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BlackBox Germany 2011 - Gedichte
BlackBox Germany 2011 - Gedichte
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Ebook192 pages49 minutes

BlackBox Germany 2011 - Gedichte

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About this ebook

Der Wähler ist müde geworden, der Arbeiter frustriert, der Kapitalismus am Ende, alles andere längst probiert. Die politische Phrase wird nur noch gedroschen, der eine hat Millionen, der andre nur Groschen, gelangweilt geht der Mensch zur Arbeit, gelangweilt sitzt er dort, gelangweilt kehrt er wieder und träumt sich nur noch fort. Der Mensch ist einsam, der Mensch begehrt auf, noch sitzt er zu Hause, noch nimmt er's in Kauf.

Das war Deutschland 2011. Gedichte über politische Peinlichkeiten, wirtschaftliche Katastrophen, finanzielle Desaster und die Folgen für den kleinen Mann und die noch kleinere Frau.

Gedichte über Stuttgart 21, die Love Parade, Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg, einem Doktor der gar keiner ist, einer Kanzlerin die nur so scheint und einem Afghanistan, das zur blutigen Realität geworden ist.

Deutschland im Herzen Europas, ein Land von Flaschensammlern, Lohndrückern, und einer gelangweilten Jugend, die sinnlose Bewerbungen schreiben an noch sinnlosere Menschen.

Die Gedichte, der in diesem Buch versammelten Schriftsteller bestechen durch ihr genaues hinsehen - auch wenn es weh tut. Sie sehen nicht weg - sie schreiben auf!

Einst, vor vielen hundert Jahren, tauschten die Könige ihre Gewänder gegen Bettlerkleidung und mischten sich unter ihr Volk, gingen auf den Markt, arbeiteten bei einem Bauern, schliefen bei den Schweinen, lauschten den Gesprächen in den Schänken bis tief in die Nacht. Und sie wussten, als sie heimgekehrt, wie zu regieren war. Das ist lange her. Westerwelle als Bettler? Pahh... Das hier ist Deutschland! 2011!

(Hrsg)
LanguageDeutsch
PublisherXinXii
Release dateDec 20, 2011
ISBN9783981022216
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    Book preview

    BlackBox Germany 2011 - Gedichte - Acheron Verlag

    I M P R E S S U M

    1. Auflage 2011

    Herausgeber:

    Acheron Verlag

    Rodrigo Riedrich

    Leipzig © 2011

    Satz: Michael Sobania :: www.le-sign.de

    Druck: Winterwork Grimma www.winterwork.de

    Titelgrafik: © Stenzel Washington / Fotolia.com

    XinXii Edition

    www.xinxii.de

    Alle Rechte vorbehalten.

    Die Rechte an den Lyriktexten liegen bei den jeweiligen Autoren.

    Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfälltig oder verbreitet werden.

    ISBN: 978-3-981-0222-1-6 

    Besuchen Sie uns im Internet:

    www.acheron-verlag.de

    BlackBox Germany 2011

    acheron verlag

    Als eBook veröffentlicht auf

    XinXii

    Der Begriff Blackbox (engl. schwarze Kiste) stammt u.a. ursprünglich aus der militärischen Fernmeldetechnik und bezeichnete erbeutetes Feindgerät, das wegen der möglicherweise darin enthaltenen Sprengladung nicht geöffnet werden durfte. (Quelle: Wikipedia).

    Die hier versammelten Gedichte deutschsprachiger Autoren reflektieren die Widersprüche unserer modernen Gesellschaft und fordern zum nach- und weiterdenken auf.

    Deshalb kann/muss diese Blackbox ohne Bedenken geöffnet und gelesen werden.

    Besonderer Dank gilt allen hier vertretenen Autorinnen und Autoren. 

    (Hrsg)

    Jana Schmidt

    Lieber kleiner Bettelmann,

    schau mich nicht so traurig an,

    stecke deine Hand schnell rein,

    sonst wird sie bald erfroren sein.

    Tatjana Kerschbaumer

    Guten Morgen Deutschland

    Es ist ein Morgen wie jeder, grau und versifft 

    die Gullys quellen schon über, seit acht Tagen schifft‘ s 

    Ich muss zum Zug, ich hab Hunger, ich brauch was in Magen 

    auf der anderen Seite geht‘s ‚ ‘ nem Punk an den Kragen 

    Ich mach ‘nen Bogen um die Scherben die hier überall liegen 

    Ich mach ‘nen Bogen um den Boden, warum kann ich nicht fliegen 

    Ich seh‘ die ersten Besoffnen und die letzten Bekifften 

    Ich seh‘ der Frühschicht ins Auge, ich seh‘ die gewieften 

    Bänker mit Anzug, Koffer, Krawatte

    Reihenhausväter mit Morgenlatte

    Vor meinem Aldi betteln Penner um Essen 

    während drei Benz in die Parklücken pressen

    Bild dir deine Meinung brüllt‘s an der Ecke 

    Ich hab meine schon und ich schaue zur Decke 

    die eigentlich mal ein Himmel war. 

    Ganz zu schweigen vom Horizont. 

    Vor mir ein grelles Wasserstoffblond. 

    Und zwischen den Spatzen stechen sie Kippen: 

    Hartz-4-Kandidaten mit Herpeslippen.

    Ein goldenes Beispiel der Integration 

    ist der Dönerstand-Türke als Anlaufstation 

    für Pommes, Salate, für Cola und Sprite. 

    Hier kriegst du auch Schnaps und ‘nen richtigen Streit. 

    Und das schon früh morgens.

    Es lebe die Welt.

    Ein Blick auf die Gleise und alles zerfällt.

    Hier lebt man doch nur noch von Räuschen und Kummer! 

    Am Sonntag ne Nummer, der Rücken wird krummer 

    Hier lebt man doch eh nur noch weil man muss! 

    Aus Spaß an der Freude bleibt hier keiner bis Schluss.

    Michael Fetter Nathansky

    Letzter Spruch

    Dieses Gedicht ist vor ein paar Tagen umgebracht worden,

    man befahl ihm Werbung oder Drehbuch zu werden, 

    doch es blieb stets Gedicht,

    und bezahlte dafür mit seinem Leben.

    Es starb für die Poesie.

    McDonalds, RTL und Media Markt,

    haben es umgebracht.

    Und als Dank werde ich es auf dieser Seite

    begraben.

    Marcus Nickel

    Krise und Aufschwung

    Ich steh mit meiner Kreativität 

    derzeit noch sehr in den Miesen, 

    es wächst nur der Frust,

    so ist das mit den Krisen.

    Und deutet sich nun dann

    nebulös ein Aufschwung an, 

    freut sich ein Poet wie ich,

    dass er mal wieder sich

    dann und wann was dichten kann.

    Meinem Konto bringt das nichts, 

    dort bleibt die Stimmung flau,

    ein Aufschwung bringt dem Herzen was, 

    jedoch nicht unbedingt dem Bauch.

    Laura Rachor

    Himmel auf Erden

    Man sagt wir haben ihn noch nicht, den Himmel auf Erden.

    Nein,

    wir haben nur ein Steuerparadies. Wir haben Geld und Macht.

    Denn was Geld macht, macht uns Macht.

    Ich trage die Nase hoch oben mit Stolz. Und nein, sie ist nicht operiert. Ich sehe ganz einfach

    Immer so aus!

    Ich habe Immunität,

    und ich bin stolz!

    Einen Doktortitel kann man schließlich nicht kaufen!? Das war harte Arbeit,

    das mit dem Copyright.

    Und ich bin ja so was von gescheit!

    Aber Leute,

    ich will euch mit meiner Bildung nicht belasten. Ich muss nur noch nach der Karriereleiter tasten, sonst ist der Abstieg so schwer.

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