Pu Muckel - mein tierisches Pferdeleben: Wahre Erzählungen aus der Sicht einer Stute

Turnier

Mein tierisches Pferdeleben

Am Ende einer schmalen Straße, die in einem Tal mündet, liegt eingebettet inmitten von sanften Hügeln, ein alter Gutshof.

Schon lange findet dort kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr im herkömmlichen Sinne statt.

Vielmehr haben die Gutsherrin und der Gutsherr den Hof zu einem Reitstall umfunktioniert. Ich würde sogar sagen zu einem Pferdeparadies. Auf dem Hof wohnen über sechzig Pferde aller Rassen und Farben. Dazu zwei große Hunde, ein Schäferhund und eine weiß-braun gefleckte Mischlingshündin.

Dazu noch über zwanzig Katzen mit beeindruckender Farbauswahl. Alle gewollt und geliebt.

Ich bin glücklich, dass ich auf diesem schönen Anwesen das Licht der Welt erblickte.

Das ist nun schon sechs Jahre her.

Ich bin übrigens Pu Muckel, eine Quarterhorse-Stute. Ich wurde so genannt, weil ich mit einem außergewöhnlich roten Fell zur Welt kam. Wie der Haarschmuck des kleinen Kobolds Pumuckl von Meister Eder.

Mittlerweile schimmert mein Fell leicht rötlich. Ein dunkler Aalstrich verläuft von meiner rostroten Mähne bis zu meiner ebenfalls rostroten Schweifrübe.

Ich führe hier ein herrliches Leben. Seit ich ungefähr drei Jahre alt bin, beschäftigt sich Lili mit mir.

Wir beide gehören zusammen. Sie läuft zwar nur auf zwei Beinen, doch sie zählt zu den wenigen Zweibeinern, mit denen ich mich unterhalten kann. Ich kann es kaum abwarten, dass sie zu mir kommt. Schon von weitem erkenne ich sie an ihrer langen blonden Mähne. Sie hat immer ein Leckerchen in der Hosentasche und wir unternehmen die aufregendsten Dinge zusammen.

Ich weiß noch genau, wie wir uns die ersten Male näher gekommen sind. Ich habe an ihrer Hand geschnuppert, um danach die leicht salzige Handinnenfläche abzuschlecken. Daraufhin hat sie mir sanft über meinen Hals gestreichelt. Sie kam jeden Tag auf die Wiese, um mir ein Leckerchen zu bringen und mich ausgiebig zu streicheln. Seit dem laufe ich ihr immer schon entgegen wenn ich sie rufen höre.

Eines späten Nachmittags hat sie mich mitgenommen. Dazu zog sie mir ein Halfter über den Kopf und führte mich an einem Strick von der Weide. Eigentlich wollte ich mich von der Herde nicht trennen. Doch ich war zu neugierig. Ich wurde nicht enttäuscht. Es erwartete mich eine Menge saftiges Gras und frischer Klee. Dazu ging Lili mit mir ein Stück