ist das zweite Buch über den großen Willow, nachdem viele Kinder bei ihren Vorlesungen nach einer Fortsetzung fragten. Das Schreiben dient ihr zur Entspannung, während sie sich ihren Beruf in der Fliegerei, die Arbeit im Haushalt, die Erziehung der Kinder sowie die Liebe zu den Hunden zur Hälfte mit ihrem Mann teilt. Seine größte Leidenschaft ist der Schlittenhundesport.
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Book preview
Lilly & Lucky - Melanie Schumacher
Ein riesiges Dankeschön an meine großartigen Töchter, die diesen Kurzgeschichten viele Anregungen beisteuerten und dann auch noch als Testleser hergehalten haben. Kindliche Kritik ist ehrlich und direkt. Durch nichts zu ersetzen! Vielen Dank meiner lieben Freundin Annelore! Mit ihrem guten Gespür sorgte sie wieder einmal für den letzten, wichtigen Schliff!
Und Johann van Rossum nicht zu vergessen, dem ich herzlich dafür danke, auch mein drittes Kinderbuch mit seinen wundervollen Bildern zu schmücken!
Zu guter Letzt gilt der Dank meinem Mann Wolfram, der sich sogar in unserem Urlaub das Klack-Klack-Klack der Tastatur anhören musste.
Mit Sicherheit wären ihm Trolle in den Ohren lieber gewesen. Leider waren die schon mit Lilly beschäftigt …
Melanie Schumacher, Autorin der Kinderbücher Der große Willow, Band I und Band II, lebt mit ihrer Familie auf einem alten Bauernhof in der Wetterau.
Mit vielen Hunden und einer Katze.
Inhalt
Ein Geschenk aus dem Teich
Fiddelfoddel
Das Diamanthalsband
Das Iglu
Hilfe zahlt sich aus
Gemeinsam sind wir stark
Das Krofuchen
Schneeballschlacht
Die Kokosnuss
Der Süßigkeitenmann
Der Backelzahn
Herr Langnase
Kapitän Lilly
Fräulein Ameise
Lieber Bieber
Die Schlafmütze
Der Regenbogenstern
Der Elfenstrand
Die Hexennacht
Der stinkende Troll
Der sprechende Schneemann
Ein Geschenk aus dem Teich
Lilly und Lucky warteten auf den Bus. Nein, nicht wirklich, denn sie waren zwei Huskys in Weiß-Grau mit einem Ringelschwanz und Fell, weich wie ein Teddybär.
Lilly hatte ein blaues Auge. Aber nicht irgendein blaues Auge. Es war ein Zauberauge.
Sie saßen nebeneinander am Teich, um die Enten zu beobachten, und es sah aus, als warteten sie an einer Bushaltestelle.
Für die beiden war diese Beschäftigung wie Fernsehgucken. Es gab leider nur ein Programm.
Lilly war eine Hündin, Lucky ihr stolzes Bruderherz.
Er war fürchterlich stolz auf Lilly, denn sie hatte dieses besondere Auge, hellblau wie der Himmel mit gigantischen Zauberkräften.
Die Enten flogen davon, als sich Lucky entschloss, ein kleines Bad zu nehmen. Mit einem großen Satz sprang er in den Teich und spritzte Lilly von oben bis unten nass. Es tropfte nur so von ihrer Nase, Lucky kugelte sich vor Lachen.
„Du gemeiner, zotteliger Stinkstiefel! Mach das ja nicht noch einmal!", schrie ihm Lilly entgegen.
„Was sagst du? Ich kann dich so schlecht verstehen, vielleicht habe ich Wasser in den Ohren. Ich soll es noch einmal machen?"
Lucky hatte sehr wohl jedes Wort verstanden, aber er hatte den größten Spaß, seine Schwester zu ärgern.
Er paddelte mit den Vorderpfoten so heftig an der Wasseroberfläche, dass Lilly zum zweiten Mal nass wurde.
„Na warte, Brüderchen Ringelschwanz!" Lilly nahm Anlauf, sprang mit einem Mega-Bauchklatscher vor Lucky ins Wasser, sodass ihr Kopf sogar kurz untertauchte.
„Fang mich doch!", lachte Lucky und paddelte davon.
Lilly bekam seine Schwanzspitze zwischen die Zähne und schüttelte den Kopf hin und her. Dann hatte sie genug vom Wasser und schwamm zum Land zurück.
Lucky jedoch gefiel die große Pfütze, die in der Mitte ganz schön tief wurde.
„Komm raus, Lucky! Wir wollen doch noch um die Wette buddeln." Lilly schüttelte sich die Tropfen aus dem Pelzmantel. Ihr Haarkleid war so fettig, dass man das Wasser wie Perlen hinabgleiten sah.
„Gleich, irgendetwas kitzelt mich an den Beinen. Will wissen, was das ist."
Lucky drehte um und fing plötzlich an, furchtbar herumzuzappeln. Lilly musste zuschauen, wie er sogar kurz unter Wasser tauchte, während seine Vorderfüßchen versuchten, wieder nach oben zu kommen.
„Lilly, hilf mir!", jaulte er aus Leibeskräften.
Lilly verharrte stocksteif am Ufer. Es dauerte einige Sekunden, bis sie endlich begriff, dass Lucky in großer Gefahr war.
„Was ist, warum schwimmst du nicht weiter?", jaulte sie zurück.
Lucky konnte nicht antworten. Er schluckte eine Menge Wasser, bis Lilly endlich etwas unternahm.
Als er erneut untertauchte, zuckte ein Blitz durch ihren Kopf. Völlig durcheinander kniff Lilly beide Augen fest zusammen. Sie sammelte alle Gedanken zu einem festen Bündel, hielt die Luft an, bis sie nicht mehr konnte. Dann öffnete sie ihr blaues Auge einen Spalt und sah damit genau zu Lucky hinüber.
Die Sonne knipste ihr Licht für eine Sekunde lang aus, als ein hellblauer Sternenstrahl aus ihrem Auge direkt auf die Stelle traf, wo Lucky unter Wasser getaucht war.
Blitzschnell verschwand der Strahl, die Sonne leuchtete wieder und Lucky wurde an die Wasseroberfläche geworfen. Keuchend kämpfte er sich ans Ufer.
„Lilly, das war allerhöchste Eisenbahn! Er war immer noch außer Atem. „Ich glaube, ich habe mich in den Schlingpflanzen verheddert.
„Mann, das war knapp. Aber dafür gewinne ich beim Wettbuddeln, du bist ja ziemlich k. o."
„Sehr witzig, Schwesterlein. Na, dann mal los!"
Lilly und Lucky positionierten sich auf der sandigen Erde. Lilly gab das Kommando, mit dem Buddeln zu beginnen.
„Was grinst du eigentlich so komisch?", wunderte sich Lilly über Luckys Gesichtsausdruck.
„Nix!"
Lucky gewann das Wettbuddeln. Er warf sich auf den Rücken und krümmte sich vor Lachen. Lilly stand da, ohne auch nur ein winziges Loch vor ihrer Nase. Ihre Vorderbeine waren mit Schlingpflanzen zusammengebunden. Vor lauter Aufregung hatte sie nicht bemerkt, dass Lucky ihr einen Streich gespielt hatte. Die langen grünen Wasserpflanzen hatten ihn nicht unter Wasser gezogen, sondern wurden von Lucky gepflückt, um das Wettbuddeln zu gewinnen. Ein kleines Geschenk aus dem Teich.
Mauritius, 20. November 2006
Fiddelfoddel
„Nun wach schon auf, Lucky! Du alter Faulpelz! Ich will jetzt mit dir spielen. Auf mit den Glotzerchen, habe ich gesagt!"
Lilly brüllte Lucky ins Ohr. Aber den interessierte das überhaupt nicht. Lucky hatte sich auf der kühlen Wiese eingerollt und schlief tief und fest wie ein Murmeltier. Lilly wusste nicht, wohin mit ihrer Energie. Ihr war langweilig und sie sprang wie ein Geißbock herum. Sie packte Lucky im Genick, aber der rührte sich keinen Zentimeter.
„Dann träum doch weiter, du alter Langweiler. Ich suche mir schon jemanden, der mit mir spielt." Lilly hockte sich hin und überlegte. Das Wetter war traumhaft schön, die Schmetterlinge tanzten über die frischen Blüten und das Gras wog sich im Wind. Plötzlich hatte Lilly eine Idee.
„Jetzt weiß ich, wer mit mir spielen wird. Ich zaubere mir einfach einen kleinen Hundefreund. Genau! Einen, mit dem ich Fangen spielen kann, der mit mir um ein Stöckchen kämpft und beim Wettbuddeln auf jeden Fall verliert!"
Lilly schaute auf die große grüne Wiese. Dann kniff sie ihre Augen ganz feste zu, hielt die Luft an und sammelte ihre Gedanken zu einem Bündel. Dann öffnete sie ihr blaues Auge einen Spaltbreit, als die Sonne für kurze Zeit ihr Licht ausknipste. Ein hellblauer Sternenstrahl fiel auf die Mitte der Wiese, als dort ein kleiner weißer Pudel erschien, auf dem Kopf einen roten Hut mit gelben Sternen.
Schnell wurde es wieder hell. Lilly schüttelte sich ein wenig – denn das Zaubern hatte sie ganz schön angestrengt –, und dann lief sie wie eine Rakete auf das Hündchen zu.
„Hallohallohallo ... Wen habe ich denn da auf unsere Erde gezaubert? Du siehst vielleicht lustig aus. Warum hast du einen Hut auf dem Kopf?"
Der Kleine gab keine Antwort.
„He, bist du stumm? Warum sagst du nichts?"
Lilly stupste das weiße Wollknäuel sanft zur Seite.
„Hm, na gut. Reden willst du nicht. Ich hoffe, du hast Lust mit mir zu spielen. Darum habe ich dich schließlich hergezaubert, du vierfüßiger Minischneemann. Also pass auf!"
Lilly lief um das Hundchen herum, um es von oben bis unten zu mustern.
„Zuerst brauchen wir einen Namen für dich. Fidelio." Der Minischneemann schüttelte den Kopf.
„Fidelino."
Das Wollknäuel schüttelte noch heftiger den Kopf, dass die Ohren nur so klatschten.
„Na, was nun, das hört sich doch niedlich an, was willst du denn für einen Namen?"
Jetzt sprang das Pudelchen in die Luft, landete dann auf dem Rücken, sprang wieder auf, um erneut auf dem Hintern zu landen. Dann klemmte er das kleine Schwänzchen ein und drehte sich so schnell im Kreis, bis er umfiel und Sternchen vor den Augen sah.
„Jetzt weiß ich – Fiddelfoddel!!! Ja, Fiddelfoddel sollst du heißen, das passt zu dir wie die Sahne zum Pudding."
Fiddelfoddel freute sich. Jetzt konnte das Spiel beginnen. Zuerst rannte Fiddelfoddel davon. Lilly hatte Mühe ihn einzufangen, weil er kreuz und quer lief. Aber schließlich waren ihre Beine länger, somit holte sie auf, um den Gejagten