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Zur Dialektik und Phänomenologie der Natur- und Kulturidyllen: Philosophische Untersuchungen zu Arkadia statt Utopia
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Über dieses E-Book
Chesterton hat daran erinnert : Nur zwei europäische Traditionen haben ganze zweitausend Jahre bis zur Neuzeit überdauert : die katholische Kirche und die Literaturgattung der bukolischen Idylle. Das wird viele Zeitgenossen überraschen, denen die Welt sich viel zu schnell oder gar nicht schnell genug ändert. Und beide „Pastoralen“ weideten ihre Lämmer.
Die Idylle ist seit etwa einem Jahrhundert die unpopulärste aller Kunstgattungen und Lebensideale geworden. Spätestens seit der industriellen Revolution und den zwei Weltkriegen wagt man nur noch von „giftigen“ oder „verlogenen“ Idyllen zu sprechen, als wären sie für aufgeklärte Zeitgenossen zu märchenhaft unrealistisch. Aber gerade das unaufgeklärte Zeitalter der Aufklärung hatte das Idyll rehabilitiert und reaktiviert als ästhetisches und sozialutopisches Widerstandspotenzial gegen die Häßlichkeiten neuzeitlicher Hochzivilisationen. Die Aufklärung maß die soziale Realität am idyllischen Ideal – und ließ sie satirisch durchfallen : Zarte Idyllen sind harte Gesellschaftssatiren.
Die Hirtenidylle vom Griechen Theokrit und Römer Vergil bis zum Schweizer Geßner und Deutschen Jean Paul ist keine schönfärberische und betrügerische Ideologie, sondern selber kritische Aufklärung, solange die Gesellschaft kein arkadisches Paradies von müßigen Nomaden (der Beine und des Geistes) ist, sondern ein Sklavenhaus sesshafter Besitzbürger, das „stählerne Gehäuse“ (Soziologe Max Weber) ausdifferenzierter Institutionen der „verwalteten Welt“.
Denkströmungen zur Jahrtausendwende
Spekulatives Denken oder kommunikatives Handeln?
Hegel als Idylliker?
Kulturrelativismus kontra Naturabsolutismus
Die Seele des historischen Materialismus :
War der Geschlechterkrieg die Wahrheit des Klassenkampfes?
Äußere und menschliche Natur
zwischen Dialektik und Phänomenologie
Zarte Idyllen, harte Satiren
Grundzüge einer Ästhetik der Passionen ohne Interaktionen
Die Idylle ist seit etwa einem Jahrhundert die unpopulärste aller Kunstgattungen und Lebensideale geworden. Spätestens seit der industriellen Revolution und den zwei Weltkriegen wagt man nur noch von „giftigen“ oder „verlogenen“ Idyllen zu sprechen, als wären sie für aufgeklärte Zeitgenossen zu märchenhaft unrealistisch. Aber gerade das unaufgeklärte Zeitalter der Aufklärung hatte das Idyll rehabilitiert und reaktiviert als ästhetisches und sozialutopisches Widerstandspotenzial gegen die Häßlichkeiten neuzeitlicher Hochzivilisationen. Die Aufklärung maß die soziale Realität am idyllischen Ideal – und ließ sie satirisch durchfallen : Zarte Idyllen sind harte Gesellschaftssatiren.
Die Hirtenidylle vom Griechen Theokrit und Römer Vergil bis zum Schweizer Geßner und Deutschen Jean Paul ist keine schönfärberische und betrügerische Ideologie, sondern selber kritische Aufklärung, solange die Gesellschaft kein arkadisches Paradies von müßigen Nomaden (der Beine und des Geistes) ist, sondern ein Sklavenhaus sesshafter Besitzbürger, das „stählerne Gehäuse“ (Soziologe Max Weber) ausdifferenzierter Institutionen der „verwalteten Welt“.
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Autor
Rolf Friedrich Schuett
Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie. Systemanalytiker in der Atom- und Raumfahrtindustrie. Zahlreiche Veröffentlichungen von Erzählwerken, Gedichten, Aphorismen, Essays und Abhandlungen.
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