Zukunftsmodell Soziale Marktwirtschaft: Herausforderungen und Perspektiven im 21. Jahrhundert
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Buchvorschau
Zukunftsmodell Soziale Marktwirtschaft - Verlag Bertelsmann Stiftung
leistet.
Konzepte
Die Soziale Marktwirtschaft – Intention und Praxis: Ideen der Gründerväter und ihre Umsetzung
Veronica Barth
Die wichtigsten Ergebnisse
»Deutschland ist wesentlich besser durch die Krise gekommen als viele andere Länder. Unsere Wirtschaftsordnung, die Soziale Marktwirtschaft, hat auch diese schwere Belastungsprobe erstaunlich gut überstanden« (Merkel 2010). So erfreulich die Nachricht sein mag – diese Reduktion der Sozialen Marktwirtschaft auf eine reine Wirtschaftsordnung ist möglicherweise einer der Gründe dafür, dass laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach mehr als drei Viertel der Bevölkerung die Marktwirtschaft in Deutschland nicht mehr als wirklich »sozial« empfinden (Bertelsmann Stiftung 2010: 5).
Soziale Marktwirtschaft ist Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung
Ohne Zweifel ist die Soziale Marktwirtschaft ein Markenzeichen deutscher Wirtschaftspolitik geworden. Den Vorstellungen und Ansprüchen ihrer Vordenker wird sie jedoch nur ansatzweise gerecht. Die Soziale Marktwirtschaft sollte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zugleich sein und eine Verbindung des »Prinzip der Freiheit auf dem Markte mit dem des sozialen Ausgleichs« (Müller-Armack 1956/1966: 243) darstellen.
Die vorliegende Analyse, eine Suche nach Gründen für die offensichtlichen Differenzen zwischen der theoretischen Konzeption und der politischen Realisierung der Sozialen Marktwirtschaft, macht vier Punkte deutlich.
Der Mensch als Maßstab für die Ordnung
Im Fokus: Sicherung der individuellen Freiheit
Die Gründerväter um Eucken, Röpke, Rüstow und Müller-Armack waren sich einig, dass im Mittelpunkt der neuen Ordnung allein der Mensch stehen solle: die Sicherung seiner individuellen Freiheit und der unbedingte Erhalt seiner menschlichen Würde. Übereinstimmend forderten sie, dass der Maßstab für diese Gesamtordnung nur der Mensch sei. Die »Freiheit der Person und die Gerechtigkeit der Gesellschaft« (Schneider 2004: 145) müssten durch die Gesamtordnung gesichert werden. Wissenschaft und Politik sollten darauf hinwirken; Wirtschafts- und Sozialpolitik dürften immer nur Mittel zum Erreichen des genannten Ziels bleiben.
Wirtschaft und Soziales sind nicht leicht zu integrieren
Art der politischen Umsetzung nicht konkretisiert
Einigkeit bestand auch hinsichtlich der »wechselseitige[n] Abhängigkeit« (Eucken 1952/1990: 183) zwischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die Gründerväter postulierten, dass die Soziale Marktwirtschaft eine Synthese aus Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und eine »Interdependenz der Ordnungen« (ebd.) darstellen solle. Um dies zu erreichen, forderten sie eine harmonische Gestaltung und Integration sämtlicher politischer Maßnahmen, die, »sei es direkt oder indirekt, soziale Auswirkungen und soziale Bedeutung« hatten (ebd.: 313). Die Art der politischen Umsetzung der Interdependenz der Ordnungen blieb jedoch ohne konkrete Antwort: »Wie und in welcher Weise« das zu bewerkstelligen sei – »das eben ist die große Frage«, bekannte selbst Eucken (ebd.: 183).
Die Analyse einiger politischer Maßnahmen aus den Gründungsjahren der Bundesrepublik zeigt, dass Wirtschafts- und Sozialpolitik zunächst dennoch recht erfolgreich gemeinsam gedacht und umgesetzt wurde. Beispiele hierfür sind die Wohnbaugesetze und die gesetzliche Regelung der Tarifautonomie aus den Jahren 1950 und 1951. Diese können als »erfolgreiche Verknüpfung von wirtschaftlichem Fortschritt mit sozialem Ausgleich« (Rösner 1990: 250) betrachtet werden.
Klare Konzeption der Wirtschaftsordnung – und dennoch schwer umsetzbar
Realisierung der Sozialen Marktwirtschaft stößt an Grenzen
Bei den Gründervätern bestand auch Einigkeit über die Gestaltung der Wirtschaftsordnung im Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft. Den Kern der Sozialen Marktwirtschaft hatten die ordoliberalen Prinzipien der Freiburger Schule und damit eine Wettbewerbsordnung zu