Fortgesetzte Chronik der Stadt Cronach
Von Carl Mertel
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Manfred Raum
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Fortgesetzte Chronik der Stadt Cronach - Carl Mertel
Chronologische Darstellung
der wichtigeren Ereignisse in der Stadt Cronach seit dem Eintritte des Rechtsraths Carl Mertel in das Magistrats Collegium am 21ten Novbr. 1837
1837
am 14 ten Dezbr.
Zur Abtilgung der bestehenden Schuldenlast zu 49.000 fl wurde ein Schuldentilgungsplan gefertigt, die Casseführung dem Rechtsrathe Mertel übertragen, und letzterer zur pünktlichen und gewissenhaften Besorgung dieser Funktion in Gegenwart der Gemeindegremien durch einen Eid in Pflichten genommen.
1838
am 13 ten Januar
Wurde das Haus neben der Löschmaschinenremise von dem Flößer Georg Gleitsmann für eventuelle Zwecke um 700 fl für die Commune angekauft.
1838
am 30 ten März
Überreichte der Kunstmaler Lorenz Kaim das Bild, die Belagerung Cronach’s im dreißigjährigen Kriege durch die Schweden darstellend, welches derselbe aus Dankbarkeit für bezogene Stipendien der Stadt dedicirt hat. Es bildet seitdem eine Zier des Rathaus Saales.
1838
am 25 ten Mai
Nach einem Herkommen wurde alljährlich beim Schloßumgange auf der Festung Rosenberg nach beendigtem Gottesdienste ein sehr kostspieliges Dejeuné auf Kosten der Commune gehalten, welcher Mißbrauch durch magistratischen Beschluß aufgehoben worden ist.
1838
am 8 ten Juni
Wurde die Verlegung des Viehmarktes in die Vorstadt Strau beschlossen.
1839
am 21 ten März
Der Pumpbronnen hinter dem Rathhause, 580' in Felsen gebohrt, wurde an diesem Tage dem Publikum zur Benützung überlassen. Der Kostenaufwand betrug circa 2000 fl. In demselben Jahr wurde auch das Wasserreservoir hinter dem Rathhause mit einem Kostenaufwande von 450 fl hergestellt.
1839
am 3 ten Mai.
Wurden die Martin Erhard’schen Waldungen auf dem Sande um die Summe von 325 fl für die Commune angekauft.
1839
am 17 ten Mai
Nachdem die Glocke auf dem Thurme der Klosterkirche im Jahre 1838 zersprungen war, wurde sie umgegossen, und am bezeichnetem Tage consecrirt und auf den Thurm gebracht.
1839
am 21 ten Mai
Ist der k. Oberst & Festungscommandant Roys mit Tod abgegangen.
1839
am 2 ten Juli
Ist der k. Landrichter Gleitsmann verstorben.
1839
am 20 ten Juli
Nachdem das alte Schießhaus wegen seiner Baufälligkeit bereits im Jahre 1838 abgebrochen worden war, sollte dasselbe auf Kosten der Commune neu erbaut werden, wozu aber die Genehmigung der Curatelbehörde nicht ertheilt wurde. Es bildete sich daher ein Aktienverein, und so wurde dann das neue Schießhaus mit einem Kostenaufwande von 5200 fl hergestellt, und fand die feierliche Eröffnung desselben am eben bezeichneten Tage statt.
1839
am 3 ten August
An diesem Tage traf der neu ernannte Festungscommandant, Generalmajor v. Mann dahier ein, und wurde von den städtischen Behörden feierlich begrüßt.
1839
am 1 ten Oktbr
Fand die feierliche Installation des neu ernannten k. Landrichters Seiler durch den k. Regierungsrath Brand v. Bayreuth statt.
1839
am 5 ten Oktober.
Bei der diesjährigen Gemeindewahl wurden gewählt als Magistratsräthe:
Mathias Pfaff, Kaufmann,
Michael Mackert, Kaufmann,
Melchior Silbermann, Kaufmann,
Carl Heim, Bergwerksbesitzer.
als Gemeindebevollmächtigte:
Johann Appel Hs Sohn, Georg Regel, Andreas Murrmann, Johann Schubert, Johann Heim Sr, Johann Witzgall, Gottfried Pfretzschner, Erhard Appel.
1839
Dezember.
Ein bösartiges Schleimfieber raffte vom Monate Dezbr bis Mai 27 im Alter von 20 bis 30 Jahren stehende Menschen hinweg.
1840
Neubau des Hauses N. 401 durch Bäcker Carl Schuster.
1840
am 15 ten Juli
Wurden die Waldungen des verlebten Amtmann Fohrer auf dem Sande um 265 fl für die Commune erkauft.
1840
am 13 ten Septbr
Draf der Herr Erzbischof C. M. von Frauenberg hier ein, und ertheilte bis zum 16 ten dess. Mts. das hl. Sakrament der Firmung.
Neubau der Steinmühle N. 230 durch Eberhard Fillweber.
1841,
am 21 ten Juni
Wurde der rechtskundige Magistratsrath Mertel nach zurückgelegtem dreijährigem Provisorium einstimmig wieder gewählt.
1842,
am 5 ten März
Die im Jahre 1839 verstorbene Jungfrau Magdalena Margaretha Silbermann von hier hat in ihrer letztwilligen Bestimmung folgende Legate vermacht: 800 fl zu einer Stipendienstiftung für Studierende. 300 fl für die Kreuzkapellenstiftung, 200 fl für das Dienstboteninstitut. Diese Stiftungen wurden nach eingeholten Genehmigungen von den Erben realisiert.
1842,
am 3 ten Juni
Das schreckliche Brandunglück, welches die Stadt Hamburg vom 10 ten bis 12 ten Mai heimsuchte, hat auch hier die engste Theilnahme erweckt, und hat die dafür angeordnete Collekte die Summe von 204 fl abgeworfen, welche den Verunglückten zugewendet wurde.
1842,
Durch Ministerialentschließung vom 14 ten April 1842 wurde die dahier bestandene unvollständige Lateinschule auf gestellten Antrag der Gemeindegremien aufgehoben, weil der bisherige zu teure Aufwand für dieselbe mit ihren Leistungen in keinem Verhältnisse gestanden ist, und zur Sicherung ihres Fortbestandes bei den vorliegenden dringenden Bedürfnissen des Lokalschulfondes die Mittel fehlten.
1842,
am 16 ten Okt.
Zur Gedächtnißfeier der Vermählung Ihrer k. Hoheiten des Kronprinzen Maximilian und der Kronprinzessin Maria wurden aus sämtlichen Kreisen 35 Brautpaare nach München gesendet, um dort ihre Hochzeit zu feiern. Von Cronach wurde als Brautpaar abgeordnet: der Messerschmiedemeister Georg Hellmuth und seine Verlobte Margarethe Grieser aus Bamberg. Der Brautzug bestand aus folgenden Personen:
Zwei magistratische Deputierte, Melchior Silbermann und Gottf. Pfretzschner, in altspanischer Tracht und den goldenen Gnadenketten begleiteten den Zug. Die Kosten betrugen 979 fl, wovon 454 fl von den angrenzenden Gerichtsbezirken erlegt, der Rest aber zu 524 fl von der Stadt bestritten wurde.
1842
Bei der diesjährigen Gemeindeersatzwahl wurden gewählt:
als Bürgermeister: der Apotheker Gg. Rimberger.
als Magistratsräthe
J. B. Schaller, Kaufmann.
J. B. Dietrich, Maurermeister.
Melchior Dümlein, Floßhändler.
Gottf. Pfretzschner, Kaufmann.
als Gemeindebevollmächtigte:
Anton Appel,
Carl Hänel,
Erh. Pabstmann,
Heinrich Müller,
Joseph Murmann,
Adam Dümlein,
Mich. Romig,
Math. Cammerer.
1842,
am 13. Novbr.
Wurden von den Math. Pabstmann’schen Relikten mehrere Waldparzellen auf dem Sande sowie der jetzige Baustadel auf dem Kaulanger um die Summe von 3005 fl für die Commune angekauft.
Im Laufe dieses Sommers wurde das Haus des Conditors Mathias Cammerer in der Strau N. 129 neu erbaut. Baumeister war J. B. Porzelt. Zur selben Zeit ließ auch der Schmiedemeister Motschenbach die in der Nähe seines Hauses befindliche Wagenhalle neu erbauen. Hausbau des Melbers Johann Wicklein N. 227.
1843
In Folge der außerordentlichen Trockenheit des vorigen Sommers und der