Winnetou am Wickeltisch: Abenteuer eines Vollblutpapas
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Jetzt sind endlich alle Texte in einem Sammelband erhältlich. Besonders für Family-Leser, aber auch wer sie noch nicht kennt, schließt die Familie schnell ins Herz.
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Book preview
Winnetou am Wickeltisch - Christof Klenk
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ISBN 978-3-7751-7191-5 (E-Book)
ISBN 978-3-7751-5523-6 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
© der deutschen Ausgabe 2014
SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co. KG 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-haenssler.de; E-Mail: info@scm-haenssler.de
Umschlaggestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch
Titelbild und Illustrationen: Thees Carstens / www.theescarstens.de
Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach
Für Christina, Maren, Lena und Alva
Inhalt Indianerfeder
Vorwort
Aus dem Nähkästchen
2002
Nicht mal Rabenmütter sparen beim Nestbau!
Die Aussätzigen im Babyraum
Frauen lieben Fußball
Wo ist denn der Urlaub?
2003
Es geht los!
Hemmungslos männlich
Tim Gerlinde
Hol den Staubsauger
2004
Rooming-in
Freudiges Glucksen
Fernsehschlaf
Bakterienhimmel
2005
Nicht immer nur spucken!
Naturvölker
Kinder braucht das Land
Vom Kindergarten zur Anti-Terror-Truppe
2006
Schwedenurlaub
Baumarkt-Muffel
Die Lebensmitte ist noch weit weg
Robbie Williams und ich
2007
Das Camping-Gen
Die Sittenwächter aus dem Kinderzimmer
Klein-Ida wird Fußballer
Trauern in Königsblau
Vom Tourmalet nach Alpe d’Huez
Das Quintett »Billy oder Ivar?«
2008
Und ewig grüßt der Flohwalzer
Gedächtnisverlust nach der Babypause
Eltern-Olympiade
In Elternzeit
Nachwuchs für Jogi: Die Wahrheit liegt auf dem Platz
Weinerlich, aber kraftvoll: Männer auf Mammutjagd
Das Wunderkind: Sie steht!
Das Kamikaze-Baby
Strohwitwer: Freiheit und Sehnsucht
Jongleure am Herd
Alle drei zu Hause: Horrorspiele und geschlossene Türen
Krisenbilanz: Einsame Hausmänner und Sisyphos
Alva und die Griechen
»Frau Klenk, bitte!«
Die drittschrecklichste Fahrt
David und Jonathan in unserem Aquarium
Alles muss komplett sein!
Wie Alva zum Mama-Kind wurde
Die Null steht!
2009
Der ewige St. Martin
Pädagogisch wertvoll
Nichts gegen Verehrer aus gutem Hause
Gnade der späten Geburt
Die Streitschlichter auf der Rückbank
Maren rettet die Tierwelt
2010
Und wo bleibt Maren?
Einschlafrituale mit einem Freak
Schwerelosigkeit in der Wellblechhütte
Der PR-Hausmann
Ein dreijähriger Hippie
Unser wahres Ich heißt Iwona!
2011
Der Kommunikator
Rasende Mädchen
Das ewige Kleinkind
Mehr Mädchen geht nicht
Wenn Bildung scheitert
Kampf der Giganten
2012
Demütigung auf dem Spielplatz
Alles wird gut
Die dunkle Seite der Macht
Mitbringtag
Jeder darf mal!
Mehr Zeit mit Papa
Die Leiden der Familie K.
2013
Das organisierte Kind
Häusliche Männer
»Du bist der Praktikant!«
Wo ist der Haken?
Der gute Ehemann ist Fußballfan
»Ihh, was ist das denn?«
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Vorwort Indianerfeder
Ich erinnere mich genau: Als Maren, die älteste Tochter von Christof und Christina, geboren wurde, lag ich gerade im Krankenhaus. Zwei Jahre waren Klenks da in Witten, zwei Jahre arbeitete Christof damals als Redakteur in unserem Verlagshaus. Zum ersten Mal sah ich Maren in einer Klinik in Hagen. Da wusste ich, es war passiert: Familie Klenk war zu dritt – und in die Kinderphase gestartet.
Zwei Jahre später wurde Christof mein Kollege in der family-Redaktion; wir begannen unsere Arbeit an family gemeinsam an dem Samstag im Jahr 2001, an dem Schalke fast Deutscher Fußballmeister geworden wäre. Seitdem versuchen wir, ein Magazin zu produzieren, in dem unsere Begeisterung für unsere Ehe, unsere Kinder und unsere Art zu leben erkennbar wird. (Unsere Art zu leben heißt: Papa, Mama und drei Töchter, denn wie Klenks haben auch wir das Glück eines Drei-Mädel-Hauses.)
Seit diesen Anfängen schreibt Christof regelmäßig über sich, seine Frau Christina und seine wachsende Zahl an Töchtern. Über Erfolge, Tiefpunkte, kleine Auseinandersetzungen, pädagogische Leistungen und Missgriffe, Tricks und Einsichten. In Echtzeit entwickelte sich die wahre Geschichte der Familie Klenk. Aus dem Kleinkind von 2001 ist natürlich längst eine Teenagerin geworden. Ihre Schwestern sind im Lauf der Jahre dazugekommen, Kinderkrankheiten, Schulerlebnisse, Musikschulversuche, Tischgespräche …
Eines haben alle Beiträge gemeinsam: Sie sind immer ehrlich (gut, gelegentlich etwas pointiert übertrieben), immer humorig und immer wieder den Satz erzwingend: »Ja, genau so ist es!« Zumindest alle Töchterväter haben sich bei Christof wiedergefunden.
»Wer family einige Jahre gelesen hat, bekommt das Gefühl, die Familie Klenk persönlich zu kennen.« Das hören wir gelegentlich von unseren Stamm-Lesern. Und tatsächlich ist die Begeisterung ungebrochen. In zehn Jahren gab es keinen einzigen kritischen Leserbrief, sondern nur Begeisterung für die Kolumne.
Die Erlebnisse von Christof in kleinteiliger, ehrlicher und immer humoriger Form zu lesen, war schon ein Vergnügen. Jetzt die ganze Geschichte in einem Buch zu haben, empfinde ich als echtes Geschenk. Es bekommt im Regal einen Platz ganz vorn.
Im Herbst 2013
Martin Gundlach
Chefredakteur von family
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Aus dem Nähkästchen Indianerfeder
Es ist großartig, jetzt das Buch mit all den Geschichten aus unserer Familie vorliegen zu haben. Vieles, was da drinsteht, war mir nicht mehr bewusst, hatte ich verdrängt oder anders in Erinnerung. Vieles hat sich seit den Anfängen verändert. Als ich die erste Kolumne schrieb, war meine Frau mit unserem zweiten Kind schwanger. Jetzt ist dieses Kind, Lena, elf Jahre alt und geht auf die weiterführende Schule. Besonders spannend ist es für mich, dass sich vieles schon sehr früh angedeutet hat, was heute in voller Blüte zu sehen ist. Dass Alva ein Nachtmensch ist und ein Morgenmuffel, das war Thema in den Kolumnen und hat sich bestätigt. Mittlerweile ist sie sechs Jahre alt. Wir bringen sie um acht ins Bett, wie sich das gehört für ein Kind ihres Alters, doch wir wissen, dass sie vor zehn kaum Anzeichen von Müdigkeit zeigen wird. Meistens singt sie, tanzt, hört CD, spielt mit den Filly Pferden und schaut sich Bücher an. Neulich bin ich nach Mitternacht nach Hause gekommen. Die ganze Wohnung war dunkel. Meine Frau war längst zu Bett gegangen. Nur bei unserer Jüngsten brannte noch Licht. Auch sie schlief bereits, aber wahrscheinlich noch nicht lange, sonst hätte meine Frau bei ihr das Licht ausgemacht. Auch Lenas Willenskraft und Marens Musikalität haben sich schon sehr früh angedeutet. Es ist wirklich erstaunlich: Kinder kommen komplett auf die Welt. Vieles wird größer oder wird verfeinert, aber eigentlich können wir Eltern nichts mehr hinzufügen, was nicht schon angelegt wäre.
Prima, dass ich durch die Tätigkeit für family gezwungen war und bin, Erlebnisse aus dem Familienleben festzuhalten. Dadurch ist eine kleine Chronik mit netten Erinnerungen entstanden. Die eine oder andere werde ich meinen Töchtern bei ihren Hochzeitsfeiern einmal vorlesen, das habe ich mir schon vorgenommen. Hätte es keine Abgabetermine gegeben, wäre vieles schon in Vergessenheit geraten und niemals aufgeschrieben worden. Aber die Abgabetermine waren nicht die eigentliche Triebfeder, sondern das offenbar stetig wachsende Interesse der Leser. Zahlreiche Rückmeldungen haben mich im Lauf der Jahre erreicht, ermutigt und motiviert, weiterzuschreiben. Viele haben ihren eigenen Familienalltag in unserem wiedererkannt, haben sich amüsiert, haben mitverfolgt, wie sich vieles bei uns entwickelt hat, und zum Ausdruck gebracht, dass sie Spaß an den Kolumnen hatten. Vielen Dank dafür!
Es gibt aber auch Schattenseiten bei dieser Tätigkeit. Die will ich hier nicht verschweigen. Freunde rufen uns nicht an, weil sie den Eindruck haben, dass sie »in family alles Wichtige über uns erfahren«. Man selbst fängt an, im eigenen Alltag ständig nach Verwertbarem zu suchen: »Netter Satz von Alva, lässt sich das mit einem Urlaubserlebnis verbinden? Ist das witzig genug?« Man steht in der Gefahr, das eigene Leben nur noch als Ideenpool zu sehen. Schönen Erlebnissen, die aus irgendeinem Grund nicht verwertbar sind, haftet ein Makel an. Verwertbare Situationen kann man gar nicht mehr so richtig erleben, weil man innerlich mitprotokolliert: »Das war ein guter Satz von Lena, könnte ich das noch irgendwie zuspitzen?«
Noch schlimmer ist, dass sich Kollegen, Freunde, Bekannte und Familienangehörige plötzlich ungefragt um Ideen kümmern. Man sitzt gemütlich beieinander, erzählt sich schöne Anekdoten und lacht und schon ruft jemand: »Wäre das nicht Stoff für deine Kolumne?«
Ich bin jedenfalls gespannt, wie lange ich das noch machen kann. Als ich anfing, gab es nur eine kritische Leserin aus dem Familienkreis, die mein Geschriebenes absegnen wollte: meine Frau. Maren dagegen fand es damals nett, wenn sie sich auf dem Bild wiedererkannt hat, für family hat sie sich ansonsten nicht interessiert. Jetzt ist Maren 14. In der Pubertät wird vieles peinlich, vor allem die eigenen Eltern und das, was sie so sagen und schreiben. Eine Freundin von Maren hat neulich bei Facebook gepostet: »Bin ich froh, dass mein Papa keine Kolumnen in family schreibt.«
Heute sind es schon drei kritische Leserinnen, die vor Drucklegung wissen wollen, was da über sie erscheinen wird, und darauf achtgeben, dass sie im richtigen Licht erscheinen. Bald wird auch Alva mitreden wollen. Ob nach diesem Zensurvorgang am Ende noch etwas übrig bleibt?
Ich hoffe jedenfalls, dass Sie, liebe Leserin und lieber Leser, an den Kolumnen, die ich hier veröffentlichen darf, ähnlich viel Spaß und Freude haben wie ich selbst.
Witten, im Sommer 2013
Christof Klenk
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
2002 Indianerfeder
Nicht mal Rabenmütter sparen beim Nestbau!
Gibt es Ehemänner von schwangeren Frauen, die sich nicht darüber wundern, dass das Gehalt zur Monatsmitte bereits komplett aufgebraucht ist? Denen kann ich hier ein bisher wohlbehütetes Geheimnis verraten: Das Geld landet bei einem Möbelhändler aus Schweden!
Besuchen Sie mal eine dieser Filialen an einem ganz normalen Wochentag. Schon morgens um zehn ist das Restaurant überfüllt. Zählen Sie die schwangeren Frauen, während Sie sich durchs Labyrinth des Möbelhauses quälen. Sie werden sich hinterher fragen, was die Diskussion über das Aussterben der Deutschen soll. Die Welt besteht doch eigentlich nur aus Schwangeren!
Was tun die werdenden Mütter beim Hersteller von Ivar, Billy und Högmo? Das für sie einzig Wichtige (Richtige?): Sie wollen ein Nest bauen für ihr Kind. Auf den Kontostand können sie dabei keinerlei Rücksicht nehmen. Nicht mal Rabenmütter sparen beim Nestbau!
Bei uns ist die Schwangerschaft schon seit zwei Jahren vorbei, aber der Nestbau ist leider noch immer nicht abgeschlossen. Eine Wickelkommode, ein Kinderbettchen oder einen Hochstuhl haben wir schon, aber meine Frau sieht immer noch Kaufbedarf.
Gezieltes Einkaufen ist beim skandinavischen »Rundumversorger« leider nicht möglich. Egal was man kaufen will, man muss immer am gesamten Möbelprogramm vorbei. Es gibt keinen direkten Weg zur Kasse. Wenn ich es also geschafft habe, meine Frau durch all die vielen Gänge bis zur Kasse zu ziehen, fangen die Probleme erst richtig an. Plötzlich sind wir nämlich von tausend sinnlosen Kleinigkeiten umringt, die die Lebensqualität unserer Familie offensichtlich immens steigern können – und das für ein paar läppische Euro! Dinge, von denen wir vorher nicht ahnten, dass wir sie brauchen. Zu diesem Zeitpunkt bin ich aber schon so mürbe, dass ich jede Thermoskanne und jedes Taschenlampenset abnicke, in der Hoffnung, zügig rauszukommen.
Wenn ich die pfiffigen Einrichtungsideen mit Unterstützung meiner zweijährigen Tochter zu Hause auspacke, wundere ich mich, in wie viele Einzelteile man ein simples Gewürzregal zerlegen kann. (Die Einrichtungsideen nennen sich vermutlich deshalb »pfiffig«, weil man schon ziemlich clever sein muss, um aus dem Puzzle aus Einzelteilen ein funktionierendes Ganzes herzustellen.)
Noch mal zum Stichwort »Lebensqualität«. Das schwedische Möbelhaus hat unser Leben mit einem Schuhregal bereichert, das jedes Mal zusammenknickt und sein